Bei mir ist es so, dass ich schon lange weiß, dass ich zu viel trinke, bzw. mein Trinken, einmal angefangen, absolut nicht unter Kontrolle habe.
Dieses Wissen allein hat mir jedoch nicht genützt. Ich hatte immer wieder Trinkpausen von mehreren Wochen, die ich mir auferlegt habe, um danach mit gutem Gewissen weiter saufen zu können. Zweimal hatte ich sogar auch eine Trockenperiode von ca. 2-3 Monaten, mit dem Ziel dauerhaft nicht mehr zu trinken bis ich mir dann wieder eingeredet habe, dass es doch auch mit einem gemäßigten Konsum klappen muss.
Ich hatte viele schlimme Abstürze und Filmrisse, Selbsthass und depressive Tage. Der letzte Alkoholabsturz vor 3 1/2 Monaten war dann so schlimm für mich, dass ich wusste, so etwas nie wider erleben zu wollen und nur noch dankbar war für jeden nüchternen Tag, der dazu geführt hat, dass es langsam aber sicher wieder bergauf mit mir ging. Wenn ich macnhmal noch kurz ins "Schwanken" gerate und eine kleine Stimme in mir nach Alkohol ruft, führe ich mir vor Augen, wie es mir damals ging!
ZitatGepostet von tina48 stimmt, das weniger trinken geht bei mir ebenfalls nicht. aber wie weit muss ein mensch fallen bis er endgültig kapiert, dass er sich kaputt macht? ...im grunde genommen habe ich genug erfahrung mit abstürzen gemacht, um das endlich zu begreifen...
Hey tina. Die Idee mit nem Coach ist nicht schlecht.Um herauszufinden, warum ich trinke, musste ich leider den Weg ganz nach unten. Führerschein weg, Job weg, krank, depressiv. Bis ich begriffen habe, warum ich trinken wollte und musste, dauerte es fast 30 Jahre. Ich habe auch immer geglaubt, jemand muss mir doch diese Fragen beantworten können.Aber es ist in uns selber, die Antwort, und meine Wege im Hirn waren so verschlungen, dass ich die Antwort nicht sah, obwohl ich ständig an ihr vorbeikam-bildlich gesehen. Heute nach zahlreichen Entgiftungen, LZT`s, Delirien,Hallus,Suicidversuchen, weiss ich es UND seitdem ich es weiss, ist es auch gut. Ich habe zwar noch einmal nachgelegt,letztes Jahr,brauchte noch eine Auffangtheraoie und bin seitdem trocken. Ich denke immer noch, dass unsere Krankheit nur durch bittere Erfahrungen zum Stillstand kommen wird, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Ich musste über mich selbst Erfahrungen sammeln, nicht über andere, meine LZT´s waren einzig Selbsterfahrungen, und letztendlich bin ich dahintergekommen, warum ich trinken wollte,mich damit also umbringen wollte. Ich will Dich jetzt nicht volltexten, wenn Du Interesse hast, kann ich Dir aber gerne hier weiter über meine Erfahrungen berichten, vielleicht hilft es Dir. Also,Kopf hoch.
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
ZitatGepostet von obi68 Nur zu meinem Verständnis: Coach sagt man zu einem Psychologen, wenn man diesen Ausdruck nicht mag, oder?
Hey ich meine, Coaching gibt es schon für alle Bereiche, Fussball, Job, Psyche und auch Suchtcoaching-heisst eigentlich nur Hilfe von einem Wissenden, auf den Weg bringen.....m.E.
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ZitatGepostet von obi68 Nur zu meinem Verständnis: Coach sagt man zu einem Psychologen, wenn man diesen Ausdruck nicht mag, oder?
Hey ich meine, Coaching gibt es schon für alle Bereiche, Fussball, Job, Psyche und auch Suchtcoaching-heisst eigentlich nur Hilfe von einem Wissenden, auf den Weg bringen.....m.E.
*an Kopf klatsch*
Ach so, jetzt hab ichs verstanden (glaube ich) - wir alle waren gemeint.
ZitatGepostet von obi68 Nur zu meinem Verständnis: Coach sagt man zu einem Psychologen, wenn man diesen Ausdruck nicht mag, oder?
Hey ich meine, Coaching gibt es schon für alle Bereiche, Fussball, Job, Psyche und auch Suchtcoaching-heisst eigentlich nur Hilfe von einem Wissenden, auf den Weg bringen.....m.E.
*an Kopf klatsch*
Ach so, jetzt hab ichs verstanden (glaube ich) - wir alle waren gemeint.
Ja, so könnte man es auch sehen, wer auch sonst sollte in diesen Sachen coachen können, ausser Menschen, die den Weg wissen, wie es gehen könnte.Mein Vertrauen zu studierten Coaches ist deswegen nicht geringer, aber beim Fussball sind es auch meistens/immer ehemalge Spieler, die durch ihre Erfahrung eine Mannschaft coachen.... SHG ist auch Coaching, denke ich...
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ZitatGepostet von Jetzisabergut Nur so... morgen habe ich auf dem Zettel
9 Uhr Blutabnahme (Kontrolle)
11Uhr Einzelgespräch Beratungsstelle psychologische Therapeutin -seit 1/2 Jahr fast jede Woche
13Uhr Amt für Wohnungssicherung 16Uhr Frisör
19.30 SHG
Der Tag eines Trinkers, der sein Leben wieder in gerade Strukturen bringen will.
Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, nur weil ich schon solange "im Geschäft" bin, muss ich immer noch die Möglichkeiten nutzen, um trocken bleiben zu können, alles ist eine Hilfe, die ich mir aber selbersuchen muss, hingehen muss, niemand zwingt mich dazu... das gehört mit zu meinen Erfahrungen... sich selbstverantwortlich um sich selbst kümmern, niemand sonst kann das, ich suche mir meine Coachs und... es geht mir endlich auch besser, weil/seitdem ich etwas für mich mache....ja, die Selbsterfahrung, die schwerste Ausbildung meines Lebens und soooo lang... aber, bin trocken
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ZitatGepostet von Jetzisabergut Stille ist es , geh zur Ruh mache auch mein Fenster zu. Morgen mit dem selben Fleisse wieder in die gleiche Sch.... schoine gute Nacht.
ich ahne weshalb ich nach jeder meiner zehn Entgiftungen jedesmal nach kurzer Zeit wieder zur Flasche griff. Nach jeder dieser Trinkpausen dachte ich in etwa so : "Ich habe mehr Lebensenergie - normal." "Ich war in der Selbsthilfegruppe weil ich diese Menschen brauche." "Hab mir neue Klamotten gekauft. War nötig." "Ich werde dadurch meine Arbeit Frau Religion behalten."
Es genügt mir nicht das Schlechte zu hassen und wieder "normal" zu sein wie ich sein wollte. Ich persönlich muss dieses "gute" Leben LIEBEN und den positiven UNTERSCHIED ganz bewusst wahrnehmen und auch nie mehr vergessen.
Jetzt sehen meine Gedanken etwas anders aus : "Gestern hatte ich noch bis spät in der Nacht mit voller Konzentration E-Mails an Freunde geschrieben. Trotzdem bin ich heute Morgen wach und erfrischt. Ich mag dieses Leben." "Ich hatte den Antrieb in die Gruppe zu gehen. Ich hatte diese Menschen genossen und brachte sogar mal selbst einen guten Gedanken. ich fühlte mich hinterher gut." "Heute hab ich mich mal einfach so ein wenig schön her gerichtet. Ich genoss es dass mich die Leute in der Straßenbahn ganz anders anschauten als sonst."
Meine jetzige Trinkerpause wird länger dauern als die vorherigen - vielleicht ein Leben lang. Und wenn es nicht so sein sollte dann werde ich mit diesen positiven Erinnerungen schneller wieder Aufstehen als in der Vergangenheit.
vielen lieben dank an euch alle. ihr seid die wahren coaches, weil ihr lebenserfahrungen beschreibt, in denen ich mich selbst wiederfinde. und es gibt mut.
ich war bis gestern nüchtern. dann habe ich nach der arbeit mit einer freundin zwei gläser sekt getrunken, noch mit der lebenslüge, dass zwei ja gehen,...mehr nicht.
anschließend war ich mit meinem mann und ihr beim essen. zwei gläser wein.
zuhause, streit mit meinem mann über alles mögliche, und nochmal zwei gläser wein.
heute kopfweh, und mal wieder der entschluss, dieses erste glas darf einfach nicht sein.
ich bin soooo doooof.
vor zwei jahren war ich bei einer suchtberatung, um mir selbst klarzuwerden, wo ich mit meinem alkoholkonsum stehe, ob ich schon der sucht verfallen bin. eigentlich war mir klar, dass die sucht mich im griff hat. mit einer frau habe ich mich eine zeitlang regelmäßig ausgetauscht, sie war mir sehr ähnlich. der besuch einer shg hat nicht geklappt, erstens weil ich schichte, zweitens wohl, weil ich dachte, ich schaffe das allein. ich blieb ungefähr ein jahr trocken und begann dann wieder kontrolliert zu trinken. jetzt stehe ich wieder am anfang. die gruppe der caritas hat mir nicht gefallen. es waren zu unterschiedliche menschen darin, und ich hatte kein vertrauen zu den psychologen, die die gruppe leiteten. ich konnte mich dieser gruppe nicht anvertrauen. ich bin eh ein mensch, der sich sehr schwer öffnen kann, deshalb tut mir dieser anonyme austausch sehr gut.