..so, ich muss jetzt mal ganz dumm fragen. Nicht nur hier höre ich, das erste mal, die Empfehlung einer Entgiftung. Meine Frage rührt daher, da ich immer der Meinung bin, dass eine Entgiftung für Süchtige ist, die wenn sie entziehen den Zappelphillipp kriegen, Stimmen hören, Bilder sehen die nicht da sind. Das mit den Geräuschen in meinen Kopf hatte ich ja mal erwähnt, is ca. 4 Jahre her.
Ok, also nochmal direkt gefragt.
In welchem Zustand wird eine Entgiftung empholen? (Empfohlen, doofes word ich weiss)
Ich glaube nämlich, dass ich den Sinn der Entgiftung missverstehe.
Der erste ist der rein körperliche. Niemand kann vorhersagen, wie der Körper reagiert, wenn der Alk fehlt. Ich selbst habe viele Male kalt entzogen, und es ist immer gutgegangen. Inzwischen habe ich in der SHG aber auch viele kennengelernt, die z.B. einen Krampfanfall erlitten haben. Und da ist es dann Zufall, ob der glimpflich abgeht oder man sich dabei z.B. die Zunge abbeißt.
Der zweite Aspekt ist ein psychologischer und war bei meiner (bisher ersten und letzten) Entgiftung sicher der ausschlaggebende. Der Gang in die Klinik, die Aufnahme, der Aufenthalt dort, die Mitpatienten, die Gespräche mit den Ärzten, all das ist ein ganz anderer Einschnitt, ein viel "offizielleres" Eingeständnis, Alkoholiker zu sein, als der Entzug im stillen Kämmerchen, wo niemand das Zittern und Kotzen mitbekommt. Und wo man nach ein, zwei Tagen wieder aus seiner Höhle kriecht und weitermacht wie bisher.
Du hast es heute Abend selbst geschrieben:
"Entgiftung..... Jetzt erst mal nicht."
Klar, ist ja auch bequemer so...
"Ich glaube nämlich, dass ich den Sinn der Entgiftung missverstehe."
Das glaube ich auch, ich finde es aber super, dass du zu dieser Erkenntnis fähig bist.
Noch eine kurze Anmerkung zum Formalen: Ich würde an deiner Stelle nicht bei jeder neuen Frage einen neuen Thread eröffnen. Erstens findet man sich dann als Leser nur schlecht zurecht, wenn man z.B. einen älteren Beitrag nachlesen will. Und zweitens erhälst du, wenn du bei einem Thread bleibst, automatisch eine Art Tagebuch, wo du später deine Entwicklung beim Trockenwerden nachlesen kannst.
Natürlich nur, wenn du am Ball bleibst und die Sache durchziehst, auch wenn's nicht beim erstenmal klappt.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich glaube das wirkt bei mir auch sehr stark, alleine die Erfahrung die ich in der SHG machen durfte, hat mich, nachhaltig, schwer zum Nachdenken gebracht, auch wenn es jetzt gerade aussieht.
Ein Mensch, dem ich näher kam, rein freundschaftlich, hat mir Sachen erzählt die echt nicht "witzig" klangen. Das prägt bzw brennt sich mit Sicherheit stark in den Schädel.
ZitatNoch eine kurze Anmerkung zum Formalen: Ich würde an deiner Stelle nicht bei jeder neuen Frage einen neuen Thread eröffnen. Erstens findet man sich dann als Leser nur schlecht zurecht, wenn man z.B. einen älteren Beitrag nachlesen will. Und zweitens erhälst du, wenn du bei einem Thread bleibst, automatisch eine Art Tagebuch, wo du später deine Entwicklung beim Trockenwerden nachlesen kannst.
Klingt gut. Ich habe mich, aus der egoperspektive, immer an meinen eigenen Beiträgen, im Profil nachzulesen, orientiert. Klar, ich bin hier um Hilfe bzw Gleichgesinnte zu erreichen, und verscuhe es euch in Zukunft leichter zu machen.
Hallo Ahoch2 Wer eine stationäre Therapie macht,muß sogar erst eine Entgiftung nachweisen,zumindest war es bei mir so. Als ich mir damals (2008) die Klinik ausgesucht hab und auch die Zusage bekam,haben die mich von der Klinik angerufen,daß ich die Sache auch übergangslos machen kann. Also erst ins nächstliegende (von der Klinik) Krankenhaus zur Entgiftung und dann gleich zur LZT. So hab ich es dann auch gemacht;ich war 10 Tage zur Entgiftung und von dort wurde ich dann vom Fahrdienst der Fachklinik abgeholt und direkt zur LZT gebracht.
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!
Nö das ist nicht unbedingt so . Ich habe 9 Tage vor der LZT kalt entzogen. Mir wurde zwar zur Entgiftung geraten aber ich habe abgelehnt. Wichtig war das man trocken war. Patienten die bei der Aufnahme noch Promille intus hatten , mußten erst 2-3 Tage zur Entgiftung vor Ort . Dann durften sie wiederkommen.
Aber natürlich hätten sie deine Variante am liebsten gesehen.
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
ich bin auch ohne entgiftung in die lzt aufgenommen worden. ich war schon ca 4 oder 5 wochen trocken. mit hilfe der suchtberatung und des forums. aber diesen weg würde ich niemanden empfehlen.
ZitatGepostet von Ilo132 Nö das ist nicht unbedingt so . Ich habe 9 Tage vor der LZT kalt entzogen. Mir wurde zwar zur Entgiftung geraten aber ich habe abgelehnt. Wichtig war das man trocken war. Patienten die bei der Aufnahme noch Promille intus hatten , mußten erst 2-3 Tage zur Entgiftung vor Ort . Dann durften sie wiederkommen.
Aber natürlich hätten sie deine Variante am liebsten gesehen.
ich hab ja geschrieben:"zumindest war es bei mir so";bzw.in ker Fachklinik,in der ich war.
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!
ZitatGepostet von Ilo132 Nö das ist nicht unbedingt so . Ich habe 9 Tage vor der LZT kalt entzogen. Mir wurde zwar zur Entgiftung geraten aber ich habe abgelehnt. Wichtig war das man trocken war. Patienten die bei der Aufnahme noch Promille intus hatten , mußten erst 2-3 Tage zur Entgiftung vor Ort . Dann durften sie wiederkommen.
Aber natürlich hätten sie deine Variante am liebsten gesehen.
ich hab ja geschrieben:"zumindest war es bei mir so";bzw.in der Fachklinik,in der ich war.
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!
ja es ist ja auch eigentlich sinnvoller ,weil man auch besser vorbereitet ist. Außerdem ist ein kalter Entzug extrem gefährlich.Mir ging es dabei auch ziemlich schlecht.Das wäre in einer Klinik wohl etwas leichter gewesen.
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
ja es ist ja auch eigentlich sinnvoller ,weil man auch besser vorbereitet ist. Außerdem ist ein kalter Entzug extrem gefährlich.Mir ging es dabei auch ziemlich schlecht.Das wäre in einer Klinik wohl etwas leichter gewesen.
Schussel oder "Ü60-Syndrom"
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!
wie's der Zufall so will, bin ich grad beim Aufräumen auf eine nette Erinnerung an meine Entgiftung gestoßen:
Das ist mein Mundstück für den Alkomaten. Jeder von uns bekam ein eigenes für die Dauer des Aufenthaltes, sollte es möglichst nicht verlieren und es wurde täglich verwendet um zu prüfen, ob wir nach dem Ausgang auch wieder mit 0,0 auf die Station zurückkommen. Ich habe dieses Mundstück noch monatelang in meiner Jacken-/Manteltasche mitgeführt und konnte es unauffällig in die Hand nehmen, wenn mir danach - ganz gleich aus welchen Gründen - zumute war. Ich persönlich habe die Entgiftung gebraucht, um mir selber ganz klar zu machen, dass ich es ernst meine. Und glaube mir, nach der anfänglichen Euphorie ("Chakaaa, ich tu' was!") kam die Verzweiflung. Viele viele Tränen und das ungute Gefühl, eine Entwicklung angestoßen haben, deren Verlauf ich nicht mehr kontrollieren konnte.
Als ob ich saufenderweise irgendwas kontrolliert hätte.
Na jedenfalls hab' ich mich grad gefreut, das gute alte Stück wiederzufinden, und ich kann dir nur raten, dir das mit der Entgiftung nochmal in Ruhe zu überlegen - und dir vor allem kompetente Beratung zu holen. Lass dich nicht ins Bockshorn jagen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist. Ich erinnere mich mit Grausen daran, welche Idioten da auf der Station rumliefen und sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchten mit Promille-Zahlen oder Leberwerten bei der Einlieferung, der Anzahl der Entgiftungen oder den Erfahrungen mit Suchtkliniken in unserem Bundesland.
fuuuh. so viele Antworten. Gerade schwierig. Ich werde nochmals, bez. meines Falles, explizit bei der SB nachfragen. Ich könnte mir vorstellen das mir eine Entgiftung guttut. -Wie sich das anhört.-
Ich weiss erst mal Bescheid. Hangel mich jetzt erst ma morgen zur SHG.
Muss ich, habe einem Mitglied versprochen wieder was zurückzubringen.
Toll, dass ihr mir hier eure Erfahrungen schildert.
Ich habe aus deinen Beiträgen den Eindruck gewonnen, dass du eine ambulante Behandlung nicht wirklich als Therapie ansiehst, also ich meine im Vergleich zu einer stationären Langzeittherapie. Das ist aber nicht so. Ob ambulant oder stationär hängt vom Einzelfall ab, vom sozialen Umfeld, wieviel Tagesstruktur noch da ist, ob sozial integriert, Partner, Beruf, etc...
Eine gute und intensive ambulante Therapie kann genauso helfen wie eine stationäre LZT.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)