ist die Euphorie und Kraft fast jedes neuen Mitglieds. So ging es mir am Anfang auch, ein Hochgefühl wechselt sich mit dem doch so trügerischen Wohlbefinden ab. Ausgefüllt mit Energie und Plänen. Da schreibt`s hier täglich und ist ganz fest davon überzeugt: "Ich schaffe das! Ist ja ganz klar, so gut wie ich mich im Moment fühle!" So absurd es klingt, es ist wie ein Rausch.... Zeitgleich haben sich auch ein paar andere Neulinge angemeldet. Na also, ich bin nicht allein, und geteiltes Leid ist halbes Leid.
Tja, und dann so ganz schleichend, wird es ruhiger. Vielleicht fällt einem ja auch nicht jeden Tag etwas ein. Was passiert auch wenn nix passiert?!
Dann kommt er, der Gedanke NIE WIEDER AUCH NUR EIN GLAS ansonsten: down the drain.....plötzlich wird`s still. Der ein oder andere probiert`s noch mal (so wie ich, die dumme Trine) mit fatalen Folgen, bekommt hier ausgeschimpft wenn er sich denn geoutet hat, und fängt wieder von vorn an.
Mir geht es so, daß ich jetzt erst, nach fast einem Jahr auf und ab, endlich verstanden habe (jedenfalls bilde ich mir das ein), um was es eigentlich geht. Alles was ich bis jetzt geschrieben habe: Nonsens, dummes Zeug, Quatsch. Und allem voran: Selbstmitleid! (Ja, Jetzi, Du hattest doch recht... :zwinker1 Und irgend jemand hat mich als "Eierkönigin" tituliert. Frech, aber so`n Bisschen wahr schon
Vielleicht dauert es so lange, bis der Ernst der Lage verstanden wird, so geht es mir zumindest. Und darüber trauere ich auch etwas. Der Ernst der Lage nie wieder mit "Hilfsmitteln" anders sein zu können - aber das ist gut so.
Wie ist es mit denen Anderen? Wie geht es Euch nach fast einem Jahr? Gab es nur Ups, oder auch Downs, Rückfälle.Oder anders gefragt: Wie war es bei den "Alten" nach einem Jahr?
Um einige Mitglieder, die ungefähr zeitgleich mit mir angefangen haben aufzuhören ist es recht ruhig geworden.
Aber über die Beiträge der "ollen oder auch nicht so ganz ollen Karniggel": Jetzi, Zwitscherer, Komplex, Newlife,...wo ist eigentlich Pueblo?, etc., etc., und die Damen: UlliQ, Acqua, Rocaille, Jessicat (naja, so lange bist Du ja auch noch nicht dabei:zwinker1etc., etc.,...wo ist eigentlich Yulia?, freue ich mich immer wieder!!!! Gruß Ivvan
Ich bin jetzt fast exakt ein Jahr trocken. Meine "Phasen" habe ich mir mal aufgeschrieben. sicher systematisch noch unsauber und in der Realität auch nicht so trennscharf, die "Zustände" gehen ineinander über. Warte, ich such mal....
dass es schlimm war, zwischendurch, ja, ich denke, das weiß jeder für sich. nd jeder geht seinen eigenen Weg.
Ich empfinde derzeit vor allem: Demut und Freude. Und bin unendlich dankbar.
Jo. Einer meiner nächsten Schritte, die für mich klärenden Charakter haben, ist nächste Woche der Gang zum Pastor meiner Gemeinde. Ich war als Kind sehr gläubig, meine Mutter ist es heute noch und ich habe mir all dies in die Hölle gekehrt.... mir geht es nicht um "Wiederfinden". Mir geht es darum, all die Komponenten, die ich zusätzlich zu vielen anderen der Kirche in Sachen Schuld und Angst zu verdanken habe, zu befrieden. Ich kenne diesen Pastor aus Kindergottesdiensten und er macht einen recht klaren und aufgeschlossenen Eindruck. Jo. Jeder seinen eigenen Weg....
Aber gut. Und immer friedlicher auch mal noch nach hinten blicken.
Undden Alltag nicht vergessen, erledigen, automatisieren, kopieren, Ablage, Zettel, bääääääh.....
Edit: Ach, ganz wichtig noch: Ich habe vor etwas über einem halben Jahr noch das Bild gehabt, ich könne meine "Gespenster" eingrenzen, einzäunen. Nein, das geht nicht. Weiß ich aber auch erst seit Kurzem. Ich befreunde mich zur Zeit mit ihnen. Auch mit denen, die meine ganz ureigenen sind, die also nicht fremdgeschickt sind.
Freunde mich damit an, dass ich mitunter auch einfach mal ein Arsch sein kann und viel zu viel und überhaupt und so weiter....
Das meint für mich psychologisch betrachtet, dass ich meine teilweise Unfähigkeit, Kritik aufzunehmen, bearbeite. Und andere leicht narzisstische Ausschläge. Ganz wichtig derzeit. Kann ich aber auch erst, seit ich mich grundsätzlich mag.
stimmt schon,man sollte auch manchmal zurückschauen was so alles geschehen ist seit dem neuanfang. ich war oft in AA trotz suff,und da war oft die rede vom trockenrausch. hochs und tiefs waren ständig im wechsel. immer wieder neue gedanken im kopf. wahrscheinlich will ich immer noch zu viel erledigen, das kann nicht gut gehen. darum jetzt nach 19 mon halt mal wieder stillstand im kopf eile mit weile muß ich immer wieder neu verstehen. wichtig für mich immer noch an 1.stelle: heute nix saufen. das ist mein grundstein.
ich meinerseits hatte ganz am Anfang eine sehr euphorische Phase, den Honeymoon. Dann kam eine Zeit, in der das euphorische Gefühl abnahm. Und dann - als die erste wirklich "Leidenssituation" kam (Selbstmord einer Freundin, Herzinfarkt meines Vaters), musste ich feststellen, dass ich nichts hatte, dem entgegen zu setzen. Ich bekam eine Depression. Mein Bruder, der damals Arzt in der Psychiatrie war, hatte mir das allerdings erklärt, dass diese "reaktive" (der Ausdruck wird heute nicht mehr verwendet) Depression bei vielen entzogenen Süchtigen auftritt. Im Schnitt zwischen 6 Monaten und 2 Jahren nach Beginn der Abstinenz. Durch diese Erklärung hatte ich zumindest einen kognitiven Zugang zu dieser Situation und habe sie einfach hingenommen. Und nach einiger Zeit war die Depression dann wieder vorbei - also damals.
ich gehöre auch zu den Neulingen (heute auf den Tag 9 Monate trocken) und habe bis jetzt keine Probleme mit der Tatsache, dass ich nie wieder Alkohol trinken darf.
D.h.: Dürfen? Das entscheidet jeder für sich, verbieten lassen es sich sowieso die wenigsten. Mein Grundsatz ist, und da schließe ich mich Wert52 an, heute nichts getrunken, super, sicher denke ich auch daran, wie es wäre............., aber für mich steht fest: wenn ich erst die Hemmschwelle überschreite, dann ........... und das muß nicht sein! Mir gehts gut und ich hoffe nicht, dass ich meine Zuversicht einer vorübergehenden Euphorie zuzuschreiben habe.
Von Komplex möchte ich den Satz mit der Freude und der Demut übernehmen, die ich ebenso empfinde.
Und beim Lesen von zai-feh kriecht mir ein leichter Schauer über den Rücken, da habe ich ja noch die besten Aussichten, in eine bildschöne Depression reinzuschlittern..
LG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
"Und beim Lesen von zai-feh kriecht mir ein leichter Schauer über den Rücken, da habe ich ja noch die besten Aussichten, in eine bildschöne Depression reinzuschlittern."
Lass dich nicht beirren.
"Mein Bruder, der damals Arzt in der Psychiatrie war, hatte mir das allerdings erklärt, dass diese "reaktive" (der Ausdruck wird heute nicht mehr verwendet) Depression bei vielen entzogenen Süchtigen auftritt. Im Schnitt zwischen 6 Monaten und 2 Jahren nach Beginn der Abstinenz."
Wer weiß, wie viel "viele" sind. Ich selbst bin jetzt 5 Jahre trocken, von Depression keine Spur. Ich kann auch aus meiner Erfahrung mit anderen Alkoholikern nicht bestätigen, dass in dem genannten Zeitraum Depressionen gehäuft auftreten würden. Natürlich gibt es Leute, die in dem Zeitraum eine Depression entwickeln, aber ich frage mich, ob da in allen Fällen ein Zusammenhang mit der Trocknung besteht.
Aber wissen tu' ichs natürlich auch nicht.
Drum tät ich an deiner Stelle einfach so weiter machen und mich über jeden trockenen Tag freuen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
In den ersten Monaten war ich arbeitslos und hab mich nur auf mich konzentriert. Manchmal einfach treiben lassen...in mich hinein gehört. Nach ungefähr nem halben Jahr kam auch bei mir die grosse Euphorie. Hab nach 11 Jahren den Führerschein wieder gemacht...hatte plötzlich nen neuen Job...und alles was ich anpackte klappte. Im nachhinein merkte ich erst, dass ich drauf und dran war abzuheben. Gut dass damals grade meine ambulante Thera anfing. Ich wurde hier geerdet und lernte auch die zitierte Demut. Nach einem Jahr hatte sich alles weitgehend normalisiert. Natürlich gabs auch danach noch emotionale ups and downs aber alles in einer vernünftigen Bandbreite. Meine wichtigste Arbeit für mich seh ich darin diese "Demut" nicht zu verlieren und mich hier und in meiner SHG ständig an meine Krankheit zu erinnern.
ich finde dein thema sehr gut gewählt, so einen ähnlichen gedanken hatte ich gestern in bezug auf meine situation.
heute bin ich 103 tage abstinent und ich zähle noch weiter die tag, noch nicht in wochen oder monaten.
nach anfänglicher skepsis und erst mal nur lesen, habe ich mich hier im forum gut eingelebt, fühle mich gut aufgehoben und beraten.
ich für meinen teil weiß nicht genau, ob ich von euphorie sprechen kann, das war eher nur die ersten 2-3 wochen,bis mich mein körper wieder ausgebremst hat...das gute daran war, ich habe hier intensiver gelesen und auch angefangen zu schreiben...
mir macht eher die euphorie und die scheinbaren erwartungen meines umfelds "angst"...
ich habe zeitweise das gefühl, dass die ernsthaftigkeit der "sache" nicht mehr present genug ist und ich wohl auch ansonsten nach aussen hin schon wieder "zu" stark erscheine......
da fürchte ich, dass sich wieder ein image aufbaut, was ich nicht im stande bin aufrecht zu halten...will ich ja auch eigentlich nicht...also versuche ich immer wieder zu verdeutlichen, dass ich noch nicht ganz gesund, geschweigedenn geheilt bin...auch oder vor allem mir selbst gegenüber..
ein kleines beispiel: vorgestern war ich zu besuch auf "meiner" eintgiftungsstation und habe andere "ehemalige" dort wieder getroffen, die seit okt.2011 inzwischen schon das 3. bis 5. mal wieder da sind
ich musste mir fast die ganze zeit von personal und patienten anhören, wie gut ich aussehe und wie gut es mir scheinbar doch geht und das einige doch sehr neidisch sind, dass ich es geschafft habe...von 1000 bin ich mit sicherheit die , die es schafft....u.s.w.
erst war ich ja ein wenig geschmeichelt und stolz, aber ich habe dann um einhalt gebeten und gesagt, dass das auch bei mir nicht einfacher ist als bei anderen... und war innerlich zuletzt doch eher demütig und stellte mir die frage, wie sie darauf kommen und sollte ich wirklich so ein "glückspilz sein...??
fazit ist, dass ich zu dem schluß gekommen bin, dass ich noch ganz lange und noch viel intensiver auf mich aufpassen muss und an mir arbeiten muss, damit ich nicht durch lobeshymmnen übermütig werde und evtl. denke, dass dann ja bei mir alles nicht so schlimm sein kann und eine "trinkpause" evtl ja reicht
ein freund hatte mal einen sehr treffenden spruch geäussert: "Leute, Leute, ich warne vor Überheblichkeit!"
ich bin jedenfalls froh, dass ich derzeit keinen job habe und erst mal krankengeld bekomme, also auch kein druck vom amt...das gibt mir die zeit zu lernen und alles neu und langsam in die richtige bahn zu lenken. ich habe nicht den früheren druck, immer und überall und zu jeder zeit funktionieren zu müssen und ich verspüre gerade auch nicht den wunsch es zu wollen.
rastlos war ich lange genug.
trotz alle dem achte ich aber darauf, dass die wichtigen unumgängichen dinge erledigt werden/sind..so, dass kein stress oder druck aufkommt...ganz ehrlich, es klappt nicht immer..aber das kann ich auch schon gelassener sehen...
hier im forum werde ich mich sicherlich in naher zukunft wieder seltener blicken lassen,aber nur aus dem grund, weil ich ein "draußenmensch" bin und den frühling garnicht abwarten kann...tv und pc sind dann nicht so meins...aber ich werde natürlich regelmäßig rein schauen und mich beteiligen und berichten
an dieser stelle auch ein danke an meine vorschreiber hier , die mir mit ihren beiträgen wieder mal sehr schön deutlich gemacht haben, dass ich meine trockenarbeit auf der prioritätenliste lassen muss
ich wünsche allen einen schönen start ins wochenende und eine gute nacht
lg lunatic
"Schuld am Rausch ist nicht der Wein, sondern der Trinker!"(???):licht: _________________________________________________ "Ich bin halt so ein verrückter Stiefel der nie aufhört zu gehen!!!"(Joey Heindle,DSDS)...den habe ich mir jetzt mal geklaut,weil er von mir schon in dem moment,wo er von joey gesagt wurde als klasse und zu mir passig befunden wurde;)...und hut ab vor dem jungen!
ZitatGepostet von Ivvan Mir geht es so, daß ich jetzt erst, nach fast einem Jahr auf und ab, endlich verstanden habe (jedenfalls bilde ich mir das ein), um was es eigentlich geht.
Worum geht es dir denn eigentlich?
ZitatVielleicht dauert es so lange, bis der Ernst der Lage verstanden wird, so geht es mir zumindest.
Vielleicht
Und ganz interessant zu lesen für mich wäre: Was beobachtest du denn bei dir?
Ich weiß nicht, möglich, dass es nur mir so vorkommt, aber mir scheint, du lässt die Puppen gerade auf eine ganz subtile Art und Weise tanzen.
ZitatGepostet von Ivvan Mir geht es so, daß ich jetzt erst, nach fast einem Jahr auf und ab, endlich verstanden habe (jedenfalls bilde ich mir das ein), um was es eigentlich geht.
Worum geht es dir denn eigentlich?
ZitatVielleicht dauert es so lange, bis der Ernst der Lage verstanden wird, so geht es mir zumindest.
Vielleicht
Und ganz interessant zu lesen für mich wäre: Was beobachtest du denn bei dir?
Ich weiß nicht, möglich, dass es nur mir so vorkommt, aber mir scheint, du lässt die Puppen gerade auf eine ganz subtile Art und Weise tanzen.
Wenn ich etwas verstanden habe, ist das Thema vom Tisch und ich brauche es nicht mehr erwähnen.
So ist es zumindest bei mir.
[ Editiert von Clavis am 21.01.12 8:52 ]
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Also mir geht es ähnlich wie Rocaille, wie sieht es mit Dir aus, wie ist es Dir ergangen in dem einen Jahr?
Lebst Du jetzt allein?
Reitest Du noch täglich?
Depressionen, Angst-und Panikattacken noch so sehr?
An eine stationäre LZT mal gedacht?
Bei mir war es am Anfang des ersten Jahres eher Motivation, Ehrgeiz, Neugier,freudige Erwartung,Begeisterung, Fantasie...etwas aus dem "Scherbenhaufen" zu machen.
Euphorie ist für mich immer so ein Signal "Achtung aufpassen, es könnte gefährlich werden".
Sie ist für mich zu....oberflächlich,sie entspricht nicht meinem melancholischem Wesen.
So nehme ich lieber die kleinen Glücksmomente an
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Zitat Euphorie ist für mich immer so ein Signal "Achtung aufpassen, es könnte gefährlich werden".
Sie ist für mich zu....oberflächlich
Kalt duschen.....
Im Ernst, ja, das finde ich auch wichtig. Nicht, um das als unecht wegzuschieben. Sondern aus der plötzlich schlagenden großen Flamme viele kleinere zu machen, die nicht so heiß sind und länger brennen.
Zitat Euphorie ist für mich immer so ein Signal "Achtung aufpassen, es könnte gefährlich werden".
Sie ist für mich zu....oberflächlich
Kalt duschen.....
Im Ernst, ja, das finde ich auch wichtig. Nicht, um das als unecht wegzuschieben. Sondern aus der plötzlich schlagenden großen Flamme viele kleinere zu machen, die nicht so heiß sind und länger brennen.
Kalt duschen....paßt schon.
Nach ekstasischen Zuständen
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Zitat Euphorie ist für mich immer so ein Signal "Achtung aufpassen, es könnte gefährlich werden".
Sie ist für mich zu....oberflächlich
Kalt duschen.....
Im Ernst, ja, das finde ich auch wichtig. Nicht, um das als unecht wegzuschieben. Sondern aus der plötzlich schlagenden großen Flamme viele kleinere zu machen, die nicht so heiß sind und länger brennen.
Kalt duschen....paßt schon.
Nach ekstasischen Zuständen
Ich find "Ekstase" klasse. Hauptsache, unten steht Jemand (zum Beispiel mein "Ich"), der mich wieder runter holt.