Wenn ich mir Andis Befund aus der "Suchtberatungsstelle" anschaue, erscheint mir eine Therapie nicht verkehrt......
Aber egal, diejenige Hilfe, die einzelne Person anspricht, ist o.k.
Ich kann z.B. eine SHG aktuell für mich nicht als geeigneten Ort vorstellen, eine Psychologin dagegen schon. Es muss halt für die / den Einzelne(n) stimmen. Ulli
Nun, eine SHG ist auch eine Form von Therapie (Heilung). Wenn nicht gar die Effektiveste.
Um gleich mit dem Psychologen anzufangen,muss wohl erst einmal Körper und Geist behandelt werden,dann die Psyche.
Der Körper,um die körperliche Abhängigkeit zu stoppen. Der Geist,um die kognitive Seite dahingehend zu verändern,dass Alkohol keine Alternative mehr sein darf.
Erst dann kann man die Ursachen versuchen herauszufinden und Strategien, wie man den Deziziten in seiner Psyche zukünftig ohne Suchtmittel begegnet.
Ich meine,in dieser Reihenfolge wird es auch meistens gehandhabt. LG Peter
[ Editiert von Jetzisabergut am 19.06.11 15:33 ]
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Da hast du vermutlich recht..... Ich sehe allerdings Geist und Psyche, also Kognition und Emotion, so wie du es schreibst, nicht als getrennt, sondern miteinander verbunden.
Ja - und auch wiederum Körper mit Geist - von daher
Wobei es natürlich unabdingbar ist, zunächst einmal (körperliche) Lebensgefahr zu behandeln...
ZitatGepostet von Ulli Q Da hast du vermutlich recht..... Ich sehe allerdings Geist und Psyche, also Kognition und Emotion, so wie du es schreibst, nicht als getrennt, sondern miteinander verbunden.
Ja - und auch wiederum Körper mit Geist - von daher
Wobei es natürlich unabdingbar ist, zunächst einmal (körperliche) Lebensgefahr zu behandeln...
Ich sehe Emotion und Kognition auch miteinander verbunden,wenn es denn unaufällig ist und keiner Einzelanalyse bedarf.
Nur wenn meine Einstellung zum Alkohol davon beeinflusst wird,dass ich mich im Leben bedeutungslos und einsam fühle,und trinke um diese Gefühle nicht zu haben,verändere ich auf Dauer auch meine Kognition, wenns mir schlecht geht,darf ich trinken.
Wenn also Ambivalenz vorliegt, muss wohl doch eines vom anderen getrennt aufgearbeitet werden.
Ich denke, es ist gut sich dieses einmal klarzumachen,im Endeffekt kommt es nicht so darauf an, es zu benennen, was gerade behandelt werden muss. Ob jedes für sich oder beides ,in Abhängigkeit zueinander, geheilt wird,denke ich, ist es richtig.
Der Weg ist das Ziel, viele Wege führen aber auch zum Ziel.
LG Peter
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genau so: das erste glas stehen lassen. das war auch mein erstes lernen (shg) danach kam das forum, und von wert habe ich gelernt , im 24 std takt zu denken, und funktioniert ,bis jetzt , immerhin den 260 tag heute
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
mit 30 jahren hatte ich schon meine 1. LZT hinter mir,ohne erfolg weil ich nur"schön" mitgespielt hatte. meine trinkmengen lagen mit knapp 30,so bei 7-8 bier und kurze. und als alki konnte ich mich damals sowieso nicht einstufen, das waren für mich dann andere labile menschen. weil viele von uns perfektionisten sind, ist es ein zermürbender weg,mit dem wunsch total aufzuhören, und mit dem verflixten wieder anfangen,weil das hirn schon auf alk programmiert ist. es ist leicht zu sagen,nimm dich erst mal so wie du bist, und mach mal noch keinen weltuntergang, aber es ist vielleicht schon dieses alles-oder-nichts denken das dich hin und her wirbelt. wir sind " alle" nicht perfekt,und wollen es trotzdem sein. willkommen an board geh diese sache mit vernunft an,sonst wirst du wieder mehr trinken,meine erfahrung vielleicht findest du eine SHG,wo du dich wohlfühlst, und deinen weg alkfrei gehen kannst. der eine kann gleich aufhören,andere brauchten noch 20 jahre so wie ich. nur mut,wird schon werden ""nur HEUTE nichts trinken"" das ist locker gesagt alles
ZitatGepostet von Ulli Q [b]Da hast du vermutlich recht..... Ich sehe allerdings Geist und Psyche, also Kognition und Emotion, so wie du es schreibst, nicht als getrennt, sondern miteinander verbunden.
Ja - und auch wiederum Körper mit Geist - von daher
Wobei es natürlich unabdingbar ist, zunächst einmal (körperliche) Lebensgefahr zu behandeln...
Der Weg ist das Ziel, viele Wege führen aber auch zum Ziel.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt
Gruß Hüftl
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
Wobei ich andi80 auch nachempfinden kann. man hört immer, dass alkohol keine lösung für die probleme ist. dann hörst du auf mit dem trinken und merkst, dass kein alkohol auch nicht immer DIE lösung sein mag.
so ergeht es mir auch im moment. das trinken sein zu lassen hat keine meiner hauptprobleme gelöst, aber es hat mir die möglichkeit der auseinandersetzung gegeben. denn jetzt tun diese probleme ohne den beschützenden alkoholmantel sehr weh und ich WILL sie weghaben!
Auch ich trinke weiterhin nicht, aber gestehe mir ein, dass ich den Weg zur professionellen Hilfe gehen muss.
und das doch wenn man sich denkt" Schaffst du es mit dem trinken und rauchen aufzuhören, dann schaffst du ALLES", ja mag durchaus sein, aber eben nicht über Nacht und nicht nur indem man aufhört zu saufen.... Meine Chefin, ein Blutsauger hat es geschafft mein Selbstvertrauen über Monate hinweg zu unterhöhlen. nun wo es fast zu spät ist merke ich das erst und es geht mir auf dem sack, ich muss was dagegen tun. aber was?...das ist so eine Baustelle die ich z.B. habe
Wie ist es bei dir, nerven dich deine probleme in der nassen zeit genau so wie in der trockenen zeit?
Das kuriose war ja nach der Suchtberatung 14 Tage später ging es mir ja wieder richtig gut. Das wiederum passte mir so überhaupt nicht, da ich irgendwie mit dem Hoch an Gefühl schlecht zurecht kam. Ich habe mich einfach nicht weiterentwickelt, Gefühle konnte ich noch nie so besonders ausdrücken oder haben, und habe mich einfach "vergessen". Habe lieber etwas für andere gemacht als für mich selbst.
ich lass es jetzt mal dahingestellt, ob du abhängig bist oder nicht. Du hast aber psychische Probleme und wenn du diese mit Alkohol linderst, führt an einer (evt. späteren) Abhängigkeit kein Weg vorbei.
Ich selbst hatte auch immense psychische Probleme mit Angststörungen und schmerzhaften Depris bedingt durch etliche Selbstentzüge. Diese Ängste hab ich dann natürlich wieder mit Alkohol behandelt.
Ich war schwer abhängig, als ich aufhörte. Bei mir waren die Psychoprobs die Folgen von 20 Jahre langem unverantwortlichen Alkkonsum.
Ich will dir damit sagen, dass es der Seele mit fortschreitendem Konsum immer schlechter gehen wird. Ich habe schon Gedanken damit verbracht, Schluss zu machen.
Ja, und auch ich konnte an manchen Tagen auch mal nur 2 Bier trinken. An anderen waren aber 15 noch nicht genug.
bei mir stehen auch eher psychische probleme im vordergund, standen sie schon immer. der alkohol lief so nebenher, um die anderen schmerzhaften dinge zu betäuben oder abzuschwächen.
aber es gibt auch sowas wie co-morbidität, gerade im bereich der psychischen störungen kommen mehrfachdiagnosen oft vor... z.b. bei suchterkrankungen plus depression, essstörungen oder angst- und panikstörungen...
selbst wenn du jetzt noch nicht wirklich körperlich abhängig bist, kann sich das parallel entwickeln.
genau davor habe ich auch angst und daher meine entscheidung an alle baustellen zu gehen und den alkohol nicht zu bagatellisieren nach dem motto "ach hätte ich meine anderen probleme nicht, müsste ich auch nicht trinken"
Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D
und ich habe heute weder Panikattacken noch irgendwelche Depressionen.
Klar gibt es mal ein Stimmungstief, aber so richtige fette Depris, dass ich nur da rumsaß und stundenlang auf einen Punkt stierte und es kaum schaffte rauszugehen hab ich in der Form nicht mehr erlebt. Außerdem hatte ich ständig stechende Schmerzen im Brustbereich, die auch psychosomatischer Natur waren. Mein Nervensystem war komplett hinüber. Angstsymptome, Depris und Entzugssymptome konnte ich nicht mehr auseinanderhalten. War 5 Wochen in der Psychatrie und glaubte eine ganze Weile, dass ich wohl nicht mehr alleine wohnen kann.
Nicht mehr trinken hilft. Zu Beginn glaubte ich das nicht so recht, weil es einfach nicht besser wurde. Da hab ich einige Monate für gebraucht. Was ich aber wusste war, dass ich mich durch weiteres Trinken zerstören werde. Deshalb wurde ich nicht rückfällig, aber von Euphorie habe ich nichts gespürt. Die Trockenheit war am Anfang ein notwendiges Muss. Heute lebe ich trocken und fühle mich wieder wohl in meiner Haut.