Bin neu hier. Ich habe noch kein ernsthaftes Alkoholproblem in dem Sinne, dass mir die Finger zittern, wenn ich nix trinke. Ich habe aber das Problem, dass ich glaube, nur dann wirklich ich selbst sein zu können, wenn ich unter Alkoholeinfluss bin. Sechs Wochen lang habe ich jetzt keinen Alkohol getrunken, seit letzter Woche brauche ich wieder einen Schluck für die gute Laune. Erste Erfahrungen mit Alkohol machte ich, wie viele Andere wohl auch, mit Beginn der Pubertät. Ich hatte hin und wieder Saufexzesse, wurde mit der Zeit aber vorsichtiger, weil ich keine Lust hatte auf zwei Tage Krankheit. Ende zwanzig schmiss ich ein Studium und hatte Liebeskummer. In dieser Zeit trank ich relativ viel, bis ich irgendwann Angst bekam, ich könne abhängig sein. Es folgte ein halbes Jahr ohne Alkohol, bis ich dachte: na, ein Alki bist Du nicht. Danach trank ich wieder hin und wieder, aber hatte keinen Alkohol im Haus, weil ich so die Menge kontrollieren wollte. Seit ungefähr zehn Jahren steigt der Konsum wieder an, weil ich privat und beruflich unzufrieden bin. Wodka und Rum sind mein Freund. Nüchtern bin ich oft so unter Druck und schlecht gelaunt, dass Alkohol die einzige Lösung scheint. Was mich etwas beunruhigt ist, dass ich auch nach sechs Wochen ohne einen Tropfen Alkohol immer noch eine relativ hohe Alkoholtoleranz habe. Ich dachte eigentlich, dass nach dieser relativ langen Zeit eine Flasche Bier Wirkung zeigen müsste, es war aber nicht so. Wie lange muss man denn nüchtern bleiben, bis der Körper wirklich entwöhnt ist? Das wars erstmal von meiner Seite. Schönen Tag noch Euch allen.
ZitatSeit ungefähr zehn Jahren steigt der Konsum wieder an, weil ich privat und beruflich unzufrieden bin. Wodka und Rum sind mein Freund. Nüchtern bin ich oft so unter Druck und schlecht gelaunt, dass Alkohol die einzige Lösung scheint.
würde mich mehr beunruhigen als das
ZitatWas mich etwas beunruhigt ist, dass ich auch nach sechs Wochen ohne einen Tropfen Alkohol immer noch eine relativ hohe Alkoholtoleranz habe.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ZitatGepostet von Barconax Ich habe noch kein ernsthaftes Alkoholproblem in dem Sinne, dass mir die Finger zittern, wenn ich nix trinke.
Die Ernsthaftigkeit Deines Alkoholproblems misst sich keineswegs im Zittern Deiner Hände. Die Tatsache, dass Du Dich in einem Alkoholikerforum registriert hast, spricht aber dafür!
ZitatGepostet von Barconax Ich habe aber das Problem, dass ich glaube, nur dann wirklich ich selbst sein zu können, wenn ich unter Alkoholeinfluss bin..
Dann bist Du eben NICHT Du
ZitatGepostet von Barconax Sechs Wochen lang habe ich jetzt keinen Alkohol getrunken, seit letzter Woche brauche ich wieder einen Schluck [u]für die gute Laune.
Das widerum spricht für die Ernsthaftigkeit Deines Alkoholproblems...
ZitatGepostet von Barconax weil ich so die Menge kontrollieren wollte.
Kontrollverluste hattest DU damals also schon...
ZitatGepostet von Barconax Nüchtern bin ich oft so unter Druck und schlecht gelaunt, dass Alkohol die einzige Lösung scheint.
Das wiederum SIND Entzugserscheinungen!
ZitatGepostet von Barconax Was mich etwas beunruhigt ist, dass ich auch nach sechs Wochen ohne einen Tropfen Alkohol immer noch eine relativ hohe Alkoholtoleranz habe. Ich dachte eigentlich, dass nach dieser relativ langen Zeit eine Flasche Bier Wirkung zeigen müsste, es war aber nicht so. Wie lange muss man denn nüchtern bleiben, bis der Körper wirklich entwöhnt ist?
Das sollte Dich auch beunruhigen. Und die Toleranz wird sich nicht wieder zurückentwickeln, dafür sorgen die MEOS - nachzulesen hier
ZitatGepostet von Callysta Das sollte Dich auch beunruhigen. Und die Toleranz wird sich nicht wieder zurückentwickeln, dafür sorgen die MEOS - nachzulesen hier
Gerne, wobei die MEOS noch das geringste Problem bei Deiner Schilderung sein dürften.
Wenn Du mehr zum Thema wissen willst, hier eine Buchempfehlung, denn daher kenne ich die MEOS auch erst - aber alles andere ist auch unheimlich gut zu wissen, wenn man ein Alkoholproblem hat
ZitatGepostet von Callysta Hallo und willkommen Barconax
ZitatGepostet von Barconax Ich habe noch kein ernsthaftes Alkoholproblem in dem Sinne, dass mir die Finger zittern, wenn ich nix trinke.
Die Ernsthaftigkeit Deines Alkoholproblems misst sich keineswegs im Zittern Deiner Hände. Die Tatsache, dass Du Dich in einem Alkoholikerforum registriert hast, spricht aber dafür!
ZitatGepostet von Barconax Ich habe aber das Problem, dass ich glaube, nur dann wirklich ich selbst sein zu können, wenn ich unter Alkoholeinfluss bin..
Dann bist Du eben NICHT Du
ZitatGepostet von Barconax Sechs Wochen lang habe ich jetzt keinen Alkohol getrunken, seit letzter Woche brauche ich wieder einen Schluck [u]für die gute Laune.
Das widerum spricht für die Ernsthaftigkeit Deines Alkoholproblems...
ZitatGepostet von Barconax weil ich so die Menge kontrollieren wollte.
Kontrollverluste hattest DU damals also schon...
ZitatGepostet von Barconax Nüchtern bin ich oft so unter Druck und schlecht gelaunt, dass Alkohol die einzige Lösung scheint.
Das wiederum SIND Entzugserscheinungen!
ZitatGepostet von Barconax Was mich etwas beunruhigt ist, dass ich auch nach sechs Wochen ohne einen Tropfen Alkohol immer noch eine relativ hohe Alkoholtoleranz habe. Ich dachte eigentlich, dass nach dieser relativ langen Zeit eine Flasche Bier Wirkung zeigen müsste, es war aber nicht so. Wie lange muss man denn nüchtern bleiben, bis der Körper wirklich entwöhnt ist?
Das sollte Dich auch beunruhigen. Und die Toleranz wird sich nicht wieder zurückentwickeln, dafür sorgen die MEOS - nachzulesen hier
ZitatGepostet von Barconax Nüchtern bin ich oft so unter Druck und schlecht gelaunt, dass Alkohol die einzige Lösung scheint. Was mich etwas beunruhigt ist, dass ich auch nach sechs Wochen ohne einen Tropfen Alkohol immer noch eine relativ hohe Alkoholtoleranz habe.
Es ist so, dass das Gerhirn ein Gleichgewicht der Botenstoffe aufrechterhalten muss um funktionsfähig zu bleiben. Durch den Alkoholkonsum wird das System gestört und der Körper reguliert gegen. Hemmende Gaba-Rezeptoren werden im Gehirn runter reguliert...... wie genau das funktioniert spielt an der Stelle keine Rolle.
Wichtig ist es zu wissen, dass die Veränderungen dauerhaft sind und sich verstärken je länger man weiter trinkt. Es wird künstlich im Gehirn ein Zustand von Stress erzeugt, den man durch noch mehr Alkohol zu kompensieren versucht und dadurch nur weiter aufrecht erhält. Stress ist nur ein Zustand im Gehirn.
Alkohol setzt einen Belohnungsmechanismus wie auch jede andere suchterzeugende Droge dauerhaft in Gang, erst wenn man längere Zeit aufhört zu trinken kann man normale Dinge des Lebens wieder als befriedigend wahrnehmen. Das Widersprüchliche an Drogen ist das sie in Bereichen wirken die für Tätigkeiten wie essen, Sex oder andere lebenswichtige Dinge notwendig sind, aber gleichzeitig lebenzerstörend wirken.
Ich finde es wichtig das zu wissen, wenn man den Mechanismus der Sucht kennt und grob versteht lernt man auch besser sein eigenes Verhalten zu deuten. Warum man so handelt/gehandelt hat.
Besser wird es mit der Zeit von alleine nie! Gruß Lector
Lector kommt nicht von Lehrer sondern von Hannibal Lecter.Ist ein Schreibfehler ^^
newlife
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Beiträge:
06.07.2011 12:22
#9 RE: Alkohol- Licht und Schattenseiten - Neuvorstellung
ZitatEs ist so, dass das Gerhirn ein Gleichgewicht der Botenstoffe aufrechterhalten muss um funktionsfähig zu bleiben. Durch den Alkoholkonsum wird das System gestört und der Körper reguliert gegen. Hemmende Gaba-Rezeptoren werden im Gehirn runter reguliert......
und dadurch entstehen die Entzugserscheinungen.
Zitatbesser wird es von alleine nie
und geht auch von alleine nicht weg.
[ Editiert von newlife am 06.07.11 12:23 ]
katha82
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Beiträge:
08.07.2011 22:20
#10 RE: Alkohol- Licht und Schattenseiten - Neuvorstellung
Ein ernsthaftes Alkoholproblem misst sich nicht zwangsläufig an körperlichen Entzugserscheinungen. Die psychischen sind mindestens genauso schlimm, zumal sie auch nicht nach ein paar Tagen/Wochen wieder verschwinden.
Du weißt eigentlich, dass du schon tief drin steckst im Schlamassel, versuchst aber noch dir das ganze schön zu reden - so hört sich das für mich an.
Nicht jeder Alki greift morgens zitternd zur Flasche. Ich habe z. B. öfters wochenlang nichts getrunken, was aber keinesfalls ein Anzeichen dafür war, dass ich kein Alkoholproblem habe. Ich wollte mir nur immer wieder beweisen, dass es auch ohne geht, nur um mich danach mal wieder einen Abend so richtig volllaufen lassen zu können als "Belohnung"
ZitatGepostet von Lector Alkohol setzt einen Belohnungsmechanismus wie auch jede andere suchterzeugende Droge dauerhaft in Gang, erst wenn man längere Zeit aufhört zu trinken kann man normale Dinge des Lebens wieder als befriedigend wahrnehmen.
Daran habe ich auch mal geglaubt. Nichts wurde besser, alles abgestumpft, sechs Jahre lang eher ausgehalten. Typischer Fall von: Es reicht nicht, mit dem Trinken aufzuhören, es muss auch was in "die Lücke". Nur was? Probiert, gemacht und getan .... Kraft alle.... Therapie, Klink, noch 'ne Therapie und noch eine..... ADs...die helfen. Nehmen nämlich diesen Scheiß Druck. Nicht Suchtdruck, sondern das zu viel an Energie z.B. Also los und sich auspowern..... hm.... wenn "man" dann kann... Was, wenn nicht? "Reiß dich zusammen!" Oder anders: Ruhe wird zur Enge. Also wie ein Hamster im Rad.... auch nicht die Lösung.
Alk ist oft "nur" das Symptom. Die Ursache muss vor allem gefunden werden (was nur ohne Alk geht und dann erst richtig heavy werden kann), wenn die Bemühungen, die Lücke zu füllen, immer wieder scheitern.
Ein ernsthaftes Alkoholproblem misst sich nicht zwangsläufig an körperlichen Entzugserscheinungen. Die psychischen sind mindestens genauso schlimm, zumal sie auch nicht nach ein paar Tagen/Wochen wieder verschwinden.
Du weißt eigentlich, dass du schon tief drin steckst im Schlamassel, versuchst aber noch dir das ganze schön zu reden - so hört sich das für mich an.
Nicht jeder Alki greift morgens zitternd zur Flasche. Ich habe z. B. öfters wochenlang nichts getrunken, was aber keinesfalls ein Anzeichen dafür war, dass ich kein Alkoholproblem habe. Ich wollte mir nur immer wieder beweisen, dass es auch ohne geht, nur um mich danach mal wieder einen Abend so richtig volllaufen lassen zu können als "Belohnung"
Katha
oh ja...
Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D
ZitatBin neu hier. Ich habe noch kein ernsthaftes Alkoholproblem in dem Sinne, dass mir die Finger zittern, wenn ich nix trinke. Ich habe aber das Problem, dass ich glaube, nur dann wirklich ich selbst sein zu können, wenn ich unter Alkoholeinfluss bin.
so oder so ähnlich begann mein anfangspost vor 2 tagen auch!
und genau DAS ist ein ernsthaftes alkoholproblem, auch ohne zittrige finger und tägliches kampftrinken ;-)
Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D
newlife
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Beiträge:
16.07.2011 12:26
#15 RE: Alkohol- Licht und Schattenseiten - Neuvorstellung