Jetzt habe ich es endlich geschafft mich hier anzumelden, nachdem ich schon längere Zeit mitlese.
Zu mir: Ich bin schon hoch in der zweiten Hälfte der Sechziger, kann am Horizont schon die große, böse Sieben sehen, bin geschieden, Rentier und habe 3 erwachsene Kinder, die bereits ihre eigenen Wege gehen, ach ja und bin weiblich.
Warum ich hier bin ist vermutlich klar, ich habe ein "Alkoholproblem" (welch nette Umschreibung), will sagen ich bin Alkoholikerin. Und das schon seit vielen Jahrzehnten. Gemerkt habe ich es schon früh im Leben, aber ich sagte mir immer an Sylvester, nach dem nächsten Geburtstag, am 1.Mai, am 1.Juni usw. da höre ich auf. Das ging aber immer in die Hose wegen der Saufdruck und mein Kopf sagte dann: Das eine Glas Wein noch, dann höre ich endgültig auf! Aufgehört habe ich nachdem ich die 2. Flasche geköpft hatte und ins Bett gefallen bin wegen Trunkenheit. Na dann nächsten Monat auf ein Neues. Und so zog sich das eben bis heute hin!
Anfang der Neunziger begann dann der Absturz. Ich musste manchmal schon morgens trinken um mein Zittern zu verbergen und überhaupt ins Büro zu kommen, da landete ich dann eines schönes Tages auf der Entgiftung (geschlossene). Diese durfte ich noch mehrmals besuchen. Die Pfeger begrüßten mich bereits beim Namen und die "Mitinsassen" kannte ich auch zum Teil schon. Nett!!! Ein 2. Zuhause!!
Zwischen den Entzügen habe ich es immer geschafft so ca. 4 Wochen nüchtern und trocken zu bleiben, dann kam der nächste Absturz!
Gut, ich habe schon seit mehreren Jahren mal mehr, mal weniger intensiv im Internet in den Foren mitgelesen, aber irgendwie gehts immer schief. Momentan bin ich mal wieder aus einer Mietwohnung geflogen, wegen Zahlungsmoral und eine ehemalige Nachbarin hat mir eine Schlafstelle im Heizungskeller eingerichtet. Es ist hier warm, trocken und auch der WLAN funktioniert einigermaßen.
Aus Schreck vor der Delogierung habe ich zum Saufen aufgehört. Es war der 13. 11. 2014. Diesmal klappt es! So ich hoffe es ist nicht zu lang geworden.
willkommen an board alter schützt vor torheit nicht,hätte ich fast gesagt. ich hoffe,dir werden auch noch schöne jahre ohne alk geschenkt, wenn du noch aufhören kannst,oder darfst. schön daß du aktiv was unternimmst,und dich nicht einkappselst. hast du anschluss an eine gruppe? einzelgespräche in einer beratungsstelle? vielleicht gibts bei euch in der nähe eine gruppe für senioren? wie weit funktioniert noch die familie/verwandtschaft? du bist nicht die einzige die bis ins hohe alter trinken muß,um dann endlich sich über jeden tag ohne alkohol erfreuen dürfen in meiner gruppe ist auch eine frau über 60,leberzyrhose stillstand,kam wie ein häufchen elend,und jetzt 2 jahre trocken,richtig lebensfroh. ich wünsch dir guten austausch hier,und auch eine freundin,der du über e-mail,oder n-mail dich austauschen kannst. ich drück dir beide daumen,und grübel über die vergangenheit wenns geht nicht mehr nach.
Rainer hat es toll beschrieben, ich denke auch, der Anschluss an eine SHG könnte hilfreich für Dich sein.
Wieder eine Aufgabe und ein Ziel im Leben haben.
Wie ist der Kontakt zu Deinen Kindern und Enkelkindern?
Liebe Grüße!
Manuela
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Ich weiss,als Alki kommt der Mensch manchmal in Situationen ,die...unglaublich aber dennoch wahr sind.
Nur, in einem Land wie dem Unsrigen...es gibt Hartz4, Wohnungsämter (ich bekam damals gleichzeitig mit der Post vom Vermieter,wegen Kündigung und Androhung von Räumungsklage und dergl. Tage später Post vom Wohnungsbeschaffungsamt (?)hat zwar nichts gebracht,aber immerhin,ich war schon erstaunt ).
Du lebst also im Grunde auf der Strasse? Wovon ißt Du und woher noch Geld für Stoff? Verwandtschaft?
Ich weiss,es kann sehr schnell gehen,Obdachlos zu werden.
Du schreibst, Du bist seit 13.11. trocken, hast Du denn im Heizungsraum kalt entzogen?
Und gehts dann nicht langsam besser, um etwas zu regeln?
Berichte einmal.
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
auch von mir herzlich willkommen hier. Ich sehe auch bereits die 6, wenigstens von Weitem. Oje, im Heizungskeller... gut, dass du diese ehemalige Nachbarin hast. Was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Nächstes Silvester höre ich auf... am 01. Februar... morgen... und immer geht es weiter mit dem Kreislauf aus heimlichem Saufen, Schlechtfühlen, guten Vorsätzen, heimlichem Saufen... übel, dieser Alkohol.
Morgen habe ich 4 Monate geschafft. Eigentlich geht es ganz gut, ich kämpfe nicht jeden Tag, sondern es geht endlich wie selbstverständlich. Nur am letzten Wochenende hatte ich doch Schwierigkeiten - da kam ich in eine Situation, in der ich früher immer einen bestimmten, sehr leckeren Rotwein getrunken habe und hatte plötzlich Schmacht. So schlimm, dass ich mir wenigstens eine Schachtel Zigaretten gekauft habe, obwohl ich schon jahrzehntelang nicht mehr rauche. Inzwischen habe ich sie (nach 5 Stück) wieder weggeworfen, und es geht weiter voran. Ich habe früher schon mal 10 Jahre ohne geschafft. Und dann - dämlicherweise - wieder angefangen.
Ich wünsche dir, dass du es schaffst, das erste Glas stehenzulassen und eine gute SHG zu finden! Gibt es auch etwas Positives, das dich motiviert, durchzuhalten? Nicht nur der Schreck wegen dem Rausschmiss?