Nach längerer Pause möchte ich mich mal wieder persönlich melden, gelesen habe ich sowieso recht viel während der ganzen Zeit... So, jetzt sinds fast 24 Wochen, die ich ohne mein "Allheilmittel" wirklich sehr gut und ohne Probleme bewusst gelebt habe! Die Phase der anfänglichen Euphorie ist der Normalität im Alltag gewichen, was aber nichts Negatives besagen soll! Ich merke in zunehmendem Maße, dass ich die Zuneigung und Liebe zu meiner Frau und den Kindern, die Schönheit der Natur, der Musik, der stillen Momente etc. (noch viel) intensiver empfinde, als früher. Allerdings auch die Traurigkeit und die negativen Stimmungen und Gefühle... Und ich habe gerade in letzter Zeit gemerkt, dass ich da noch Einiges zu lernen und aufzuarbeiten habe im Umgang mit und in der Verarbeitung von negativen Gefühlen. In diesen Situationen wird mir immer deutlicher bewusst, wie sehr ich da die Dämpfung durch den Alk in Anspruch genommen und gesucht habe. Denn bislang war ich immer der Meinung, dass ich größtenteils den Alk als Verstärker von Glücksgefühlen, zum gesteigerten Abheben und intensiveren Erleben (Konzerte), eben für die "Wolke 7" verwendet habe... Wie seid ihr denn - gerade im ersten Jahr der Trockenheit, aber auch darüber hinaus - mit diesen negativen Empfindungen und Gefühlen umgegangen? Wie habt ihr euch in "Krisensituationen" verhalten, was für persönliche Strategien habt ihr verwendet? Dass es keine Rezepte diesbezüglich per se gibt, ist mir schon bewusst. Ich habe zwar viele Bücher und Fachliteratur gelesen, aber vielleicht gibts auch ein paar zusätzliche "praxisnahe" Beiträge!
Ich habe -als primäre Hilfen- Therapie-Nachsorge -sowohl in der Gruppe,als auch in Einzelsitzungen- in Anspruch genommen. Die letzte Stunde bei "meiner" psychol. .Psychotherapeutin, zu der ich sowohl Sympatie wie auch Vertrauen hatte-und umgekehrt-war erst am letzten Dienstag.
SHG war ohnehin ein Muss,kannte ich schon aus den Jahren vorher.
Anders wäre es bei meiner Suchtbiographie gar nicht gegangen.
Was ich in diesen 16 Monaten anders gemacht und erreicht habe: ich habe mein ganzes Leben umgekrempelt,teilweise gezungenermassen, als auch selbst gewählt.
Zuerst ist meine Lebenspartnerin ausgezogen,im November.Leider wollte sie,obwohl wir 16 Jahre zusammen waren,wir ihre Kinder zusammen aufgezogen haben, nicht auf das bisschen Alk und Cannabis täglich verichten-schliesslich ging sie ja auch arbeiten, während ich krank war! Sie hat übrigens auch ein Alkproblem und Cannabis,wir haben uns 1994 in der Therapie kennengelernt.
Ich liess sie ohne Zoff gehen, wir wollten Freunde bleiben.
Ich meine damit, ich habe sie-obwohl sie mir immer noch fehlt-gehen lassen, weil mit ihr auch die Drogen und Alk gingen.
Dein Weg war anders,Du hast wieder emotionellen Kontakt mit Deiner Familie.
Weiterhin musste ich umziehen, dachte ,ich schaffe es nie,gibt auch keine Wohnungen für Hartz4 Clubmitglieder.
Heute habe ich eine schöne Gen.-Wohnung ,lebe allein mit meinen beiden Katzen und fühle mich sauwohl.
Ich hatte sehr wenig Hoffungen, die letzten 4 Jahre waren noch einmal richtig die Hölle,mit Delir, 5 Entgiftungen,2 x LZT,BypassOP, Jobverlust, viele Nackenschläge.
Heute geht es mir endlich gut.Ich könnte über die letzten 4 Jahre seitenweise schreiben, was ich versucht habe und gescheitert bin,was andere mit und für mich getan haben,und- die genaue Erklärung spare ich mir (steht auch bei: Es war einmal..) Erst als meine Mutter vor 14 Monaten starb, versiegte der Wunsch in mir,mich totzusaufen.
So habe ich es denn, nach 35 Jahren, endlich geschafft,den Alk wieder "loszulassen,nachdem ich mit 21 Jahren schon total abhängig war. Heute bin ich so clean,wie seit meinem 16.ten Geburtstag nicht.Das ist nun 40 Jahre her! Kein Alk mehr,kein Cannabis,keine Benzoes,keine Schlafmittel.
Ein langer Weg,ich habe viele Jahre meines Lebens an diese Süchte verloren.
Diese letzten 16 Monate, da hat offenbar alles gepasst,auch meine Einstellung zu mir. Nur alleine, wäre ich schon lange nicht mehr da. Es ist sehr wichtig, sich Hilfe zu holen, wo auch immer. Alleine wären Viele wohl verloren.
LG Peter
[ Editiert von Jetzisabergut am 11.06.11 21:51 ]
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Suchtverlagerung! Ah, ich höre schon den Aufschrei...Ist wohl nicht gut aber hat mir geholfe: Ablenkung durch Filme, gut essen gehen, schöne Dinge kaufen, außergewöhnlicher Sex
Der sowas hier schreibt,soll sich schämen und überlegen,was er bei nichtgefestigten Naturen damit anrichtet.
...mal davon ab, was Mich fremdes Elend angeht, frage ich Mich ganz im ernst, was an diesem, MEINEM Spruch zum schämen schlimm sein soll...
Meine Auffassung von Leben sind u.a. nun mal: gute Filme, gutes Essen und guter Sex!
Alles das hatte ich während Meiner nassen Zeit nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Ps.: @Jetzi, reg Dich mal nicht schon wieder künstlich auf. Ich denke, wenn sich auch nur ein "nichtgefestigter Suchti" durch Meine Wenigkeit ...erstmal zur "ach so schlimmen" Suchtverlagerungen wie: Filme gucken, Essen, oder guten Sex, statt zum Saufen bewegen ließe, wäre selbst das doch einen Foren-Nobelpreis wert, oder?
@Jetzi: Dein zusammengehämmerter Kram in letzter Zeit (insbesondere gegen Mich) lässt Mich schwer vermuten, dass bei Dir in der Birne genau das vorherrscht, was Du anderen suggerierst.
@Jetzi: Dein zusammengehämmerter Kram in letzter Zeit (insbesondere gegen Mich) lässt Mich schwer vermuten, dass bei Dir in der Birne genau das vorherrscht, was Du anderen suggerierst.
Nämlich, Sandkastenspielchen vom Feinsten
Ciao
Warum bist Du bloß immer so nachtragend?
Schreibst Du denn wirklich alles auf,was ich Dir an Wichtigem zum Nachdenken mit auf den Weg gebe?
Dirk,auch Du solltest mal an Deinen negativen Gefühlen arbeiten, Du machst Dich ja sonst noch ganz unglücklich.
Es gibt eben nicht nur Sex and Crime, manchmal muss auch Ernsthaftigkeit dabei sein.
Aber,es ist ja noch genug Zeit, auch das zu verinnerlichen und dann auch anzuwenden.
Der Dom ist auch nicht an einem Tag aufgebaut...oder?
LG Peter
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Der sowas hier schreibt,soll sich schämen und überlegen,was er bei nichtgefestigten Naturen damit anrichtet.
...mal davon ab, was Mich fremdes Elend angeht, frage ich Mich ganz im ernst, was an diesem Spruch zum schämen schlimm sein soll...
Meine Auffassung von Leben sind u.a. nun mal: gute Filme, gutes Essen und guter Sex!
Alles das hatte ich während Meiner nassen Zeit nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Ach , ich dachte doch tatsächlich, es gäbe noch mehr im Leben, was erstrebenswert wäre.
...wenn Du mal das, was Du selbst an Meinem Text rot markiert hast, [b]richtig lesen (oder verstehen) würdest, würdest Du vll. auch selber merken, was Du schon wieder für einen Stuss schreibst!
...wenn Du mal das, was Du selbst an Meinem Text rot markiert hast, richtig lesen (oder verstehen) würdest, würdest Du vll. auch selber merken, was Du schon wieder für einen Stuss schreibst![/b]
Ah,Du Aufmerksamer!
Du meinst,weil Du u.a. geschrieben hast!
Ich dachte,ich frag mal lieber nicht nach,was Du damit gemeint hast..... Nicht, dass Du hier noch bei einigen Usern in Ungnade fällst.
Was ist also für Dich "u.a." ? LG Peter
PS: Du must nicht immer so schlimme Sachen schreiben,ich erschrecke mich jedesmal, wenn ich es lese. Danke!
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