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Saufnix  
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Dieses Thema hat 41 Antworten
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Seiten 1 | 2 | 3
Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

11.06.2014 08:21
Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Ich möchte hier gerne mal meine Erfahrungen der ersten Tage ohne die hinterhältigen angeblichen Seelentröster schildern.


Gesoffen habe ich über Jahre. Immer wieder so ca jeden 2. Tag. Immer wieder so viel das ich mit nebliger Birne und schweeren Augen ein Weilchen später friedlich eingeschlafen bin um am nächstem Tag mit schlechtem Gewissen wieder zu erwachen.





So nun sind es schon einige Tage ohne Alkohol ( 13 ), ohne Suff und ohne Nebel im Kopf.
Entzugserscheinungen hatte ich zum Glück keine großen. Vielleicht etwas Unruhe aber ansonsten bin ich verschont geblieben.

Das Aufstehen klappt wieder wesentlich besser, Gerüche und Geschmäcker nehme ich wesentlich besser wahr.

Die Körperpflege geht auch wieder in Richtung einer Selbstverständlichkeit. Ich merke ein komisches Gefühl im Mund und die Zähne werden mir unangenehm bevor ich mir die Zähne geputzt habe. Das habe ich alles lange nicht mehr so wirklich festgestellt.

Wenn sich mal etwas in der Hose regt, dann fühlt sich das auch schon etwas anders an wie bisher.

Meine Frau die sich leider als Partnerin von mir abwendet nehme ich auch ganz anders wahr. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit ihr. Was bisher ein Nebenbei war ist für mich nun ein Glück.
Überhaupt habe ich feststellen müssen das meine Frau das größte, tollste und wertvollste Geschenk ist was ich je berühren durfte.
Ich kann gar nicht mehr verstehen warum ich sie so oft alleine gelassen und enttäuscht habe. Aber ich habe auch Verständnis dafür das sie mir nicht wirklich glauben mag das ich mit so manchen Dingen abgeschlossen habe.
Ich merke gerade wie sehr ich sie eigentlich ehren muss. Eheren für alles was sie tut und alles was sie ist. Dankbar muss ich ihr sein das sie es so lange mit mir ausgehalten hat. Danken dafür das sie die Mutter meiner Kinder ist. Keine andere könnte ich mir jemals mehr vorstellen.

Abgeschlossen habe ich für mich mit dem Alkohol. Ich habe genug gesoffen für den Rest meines Lebens. Mehr von dem Zeug brauche ich nicht mehr. Die Menge reicht. Ich hatte so viele benebelte Tage in den letzten Jahren so das ich der Meinung bin mehr als ausreichende Erfahrungen mit diesem Zustand gemacht zu haben.
Ich gehe nun in die Alkoholrente. So wie manche sagen jetzt ist Schluss mit dem Job jetzt geht’s in den Ruhestand und ich tue das was mir gefällt ohne mir von einen Boss etwas sagen zu lassen, sage ich jetzt, Feierabend Fuselflasche, du diktierst mein Leben nicht mehr. Nie wieder. Ich habe mich oft genug über dich geärgert und Probleme mit und wegen dir gehabt das ich dir nun den Rücken kehre und du mir den Buckel runter rutschen kannst. Nein, ich mache keine Trinkpause mehr, es ist jetzt entgültig vorbei mit dem Scheiß. Sollen sich andere damit herum ärgern und sich täuschen lassen.
Du hast mir nur Probleme gebracht und mir nie geholfen. Auch wenn ich das lange Zeit geglaubt habe. Immer wieder habe ich festgestellt das mich der Alkohol nur verarscht hat. Er gab mir für eine kurze Zeit ein gutes Gefühl und was kam danach ? Nichts als Kopfschmerz, Ärger und die Probleme die am nächsten Tag doppelt so groß waren.
Warum sollte ich mir das also länger antun ? Mir fällt kein Grund mehr ein.

Was geht mit Alkohol besser wie mit Cola, Wasser Saft, Kaffee oder sonst etwas ? Die Antwort ist ganz einfach. NICHTS

Mit anderen Menschen Sprechen kann ich auch so und das jetzt ohne ihnen die Ohren voll zu lallen oder gar beim Essen rumzusabbern.

Morgens aufstehen ohne gesoffen zu haben : hey kein Problem, ausgeschlafen, kein dicker Schädel, keine Knochen die mir weh tun weil ich auf einem Kissenhaufen auf der Couch weggepennt bin, kein trockener Hals vom Schnarchen die ganze Nacht.

Heute morgen bin ich freiwillig um kurz nach drei aufgestanden um meine Frau zur Arbeit zu fahren. Eigentlich muss ich selbst nur an zwei Tagen in der Woche so früh raus und sie hatte Probleme mich an den anderen um halb acht aus dem Bett zu bekommen.

In den letzten Tagen habe ich ganz selbstverständliche Dinge wieder entdeckt.

Ich habe mich in die Sonne gelegt und mich gebräunt, die oben schon genannte Körperpflege, ich war mit Frau und Kind Spazieren und ein Eis Essen. Hey das war alles echt toll. Das sind Gefühle und Wahrnehmungen die ich gar nicht mehr kannte. Seit Jahren nicht mehr.

Die Leute die hier vielleicht mitlesen und noch munter weiter Saufen lasst es euch gesagt sein das ist geil. Das ist ein verdammt geiles Gefühl völlig klar durchs Leben zu gehen. Am Kiosk ein paar Kekse kaufen statt Bier und Jägermeister. In der Eisdiele das Eis nach Geschmack aussuchen und nicht nach dem höchst möglichen Alkoholgehalt.( auch wenn der Kellner nicht ganz verstehen wollte das ich danach fragte und meine erste Auswahl abgeändert habe weil Alkohol enthalten war ) UUUUnd wie das erst schmeckt ohne belegte Zunge und ohne dem Fusel der einem vielleicht beim Aufstoßen mit hochkommen könnte. Leute das ist ein Orgasmus für die Geschmacksnerven.

Am Wochenende kam es dazu das unser Sohn einen kleinen Unfall hatte. Er hat sich verletzt und musste ins Krankenhaus. Ich konnte fahren. Ich höchstpersönlich konnte ins Auto springen und mit Frau und Kind ins Krankenhaus fahren. Ohne Gedanken wie: darf ich überhaupt noch fahren ? / Was ist wenn jetzt die Polente kommt, dann bin ich den Lappen los / Ich kann gar nicht ins Behandlungszimmer ich stinke wie ein Schnapshaus.

Da habe ich gemerkt wie unverantwortlich mein bisheriges Handeln war.


Heute Abend kommt das erste Gruppengespräch. Ich freue mich glatt darauf. Ich freue mich darauf mit Menschen darüber sprechen zu können selbst ihre Erfahrungen mit der Sauferei machen konnten. Mit Menschen die nicht auf mich mit dem Finger zeigen werden weil sie selbst betroffen sind. Menschen die manches verstehen was viele nicht betroffene nicht verstehen können.

Ich habe damit ja schon vor vielen Jahren einmal ein paar Erfahrungen sammeln dürfen als ich die Klinik am Hellweg in Oerlinghausen besuchte.

Sven


Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

11.06.2014 08:48
#2 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Geschrieben hatte ich diesen Text gestern morgen.


Jett gibt es etwas zu ergänzen. Ich habe mich gerstern abend um halb 10 derart aufgeregt. Ich dusseliger Hohlkopf habe den Termin der Gruppe vergessen.

Man man man wie mich das ärgert.

Um 19:00 Uhr wollte ich unbedingt dort hin. Die ganze Woche schon habe ich mich geradezu darauf gefreut und dann ? Ich verpasse die Zeit. Erst mit Sohnemann und Frau zum Doc, dann ab um Friseur, anschließend den SOhn zum Spielen gebracht und wieder los zum Großeinkauf durch 2-3 Läden.


Wir kamen völlig fertig von der Hitze zu Hause an und haben uns erst einmal gemütlich auf die Couch gesetzt etwas kaltes getrunken. Dann ein wenig fern gesehen und viel geredet.

Plötzlich ist meiner Frau der Termin eingefallen. Man was war ich sauer. Sauer auf mich selbst.

Der nächste ist nun mit unzähligen Erinnerungen im Handy gespeichert. Darüber ärgern werde ich mich wohl noch mindestens bis dahin wenn nicht sogar noch etwas länger.

Ich bin nur froh das ich keinerlei Saufdruck verspüre und die Gruppe nicht dazu benötige mich davon runter zu bringen. Viele sagen ja von sich das sie ohne den Gruppentermin direkt wieder los legen würden.


Galini Offline



Beiträge: 1.686

11.06.2014 08:55
#3 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Hallo und herzlich willkommen, Sven,

danke für deine Geschichte!

Ich kann dir nur bestätigen, dass deine Wahrnehmungen in bezug auf das Leben ohne Alkohol stimmen.
Du machst mit deiner Geschichte den neuen Mitgliedern hier Mut und ich hoffe, du bleibst am Ball. Du stehst noch am Anfang, 13 Tage sind noch nicht viel, aber jeder Tag ist doppelt so viel wert als die vergangenen Jahre im Suff.
Lass dich durch nichts mehr von deinem Weg abbringen, auch wenn die anfängliche Euphorie nicht anhält.
Es lohnt sich!
Es ist klasse, dass du deine Familie über alles schätzt und ich bin der Überzeugung, dass deine Frau weiterhin zu dir steht, beweise ihr, dass es dir ernst ist und lass uns teilnehmen an deinen Fortschritten.
Ich drücke dir alle Daumen, bei mir sind es bald 4 Jahre ohne und ich bin jeden Tag dankbar dafür.

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

11.06.2014 09:16
#4 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Danke für deine Rückmeldung.

Mir ist sehr klar das diese Euphorie nicht immer da sein wird. Mein derzeitiger Plan : ich werde mir Vergleiche vorhalten. Wie ist das nasse gedämpfte verlogene Leben und wie ist das trockene, ehrliche und wache Leben. Das Leben in dem ich nicht alle, auch meine liebsten und mich nicht belügen muss.

Ich habe ja auch mal Trinkpausen von ein paar Wochen eingelegt. Mich und alle anderen wollte ich davon Überzeugen das ich ja die Finger vom Alk lassen wollte. Man habe ich mir und allen in meiner Umgebung in die Tasche gelogen. Heute ist es mir sowas von klar das ich zu den Zeiten einfach nur mich und alle um mich herum beruhigen wollte.

Heute sage ich ( und das meine ich ernst ) ich habe den Punkt gefunden an dem jetzt Ende sein wird. Ich will ein richtiges Leben. Ein Leben an dem ich teilnehme und auch ein Leben in dem ich mir etwas für mich nehme.

Ich denke meine Familie wird auch schon so manche Veränderung an mir merken. Bald wirds sicher etwas peinlich ;-) Wenn eines der Kinder mal fragen sollte : "Papa warum gehst du plötzlich jeden Tag Duschen und putzt dir öfter die Zähne wie ich" ? oder "Papa warum machst du eigentlich plötzlich auch mal sauber" ? oder " Papa warum bekommst du jetzt immer alles mit" ? und vielleicht auch "Papa warum schläfst du abends auf der Couch eigentlich nicht mehr so früh ein"?

Ich werde ihnen dann sagen woran das liegt und ein wenig hoffen das sie anschließend nicht glauben das ich gesoffen habe wenn ich mal wirklich müde bin.
Mitbekommen das ich gesoffen habe, haben sie sowieso also warum sollen sie nicht auch wissen das ich es nicht mehr mache.

Ehrlich gesagt: Ich würde mich über eine solche Frage tierisch freuen.

Leider habe ich mehrere Alkoholiker ( nass ) in meinem Bekanntenkreis. Es tut mir ein wenig leid das ich diese nun fallen lassen muss. Aber deren Probleme nehme ich in meinem Rucksack nicht mit. Was das angeht habe ich vor einigen Tagen auf Egoismus Umgeschaltet. Ich gehe davon aus das ich anders auch nicht verfahren kann. Sie müssen selbst den Punkt erwischen an dem sie den Schalter umlegen wollen.


Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

20.06.2014 14:11
#5 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Hallo ihr,

weitere Tage sind vergangen und diese Alkoholischen Getränke haben mich nicht zurück bekommen.

Im Bekanntenkreis habe ich jemanden ( Arbeitskollegin )die sich gerade was den Absturz betrifft im freiem Fall befindet.

Es hört sich vielleicht fies an aber für mich ist das ein super abschreckendes Beispiel.

Ich habe dieser Person aber gestern meinen Endgültigen Abschied erklärt. Das wurde mir zu stressig. Auf der Arbeit hat sich das Problem dann auch erledigt da sie nun gekündigt wurde.

Mit meiner Familie läufts immer besser. Wir haben auch 2 Feste Besucht auf denen natürlich reichlich Alkohol ausgeschenkt wurde. Ich war standhaft ich habe mich an Mineralwasser und Cola gehalten. Erstaunlicherweise hatte ich damit gar kein Problem. Ich hatte gute Laune, die Stimmung war prima. Ich habe kein Verlangen gespürt mir jetzt was alkoholisches bestellen zu müssen. ( billig war es dazu auch noch )

In den letzten Tagen hatte ich eine ordentliche Enttäuschung beim Jobcenter erlebt. Man hatte meiner Frau eine Fortbildung mit anschließender Jobgarantie versaut. Da war ich dermaßen enttäuscht und sauer. Ich konnte zum Glück viel darüber sprechen. Ich glaube das wäre ein Moment gewesen in dem es ohne die Gespräche hätte gefährlich für mich werden können.
Ganz allgemein führe ich mehr Gespräche über Dinge die mich auch belasten. Bis zur Abstinenz waren das immer Dinge die ich für mich behalten habe und die ich dann versucht habe mit Alkohol ins Vergessen zu trinken. ( funktionierte zwar nie aber ich habe immer wieder daran geglaubt )

Ich sehe weiter zu das ich aktiver bleibe, mit der Familie etwas unternehme und ich habe mir ein kleines Netzwerk aufgebaut um möglichst immer einen Ansprechpartner parat zu haben wenn ich mal dringend etwas los werden muss. Alkoholfreie Getränke sind mein ständiger Begleiter. Ich habe immer etwas im Kofferraum für den Fall das man evtl. mal jemanden bei etwas hilft und dort nur ne Kiste Bier Parat steht. ( in der Verwandschaft wird gerade z.B. Umgezogen und da wird auch schon mal Hilfe gebraucht )

Ansonsten bin ich immer noch begeistert davon mit klarem Kopf alles mit zu bekommen. Weniger Stress, keine Lügen, kein ständiges aufpassen das die Lügengebäude nicht einstürzen, mehr von den schönen Dingen im Leben.

Es lohnt sich.


wert52 Offline



Beiträge: 1.685

20.06.2014 21:54
#6 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

hallo sven

willkommen im saufnix.
die freude und euphorie in den ersten tagen
nennt man auch oft trockenrausch bei uns alkis.
das mit der wolke 7,wird nicht so bleiben,der alltag
holt jeden von uns ein,auch dich
auf jeden fall weitermachen mit wasser,cola,saft.
prima.


Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

30.06.2014 11:01
#7 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Mahlzeit,

kurze Meldung: Die Trockenheit hält an

Lange Meldung:

Weiterhin bin ich mit 0,00 Promille unterwegs und weiterhin fühlt es sich gut an. Scheinbar auch für manche Menschen aus meinem Umfeld.
Ich erntete die ein oder andere Bekundung von Respekt.

Die Reaktion meiner Frau allerdings ist eine der schönsten. Ich muss sie doch glatt später mal darauf ansprechen und ihr auch ein Kompliment dazu machen.

Sie lächelt wieder. Sie lächelt so oft wie ich es seit einigen Jahren nicht mehr kannte. Ich habe mir immer so gedacht: " boah zieht die wieder ein muffeliges Gesicht, die Mundwinkel unten und sie schaut mich kaum an".

Jetzt sehe ich ein Lächeln in ihrem Gesicht und das fast jedes Mal wenn ich sie ansehe. Man ist das schön.


Dann ist da dieser Punkt mit dem Auto oder Moped fahren. Ich kann es tun wann ich will. Ich saufe ja nicht. Ich brauche nicht mehr meinen Tag danach planen wann ich nüchtern bin.
Bis vor einiger Zeit gab es bei mir Arzttermine oder Einkaufen fahren möglichst nur am Morgen damit ich ja Nachmittags ordentlich saufen konnte.
Das ist wieder ein Stück Unabhängigkeit welches ich wiedergewonnen habe.

Nachteile an der Abstinenz habe ich bisher nicht gefunden. Ich spare mir aber auch die Arbeit solche zu suchen da ich sowieso mit Erfolglosigkeit bei dieser Suche rechne.

mmmhhh...... Trockenrausch ? Ich denke der Alltag hat mich schon wieder bekommen. Aber ich vergleiche oft und viel. Ich vergleiche Situationen in denen ich stecke oder steckte. Ich vergleiche die trockene Zeit mit der nassen Zeit und erfreue mich daran das ich in der trockenen Zeit nur Vorteile und in der nassen Zeit nur Nachteile finde.

Kann mir jemand Vorteile am Saufen nennen ?

Was ist besser wenn man rotzevoll ist ?


Die Haushaltskasse sieht auch besser aus. Hey heute oder morgen gibt es den Monatlichen Lohnabschlag und ein wenig Aufstockung vom Jobcenter. Gestern abend haben wir uns noch etwas vom Imbiss organisiert und die Geldbörsen sind noch nicht leer.
Das hatten wir schon lange nicht mehr. Sonst habe ich zu diesem Datum immer schon seit einigen Tagen das Kleingeld zusammen gekratzt um noch etwas einzukaufen und nach Ideen gesucht um mir noch etwas Geld für die ein oder andere Flasche abzuzweigen.


Es ist doch alles etwas Stressfreier. Alleine schon dadurch das man nicht mehr den ganzen Tag auf seine Lügengebäude aufpassen muss die ständig damit drohen zusammen zu brechen.
Auch dadurch das mit klarem Kopf alles ein gutes Stück einfacher von der Hand geht.

Mich ärgert im Moment zwei Dinge des öfteren. Wenn ich daran denke was ich so Monat für Monat versoffen habe und was ich an Zeit verbracht habe in der ich kaum etwas auf die Reihe bekommen habe. Das ärgert mich.

Ich will keineswegs behaupten das es in der Nassen Zeit keine Party gab an die ich mich nicht gerne erinnere. Da gab es schon die ein oder andere Situation / Aktion die im nüchternen Zustand nie zustande gekommen wäre und über die ich heute noch Lachen kann.

Aber, ich habe auch jetzt Spaß und ich kann nicht behaupten das es weniger wäre.


So das wars nun erst mal wieder von mir. Ich werde weiter den Alkohol stehen lassen. Das Zeug taugt einfach nichts und außerdem kann ich damit nicht umgehen.

An diejenigen die hier vllt. Mitlesen und noch nass sind. Lasst das Gelumpe auch stehen. Es bringt euch nicht einen einzigen Millimeter weiter. Wenn ihr eure Gläser und Flaschen oder von mir aus auch mal Tetrapacks stehen lasst werdet ihr merken was euch der Alkohol genommen hat.

Der Alkohol gibt euch nichts. Wer wie wir hier nicht damit umgehen kann wird von ihm getäuscht. Für ein paar Stunden mit gedämpften Empfinden ( mehr werdet ihr von ihm nie bekommen ) wird er euch alles nehmen was ihr besitzt und gerne habt. Selbst wenn ihr das verloren habt, wird er noch etwas finden was er von euch reißt.


1 Mitglied findet das Top!
Galini Offline



Beiträge: 1.686

30.06.2014 13:38
#8 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Hallo Sven,

danke für deine Erfolgsmeldungen!
Gratuliere!

Du liest dich sehr gut und machst allen Mut mit deinen posts. Ich finde es einfach grandios, was du in dieser kurzen Zeit erreicht hast.
32 Tage ohne Alkohol und du erkennst immer mehr die schönen Seiten des Lebens.

Wenn ich deine Zeilen lese und die Begeisterung darin, deine Freude, dass deine Frau ihr Lächeln wieder gefunden hat, dann freue ich mich für dich und kann ich nur hoffen, dass es denjenigen, die noch am Rumeiern sind, Mut macht und sie anspornt - denn ich kann nur bestätigen, dass der Verzicht auf Alkohol dem Menschen das größte Geschenk macht, das es gibt: die Freiheit...

Frei von Angst, Lügen, Heimlichkeiten, frei vom ständigen Stress, die Flaschen zu be- und entsorgen, frei in den eigenen Entscheidungen, Gedanken, Gefühlen..., jeder Alkoholkranke, der es geschafft hat, aus dieser Sucht zu entkommen, kann die Liste x-beliebig fortsetzen, ein jeder hat seine eigene Geschichte.

Und gerade deshalb emfinde ich es als große Bereicherung, wenn du hier deinen Weg weiter schreibst.

Alles Gute weiterhin!


lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
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Friedrich Nietzsche


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

10.07.2014 02:41
#9 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Ich habe Tränen in den Augen...das ich sowas noch erleben darf.

Nach #2 war ich sicher, viel Schönrederei..

wenn nach ein paar Jahren alle 2 Tage trinkt,ist man sicher alkoholabhängig und beginnt sich zu verändern.Lügen,verstecken,verpassen etc.

wenn man aber nach eben nur ein paar Jahren des Trinkens, und die Sucht noch zulässt,nur alle 2 Tage bedient zu werden,..
wenn man also ohne grosses Programm da so wieder herauskommt,
und trotzdem einen derartig grossen Mangelbedarf an all dem hat, was der Meister hier so angibt, jetzt in wenigen Tagen wieder spüren zu können..
alle diese tollen Empfindungen,als wäre die Welt auf einmal Rosarot...bla..bla...

entweder gibt es solche Geschichten ab und zu ja doch...
oder
der Meister neigt zu Übertreibungen und /oder baut sich eine Welt im Trockenrausch, wie sie sein sollte,aber in vielen Bereichen gerne zum fabulieren neigt???
oder man liess ihn bei den AA nicht zu Wort kommen, ach nee! siehe #2
oder
Er will mich einfach mit einem schönen Märchen erfreuen.
oder ich drehe seine Aussagen alle einmal ins Gegenteil, dann bleibt zurück: Grosses Wunschdenken!
Danke dann, für diese schöne Geschichte.

LG Peter

sorry,aber den konnte ich neulich schon nicht einsortieren..was will er mir damit nur sagen?

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


MichaelKleeberg2 Offline



Beiträge: 312

10.07.2014 18:46
#10 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

@jetzt ist aber...
Du bist echt ein garstigen Typ. Und jetzt kannst Du die Plattitüden-Rechtfertigung lostreten: TROCKENSTREICHELN, KAMPFTROCKEN, KAPITULATION


wert52 Offline



Beiträge: 1.685

10.07.2014 20:21
#11 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

hallo michael kleeberg

ein garstiger ( furz)-trockener jetzi gehört einfach in so
ein forum,oder auch in jede gruppe,denn wenn vieles "scheinbar"
am anfang zu glatt läuft,ist die gefahr groß bei bei einem problem
nicht standhalten zu können,dann wieder einen trinken zu müssen.
es muß nicht zu einem rückfall kommen,aber ein erfahrener trockener
warnt einen,weil er oft genug sich schnell auf der sicheren seite fühlte,
und ein kleines schlagloch übersehen hatte

wahrheit mit humor,oder umgekehrt,es liest sich zwischen den zeilen
vom jetzi,schritt für schritt zu gehen,und mit der euphorie
nicht zu spaßen.

die ungeschminkte wahrheit ins gesicht gesagt,hat mir mehr geholfen,
nicht nur allein das lob ohne kritik.
hauptsache erst mal trocken bleiben,die stolpersteine rechtzeitig sehen,
und trocken überwinden.
trockener humor mit ansatz zum denken,so hab ich den "garstigen"
jetzi verstanden

gruß rainer


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

10.07.2014 20:24
#12 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

@michael

Wenn Du meinst....

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Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

10.07.2014 21:23
#13 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

es ist oft Unerfahrenheit, die zum Rückfall führen kann. Wir sollten einfach bedenken, dass die Suchtzeit eine sehr lange war. Das lässt sich eben nicht mit ein paar Tagen aufwiegen.


Jägermeister-ade Offline



Beiträge: 16

11.08.2014 08:54
#14 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

schönrederei ? rosarote Brille ? Ich sage nö.


Ich bin weiter trocken und mir gefällt das trockene Leben weiter.

Ich kann jederzeit überall hin ohne zu versuchen die Fahne zu verstecken. Gestern z.B. habe ich mit meinen Jungs ein wenig geschraubt. Das wäre vorher nicht drin gewesen. Die hätten mitbekommen wenn der Papa die grünen Fläschchen aus der Tasche holt.
Mein großer muss immer alles wissen und am besten als erster. Daher habe ich ihn selten mitgenommen denn er hätte mich ja verpfiffen ;-)

Heute gehts an das Garage / Werkstatt aufräumen. Mal schauen ob das ne harte Nummer wird oder mir vllt. sogar noch mehr Abstand zum Fusel verschafft.

Da habe ich so meine Ecken in denen es vor kleinen grünen Flaschen nur so wimmelt. Ich habe die immer schön hinter den Felgenbaum und hinter den riesigen Stapel von Mopedteilen geworfen damit die niemand sieht. ( Das waren irgendwann so viele das sie jeder sehen konnte wenn er nur hingesehen hat )
Diese Hinterlassenschaften will ich jetzt mal langsam entsorgen.
Zum Glück haben wir große Müllcontainer. Damit an den Glascontainer fahren ist mir ehrlich gesagt zu peinlich. Es wissen zwar einige von meiner Sucht aber ich denke wenn ich dann ne Stunde am Glascontainer stehe dann werden es mir etwas zu viele oder evtl die falschen Menschen wissen.

Ich gehe zwar relativ offen damit um aber es gibt doch ein paar Menschen da bin ich der Meinung das es diese nichts angeht.

Sollte das für mich eine harte Nummer werden und ich der Meinung sein ich müsse da wieder irgendeine Flasche von öffnen um vllt. den letzten tropfen heraus zu saugen, werde ich abbrechen und diese Arbeit an jemand anderes vergeben.

Bisher denke ich aber das wird schon glatt gehen. Vielleicht sollte ich die mal zählen und kurz grob ausrechnen wieviel Kohle ich da rausgehauen habe für ein paar Stunden gedämpfte Stimmung.

Auf jeden Fall will ich den Kram jetzt loswerden und habe nun auch etwas Zeit dazu. In den letzten Monaten hatte ich so manche Arbeitskollegin vertreten müssen und das ist nun vorbei.

Zur Familie sei gesagt wir unternehmen weiterhin öfters was und haben nun beschlossen ab dem kommenden Jahr auch öfters mal Kurzurlaube zu machen und die Wochenenden mehr zur Entspannung und für uns zu nutzen.

Leckere alkoholfreie Cocktails gibt in unserem kleinen Örtchen übrigens habe ich festgestellt. Wir haben ja alle paar Wochen ein Treffen mit einigen bekannten und gehen ein wenig in eine Bar. Klappt echt problemlos und ich habe da auch niemanden dabei der mich ständig zum Saufen animieren will oder mir die größten Löcher in den Bauch fragt wann ich denn gedenke wieder mal was zu trinken.

Alles im allem hatte ich bisher eine feine, trockene, Zeit die ich nicht missen möchte.

Wer hier also evtl mitliest und sich gerade etwas alkoholischen dabei Einschenkt sollte wissen das es sich lohnt das Glas stehen zu lassen und die Gläser danach ebenfalls.


1 Mitglied findet das Top!
newlife ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2014 10:03
#15 RE: Der Alk kann mich mal und mir gehts gut dabei Zitat · Antworten

Zitat

Wer hier also evtl mitliest und sich gerade etwas alkoholischen dabei Einschenkt sollte wissen das es sich lohnt das Glas stehen zu lassen und die Gläser danach ebenfalls.



durchaus...

also weiter so.


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