...es war mal wieder ein we mit zwei flaschen wein pro tag nur für mich allein. und warum? weil der wein im kühlschrank war, und ich nicht nein sagen konnte. ...weil mir langweilig war, weil ich mich über meinen mann geärgert habe,...weil ich mich ganz tief drin einsam fühle....weil ich mich selbst so nicht mag....weil er gut zum essen passt, ...weil er mich schön in watte einlullt....
diese liste für gründe zum saufen könnte ich ewig fortsetzen.
wie komm ich aus diesem sch...teufelskreis heraus. unter der woche oder wenn ich arbeiten muss, klappt es ganz gut. jetzt ist mal wieder montag morgen, ich bin enttäuscht über mich selbst, reiße mich zusammen und nehme mir zum x-ten mal vor, mit der sauferei aufzuhören, da es nichts außer frust und ärger bringt....
wie habt ihr den endgültigen absprung geschafft? ich bin verzweifelt.
stimmt, das weniger trinken geht bei mir ebenfalls nicht. aber wie weit muss ein mensch fallen bis er endgültig kapiert, dass er sich kaputt macht? ...im grunde genommen habe ich genug erfahrung mit abstürzen gemacht, um das endlich zu begreifen...
kommt mir verdammt bekannt vor was ich da gerade von dir lese. Von Abstürzen und dem ständigen Kampf gegen den Alkohol, dem "Ich sollte aufhören, aber....." können dir hier eine ganze Reihe Menschen erzählen.
Ich habe in den gleichen Situationen getrunken wie du auch. Im besoffenen Kopp habe ich mir für mein Leben dann immer wer weiss was für PLäne geschmiedet wie ich mein Leben ändern kann, wie ich selbstbewusster werde etc. Und im Endeffekt bin ich dann doch wieder bei der Flasche gelandet. Und ich habe mich gehasst mit dem Alkohol bzw. ich hasse mich immer noch wenn ich wieder so werden sollte.
Ich kann dir keine klugen Ratschläge erteilen, da ich selber gerade ganz am Anfang stehe. Ich habe jetzt 9 Tage ohne Alkohol hinter mir, heute ist der 10. Tag.
Wie tief man fallen muss um aufzuhören? Das ist unterschiedlich denke ich. Manche brauchen den ganz tiefen Fall, einige stehen gar nicht mehr auf und bei anderen genügt schon eine negative Erfahrung.
Du machst dir aber Gedanken um dein Trinkverhalten und merkst, dass es nicht normal ist. Das ist ein ganz wichtiger Schritt.
Ich kenne aber die Angst vor dem nächsten. Die Angst, ein Leben lang ohne Alkohol. Ich selber stecke in dieser Angst noch mittendrin.
Hast du dir selber schon mal vorgenommen aufzuhören bzw. das dann auch einige Zeit durchgezogen?
Wie oft trinkst du denn? Nur am Wochenende oder regelmäßiger?
ZitatGepostet von tina48 [bwie habt ihr den endgültigen absprung geschafft? ich bin verzweifelt. glg tina[/b]
1. Indem ich kapituliert hatte. 2. Indem ich (immer nur) HEUTE nicht trinke. 3. Ichb trauere dem "schönen" Zustand von betrunkener Gaukelei nicht nach, Max
ZitatGepostet von tina48 wie habt ihr den endgültigen absprung geschafft? ich bin verzweifelt.
glg tina
Ich hatte die Schnauze voll und zwar restlos.
Ich war Trinkpausenkünstler - auch am Ende noch jede Woche drei Tage nüchtern - und ich glaube, deswegen konnte ich auch nüchtern was mit mir anfangen.
Ich hab "eigentlich" nur eine meiner Trinkpausen fortgesetzt - seit 10 Jahren. Erst mal war es nur wichtig, nüchtern zu bleiben, und was ich sonst noch ändern musste, hab ich mit der Zeit dann schon noch rausgefunden. Will sagen, nicht zu viel auf einmal vornehmen, das stresst nur.
Was mich auf das Thema Deiner Wochenenden bringt: wie wäre es, was zu planen, das Dir nüchtern auch Spass machen könnte (oder zumindest nicht nur blöde ist)?
ZitatGepostet von tina48 stimmt, das weniger trinken geht bei mir ebenfalls nicht. aber wie weit muss ein mensch fallen bis er endgültig kapiert, dass er sich kaputt macht? ...im grunde genommen habe ich genug erfahrung mit abstürzen gemacht, um das endlich zu begreifen...
hallo tina48 ich konnte auch nicht weniger trinken die (ca.letzten ca 14 jahre immer mal wieder aktiv versucht)nennt sich "trinkpausen" einlegen oder "kontrolliertes trinken" versuchen.
zum schluß ist meine tochter ausgezogen,der liebste hat das weite gesucht ich hatte den kontakt zu fast allen alten freunden verloren und einmal fast den führerschein.
als ich dann in meiner kleinen wohnung saß und mir "genüßlich" ca. eine woche lang schon morgens anfing einen einzulöffeln, hab ich mir die frage gestellt,ob das jetzt mein weg sein soll oder obs da noch was anderes gibt
ich hab mir dann gesagt jetzt ist es soweit.entweder du hörst jetzt endgültig auf,oder du gibst dich auf und endest übel.
das war mein persönlicher tiefpunkt:ich wollte endlich leben und die traurigen und stressigen jahre hinter mir lassen.
ich kann dir sagen es hat sich gelohnt und für mich! gab es nur die konsequenz GARNICHT TRINKEN.
heute wöllt ich garnicht mehr selbst wenn ich könnte,find schon die vorstellung, wieder benebelt rumzurennen, ekelig so ändert sich die wahrnehmung
alles gute dir bei deinem entschluß......
und wollen mußt du es erstmal ganz alleine,dann findest du deine wege. bei mir war es die suchtberatung nebenan,dann eine ambulante suchttherapie.
alles gute vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ZitatGepostet von Kullerauge Hallo Tina, Wie tief man fallen muss um aufzuhören? Das ist unterschiedlich denke ich. Manche brauchen den ganz tiefen Fall, einige stehen gar nicht mehr auf und bei anderen genügt schon eine negative Erfahrung.
"einige stehen gar nicht mehr auf" o.k. leider, "schon eine negative Erfahrung" finde ich dann doch etwas zu knapp! Aber "wie tief . . " geht bis zum Anschlag, wobei der Anschlag für mich war: ich kann mich selber nicht mehr ertragen. Das war sehr wichtig für mich. Sehr hilfreich dabei war die Tatsache, dass alle trockenen Leute aus der (dann gefundenen) Gruppe genau dieses auch so ähnlich empfanden, Max
Ich will mal sagen du kannst aufhören, wenn die negativen Dinge die Überhand genommen haben.
Hin und wieder bin ich wohl auch noch ein wenig ambivalent. Ganz einfach deshalb, weil gelegentlich eine "schöne" Erinnerung an die Saufzeit "vorbeikommt". Das kann ich leider auch nicht ändern.
Ich hatte viele heftige Entzüge durchlebt. Wusste nach einer Arbeitswoche überhaupt nicht, wie ich diese durchgehalten habe. Konnte ich mich an vieles nicht mehr erinnern. Sei es durch Filmrisse oder Konzentrationsprobleme. Konnte nichts mehr planen, wo ich nicht trinken konnte. Es war nicht kalkulierbar, wie mir dann das Nichttrinken "bekommt". Genausowenig waren die Abstürze kalkulierbar, sie passierten einfach. Dann die Angstzustände. Ich habs allein in der Wohnung nicht mehr ausgehalten und konnte mir auch das verdammte Suchtmittel nicht mehr kaufen, da ich oft nicht mehr rauskonnte. Ich dachte oft, ich kratz die Kurve oder werde den Rest des Lebens in der Klapse verbringen müssen.
Ja, und diese ganze Psychokacke hab ich nicht mehr. Ich weiß, dass der kurze Rauschzustand das Gefühl ist, dem ich jahrelang hinterherrannte und dieses "Erlebnis", was ja angegblich so toll ist, nichts weiter ist, wie Sucht. Die oben geschilderten Folgen will ich nicht mehr haben, also bleibe ich trocken. Inzwischen seit 15 Monaten.
ZitatGepostet von tina48 ...es war mal wieder ein we mit zwei flaschen wein pro tag nur für mich allein. und warum? weil der wein im kühlschrank war, und ich nicht nein sagen konnte. ...weil mir langweilig war, weil ich mich über meinen mann geärgert habe,...weil ich mich ganz tief drin einsam fühle....weil ich mich selbst so nicht mag....weil er gut zum essen passt, ...weil er mich schön in watte einlullt....
diese liste für gründe zum saufen könnte ich ewig fortsetzen.
wie komm ich aus diesem sch...teufelskreis heraus. unter der woche oder wenn ich arbeiten muss, klappt es ganz gut. jetzt ist mal wieder montag morgen, ich bin enttäuscht über mich selbst, reiße mich zusammen und nehme mir zum x-ten mal vor, mit der sauferei aufzuhören, da es nichts außer frust und ärger bringt....
wie habt ihr den endgültigen absprung geschafft? ich bin verzweifelt.
glg tina
Liebe Tina, nach sechs Wochen "ohne" kann ich dir folgendes antworten, was mir geholfen hat: Den Wein habe ich aus der Wohnung verbannt (ist zwar jede Menge im Keller, aber wenn ich ihn nicht sehe, überfallen mich keine Gelüste) der Ärger auf den Mann wurde mit einigen Promille noch stärker, dann habe ich auch streit angefangen und insgesamt hat es der Beziehung nicht gut getan. Außerdem war das bei mir so ein Reflex: Ärger (nicht nur über den Mann :zwinker1 - dann Wein. Dieser Automatismus ist für mich schwer zu durchbrechen. Es wird aber besser, denn ich sehe, dass ich Ärger, Frust usw. auch anders bearbeiten kann. Die "Watte" in die mich der Alk gepackt hat, ist für mich nicht mehr so viel wert, wie sie es schon war, denn das Aufwachen war immer besonders hart. Daran denke ich dann, an die Morgen mit schwerem kopf, Übelkeit, alles zu hell, zu laut...
Ich versuche, nicht von mir enttäuscht zu sein. Vielleicht stimmen meine Ziele nicht immer bzw. sind sie zu hoch, zu schwer....
Was ich gelernt habe in den letzten Wochen - auch Dank der Menschen in diesem Board hier - ich kann gegen den Alk nicht gewinnen, es macht keinen Sinn zu kämpfen, der Alk ist sowieso stärker. Ich hätte jetzt auch keine Lust auf ein Gläschen, sondern wenn würde ich schon die Flasche(n) nehmen. Mache ich aber nicht, weil ich nicht will und zwar nur heute nicht. Wer weiß was morgen ist, heute aber nicht!
ZitatGepostet von tina48 wie habt ihr den endgültigen absprung geschafft? ich bin verzweifelt.
Ich habe bemerkt, daß ich doch noch nicht sterben will, weil mein Leben und ich eventuell doch einen Wert haben.
Das hat mich irgendwann regelrecht "überfallen". Als meine Frau im November ausgezogen war, dachte ich bloß noch: "Jetzt ist eh alles wurscht". Dann, vor rund einem Monat kam dieser Gedanke, dass ich alleine für mich einen Wert haben könnte, regelrecht aus dem Hinterhalt.
Kurze Zeit später setzte bleierne Müdigkeit ein. Müde war ich vom Alkohol und hatte einfach keine "Lust" mehr drauf.
Hallo Tina, bei mir kam der persönliche Tiefpunkt, als ich anfing mich selbst zu verachten. Zu merken, dass ich alle Entscheidungen davon abhängig mache, dass ich auf jeden Fall um ca. 18:00 Uhr mein Bier bekomme, hat mich fertig gemacht. Ich war soooo unfrei!
Festzustellen, dass ich bei gutem Pegel Verhaltensweisen an den Tag lege, die so gar nicht mir, und dem wie ich sein will, entsprechen. Diese heftigen Schamgefühle nach irgendwelchen "Verhaltens-Ausfällen".
Der Rückzug, das einigeln, die Depressionen, die Angstzustände.
Das "mit niemandem drüber reden können/wollen".
Die Maske, die ich trug, um aller Welt vorzugauckeln wie gut es mir geht und wie super ich funktioniere.
Meine Kinder, ihre versteckten, skeptischen Blicke auf jedes Bier. Vorsichtig, wohl versteckt, aber doch nicht zu übersehen, dass mein Konsum Ihnen Sorgen bereitete. Auch wenn sie direkt NIE! etwas gesagt hätten.
Die kleinen Sticheleien meiner Familie.
Als dann noch morgendliches Würgen und Trockenkotzen dazu kamen, war es vorbei.
Der Alkohol hatte gesiegt, ich brauchte nicht mehr kämpfen.