Gegeben der Langzeitalkoholismus, wo einer einen ganzen Lebensabschnitt unter Alk gelebt hat und seine Person darum gestaltet hat. Jemand, der es nicht ohne Alk kennt und sich unter dem Suff auch ganz anders entwickelt hat als er es ohne Alk getan hätte.
Wenn Entzug und Trockenrausch vorbei ist und sich einiges normalisiert, der Nebel lichtet ... was verändert sich mit dem TYPISCHERWEISE oder OFT. Gibt es da irgendwie eine Zeitschiene?
du musst einfach noch lernen, dass es sich beim Leben im allgemeinen und Alkoholismus im speziellen nicht um Rechenaufgaben aus dem Mathematikbuch handelt.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ich denke du hoffst und suchst immer noch eine einfache lösung....
so eine art von gebrauchsanweisung.
gibt es nicht
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von carus Gegeben der Langzeitalkoholismus, wo einer einen ganzen Lebensabschnitt unter Alk gelebt hat und seine Person darum gestaltet hat. Jemand, der es nicht ohne Alk kennt und sich unter dem Suff auch ganz anders entwickelt hat als er es ohne Alk getan hätte.
Wenn Entzug und Trockenrausch vorbei ist und sich einiges normalisiert, der Nebel lichtet ... was verändert sich mit dem TYPISCHERWEISE oder OFT. Gibt es da irgendwie eine Zeitschiene?
Carus
Hallo Carus,
ich bin der Meinung, dass sich das nicht so einfach beantworten lässt. Jeder macht seine eigene, individuelle Entwicklung durch. Fest steht, dass die Erwartungen oft zu hoch geschraubt sind, denn im normalen Alltag mit allen großen und kleinen Problemen verändert sich ja nichts. Ich möchte aus meiner Erfahrung heraus als typisch das Gefühl von Erleichterung und Dankbarkeit, sowie positives Denken und Zuversicht, das Leben neu gestalten zu können, anführen. Das geschieht nicht von heute auf morgen, je nach individuellem Empfinden kann es sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, ich habe meine "Anfangseuphorie" allerdings beibehalten und lebe nun schon 30 Monate zufrieden und ausgeglichen.
lG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
Friedrich Nietzsche
*ich*
(
gelöscht
)
Beiträge:
08.10.2013 20:42
#5 RE: Wie verändern sich Trockene typischerweise?
typisch für jeden trockenen ist, dass er keinen vernebelten kopf mehr hat, individuell was der verbliebene rest des nun alktechnisch klaren Menschen denkt, handelt usw...
Hallo Carus, magst du mal die 12 Versprechen der AA lesen? Sie beschreiben, was sich im Leben eines Alkoholikers ändern kann, wenn er trocken wird. Einiges davon kann ich bestätigen. http://freundschaftstreffen2010.ch/plain...versprechen.pdf Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
meiner Erfahrung nach (selbst gemacht und bei vielen beobachtet) bringt die Alkoholabstinenz außer einem klaren Kopf und einer erholten Leber nichts oder nur wenig; es sei denn die Bereitschaft ist da, sich auf eine Inventur und daraus erfolgten Veränderung seines Lebens einzulassen. Für diesen Schritt ist eine professionelle Unterstützung durchaus hilfreich. Das Wie und Wie-Lange ist von Mensch zu Mensch verschieden.
So wie ich Dich verstanden habe, siehst Du aber keinerlei Handlungsbedarf, Dich mal auf den Prüfstand zu stellen und Dich auf einen Klärungs-, bzw. Änderungsprozeß einlassen. Ist ja ok; aber wie gesagt, von nix kommt nüscht.
Diese Abwehr und Abwertung von professioneller Hilfe kenne ich von mir. Allerdings war ich zu meinem Trockenlegungszeitpunkt so weich gekocht, daß ich 'kapitulieren' konnte und mich (fast) bedingungslos auf Hilfe eingelassen habe. Die darauf folgenden 10 Jahre waren anstrengend, haben teilweise weh getan, waren aber in der Rückschau die geilsten 10 Jahre meines nun schon 65-jährigen Lebens.
Auch wenn es an Dir abprallen wird: wenn Du Dir das Bein brichst, gehst Du doch wohl zu einem Arzt, um Dir helfen zu lassen, warum nicht in Deiner seelischen Notlage? Zudem gibst es ja nicht nur die Psychotherapie, sondern es gibt inzwischen eine Vielzahl von maßgeschneiderten Therapien, mit denen Du z.B. punktuell vorgehen kannst. So kannst du Dich langsam an Deine richtig harten Baustellen rantasten. Ich habe 10 Jahre gebraucht, um an mein ursprüngliches, ursächliches Problem ranzukommen und bereit zu sein, mich ihm zu stellen.
ZitatGepostet von Friedi Hallo Carus, magst du mal die 12 Versprechen der AA lesen? Sie beschreiben, was sich im Leben eines Alkoholikers ändern kann, wenn er trocken wird. Einiges davon kann ich bestätigen. http://freundschaftstreffen2010.ch/plain...versprechen.pdf Friedi
aa hin oder her . aber alles was da geschrieben ist ,kann ich zu 100% bestätigen und es ist alles sehr gut zusammengefasst, worüber wir hier reden
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
meiner Erfahrung nach (selbst gemacht und bei vielen beobachtet) bringt die Alkoholabstinenz außer einem klaren Kopf und einer erholten Leber nichts oder nur wenig; es sei denn die Bereitschaft ist da, sich auf eine Inventur und daraus erfolgten Veränderung seines Lebens einzulassen. Für diesen Schritt ist eine professionelle Unterstützung durchaus hilfreich. Das Wie und Wie-Lange ist von Mensch zu Mensch verschieden.
So wie ich Dich verstanden habe, siehst Du aber keinerlei Handlungsbedarf, Dich mal auf den Prüfstand zu stellen und Dich auf einen Klärungs-, bzw. Änderungsprozeß einlassen. Ist ja ok; aber wie gesagt, von nix kommt nüscht.
Diese Abwehr und Abwertung von professioneller Hilfe kenne ich von mir. Allerdings war ich zu meinem Trockenlegungszeitpunkt so weich gekocht, daß ich 'kapitulieren' konnte und mich (fast) bedingungslos auf Hilfe eingelassen habe. Die darauf folgenden 10 Jahre waren anstrengend, haben teilweise weh getan, waren aber in der Rückschau die geilsten 10 Jahre meines nun schon 65-jährigen Lebens.
Auch wenn es an Dir abprallen wird: wenn Du Dir das Bein brichst, gehst Du doch wohl zu einem Arzt, um Dir helfen zu lassen, warum nicht in Deiner seelischen Notlage? Zudem gibst es ja nicht nur die Psychotherapie, sondern es gibt inzwischen eine Vielzahl von maßgeschneiderten Therapien, mit denen Du z.B. punktuell vorgehen kannst. So kannst du Dich langsam an Deine richtig harten Baustellen rantasten. Ich habe 10 Jahre gebraucht, um an mein ursprüngliches, ursächliches Problem ranzukommen und bereit zu sein, mich ihm zu stellen.
"Gesunde" Menschen sind unterschiedlich. Akut Nasse sind unterschiedlich. Wege aus der Sucht sind unterschiedlich. Das abstinente Leben "danach" ist unterschiedlich.
Meiner Meinung nach kann man keine Typologisierung vornehmen, weder hinsichtlich der Dauer noch der Art und Weise einer Veränderung. Dazu sind die individuellen Lebenswege viel zu verschieden. Wenn ich über meinen Lebensweg nachdenke, stelle ich fest:
Die "heutige" Ave hat nichts mehr mit der "akut nassen" Ave zu tun, interessanterweise aber auch nichts mehr mit der Ave "davor".
Bei jedem x-beliebigen anderen Säufer wird der Lebensweg ein ganz anderer sein, und damit auch die Veränderungen... so sie denn - wie Viktor schon angemerkt hat - überhaupt erwünscht sind.
ZitatGepostet von vicco55 So wie ich Dich verstanden habe, siehst Du aber keinerlei Handlungsbedarf, Dich mal auf den Prüfstand zu stellen und Dich auf einen Klärungs-, bzw. Änderungsprozeß einlassen. Ist ja ok; aber wie gesagt, von nix kommt nüscht.
Danke.
Ich sehe Handlungsbedarf und kann garnicht verstehen wie Du darauf kommst, ich würde keinen sehen. Aber ich möchte eben nicht auf den Prüfstand. Habe die genannten Gründe dafür aber es ist nicht so, dass ich keinen Handlungsbedarf sehen würde. Lies doch, was ich schrieb.
ZitatGepostet von *ich* typisch für jeden trockenen ist, dass er keinen vernebelten kopf mehr hat, individuell was der verbliebene rest des nun alktechnisch klaren Menschen denkt, handelt usw...
Hallo ich,
also der verblieben Rest ist das, was vorher schon da war? Das bleibt dann eben.
Oder dass man von der Persönlichkeit ernster wird oder sowas.
ZitatGepostet von vicco55 So wie ich Dich verstanden habe, siehst Du aber keinerlei Handlungsbedarf, Dich mal auf den Prüfstand zu stellen und Dich auf einen Klärungs-, bzw. Änderungsprozeß einlassen. Ist ja ok; aber wie gesagt, von nix kommt nüscht.
Danke.
Ich sehe Handlungsbedarf und kann garnicht verstehen wie Du darauf kommst, ich würde keinen sehen. Aber ich möchte eben nicht auf den Prüfstand. Habe die genannten Gründe dafür aber es ist nicht so, dass ich keinen Handlungsbedarf sehen würde. Lies doch, was ich schrieb.
Carus
Hallo Carus,
Sorry, Handlungsbedarf ja, sonst würdest Du ja nicht hier schreiben. Ist logisch.
Was ich aber aus Deinen Statements rauslese ist, daß Du alle Lösungsansätze, die hier angeboten werden, für Dich nicht machbar hältst. Ist auch ok. Nur ohne die von Dir (in meinen Augen) abgewertete therapeutische Unterstützung welcher Art auch immer geht es meiner Meinung nach nicht.
Nochmal Entschuldigung für meine unklare Aussage.
Gruß Viktor, der nicht den Alkohol für Dein größtes Problem hält
ZitatGepostet von vicco55 So wie ich Dich verstanden habe, siehst Du aber keinerlei Handlungsbedarf, Dich mal auf den Prüfstand zu stellen und Dich auf einen Klärungs-, bzw. Änderungsprozeß einlassen. Ist ja ok; aber wie gesagt, von nix kommt nüscht.
Danke.
Ich sehe Handlungsbedarf und kann garnicht verstehen wie Du darauf kommst, ich würde keinen sehen. Aber ich möchte eben nicht auf den Prüfstand. Habe die genannten Gründe dafür aber es ist nicht so, dass ich keinen Handlungsbedarf sehen würde. Lies doch, was ich schrieb.
Carus
Hallo Carus,
Sorry, Handlungsbedarf ja, sonst würdest Du ja nicht hier schreiben. Ist logisch.
Was ich aber aus Deinen Statements rauslese ist, daß Du alle Lösungsansätze, die hier angeboten werden, für Dich nicht machbar hältst. Ist auch ok. Nur ohne die von Dir (in meinen Augen) abgewertete therapeutische Unterstützung welcher Art auch immer geht es meiner Meinung nach nicht.
Nochmal Entschuldigung für meine unklare Aussage.
Gruß Viktor, der nicht den Alkohol für Dein größtes Problem hält
Ich achte diese Lösungsvorschläge, die im Wesentlichen ja EIN Lösungsvoschlag sind, und bin froh, dass sie gesagt werden. Sie sind sicher auch aus Deinen eigenen Erfahrungen brauchbar.
Ich sehe auch, dass es wahrscheinlich durch den Alk und meine Lebensweise bei mir dazu kam, dass ich mich in meiner Persönlichkeit nicht so entwickelt habe, wie das altersgemäß ist. Beispielsweise in einigen Punkten kann ich das nachvollziehen. Aber ich möchte eben diesen einen Lösungsvoschlag nicht, so lange ich sehe dass es andere gibt. Und dass es auch anders klappt.
Dass der Alk nicht mein größtes Problem ist, scheint vielleicht momentan so, weil ich ja nun gerade so bin und neue Probleme in Sicht sind. Aber ich kann Dir versichern, schon nächsten Freitag sieht das wieder anders aus wenn es darum geht, ein Wochenende zu überstehen.