Zitat

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Gepostet von Hüftl
Hallo Bine,
du hast für dich richtig entschieden.
Bei jedem liegt die Hemmschwelle höher oder niedriger.
Jeder muß selbst entscheiden wenn das Maß voll ist.
Hättest du nix gemacht und es wäre was passiert, würdest du dir bestimmt Vorwürfe machen.
Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig

Deutschland ist eh eine Wegschaugesellschaft, aber das wäre wieder ein neuer Thread wert.

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hallo bine,

aus meiner sicht hast du auch richtig gehandelt

für das kind und für dich auch!

und wie du schon schreibst, es gibt profis und im zweifelsfall auch genug hilfsangebote für die mutter

nun versuch am besten den kopf davon erst mal wieder frei zu bekommen

ich weiß nur zu genau, wie es sich anfühlt, wenn einen so etwas umtreibt, wenn auch vielleicht auf anderer ebene

ich wünsch dir ein schönes sonniges wochenende
lg lunatic

Pünktchen, du hast das richtig gemacht

An den Rest der Schreiber hier:
Wieder die ach so beliebte Jugendamtsschelte

Leutz, ich arbeite seit neun Jahren bei dieser Institution und reiß mir den Arsch auf. Macht mal ne Woche meinen Job, dann steht hier hoffentlich nicht mehr so viel Schwachsinn!

Das SGB VIII, nach dem die Jugendämter arbeiten, heißt nicht umsonst Kinder- und Jugendhilfegesetz. Wie der Name schon sagt ist das Jugendamt, trotz aller medialer Verunglimpfungen, keine Eingriffs- sondern eine Hilfeverwaltung.

Und noch mal, obwohl ich mir die Finger schon wund geschrieben und den Mund fusselig geredet haben: Die Herausnahmen aus der Familie entscheidet ein Gericht und nicht das Amt und schon zweimal nicht irgendein Mitarbeiter. Sie gelten als ultima ratio zur Gefahrenabwehr und sind die Ausnahme, nicht die Regel.

Hier wird also ...

... niemand der Mutter "das Kind wegnehmen", wenn Pünktchen da anruft, aber wohl versuchen, mit der Frau eine probate Lösung zu finden.

... niemand das Ziel haben, die Situation zu verschlechtern

... wenn es notwendig ist, auch eine Hilfe installiert. Für das Kind UND die Mutter. Klar sind viele Kommunen pleite, aber es sind längst nicht alle Jugendämter budgetiert. Dass die Berliner Kollegen eine höhere Schmerzgrenze haben als der Kreis Hintertupfingen, das liegt in der sozialen Struktur dort und erst in zweiter Linie am Geld. Außerdem hat das Gesetz da nachgebessert, z.B. im Bereich Amtsvormundschaften, nach dieser Kevin-Geschichte in Bremen.

Zitat

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Wenn man in vergleichbaren Situation immer gleich das Jugendamt informieren würde, würde bei denen das Telefon ununterbrochen klingeln.

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Da wo ich noch drei Wochen arbeite, ist das tatsächlich so. Zusammen mit der anderen Arbeiten ist das kaum noch zu händeln. Deshalb hab ich mir einen anderen Job gesucht. Da wo ich demnächst arbeiten werde, ist ein extra Team für diese Meldungen eingesetzt.

Ihr seht also, Deutschland ist längst keine Wegschaugesellschaft mehr.

mach mal halblang, es hängt ja wohl immer davon ab,an welche Mitarbeiter ich gelange, darüber hinaus, wie es dort gesamt läuft...und bei ämtern läuft halt vieles auch schier, auch wenn es bei dir gerade nicht so ist...

ich denk, ich hätt das ordnungsamt in die kneipe geschick, dann hätten die die entscheidung gehabt, ist aber auch nur ein verantwortung weiterschieben...

ich finds gut, dass sies gemeldet hat, wenns nix zu beanstanden gibt, müssten sie sich ja keine sorgen machen, ansonsten wird vielleict venünftig geholfen, statt kindesentzug

(jo, und ich lern mal deutsch, keine Lust, alles noch mal zu verbessern)

[ Editiert von *ich* am 03.03.12 9:42 ]

Zitat

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Gepostet von sole


An den Rest der Schreiber hier:
Wieder die ach so beliebte Jugendamtsschelte

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Mir scheint, dass die Dir sonst eigene Fähigkeit zu sorgfältigem Lesen und differenzierter Stellungnahme heute Morgen irgendwie verschütt gegangen ist, liebe sole.

War wohl zu früh...

LG

Chris

Guten Morgen,

zumindest mein Beitrag ist ganz bestimmt nicht als "Jugendamtsschelte" zu verstehen. Ich hatte nie Kontakt zu einem Jugendamt und kann deren Arbeit auch gar nicht beurteilen.

Bei diesem Satz:
"Ein Anruf beim Jugendamt verschlechtert wahrscheinlich die Situation der Mutter und wahrscheinlich auch vom Kind."
hatte ich eher folgenden Ablauf im Kopf:

Das Jugenamt ruft bei der Mutter an. Mutter und Opa ereifern sich..." wie können die nur, und überhaupt, wer hat uns da wieder hingehängt, und gell Opa, trink halt ein bissel weniger... etc, pp.". Das Kind kriegt von dem Ganzen hauptsächlich mit: "Es gibt Zoff wegen mir" und fühlt sich schuldig. Wenn's ganz "schlimm" kommt, kommt jemand vom Jugendamt vorbei und findet alles mustergültig vor, weil sich dieser Jemand wahrscheinlich vorher anmelden muss.

Dann legt sich die Aufregung wieder und alles bleibt beim alten.

Drum dachte ich mir, solange die Situation so wie geschildert ist, ist es besser nichts zu tun.

@sole: Es würde mich interessieren, ob aus deiner Sicht der Ablauf, wie ich ihn mir vorstelle, realistisch ist.

@Pünktchen: Mich würde natürlich auch interessieren, wie es tatsächlich weitergeht. Vielleicht schreibst du hier, was du an Veränderungen/Reaktionen nach deinem Anruf bemerkst (soweit du es mitbekommst).

Zitat

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Gepostet von grufti
Wenn's ganz "schlimm" kommt, kommt jemand vom Jugendamt vorbei und findet alles mustergültig vor, weil sich dieser Jemand wahrscheinlich vorher anmelden muss.

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Nein, grufti, die kommen durchaus auch unangemeldet, und das ist wohl auch gut so....

Zitat

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Gepostet von Elefantino

Mir scheint, dass die Dir sonst eigene Fähigkeit zu sorgfältigem Lesen und differenzierter Stellungnahme heute Morgen irgendwie verschütt gegangen ist, liebe sole.
War wohl zu früh...

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Du und Lunatic, ihr habt tatsächlich eine realitätsnähere Einschätzung. Ich korrigiere also
An den Rest manche der Schreiber hier.

Das hier

Zitat

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Gepostet von Gmoastier
Dann kann es aber passieren,daß der "Nächtlichen Spielhallen-Mama" das Kind weggenommen wird,wenn der richtige den Fall an die passende Stelle weitergibt

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Gepostet von Prot
Und nicht das du einen Mitarbeiter beim Jugendamt erwischt der das nach oben auf seinen Tagesplan setzt.
... Will das Jugendamt in einer Zeit der leeren Kassen einschreiten. Es ist traurig aber oft sind die leider eher am Budget interessiert.

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Gepostet von grufti
Ein Anruf beim Jugendamt verschlechtert wahrscheinlich die Situation der Mutter und wahrscheinlich auch vom Kind.

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Gepostet von Hüftl
Deutschland ist eh eine Wegschaugesellschaft

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veranlasste mich zu dem Post.
Vielleicht wirklich ein bisschen einseitig gelesen. Der erste Kaffee war auch noch nicht leer

@ grufti:

Es gibt seit ein paar Jahren den Paragraphen 8a des Kinder und Jugendhilfegesetzes guckst du hier

Nach diesem Gesetz hat jedes Jugendamt einen professionellen Ablauf im Falle von Gefährdungsmeldungen sicher zu stellen: Vier-Augen-Prinzip (Mitarbeiter sind immer zu zweit vor Ort), Gefahreneinschätzung durch mehrere Fachkräfte, Beurteilung nach standardisierten Gesichtspunkten, Angebot geeigneter Hilfen, Einbeziehung der Sorgeberechtigten und erst Anrufung des Gerichts, wenn die Gefahr nicht abgewendet werden kann, sprich wenn die Sorgeberechtigten uneinsichtig sind.

Hinter diesen Abläufen steckt sehr harte konzeptionelle und konkrete, praktische Arbeit.
Deshalb bin ich ein wenig empfindlich, wenn ich mit Aussagen über die Arbeit der Jugendämter konfrontiert werde, die auf der Basis von Günter Jauchs Talkshow oder RTL-Formaten entstehen.

Als alte Frontsau bin ich es gewohnt, dass die Eltern erst einmal mehr Energie in die Frage stecken, wer sie denn jetzt gemeldet hat, als in die Frage, was denn bei ihnen schief läuft und verbessert werden kann. Aber damit können wir umgehen und das legt sich auch in aller Regel schnell.

jo, aber nur wenn die Mitarbeiter es so ernst nehmen wie Du, es ist egal wo Du hin guckst, Du hast überall 'schlechte Mitarbeiter', 4-Augen-Prinzip hin oder her, gibts bei Banken etc. genug und dennoch geht viel schief, nur dass es bei euch um Lebewesen geht, en unadäquates Nachtraschen, mediengepuscht, okay, dagegen kann, darf und muss man sich wehren... aber die Augen müssen immer offen bleiben...sind doch Menschen die da sitzen, die ihre Stunden rumbringen wollen und irgendwas machen, kannst, sole, mir nicht erzählen,dass dort nur engagierte Leuts arbeiten...

Zitat

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Gepostet von *ich*
jo, aber nur wenn die Mitarbeiter es so ernst nehmen wie Du, es ist egal wo Du hin guckst, Du hast überall 'schlechte Mitarbeiter', 4-Augen-Prinzip hin oder her, gibts bei Banken etc. genug und dennoch geht viel schief, nur dass es bei euch um Lebewesen geht, en unadäquates Nachtraschen, mediengepuscht, okay, dagegen kann, darf und muss man sich wehren... aber die Augen müssen immer offen bleiben...sind doch Menschen die da sitzen, die ihre Stunden rumbringen wollen und irgendwas machen, kannst, sole, mir nicht erzählen,dass dort nur engagierte Leuts arbeiten...

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Ich hab zwanzig Jahre im sozialen Bereich auf dem Buckel. Glaub mir, von den locker über zweihundert ASD-Leuten, die ich im Laufe meiner Berufstätigkeit kennen gelernt habe, waren vielleicht zehn, fünfzehn demotiviert und ausgebrannt.
Die gibt es, ja. Auch ich wäre so geworden, wenn ich mir nicht jetzt einen anderen Job gesucht hätte.
Solche Mitarbeiter sind dennoch eher die Ausnahme als die Regel. Die meisten sind noch recht jung (aus meiner Sicht manchmal zu jung, um das aushalten und händeln zu können) und sehr engagiert - oftmals muss man sie eher bremsen als anschieben!

Aber es kann doch nicht angehen ( wie bei Jauch gesehen )
das ein Kind von einer Suchtfamilie zur andern kommt.
Da läuft doch irgend was schief in unserem Sozialstaat oder.
Und in allen Bereichen werden einsparungen gemacht, da brauch man sich auch gar nicht zu Wundern.
Hut ab vor denen die an vorderster Front kämpfen aber meistens allein gelassen werden.

LG Frank

Zitat

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Gepostet von Hüftl
Aber es kann doch nicht angehen ( wie bei Jauch gesehen )
das ein Kind von einer Suchtfamilie zur andern kommt.
Da läuft doch irgend was schief in unserem Sozialstaat oder.
Und in allen Bereichen werden einsparungen gemacht, da brauch man sich auch gar nicht zu Wundern.
Hut ab vor denen die an vorderster Front kämpfen aber meistens allein gelassen werden.

LG Frank

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Natürlich kann das sein, Frank. Was ist denn mit unseren Kindern, lebten die etwa nicht in Suchtfamilien? Was ist denn mit denjenigen, die hier immer wieder schreiben, dass sie ihre Sucht so gut verstecken konnten, dass sie von außen kaum wahrgenommen wurde? Auch Pflegekinderdienste können den Leuten nur vor den Kopf gucken, nicht hinein.

So etwas passiert und wird immer wieder passieren. Wenn etwas schief läuft, dann ist das Geschrei nach dem "Staat" groß und die Suche nach Verantwortlichen fieberhaft. Und Jauch & Co haben als Journalisten die Aufgabe, für dieses Geschrei noch das Megaphon zu sein.

Angenommen, Pünktchens Anruf beim Jugendamt führt nun dazu, dass die Spielhallen-Mutter einen anderen Job sucht oder eine andere Betreuungsmöglichkeit findet, vielleicht noch eine Familienhilfe annimmt und dem Opa das Kind nicht mehr einfach so überlässt?
Darüber wird kein Jauch diskutieren und keine Zeitung schreiben.

Hallo miteinander!

Sole hat sowas von Recht in Punkto Medien und Jugendamtarbeit.
Ich habe das Vergnügen einige der Mitarbeiterinnen näher zu kennen.
Es ergibt sich zwangläufig aus meiner Tierschutzarbeit das ich in Wohnungen oder Häuser komme wo "es nicht so rundläuft", mehr als einmal habe ich nach reiflichen Überlegungen dann noch das Jugendamt informiert, "weil nicht nur der Hund vernachlässigt und geschlagen wurde". Ich bin immer ernst genommen worden und es wurde auch immer etwas unternommen. Es muß nicht immer gleich nach außen sichtbar sein wenn sich die Situation innerhalb der Familie ändert.(Auch wenn es zum Guten ist)

Einige Wochen nach meinem Entzug haben wir ein junges Mädchen bei uns aufgenommen was von ihrer Ma vor die Türe gesetzt wurde. Sie hat über ein halbes Jahr bei uns gewohnt, und auch da hatte ich super Hilfe von einer fähigen Jugendamtmitarbeiterin, sonst hätte ich mehr als einmal das Handtuch geworfen. (Ich habe selbst keine Kinder)

Ach ja, zu einem Punkt möchte ich noch etwas sagen:
Ein anonymer Anruf würde für mich nie in Frage kommen.
Zu häufig muß ich selbst welche entgegen nehmen und es hat immer einen bitteren Nachgeschmack. Instinktiv zweifel ich nämlich den Wahrheitsgehalt an.
Ich denke wer etwas zu sagen hat, gleich was es ist, der sollte zu seinem Wort stehen. Oder den Mund halten.
Ich habe meinen Namen genannt, wurde gefragt ob mein Hinweis anonym behandelt werden soll.
Meine Antwort war: Wenn das möglich ist, dann wäre das schön, wenn nicht, müssen sie tun was getan werden muß.
Ich finde, damit muß man leben.

Und Grufti, ja! Ich werde hier berichten wenn es etwas neues gibt. Wenn ich es denn erfahren sollte.

Einen schönen Abend wünscht Euch
Bine

hallo...
ich melde mich auch noch mal zu wort zu dem thema

ich persönlich habe gute erfahrung mit dem jugendamt...hatte jahrelang erziehungshilfe, weil mein sohn probleme in der schule hatte noch und nöcher...wegen seinem adhs...ich habe mir nach einer pause die hilfe wieder selbst geholt,bevor die schule mir die pistole auf die brust setzen konnte...und ich wurde nicht enttäuscht und es wurde sich auch vor der schule für mich und meinen sohn stark gemacht, weil man mich kannte und die unterstellungen (gegen meine person) mancher lehrer nicht bestätigen wollte...zumal ich auch noch einen 6 jahre älteren sohn habe, der auf der gleichen schule war und keine probleme hatte...
allein gelassen kann da manch schwacher charakter schon ganz schön unter druck geraten, den dann wiederum das kind ab bekommt...
meine erfahrung ist mit schulen, nämlich, dass sie das, wenn sie so eine diagnose(ads) kennen , es sich auch schnell mal bequem machen ...das wird hier eh nix mit dem...der muss weg...
und dann dürfen unqualifizierte elternsprecher auch noch ihren senf dazu geben und schülersprecher(kinder) sitzen da am tisch und dürfen alle mal drauf rum hacken...ganz offiziell und vom klassenlehrer noch belehrt die wahrheit zu sagen über den bösen bub oder situationen zu bestätigen, die so gar nicht passiert sind....ja wie muss mein sohn sich da gefühlt haben..ehrlich ich hätte auchnur noch rebelliert...

da muss ein jugendamtmitarbeiter auch schon genau differenzieren und hinschauen und am besten sehr viel erfahrung haben, um zu sehen wo es hakt und hängt...nämlich nicht immer an den eltern oder den kindern alleine...ich hatte glück und denke auch dass das keine ausnahme war, denn die sachbearbeiter und betreuer waren nicht immer die gleichen in 10 jahren...schon alleine wegen umzug etc....
meine erfahrung ist eher, dass die mitarbeiter motiviert sind und wo drinend nötig sowieso...kompliziert wird es oft mit dem papierkram... und der bürokratie...

von berufswegen habe ich ebenfalls die erfahrung gemacht,dass immer alle mittel und wege ausgeschöpft werden...wie gesagt manchmal hängt es an der bürokratie...mit dem begriff kindeswohlgefährdung wird sehr behutsam umgegangen und selbst wenn haben die eltern immer noch gewisses mitspracherecht gehabt, in welcher form zum beispiel, eine unterbringung laufen kann....und eine rückführung in die familie steht immer als erstes auf dem hilfeplan...!!!

ich selbst musste mich vor 10 jahren für eine unterbringung meines sohnes entscheiden, da ich krank war und ins krankenhaus musste etc...und es war nicht abzusehen wie lange die genesung dauert...weiter stand ein umzug an und niemand(familie/vater) wollte den kurzen nehmen( für evtl.monate oder ganz)
...und da er damals schon ads-symptome hatte und auch nicht mehr in den KG durfte...wurde nach einer lösung gesucht, die ihm ein festes umfeld bieten konnte und mir sicherheit gab, dass er im notfall gut aufgehoben ist...
nein ich habe zu dem zeitpunkt nicht getrunken...garnicht...auch nicht ab und zu...und auch davor nicht...

er war dann 1 jahr bei pflegeeltern...ein schweres jahr...aber es war gut so und er hat sich dort wohl gefühlt, wir hatten ständig kontakt und ich habe eng mit dem jugendamt und der familie zusammengearbeitet..auch später in der einzelbetreuung und als er dann die letzten 2 jahre in der tagesgruppe war...
ich stand nicht mehr alleine vor allen fronten und hatte immer kompetente gesprächspartner...auch wenn ich nicht immer in allem gleicher meinung war...eben z.b. bei dingen die von der einrichtung oder dem jugendamt definitiv nicht beurteilt werden konnten...

ich ziehe den hut vor menschen, die sich diese verantwortung für "fremde" kinder aufbürden...
und nicht immer sind die eltern alleine an ihrer überforderung schuld, das zu erkennen erfordert fingerspitzengefühl...

manchmal reicht eine veränderung im umfeld, ein offenes ohr, hilfe bei behördengängen etc....aus meiner arbeit kenne ich wenige eltern, die undankbar waren, wenn sie erst mal begriffenhatten, dass ihnen niemand was böses und schon gar nicht einfach das kind weg nehmen will(ich rede nicht von extremfällen, wo sofort gehandelt werden muss, weil gefahr in verzug ist...aber auch die muss ja erst mal erkannt und bewiesen werden)
...und auch die kinder werden in die zielsetzung mit einbezogen und dürfen sich äußern

so das wollte ich noch mal los werden, damit nicht der anschein entsteht, dass ich nur eine meinung aus medien oder erzählungen habe...sondern schon eigene erfahrungen und das langjährig...

der beitrag erscheint mir doch mal wieder sehr lang, aber ich lass das jetzt so..vielleicht nimmt es dem ein oder anderen ja die angst vor dem amt...es gab ja hier auch schon fälle, die nicht wussten wohin mit den kids und somit nicht zur entgiftung oder therapie wollten / konnten...

möchte aber noch mal betonen, dass ich wärend der zeit als ich hilfe hatte nicht getrunken habe...die erfahrung fehlt mir also, wie das jugendamt in dem fall vorgeht...

ich wünsche allen schon mal einen schönen sonntag
lg lunatic


kurz noch ne frage zu der rtl-sendung.....
ist eigentlich die frage mal geklärt worden, ob die pflegeeltern schon süchtig waren, als sie das kind aufgenommen haben...???
ichmeine das kann ja überall im nachhinein und in welcher form auch immer passieren...das jugendamt hat ja keine glaskugel

Hallo Lunatic,

ja das war dem Jugendamt bekannt das die Pflegefamilie ein Drogenproblem hat, das ist ja das traurige.