Wir haben einen Teilnehmer, der ein vielfaches Krankheitsbild zeigt und genau so lange wie ich, über 4 Jahre, trocken ist.
Nur, so recht glaubt das dem anderen Gruppenmitglied keiner mehr. Das geht jetzt schon einige Monate. Mal kommt er , mal nicht. Die verdächtigen Lutschbonbons können einen gewissen Alkoholgeruch nicht verhindern. Die Sprechweise ist merkwürdig. Die Mimik ist unnatürlich.
Er sagt, es habe andere Gründe, man könne ihm verrauen. Keiner von uns vertraut ihm. Nachfragen ob er sich sicher sei etc. ja aber im Grunde fehlt das Vertrauen und ich sehe nun Probleme auf die Gruppe zukommen, da wir sowohl altgediente, jahrzentelange Trockene als auch frisch Bekehrte unter uns haben. Letztere sehe ich unter Umständen zusätzlich gefährdet durch ein sehr schlechtes Beispiel.
Der Gruppenleiter hofft auf eine Eigenlösung.
Mir fällt es schwer Zurückhaltung zu üben, aber das ist dann mein Teil der Übung.
Schliesslich war ich selbst viele jahr ein verlogener vordergründig Bekehrter, der hinter dem Rücken aller alkoholische Eskapaden aufreihte.
meinem ersten Impuls, darauf zu antworten - denn ich habe da gerade ein aktuelles Beispiel - möchte ich nun doch nicht nachgeben, weil es in unserer Therapiegruppe eine absolute Schweigepflicht gibt. Alles, was dort geschieht, gehört nicht nach draußen. Ich halte mich mal lieber daran. Ist das denn in SHGs nicht genauso? Und dieser Themenbereich ist ja zudem öffentlich und nicht im Mitgliederbereich geschützt. Also ich frage das mal allgemein in die Runde: Gehören Gruppeninterna ins Forum? Ich hatte ja auch bereits mal etwas in meinem persönlichen Thread über einen Vorfall in meiner Gruppe geschrieben. Bin da dann doch anschließend in einen Loyalitäskonflikt geraten - so für mich selbst. Würde mich jetzt gerade mal interessieren wie ihr das seht.
Und sorry Agua, dass ich da gleich mit neuem Thema in Deine Frage reinfunke.
Vigeo
Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!
Ich sehe da keine Probleme; auch wenn ich Agua kennen würde und wüßte, in welcher Stadt er in welche Gruppe geht.
Ich denke, sein Beispiel/Konflikt ist es wert, daß Erfahrungen und Meinungen darüber ausgetauscht werden. Mit diesem Konflikt können wir doch täglich konfrontiert werden.
Ich tue mich mit einer Antwort schwer. Angesprochen habt ihr ihn ja anscheinend schon. Spontan fällt mir im Moment nur ein, mal in einer Gruppenstunde das Thema Ehrlichkeit zu diskutieren. Sozusagen, es gehört zu unseren Gruppenregeln, daß wir ehrlich sind - oder so...
ZitatGepostet von vicco55 Ich sehe da keine Probleme; auch wenn ich Agua kennen würde und wüßte, in welcher Stadt er in welche Gruppe geht.
Ich denke, sein Beispiel/Konflikt ist es wert, daß Erfahrungen und Meinungen darüber ausgetauscht werden. Mit diesem Konflikt können wir doch täglich konfrontiert werden.
Ich tue mich mit einer Antwort schwer. Angesprochen habt ihr ihn ja anscheinend schon. Spontan fällt mir im Moment nur ein, mal in einer Gruppenstunde das Thema Ehrlichkeit zu diskutieren. Sozusagen, es gehört zu unseren Gruppenregeln, daß wir ehrlich sind - oder so...
Auf die Schnelle Viktor
ich schließe mich dem an, würde aber noch gerne dazu sagen
das, wenn mich die situation belastet ( und das tut es ja scheinbar) hast du das recht ihm das zu sagen.
... ich kann dir nicht glauben und mir geht es nicht gut damit...
wenn mich etwas belastet, geht es mir schon ein stückchen besser wenn ich dieses gefühl der person abgeben kann, die es auslöst.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich finde schon,dass man sich hier im forum rat und austausch zu shg themen holen darf.wenn dabei die anonyme form der darstellung bewahrt wird finde ich dies vertretbar. es gibt eben auch in shgs immer wieder konflikte oder konstrukte wo man sich unsicher fühlt. ein feedback aus dem forum kann dann zur entscheidungsfindung beitragen.
wenn 3 shg mitglieder vor der tür stehen und über die gruppe "tratschen" ist das gesprochene wort auch schon "draussen".
@agua : wenn ihr euch nicht sicher seid, sprecht ihn nochmals an. am besten im "kreuzverhör". die einstellung des gruppenleiters finde ich luschig.
Guten Morgen! Also, ich finde auch, dass man dieses Forum dazu nutzen kann, solche Probleme anzusprechen. Das ist ja nun auch wirklich ein Thema, welches bestimmt in vielen Gruppen vorkommt. Solange keine Namen, Orte, etc. genannt werden ist es legitim und die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand als genau die betreffende Person/Gruppe wiedererkennt doch sehr unwahrscheinlich... Aus meiner Gruppe und auch andere in meiner Umgebung wissen nicht, dass ich in diesem Forum vertreten bin.
Zum eigentlichen Thema: Habt ihr denn schonmal versucht einzeln und auf persönlicher/freundschaftlicher Ebene mit ihm zu reden? Dass jemand ihn vielleicht mal zu sich nach Hause einlädt...ein Vertrauensverhältniss aufbaut... Oder, wie schon erwähnt, das Thema Ehrlichkeit im allgemeinen in der Gruppe zum Thema macht, ohne direkt auf ihn einzugehen. Einfach alle mal erzählen, welche Gefühle es in euch auslöst, wie schlimm es für euch ist, wenn ihr euch belogen fühlt...vielleicht regt es ihn zum nachdenken an...und auch immerwieder wiederholen, dass niemanden der KOpf abgerissen wird, wenn er (auch nach längerem Lügen) die Wahrheit sagt, sondern dass ihr das für mutig haltet...denn schließlich kennt ihr euch doch alle aus mit dem Thema Sucht, Lügen, verstecken, täuschen usw....
Hallo Agua, meiner Meinung zu dem Thema: da du weder schreibst wo und in welche SHG du gehst und deinen Namen nicht nennst kannst du hier deine Sorgen dazu mitteilen. In unserer Gruppe hatten wir auch mal so einen Fall, wir haben nicht locker gelassen, immer nachgehackt, die Person hat sich dann schließlich in Therapie begeben. Sprich das Thema an, so hilfst du dir und der anderen Person. Liebe Grüße Elke
Danke der Rückmeldungen zum Thema und zur Gruppendiskretion.
Beides hilft mir.
Der angesprochene Teiulnehmer war gestern wieder da, meinte auf Rückfragen, nein, er trinke nicht usw. Zum Glück gab es andere, wichtigere Fälle als den eines scheinbar beratungsresistenten Teilnehmers.
Ich werde den Betreffenden bei nächster Gelegenheit persönlich zur Seite nehmen und ihm sagen, was ich von der Sache halte.
Das hat der Sohn meiner Frau kürzlich auch mit mir gemacht und ich bzw. seine Mutter konnten ihm seine Sorgen nehmen, ich würde wieder trinken. Die minerische Krankheit wirkt manchmal so.