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Saufnix  
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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.427 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Magdalena42 ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2011 19:49
RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Hallo in die Runde,

in hatte in den letzten 3 Wochen zweimal einen Traum, in dem ich rückfällig geworden bin und Alkohol getrunken habe - und zwar soviel, dass ich im Traum richtig betrunken war, was in meiner Trinkzeit eher selten vorkam.
Ich bin nun 16 Monate trocken und soweit klappt alles ganz prima. Mein Umfeld - welches sich auch zu einem Teil geändert hat - glaubt immer weniger daran, dass ich abhängig war und manchmal kommt es wieder vor, dass ich gefragt werde, ob ich ein Glas mittrinken will.
Ich fühle mich absolut sicher in der Auffassung, dass ich nicht eben ein Glas trinken kann ohne wieder mit der Sauferei anzufangen und es stört mich auch nicht nein zu sagen.
Ich weiß nicht was mit mir los ist. Beim Thema Alkohol fühle ich mich sattelfest, bei anderen Dingen, die sich in meinem Leben gerade entwickeln, nicht so sehr.Ich suche gerade nach meinem Weg im Leben.
Meint ihr, ich spekuliere unbewusst doch mit dem Trugschluss des kontrollierten Trinkens oder sind meine Saufträume ein Ausdruck anderer Unsicherheiten?
Hat einer von euch auch so Sachen geträumt, als er schon länger trocken war?

Viele Grüße
Shara


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2011 20:02
#2 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Ich habe solche Träume immer als "Warnträume" angesehen.
Die kamen bei mir immer, wenn das Thema Alkohol irgendwie fast ins Vergessen gerutscht ist. Und die Träume haben mich wieder daran erinnert. In meine Träumen war es so, dass ich immer ganz unbedarft das erste Glas getrunken hatte, weil ich vergessen hatte, dass ich Alkoholiker bin.
Klingt mir bei Dir so ähnlich, nur dass bei Dir das Umfeld eben so auf Dich einwirkt.
Ich denke, die Träume sollen Dich einfach nur warnen, das Thema weiterhin ernst zu nehmen.


relaTIEF ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2011 20:43
#3 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Zitat
Ich bin nun 16 Monate trocken und soweit klappt alles ganz prima. Mein Umfeld - welches sich auch zu einem Teil geändert hat - glaubt immer weniger daran, dass ich abhängig war und manchmal kommt es wieder vor, dass ich gefragt werde, ob ich ein Glas mittrinken will.
Ich fühle mich absolut sicher in der Auffassung, dass ich nicht eben ein Glas trinken kann ohne wieder mit der Sauferei anzufangen und es stört mich auch nicht nein zu sagen.



Ich übe mich nun mal als Traumdeuter

Du schreibst, dass Dein Umfeld sich geändert hat und Dich zum Trinken animiert. Sofort im Satz darauf kommt Deine Antwort darauf, dass dies nicht Deine Auffassung ist. Dennoch beschäftigt Dich das Thema.

Gerade wenn ich hier lese, dann frage ich mich oftmals auch für eine Sekunde, ob ich dann tatsächlich ....und kurz darauf fällt mir die eindeutige Antwort ein. Manche Gedanken verbiete ich mir auch einfach, weil sie nichts bringen.

Schlafe ich allerdigs, dann kann ich mir nichts verbieten und setze mich mit allen möglichen Themen auseinander, die sonst ein Tabu darstellen.

Für mich sind Deine Träume, abgeleitet aus meiner Erfahrung, eine fortgesetzte Auseinandersetzung mit dem Thema.


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

23.02.2011 21:03
#4 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Hi Shara,

möchte mich der zai-feh anschließen. Obwohl ich nun doch auch schon einige Tage abstinent bin, habe ich so zwei, drei Mal im Jahr im Traum einen Rückfall. Das ist für mich ein Zeichen, bei mir näher hin zu schauen, was grad unrund läuft. Im Wachzustand ist Saufen für mich keine Option, aber im Schlaf probiert es halt mein Suchtgedächtnis mit den uralten Bewältigungsstrategien aus nasser Zeit.

Wenn Du achtsam zu Dir bist und bei Dir hinschaust, was Dir Dein Suchtgedächtnis u.U. sagen möchte, gibt es keinerlei Grund zur Beunruhigung.

Gruß
Viktor


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

23.02.2011 21:05
#5 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

hallo shara,

mir hat mal jemand geschrieben, dass unterbewußtsein säuft ständig mit. ich glaubte nicht daran und habe es negiert bzw. als quatsch für mich abgetan.
heute sehe ich das etwas anders, da ist was dran.
und ja, solche träume hatte ich auch schon, es waren aber albträume. ich war jedesmal so froh, als ich aufwachte, dass es nur ein traum war. vorallem war das so lebendig, dass ich ne weile gebraucht habe, um mich zu finden.
hinterher lacht man drüber.

lg uwe


katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2011 21:49
#6 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Ich trinke nun seit 4 Monaten nicht mehr und hatte in der Zeit auch 3 oder 4 mal so einen Traum, in dem ich sturzbetrunken war.

Für mich waren dies auch reine Alpträume und beim Erwachen war ich einfach nur heilfroh nüchtern zu sein. Was mein Unterbewusstsein mit nun damit genau sagen will weiß ich nicht, vielleicht ist es aber auch nur ein Zeichen dafür, dass das Thema ver- oder bearbeitet wird. Definitiv waren es in meinem Fall keine Träume mit einem wehmütigen Blick auf die Trinkerei sondern einfach nur ganz furchtbare!!


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2011 22:21
#7 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von katha82
Was mein Unterbewusstsein mit nun damit genau sagen will weiß ich nicht, vielleicht ist es aber auch nur ein Zeichen dafür, dass das Thema ver- oder bearbeitet wird.

Jo...is aber normal, und gibt sich mit der Zeit normalerweise auch!


Der "Kopf" muss sich sozusagen erst mal wieder an den gesunden Tiefschlaf mit den dazugehörigen (sehr wichtigen) REM (Rapid Eye Movement) Traumphasen gewöhnen.


Auch wenn Du vielleicht dachtest, dass Du im Suff geschlafen hast wie ein Toter, ist das ein riesen Irrtum!

Der Alkohol hat genau das die ganze Zeit verhindert


Gruß
Dirk


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

24.02.2011 06:48
#8 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

moin magdalena,

ich seh das bei mir ähnlich wie zai feh.

ich schau dann mal hin,was ist los mit mir....und fahr wenn nötig mein programm ein bischen mehr runter....mehr ruhepausen,entspannung.etc.

manchmal denk ich auch sowas wie vielleicht warste ja doch nicht son.....aber das ist jetzt eh egal,weil ohne alk gehts mir in tausenderlei hinsicht besser.das gepflegte glas juckt mich in keinster weise mehr,im gegenteil!

ich hab neulich mal ne flasche aufgemacht, in der der rabenhorstsaft wohl vergoren war.es hat gezischt und ich sparschwein dachte noch, ich probier mal ob der noch geht.

ich hab fast und alles wieder ausgespuckt und son ekligen (eingebildeten) langen nachgeschmack von sprit im gaumen gehabt.

mir schmeckts nicht mehrmöge es so bleiben

weitermachen,du bist auf nem guten weg

gruß vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Adda Offline




Beiträge: 850

24.02.2011 08:16
#9 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Ich hab mehrfach von Alk geträumt, ganz unterschiedliche Sachen. Mal ätzend von nem Besoffenen angegraben, -gestunken und belästigt worden, mal beim Aufwachen ein diffuses Gefühl von "gestern gesoffen" und den Geruch/Nachgeschmack gehabt. Immer wieder aber, daß ich „versehentlich“ Alk getrunken hab, also, der „rote Saft“ war dann doch Wein und gemerkt hab ich´s zu spät...

Hat mich jedes Mal drüber nachdenken lassen, wo ich mal war, wo ich jetzt bin und mir auch Ängste/Befürchtungen gezeigt, wo es mir gut tut/besser täte, mich abzugrenzen bzw. auf mich zu achten, auch bei Themen, die vordergründig erstmal gar nix mit Alk zu tun haben.

Im bisher letzten Traum hab ich direkt nach dem Trinken alles stehn und liegen lassen und bin zur Suchtberatung gerannt. Fand ich gut .

Gruß

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lass Dich nicht gehen - geh selbst. (M. Bentrup)


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

24.02.2011 08:19
#10 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Hallo Shara,

wie Du aus den Antworten sehen kannst, sind solche Träume (unabhängig von der Abstinenzdauer) nicht ungewöhnlich.

Bei MIR taucht Alkohol in meinen Träumen auf, wenn ich mich intensiv über den Tag mit dem Thema beschäftigt habe.
Eine Mahnung, eine Erinnerung? Keine Ahnung, aber für mich nichts Erschreckendes (mehr).

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2011 09:06
#11 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Hin und wieder saufe ich auch im Traum oder der Alk kommt irgendwie darin vor.

Meistens krieg ich den Zusammenhang aber nicht mehr hin, was mir zeigt, dass ich tief und fest geschlafen habe.


Magdalena42 ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2011 10:50
#12 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

danke für die Antworten, jetzt weiß ich wenigstens, dass andere auch solche Träume haben.
Ich denke ich muss einfach weiter in meinem Leben aufräumen und mir klar werde, wo ich hin will. Bei mir steht es im Augenblick beruflich, privat und familiär einfach still und ist nicht so, wie ich es mir wünsche.Das liegt aber an meiner Unentschlossenheit und der Angst, falsche Wege zu gehen. Ich glaube, meine Träume sind ein Ausdruck dieser Angst, den falschen Weg zu gehen.Ich hatte auch kürzlich ein Treffen mit einem alten Freund, der gerade im Begriff ist, sich zu Tode zu saufen. (47 jahre, 150kg, täglich eine halbe Flasche Whiskey und 30 Zigaretten - kann kaum noch laufen und schnaufen und redet von zukünftig kontrolliertem Konsum..)Der lebt aber auch noch so "unauffällig" wie ich früher. Das hat mich bewegt, denn ich habe ja mal ähnlich gedacht.Was die anderen Dinge im Leben anbetrifft ist es ja nicht so, dass Alkohol die einzige Baustelle ist. Jeder hat so seine Lebensbewätigungsprobleme, aber ich als Mensch, der schon die Erfahrung gemacht hat, locker mal aufs falsche Pferd zu steigen, tue mir ganz schön schwer die richtigen Entscheidungen zu treffen.Diese Unsicherheit zu wissen, was wirklich gut für einen ist.Spontan kann ich das schon sagen, aber das habe ich auch spontan zu jedem Glas Wein gesagt, und das hat mir langfristig nicht gut getan.
Ich habe eine längjährige Freundschaft verloren, weil ich darauf bestanden habe, dass gewisse Dinge sich ändern (Zuverlässigkeit, Offenheit). Ich stehe auf der einen Seite zwar immernoch dahinter, aber ich bin auch traurig, weil die Freundin eben weg ist. Und sie hatte ja auch viele gute Seiten, sonst wären wir nicht so lange befreundet gewesen.Jetzt bin ich mir aber auch nicht sicher, ob ich einfach nicht (mehr) in der Lage war, ihre Schwächen zu akzeptieren, die ja nie bösartig waren.
Bei dieser Entscheidung bin ich ganz unsicher, ob ich das gut für mich gelöst habe und so ist bei vielen Dingen, die für mich anstehen.
Schaun mer mal...

Liebe Grüße
Shara

[ Editiert von Magdalena42 am 24.02.11 10:52 ]


LostHoney Offline



Beiträge: 1.154

24.02.2011 11:28
#13 RE: Träume vom Rückfall Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Magdalena42

Ich habe eine längjährige Freundschaft verloren, weil ich darauf bestanden habe, dass gewisse Dinge sich ändern (Zuverlässigkeit, Offenheit). Ich stehe auf der einen Seite zwar immernoch dahinter, aber ich bin auch traurig, weil die Freundin eben weg ist. Und sie hatte ja auch viele gute Seiten, sonst wären wir nicht so lange befreundet gewesen.Jetzt bin ich mir aber auch nicht sicher, ob ich einfach nicht (mehr) in der Lage war, ihre Schwächen zu akzeptieren, die ja nie bösartig waren.
Bei dieser Entscheidung bin ich ganz unsicher, ob ich das gut für mich gelöst habe und so ist bei vielen Dingen, die für mich anstehen.
Schaun mer mal...

Liebe Grüße
Shara

[ Editiert von Magdalena42 am 24.02.11 10:52 ][/b]



Hallo Shara,

ich habe mal diesen Satz heraus gepickt, weil es mir ähnlich ergangen ist und ich mir auch unsicher war, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Dennoch war es gut, denn es war eine logische Konsequenz des Weges, der sich für mich nach dem Alk auftat. Dadurch, dass ich mich veränderte, waren manche Dinge für mich nicht mehr tragbar. Dadurch, dass ich begann mich und meine Bedürfnisse wichtig zu nehmen, habe ich konsequent auch im zwischenmenschlichen Bereich aufgeräumt und da aus meinem Leben verbannt, was mir mehr schadet als gut tut.

Ich denke, das ist ein Prozess, der erst nach der Trocknung beginnt und sich entwickelt. Ist zumindest meine Erfahrung.

Zum Thema Entscheidungsunfreudigkeit kann ich nur sagen: Popo hoch, Aktiv werden, Handeln. Denn ohne eigene Initiative verändert sich...nix. Wenn Du erst einmal eine Entscheidung getroffen hast, ist der Weg klar und Du kannst alle Energie, die Du jetzt ins Nicht-Handeln steckst in die von Dir definierte Richtung lenken.

Alles in allem, denke ich, dass es relativ normal ist, was Du gerade erlebst. Deine Persönlichkeit "entwickelt" und sortiert sich gerade neu...das passiert eben nicht von heute auf Morgen.

Fühl Dich verstanden..

Honey


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