ZitatGepostet von hasenherz Nur noch mal aus meiner Sicht dazu bzw. was ich mir verspreche: Wenn ich bisher zur Flasche gegriffen habe, dann war es meistens in Wohlfühl- oder Belohnungssituationen. In Problemsituationen kam komisch eher immer der Gedanke "Bloß gut, dass Du nüchtern bist, kannst du auch besser überlegen!"
Guten Morgen Hasenherz ,
ich hatte dir meine Sicht der Dinge ja schon geschrieben, aber nach deinem letzten Posting bin ich erst recht der Ansicht, dass du dir da im Zusammenhang mit den Pillen leider was vormachst. Ich sehe das so: Eine - halbwegs - schlüssige Argumentation wäre zu sagen, ich habe Probleme, da hab' ich meistens zur Flasche gegriffen, statt dessen werfe ich nun die Pille ein in dem Bewusstsein, dass es mir in Kombination mit Alkohol ziemlich dreckig geht. Ich verknüpfe also die Hoffnung damit, dass mein Respekt vor den Wechselwirkungen mich nicht trinken lässt und statt dessen nach alternativen Lösungsmöglichkeiten suchen lässt.
Ist in meinen Augen ein akzeptabler Ansatz. Finde ich nicht gut, aber mei, darum geht's hier ja grad nicht.
Deine Argumentation dagegen lautet wie folgt: Mir geht's grad gut, ich hab' ein schönes Erlebnis gehabt oder was zu feiern oder eine Belohnung verdient oder sonstwas gut hingekriegt - hoch die Tassen! Und in genau dieser Situation, wo du eine fatale Mischung aus Freude, Stolz und Gier (!) empfindest, willst du tatsächlich eine Pille einwerfen und damit die Hoffnung verknüpfen, dass du nicht trinkst und statt dessen nach alternativen Belohnungsmöglichkeiten suchst???
Never ever.
Ich find's schöner zu sagen "Ich bleibe heute nüchtern, weil ich das so will!", als sagen zu müssen "Ich bleibe heute nüchtern, weil ich Angst vor den Wechselwirkungen habe." Übrigens kenne ich Leute, die gegen genau diese Angst angetrunken haben, also von daher...
LG Ave
Liebe Ave,
nein, ich will nicht anstatt eine Pille einwerfen, sondern diese generell nehmen. Damit komme ich doch gar nicht erst in Versuchung.
Dass es dies nicht gewesen sein kann, dies ist mir auch klar. Ich muss meine Handlungsweisen ändern. Aber es könnte doch eine Krücke sein.
Und wenn man dies sogar implantieren kann, dann ist 9 bis 12 Monate Ruhe; genügend Zeit, um andere Dinge zu lernen. Ist dies wirklich so großer Mist?
Liebe Grüße Hasenherz
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Nein, ich habe kein Implantat. Jeden 2. Tag, Mo, Mi, Fr., gehe ich zu meinem Suchtberater und nehme Esperal. Meine Leberwerte sind super. Jedes Quartal, oder wenn man will, steht ein Termin beim Arzt an. Also, ich bin froh, dass es das gibt und bin voll zufrieden damit. Mir gehts gut.
ich kann Hasenherz natürlich schlecht von etwas abraten, mit dem ich selber überhaupt keine Erfahrung habe... Wenn ich mich also dagegen aussprechen, dann aus einem reinen Bauchgefühl heraus bzw. der Erfahrung einer Gruppenfreundin heraus, die trotz Antabus weitergetrunken hat.
Es interessiert mich wirklich: Was genau waren deine Beweggründe es mit einer Pille zu versuchen?
ZitatGepostet von Zwitscherer Haste keinen Schiss , dass Du dann an den Pillen hängenbleibst ?
Lieber Zwitscher,
nein, davor habe ich keine Angst. Hierzu habe ich mich jedoch auch noch nicht genau damit auseinander gesetzt und auch noch keinen Arzt gefragt.
Wenn ich vor etwas Angst habe, dann, dass alles wieder wie früher ist und ich es nicht schaffe, diese alten Saufmuster abzulegen. Im Zweifel lieber lebenslänglich eine Pille als zu saufen.
Herzliche Grüße Hasenherz
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von hasenherz nein, ich will nicht anstatt eine Pille einwerfen, sondern diese generell nehmen. Damit komme ich doch gar nicht erst in Versuchung.
Das ist, so denke ich, eine vergebliche Hoffnung. In Versuchung kommste wohl trotzdem. Du glaubst mur, daß Du ihr mit Pille im Bauch besser wiederstehen kannst.
Gruß Viktor, der auch der Meinung ist, ohne Krücke lebts sich besser. Aber besser mit Krücke als mit Sprit.
Ok , wenn's zufrieden macht , ist jedes Mittel recht Ich persönlich hätte da zuviel Bedenken zwecks Suchtverlagerung . Dass man da nicht mehr hin will , geht mir genauso , aber deshalb Pillen einschmeissen , war zu keiner Zeit eine Option . Für mich persönlich klingt das so , als haste Dich darauf eingeschossen
Ich nehme die Pillen eine Weile, vielleicht 6 Monate oder ein Jahr, trinke auch nicht weil ich das ja dann damit nicht "darf", danach setze ich ab und dann aber schlimmer als vorher hoch die Flaschen! Muss ja dann einiges nachgeholt werden.
Zumindest war das immer so wenn ich in Situationen war in denen ich nicht trinken konnte - ich fand das auch ganz gut aber danach musste ich auffüllen.
Aber wenn das Medikament bedeutet, daß Du engmaschig zu Deinem Suchtberater musst, hat das auf jeden Fall etwas Gutes.
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
vieleicht bei der rauchentwöhnung sinnvoll oder so etwas ähnliches
wie zb nikotinpflaster oder was auch immer.
bevor ich jedenfalls solche tabletten genommen hätte das ich kotzen müsste wenn ich trinke usw.
da hätte ich zumindest lieber weitergesoffen.
wie geschrieben : es gibt ja tausend verschiedene arten von alkoholismus
die tabletten mögen sinnvoll sein, wenn wirklich alles andere versagt. zb therapien oder unzählige entgiftungen usw. doch einfach nur so? weiss wirklich nicht.
es gibt übriegens auch starke tabletten für den nikotin entzug. die darf man zb auch nicht nehmen,wenn man gleichzeitig bestimmte ad nimmt
es wird aber da auch schon geraten, die tabletten wirklich als allerletztes mittel einzusetzen. wenn alles andere versagt hat
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Eine Woche ist nun wieder herum. Ich habe heute beim Hausarzt vorgesprochen und morgen wird das Blutbild gemacht, um den Grad der innerlichen Zerstörung festzustellen.
Die Alkoholproblematik habe ich angesprochen, insbesondere die psychische Abhängigkeit. Die Antwort hierauf war, dass "wir doch alle davon psychisch abhängig sind".
Mittwoch ist der weitere Termin mit dem Suchtberater und ich werde ihn fragen, ob er Ärzte kennt, die sich mit der Problematik auskennen. Mittwochabend ist dann der erste Termin in der SHG, da kann ich auch nochmals nachfragen. Für die SHG muss ich nur noch den Mut finden, aber ich habe ja noch 2 Tage Zeit dazu.
Ansonsten fühle ich mich ganz gut. Der körperliche Entzug, auch wenn ich ihn nicht bemerkt habe, dürfte vorbei sein. Ich muss jetzt nur schauen, wie es weiter geht. Bis hieher hab ich es ja immer mehr oder minder leicht geschafft, ab jetzt muss ich etwas ändern.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von hasenherz Die Antwort hierauf war, dass "wir doch alle davon psychisch abhängig sind".
Dann such Dir gleich mal nen anderen Arzt. Klar, es gibt auch genügend Ärzte, die abhängig sind, aber die würde ich denn doch an Deiner Stelle meiden, weil sie das "Problem" schon für den eigenen Seelenfrieden ins absurdum reden.
ZitatGepostet von hasenherz Die Antwort hierauf war, dass "wir doch alle davon psychisch abhängig sind".
Dann such Dir gleich mal nen anderen Arzt. Klar, es gibt auch genügend Ärzte, die abhängig sind, aber die würde ich denn doch an Deiner Stelle meiden, weil sie das "Problem" schon für den eigenen Seelenfrieden ins absurdum reden.
Hallo Komplex,
Danke für Deine Antwort. Ich war heute bei dem Arzt zum Blutabnehmen. Mal sehen, ob er mich für voll nimmt, wenn er meine Leberwerte sieht. Diese dürften nicht so prickelnd sein.
Liebe Grüße Hasenherz
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Für den Hausarzt ist damit das Thema durch. "Lassen Sie einfach mal den Alkohol weg, wenn SIE meinen, dass es zu viel ist!"
Dazu hab ich dann nichts mehr gesagt; ich schaue, dass ich den Arzt wechsel und gut. Letztlich brauche ich ihn auch nicht und schon gar nicht eine amtliche Bestätigung, dass der Alkohol und ich keine Freunde mehr werden.
Das Gespräch mit dem Suchtberater war dafür gut. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er nicht damit gerechnet hat, dass ich den Termin wahrnehme. Es ist nur ein Gefühl...
Neue Denkansätze habe ich auch bekommen. Meistens habe ich erzählt, er hat einiges hinterfragt und genau da, wo er eben gefragt hat, muss ich nochmals genauer hinsehen. Nun war hier das erste Gespräch nicht so gut, das zweite dafür umso besser. Es bestärkt mich irgendwie darin, Sachen eine zweite Chance zu geben und es einfach nochmals zu probieren. Nächste Woche geht es bei ihm dann weiter.
SHG werde ich heute terminlich nicht schaffen, da ich heute Abend einen privaten wichtigen Termin habe. Aber auch hier bleibe ich dran und werde dem SHG-Leiter eine Email schreiben.
Jo, dies ist der Stand jetzt. Bezüglich der Pillen habe ich noch keine abschließende Meinung. Nun habe ich aber so lang getrunken, da muss ich dies nicht überstürzen.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)