Seit cirka einem Jahr weis ich das irgendwas mit mir nicht stimmt. Habe davor von 2006 bis Anfang 2010 am Abend fast jeden Tag 3 bis 4 und dann das halbe Jahr 5 Bier getrunken. Anfangs sah ich auch kein Problem damit. Das änderte sich aber im September 2010. Bin dann zur Suchtberatung gegangen, wo ich Medikamente bekam und 14 Tage ambulant versorgt wurde. Die sagten mir jedoch das ich offensichtlich nicht alkoholabhängig bin, aber ein Psychisches Problem habe. Ich sollte doch bitte mal zum Psychologen, wollte ich aber nicht so richtig, da es mir schon besser ging. War nach dem Besuch bei der Suchtberatung auch 3 Monate trocken. Aber irgendwann lockte das Bier wieder. Bis jetzt geht das Spiel die ganze Zeit, ein Paar Wochen trinken, ein paar Wochen wieder nicht. Trinke zwar weniger (2 Bier am Abend, doch meine Probleme sind immer noch die selben. Ich kann mich nicht richtig konzentrieren, Aufgaben anfangen, schlecht schlafen, gereizt, keinen Hunger und vor allem gehe ich mir selber total auf den Geist. Nur jetzt schiebe ich wieder Panik zur Suchtberatung zu gehen und denen zu sagen das ich das nicht gepackt habe. Nur so wie das derzeit mit mir läuft, kann es nicht weitergehen.
Wegen drei, 4 oder 5 Bier hätte ich nicht übers Aufhören nachgedacht. Hätte mich nicht weiter gestört.
Ich meine, Dein Problem ist wohl grundsätzlicher so, dass Du einfach gerne anders wärst als Du bist. Und Deine Bierchen zeigen Dir das halt, sind Dein Aufhänger dafür, sind aber aus meiner Sicht nicht sooo gravierend - ich meine, damit kannst Du 80 werden, wenns nicht mehr wird.
Vielleicht ist die Suchtberatung momentan einfach die falsche Stelle. Auch wenn Du mit dem Saufen aufhörst, ändern sich die anderen Punkte die Du nennst nicht von selbst und an denen solltest Du arbeiten - und da spricht ja nix gegen ne Unterstützung und da wäre vielleicht doch der Psychologe die richtige Anlaufstelle.
Nur jetzt schiebe ich wieder Panik zur Suchtberatung zu gehen und denen zu sagen das ich das nicht gepackt habe. Nur so wie das derzeit mit mir läuft, kann es nicht weitergehen.
Was meint ihr dazu ?[/b]
...da kann ich Dich beruhigen.
Die in der Suchtberatung kennen das Spielchen ihrer "Probanten" ganz genau.
Der Entschluss, dass es wirklich nur trocken geht, wenn es nicht mehr so weitergehen soll, muss in jedem Alki erst reifen.
Bleib am Ball, wenn es Dir wirklich ernst ist, oder trink noch ein bisschen weiter, bis Du wirklich die Schnauze voll hast...
Die in der Suchtberatung werden es Dir nicht verübeln
Ja das mit dem Psychologen währe keine schlechte Idee fürs erste. Du muß erst mal sortieren u. Ursachenforschung betreiben,und solange du unsicher bist wirst du immer wieder in den alten Trott verfallen. Ein Rat von mir, geh die Sache richtig an und suche dir professionelle Hilfe. Und vor allen Dingen laß dir helfen.
Gruß Hüftl
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
Wow. Minitiger hat es wohl auf den Punkt gebracht. Wer vor sich selbst flieht und dazu gelegentlich den Alkohol nutzt hat nicht unbedingt ein Suchtproblem.
Wenn du dir auf den Geist gehst, ja dann merkst du doch selbst, dass was nicht an DIR stimmt und nicht nur an deiner Disziplinlosigkeit oder mags nennen: Verantwortungsflucht.
Also raus aus dem Jammertal und rein ins Vergnügen, das dein eigenes Leben ist mit all seinen zu bewältigenden, anzunehmenden, liebzuhabenden und zu verändernden Facetten!
ZitatGepostet von minitiger2 Du willst ne ehrliche Meinung hören?
Wegen drei, 4 oder 5 Bier hätte ich nicht übers Aufhören nachgedacht. Hätte mich nicht weiter gestört.
na ja, also JEDEN Abend 4 bis 5 Biere zu trinken finde ich ehrlich gesagt schon recht enorm. Zumindest geht das über einen gesunden normalen Konsum hinaus, vor allem wenn es auch noch so rgelmäßig ist....klar, schlimmer gehts immer. Aber im Rahmen ist auch das Trinkverhalten meiner Meinung nach nicht...
Ausserdem - guck mal die Generation der 70 - 80-Jährigen an, wieviele davon ihr Leben lang täglich getrunken haben und trotzdem nicht unglücklich sind. Ich hab welche davon in der Familie.
Klar, natürlich wird weniger empfohlen, wenns ganz ohne Risiko sein soll, aber so schnell bringt das auch keinen um.
Ok, eine Norm zu definieren ist in fast allen Lebensbereichen schwer - da gebe ich dir recht. Dann wähle ich stattdessen hier mal die Vokabel "gesund", denn über einen gesunden Konsum gehen 4-5 Bier abendlich sicher hinaus...bzw. stellen einen Konsum dar, der auf die Dauer ungesund sein kann!
Ich meine, bei Alkohol gibt es 'normal' und 'gesund' gar nicht, sondern nur 'risikoarm'.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Probleme habe ich schon mit der Verantwortung und gebe meist auch viel zu schnell auf oder halte nicht durch. Gebe mir zwar Mühe aber irgendwie klappt das einfach so nicht. Ich habe jedenfalls große Angst wie das mit mir weitergehen soll.
Ich muss dazu auch noch sagen, das beim Bluttest damals auch noch fast alles in Ordnung war, dh. MCV war knapp im Normalbereich, Leberwerte im mittleren Normbereich, nur Ausreisser bei Leukozyten, Kalium und Neutrophile Granulozyten (was auch immer das ist).
Vielleicht hilft der Bericht der Suchtberatung weiter:
"Die Bewustseinslage ist wach und klar. Orientierung vollständig zu Zeit, Ort, Situation und zur eigenen Person. Die Wahrnehmung ist in ihrer Intensität verändert. Aufmerksamkeit in Umfang und Intensität der Wahrnehmung oder Gedanken beeinträchtigt. Konzentration herabgesetzt im Sinne einer Störung der Aufmerksamkeitsfokussierung. Auffassung nicht beeinträchtigt. Das Gedächtnis weisst keine Störungen der Merkfähigkeit und der Erinnerungsfähigkeit auf. Der formale Denkablauf ist unauffällig. Das inhaltliche Denken enthält hypochondrische Gedanken. Ich-Störungen treten als Fremdbeeinflussungserlebnisse auf. Störungen der Affektivität äußern sich als Affekt- und Stimmungslabilität. Störungen des Antriebs und der Psychomotorik manifestieren sich als motorische Unruhe. Es bestehen Hinweise auf sozialem Rückzug."
Also, ich hatte nie kritische Werte bei Bluttests, meine Leberwerte waren auch immer top...Fertig gemacht hat mich die Trinkerei trotzdem. Ich will damit nur sagen, dass nur DU wirklich wissen kannst, was gut für dich ist und was nicht. An irgendwelchen Werten auf dem Papier würde ich mich da nicht orientieren!