Hallo Zusammen, ich bin vor kurzen so beim rumsurfen hier auf euer Seite gelandet und ein wenig gelesen, in vielen Beiträgen habe ich mich wiedergefunden. Auch ich habe ernsthafte Suchtprobleme, die mir schon viel Ärger und zwischenmenschliche Probleme gebracht haben. Kurz reflektiert habe ich in den letzten 10 Jahren „fünf Jahre“ geraucht und getrunken und „fünf Jahre“ nichts und mich mit körperlichen Belastungen „malträtiert“. Das soll nicht heißen, dass ich vorher nicht gesoffen habe, aber ich beobachte die letzten 10 Jahre sehr akribisch. Mein letzter längere ohne Nervengift Abschnitt war im Juli 2010 bis so ca. Feb 2011 also rund 7 Monate. Wundervolle Zeit ich war körperlich und geistig wieder ganz vorne und es ging mir gut > zu gut, >zu einfach, wenn es so leicht geht, geht es doch immer wieder!!! Ich bin super im Aufhören aber auch meisterlich im wieder Anfangen, kurzum erst wieder ein wenig Wein am We, dann nach kurzer Zeit wieder rauchen und schwupp---- wieder jeden zweiten Tag bis spät in die Nacht den Arsch voll. Ein Tag Pause oder auch mal zwei aber dann wieder Prost. Meine Familie knickt wieder ein, mein Job läuft in die verkehrte Richtung, ich habe die Geister wieder gerufen. Nun habe ich die Geister wieder weggesperrt, sie leben in meinem Haus aber seit zwei Wochen wieder in dem Abschnitt den ich nicht benötige, nicht brauche und schon gar nicht betreten will. Am liebsten würde ich den Teil einreißen und planieren aber das wird nicht gehen sie werden mich immer begleiten, das habe ich mittlerweile gelernt. Schon wieder 16 Tage ohne Alk und Nikotin, ich bin schon die ganze Zeit erstaunlich ruhig und ausgeglichen, meine Frau und meine Kinder freuen sich über diesen tollen Mann / Papa, es geht mir wirklich gut und ich bin wieder erstaunt wie scheinbar schnell sich der menschliche Körper erholt, was für eine Wundermaschine. Sicher kenn ich die Phasen der Anfangseuphorie, aber irgendwie ist es anders, ich hatte nicht mal wie sonst großen Nikotinentzug es ist alles angenehm erträglich. Ich berausche mich mit Sport morgens in der Früh aufs Rad zum See mit Vollgas, dann 30 Minuten Hardcoregraulen und zurück, und wenn der Druck am Abend kommt nochmal 30 km aufs Rad durch die Natur. Das körperliche sportliche auspowern ist immer der schönste und befriedigendste Lebensabschnitt. Ich habe wieder alles von langer Hand vorbereitet, drei Wochen Urlaub, davon eine Woche nochmal alles geben und dann Schluss. Jetzt ist wieder Schluss, diesmal habe ich mir vorgenommen eine Gruppe aufzusuchen, da ich ja immer wieder einbreche, irgendwas muss ich ändern um diesen Zustand des nicht rauchen- saufen aufrechtzuerhalten. Mir ist klar dass es nicht ewig so weiter gehen kann, irgendwann werde ich körperlich nicht mehr gegenhalten können und dann womöglich an der Flasche kleben bleiben. Das ist auch der Hauptgrund warum ich mich hier gerne beteiligen möchten, ich weiß der Einbruch wird sich wieder melden und Geister erwarten ihren Tribut, und keiner versteht dass besser als Betroffene. Gruß Uwe
Ich wuensche Dir einen gewinnbringenden Austausch hier.....und SHG klingt schon mal recht gut, finde ich.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
schön das du den Weg zu uns gefunden hast. Ja das hört sich gut an was du vor hast es liegt an dir dies auch umzusetzen, das wichtigste ist erst mal das du dein Problem erkannt hast, alles andere kommt zwar nicht von selbst sondern du mußt sagen wo es lang geht.
Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch hier im Forum
Gruß Hüftl
PS. kommst du aus dem Norden ? uphörn = aufhören.
[ Editiert von Hüftl am 22.08.12 9:58 ]
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
willkommen hier. Einiges weißt Du ja schon über Dich.
Sport ist sicher gut um einen körperlichen Ausgleich zu finden, und allemal besser als saufen. Aber Deine Schilderung klingt, als versuchtest Du, Deinen inneren Dämonen zu entfliehen. Ewig wird das nicht funktionieren.
Ich konnte übrigens erst aufhören, als ich auch glaubte das ich Alkoholikerin bin. Gewußt habe ich das schon sehr lange und hatte immer längere Phasen ohne Alk. Aber dann musste ich mir wieder und wieder beweisen, das ich nicht aufhören kann wenn ich einmal mit dem Trinken begonnen hatte.
Wissen hat nix genützt, ich musste es auch glauben.
Guten Wdeg und guten Austausch hier gewünscht. Hast Du für die Gruppe schon einen konkreten Plan?
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
jaja, das Selbstbeobachten habe ich auch perfekt beherrscht. Und den Kreislauf (selbstverordnete) Pause - kontrolliertes Trinken - (volle) Pulle trinken bis saufen, den kannst Du hier zigfach nachlesen - in allen Variationen und dann jeweils (noch) möglichen Körper- und Geisteshaltungen. Für mich war dieses Lesen der entscheidende Auslöser zum Verstehen.
Du bist gegenwärtig in einer guten Startsituation, euphorisch (noch) dazu. Wenn Du die Gefahr erkannt hast, dann kannst Du ruhig das erste Glas stehen lassen und ebenso den ersten Zug an der Zigarrette. Eine SHG hat mir beim Thema Alk weit mehr geholfen, als ich vorher dachte. Einfach selbst ausprobieren und nicht lange rumfackeln.
Wie sah denn Deine Trinkerei aus, Mengen und Zeitmäßig? Und magst Du noch etwas über die kleinen weggesperrten Geister schreiben ... noch sind sie ruhig, aber sie werden Wege suchen, durch die Gitter zu kommen. Warum trinkst Du Alkohol?
Hallo Zusammen, erst einmal ein großes Dankeschön für die nette Begrüßung an alle. Ich versuche mal ein wenig zu sortieren, @Lauralisja Sport habe ich schon immer betrieben, ich liebte und liebe es nach wie vor mich richtig körperlich auszupowern. Besonders jetzt wieder nach meinem gefühlten 25zigsten Rauchstopp, da meine Koronararterie wieder befreit auf atmen und der Sauerstoff mir ungehindert durch die Blutbahnen rauscht, ist es eine absolute Befriedigung. Sicher gehe ich gerne den Weg des geringsten Widerstandes aber ich glaube nicht das es ein davonlaufen ist, ein druckabbau ganz sicher, aber eine Dämonen flucht nicht. Lange Zeit haben allabendlich vor den Trinken Sport betrieben, es joggen dann hocken nannte ich es immer. Nie vor sieben und für das Gewissen noch schnell 10 km abrennen, und dann mit Buch, Kippen und Bier in den Garten oder vor den Ofen. Ohne Nikotin geht es noch aber beides zusammen haut einen echt um. Auch die Variante „teile die Tage“, abwechseln Sport und Trinken aber an den Trinktagen noch vor der Arbeit zum schwimmen, war immer sehr beliebt. Echt Krank. @Pasternak Tja das Selbstbeobachten und den Versuch sich unkontrolliert zu kontrollieren, dass beherrsche ich hervorragend, das ist mir bewusst. Es gehört zu meiner Art Abhängigkeit und das ich Abhängig bin steht für mich außer Frage. Mein Trinkverhalten phasenweise wie oben beschrieben, nur seit meiner letzten längeren Auszeit ( vor 1,5 Jahren) ist es schlimmer geworden, so 4-5 mal die Woche. Nach der Arbeit irgendwie mit Garten und Hausarbeit bis sieben Uhr über die Runden retten, und dann der Griff vorzugweise zum Bier, immer zwei Sixpack im Kühlschrank. Den ganzen Abend über weiter trinken und dabei irgendwelche handwerklichen Tätigkeiten im Garten oder Haus ausführen. Ich habe mich dann immer völlig von Familie, Freunden usw. isoliert und alle die es nicht wissen lobten meinen Fleiß, bemängelten aber oft meine Unnahbarkeit meiner Lebensgefährtin gegenüber. Ich habe mich immer zurückgezogen, und möglichst jeden Kontakt vermieden, was natürlich zu enormen Spannungen führt. Soviel vielleicht fürs Erste Vielleicht noch bzgl. der SHG habe ich Kontakt aufgenommen und am Montag ist der wöchentliche Termin, leider muss ich nächste Woche auf eine zweitägige Dienstreise, Montag und Dienstag. Das macht es mir auch nicht leicht ich bin Minimum auf zwei Dienstreisen im Monat und das weltweit. Ersteinmal bis denne Uwe
uphörn, auch von mir willkommen im Club. So wie du es beschreibst, habe ich echt das Gefühl du bist auf der Flucht? Ist nur so ein Gefühl von mir. Wird bestimmt interessant mal zu schaun, was dich so trinken, rauchen, rennen, schwimmen und radfahren läßt.
ZitatGepostet von Ruby uphörn, auch von mir willkommen im Club. So wie du es beschreibst, habe ich echt das Gefühl du bist auf der Flucht? Ist nur so ein Gefühl von mir. Wird bestimmt interessant mal zu schaun, was dich so trinken, rauchen, rennen, schwimmen und radfahren läßt.
Wünsche dir einen guten Austausch lg Ruby
hab auch 5 mal die Woche trainiert, und am Wochenende entweder ein Ligaspiel oder Lehrgang ( Sportschule,Verein ) Habe auch 2 Päckchen geraucht,und als Raucher hab ich halt mehr trainieren müssen als die anderen um die Kondition zu halten. Und der Alk kam später dann auch noch dazu.
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
Hallo Zusammen, jo wie Zeit vergeht, mittlerweile bin ich schob wieder über vier Wochen ohne Nervengifte. Zwei große Gelegenheiten locker gemeistert, eine längere Dienstreise (alles auf Firmenkosten) und ein kleines Bürofest, mit Kneipe, guten Essen und noch länger Kneipen und Clubs. Meine Kollegen waren morgens um sechs zu Hause. Ich nach dem Essen um neun am Abend, um sechs bin ich schon wieder aufgestanden, und hatte einen wundervollen Tag mit meiner kleinen Familie. Schon erstaunlich, dass man sich immer dafür entschuldigen muss nicht trinken zu wollen, und wie schnell man den Kontakt zur Gruppe verliert. Diese verlogene Scheinheiligkeit meiner Kollegen oder besser die der Menschen dieser Gegend, hat mich früher schon immer unglaublich genervt und veranlasst mit zusaufen. Nach wie vor berausche ich mich mit meinen Sport und genieße meine Fortschritte. Ich beschäftige mich natürlich weiter mit meinen Süchten vornehmlich mit entsprechender Literatur. Im Moment sehe ich keine Gefahr, möglich dass ich mich noch einer SHG anschließe.Zur Zeit sehe keinen Bedarf es geht mir sehr Gut. Bis denne Uwe
ZitatGepostet von uphörn ...Zur Zeit sehe keinen Bedarf es geht mir sehr Gut.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."