Hallo ich bin der Michl und habe ein riesiges Alkoholproblem. Ich trinke bis zu 6 Bier am Abend, oft noch mehr und jeden Morgen ekelt es mich selbst an, ich nehme mir dann immer vor, am heutigen Abend nichts zu trinken. Mein schlechtes Gewissen dauert aber nur bis Mittag oder wenn es gut geht bis zum späten Nachmittag und am Abend denk ich mir dann, trinkst halt nur eins, leider bleibt es nie dabei und so geht das Tag für Tag. Ich bin am Ende sehe keine Ziele mehr. Angesprochen wurde ich noch nie, eher das Gegenteil, mich laden viele ein, bei denen ich genau weiß dass, auch sie ein Problem mit Alk haben. Ich habe Angst mir helfen zu lassen.
Hallo Michl. Schön,dass Du hier bist.
Für einen normaltrinkenden Menschen ist es sicher ein eher unauffälliger Konsum,wenn jemand 6 Bier über den Abend verteilt trinkt. Man kann es aber ungefähr mit einer Flasche Wein gleichsetzen. Jeden Abend eine Flasche Wein zu leeren,ist (auch)ein erheblicher Konsum,wobei es egal ist,ob es nun 2 Bier oder 2 Glas Wein wären,oder eben 6 Bier.
Du scheinst das Bier ja nicht aus Genussgründen zu trinken,sondern offenbar geht es nur noch um die Wirkung, wobei Dich eher Deine Gewissensbisse davon abhalten,mehr oder Härteres zu trinken. Denn,wie Du sagst, Du hast keine Entzugserscheinungen, also könntest Du es doch auch weglassen, das Bier,oder?
In einer qualifizierten Entgiftung würde man Dir also kaum Medikamente geben müssen, wohl aber schon einmal abklären,warum Du allabendlich diese Betäubung brauchst und dann mit Dir die weiteren Schritte festlegen. Insofern solltest Du Dich auch auf eine Entgiftung einlassen. Entgiftung umfasst ja nicht nur den körperlichen Entzug,sondern auch den kognitiven,geistigen Entzug.Auch der Kopf würde also entgiftet werden. Danach folgt dann die Therapie,die Entwöhnung, die Abklärung der Ursachen,das Feststellen Deiner gegenwärtigen Lebenssituation und Erarbeiten von Veränderungen,Startegien.
Und es geht auch und vor allem um das Festlegen von machbaren Zielen!
Das alles wirrd man Dir in der Beratungsstelle wohl so erklären und Du solltest Dich unbedingt darauf einlassen.
Und niemand wird von Dir etwas verlangen,was Du nicht willst!
Ich möchte Dir hiermit auch nur die Angst nehmen, Dir helfen zu lassen.
Angst musst Du nur und unbedingt davor haben,[color=red] Dir NICHT helfen zu lassen.[/color]
Denn Alkohol ist nun einmal eine Substanz, an die sich Psyche und Körper gewöhnen und daher auch immer mehr verlangen. In ein paar Monaten,Jahren wird sich die Menge verdoppeln,nur die Wirkung,die Du haben willst wird die Gleiche sein. Du bist noch relativ jung,Du hast die besten Chancen,ohne grosse Folgen schadlos aus dieser Sucht herauszukommen.
Nur braucht es eben Veränderungen und neue Erkenntnisse:
Bei vielen Anderen,auch bei mir, hat es soziale und körperliche Schäden verursacht, Du kannst es hier im Forum nachlesen.
Also, mache es ,was Du Dir für morgen und nächste Woche vorgenommen hast, sage nein zum Alkohol und sage ja,ich will ohne Alkohol auskommen und lass Dir helfen.
Es lohnt sich! Viel Glück LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Einmal danke für deine Worte, ja genau so was braucht jemand der sich in so einem Forum anmeldet.Deine Worte geben einem zum nachdenken, Mut und Kraft, einfach super. Ich hab mir jetzt deinen Text ein paar Mal durchgelesen und meine Fast, dass du mich kennst, ist aber eher unmöglich.
So, gestern bin ich rein zufällig am Nachmittag bei meinem Vertretungsarzt vorbeigekommen (mein Hausarzt ist Krank), ich fragte ob er kurz für mich Zeit hat und so redeten wir 1 Stunde über mein Alkoholproblem. Er sagte, dass er noch nie jemanden hier hatte der sich selbst bereits so viel informiert und sogar bei einer Selbsthilfe einen Termin gemacht hat, auch meinte er, wenn ich das alles von mir aus alleine bereits gemacht habe denke er, dass ich recht gute schanzen habe es ohne Entzugsanstalt zu schaffen.
ZitatGepostet von Michl39 ..., auch meinte er, wenn ich das alles von mir aus alleine bereits gemacht habe denke er, dass ich recht gute schanzen habe es ohne Entzugsanstalt zu schaffen.
LG: Michael [/b]
...wenn er das wirklich so gesagt hat, hat er Dir ganz schönen Unsinn erzählt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Mir haben Hausärzte auch immer gesagt, dass sie bei mir kein Alkoholproblem sehen ... ... bis ich starke körperliche Entzugserscheinungen hatte
Viele Hausärzte haben nur wenig Ahnung von Abhängigkeit und deren Behandlung.
ZitatIch hab heute Morgen um 8:00 bei der Selbsthilfegruppe angerufen, dachte vielleicht kann ich anschließend gleich hin, aber die haben erst wieder nächste Woche einen Termin frei, hab mir aber gleich einen für Dienstag geben lassen.
Wenn ich das richtig interpretiere, hast du Di einen Termin bei der Suchtberatung, bei Selbsthilfegruppen musst du dich in der Regel nicht anmelden.
Die Suchtberatungsstelle ist genau der Ort, wo du verständnisvolle und kompetente Hilfe für dein Problem bekommst. Dort kannst du besprechen, wer und was dich bei deiner weiteren Abstinenz unterstützt.
Ich wünsche dir alles Gute. Mach weiter so
Liebe Grüße acqua
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
yep, ich muss acquas Aussage unterstützen. Meiner sagte auch, ich solle doch nicht soviel trinken und warnte mich noch vor dem "ganzen Zirkus" der da so kommt mit Therapie, etc. Ich konnte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht so offen reden und habe vielleicht auch manche Dinge ihm nicht so dargestellt, wie sie waren. Das konnte ich erst mit gewissem Abstand zum süchtigen Leben. Nun, ich brauchte auch keinen Einweisungsschein von ihm, da mich der Krankenwagen dann zur Entgiftung fuhr. Ich wollte nach ein paar Tagen dort wieder abhauen, weil ich keinen Bock mehr hatte. Mir gings aber viel zu schlecht und alleine in der Bude hab ichs nicht mehr ausgehalten. Ich soff wie ein Bekloppter und war dann doch froh, dass ich dort war.
Hallo Dirk, also mir geht es einfach super, ich schlafe gut und wieder lange, lach. In der, bis jetzt gewonnenen Zeit genieße ich seit langen wieder meine Hobbys wie Garten, Bienen, Fotografieren und Bienen. Bis letzte Woche ist das immer nur ein muss gewesen, echt super.
Hallo acqua, ich komme aus Österreich da wird es wohl etwas anderes sein, ich hoffe nicht dass du mir unterstellst, dass ich lüge, ich kann dir gerne eine PN schicken mit der Adresse und du rufst dort selbst an. Sei nicht böse wenn ich das so schreibe, danke. Das mit den Hausärzten wird sicher stimmen mein Hausarzt ist aber krank und ich kann nicht jetzt alle in der Stadt abklappern um einen zu finden der wie ich sagt ZITAT GANZ AM ANFANG:
ZitatGepostet von Michl39 Ein Neuer
Hallo ich bin der Michl und habe ein riesiges Alkoholproblem. Ich trinke bis zu 6 Bier am Abend, oft noch mehr und jeden Morgen ekelt es mich selbst an, ich nehme mir dann immer vor, am heutigen Abend nichts zu trinken. Mein schlechtes Gewissen dauert aber nur bis Mittag oder wenn es gut geht bis zum späten Nachmittag und am Abend denk ich mir dann, trinkst halt nur eins, leider bleibt es nie dabei und so geht das Tag für Tag. Ich bin am Ende sehe keine Ziele mehr. Angesprochen wurde ich noch nie, eher das Gegenteil, mich laden viele ein, bei denen ich genau weiß dass, auch sie ein Problem mit Alk haben. Ich habe Angst mir helfen zu lassen.
Aber nochmals danke und ich werde am Dienstagabend berichten. LG: Michl
Hi newlife, auch dir danke für die Worte. Ich glaub euch ja. Ich sag ja ich habe ein Problem mit dem Alkohol. Das hab ich auch geschrieben und jetzt bin ich 6 Tage hier das ist bereits ein großer Schritt für mich gewesen (denke auch für so manch anderen Neuling), hab einen Termin bei einer Beratung und bin beim Arzt gewesen und jetzt überlege ich gerade ob ich noch zu einen Psychiater gehen soll, mal schauen. Rom wurde auch nicht an einem Tag errichtet. Zur Zeit fehlt der Alkohol mir nicht, heute hat mir einer ein Bier angeboten und ich habe einfach nein danke gesagt, hatte auch gar keinen drang eins zu trinken, bin über mich selbst erstaunt.
bedenke, dass die Anfangseuphorie auch vergeht. Einige sind zu Beginn ihrer Trockenheit sehr euphorisch. Bei mir war es nicht so, bei mir war die Trockenheit aber absolut notwendig um überhaupt wieder funktionieren zu können.
Du solltest schon Hilfe in Anspruch nehmen, um dahinter zu kommen, warum du getrunken hast, d.h. welche Funktion der Alk in deinem Leben hat.
ZitatGepostet von newlife Erinnert mich an mein Denken, während meinen Selbstentzügen. (ich muss da irgendwie durch,... egal wie, solange ich das noch schaffe bin ich auch kein Alki...)
[ Editiert von newlife am 28.06.11 10:22 ]
Hallo zusammen
Was Dirk da schreibt kann ich nachvollziehen. Diese Gedanken hatte ich auch und vor Jahren habe ich schon mal drei Monate ohne ausprobiert, was problemlos gelang. Aber ich habe mich wieder in das alte Drinkverhalten hineingesoffen und war, wie ihr wisst im Februar soweit, dass ich meine Frau, betreffend dem Konsum, angelogen habe. Wie es in meiner Signatur steht, bin ich immer noch trocken und ich bin Alkoholiker basta. Egal, ob man es selber schafft oder nicht, wenn man bei den Mengen angelangt ist, die Michi oder ich getrunken haben, dann ist man Alkoholiker. Das ich ohne Hilfe aufhören konnte hat überhaupt nichts damit zu tun und ich weiss, dass wenn ich wieder anfangen würde, ich wieder am gleichen Ort lande. Ich hatte viel Glück, dass ich es früh gemerkt habe und Michi hat es auch, vergleichsweise, früh gemerkt, wenn man die anderen Schicksale liest. Darum Michi bleib dabei und drink nichts, mit oder ohne Hilfe Du hast, wie ich auch mehr Glück, dass es Dir jetzt bewusst geworden ist.