"Ist es wirklich so, dass nur ein kleiner Teil vom Alkohol loskommt? Das macht mir Angst..."
Das ist so, ABER...
Alkoholismus ist eine Krankheit, bei der man zum Glück sehr viel selbst dazu tun kann, sie zu stoppen. Ich habe mir damals gesagt, es ist mir egal, wieviele um mich rum rückfällig werden, Hauptsache ICH bleibe trocken.
In jahrelangen SHG-Besuchen habe ich mir inzwischen auch eine Meinung gebildet, wie Rückfälle zustande kommen. Es werden die unterschiedlichsten Gründe genannt: Tod von nahen Verwandten, Streit mit dem Partner, Tod der Katze...usw und so fort.
Aber ich sage, es gibt nur einen wirklichen Grund, nach längerer Trockenheit (sagen wir ein oder zwei Jahre) wieder zu trinken, und der heisst: " Ich wollte trinken!"
Nicht falsch verstehen, ich verdamme das nicht und kann es auch für mich nicht ausschließen, aber ich nehme mir vor, wenn es so weit ist, wenigstens ehrlich zu mir selbst zu sein.
Und so liegt es ganz an dir selbst, ob du davon loskommst oder nicht. Auch wenn es an dir selbst liegt, Hilfe holen ist dabei nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
Zum Thema "Hilfe annehmen" sagte unser früherer SHG-Gruppenleiter immer: "Nur du allein kannst es schaffen, aber alleine schaffst du es nicht."
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
das habe ich gerade eben erst gesehen, dass er nur einen Beitrag geschrieben hat.
Dein Satz, dass die reinste Form der Selbstliebe für den Alkoholiker die Nüchternheit ist, gefällt mir. Und ich merke, dass ich, seit ich nüchtern bin, mir selbst einfacher treu sein kann.
ich weiß natürlich, dass ich sehr achtsam sein muss. Mein Therapeut hat diese Woche gesagt, dass das Wichtigste ist, mein Leben so schön ohne Alkohol zu gestalten, dass ich diese Lebensqualität auf keinen Fall mehr verlieren möchte. Und damit habe ich bereits angefangen.
für mich ist das völlig in Ordnung, wenn Leute saufen wollen. Dafür gibt es das Zeug ja auch und es wird auch gut umgesetzt. Jeder so wie er mag, nur ständige Jammerei deshalb mag ich mir nicht anhören. Ich habs auch in Konsumzeiten immer so gehalten, dass ich gar nicht hier im Forum war. Zu Beginn vielleicht mal kurz, wenns mich aber wieder richtig gepackt hat, kann ich mit sn überhaupt nix anfangen. Dann such ich mir halt was anderes, so dass ich ungehindert meiner Sucht fröhnen kann. Es sind eben zwei verschiedene Welten.
Ich sag zum Thema Cleanheit auch immer nur, solange es gut geht. Ist ne lockere Einstellung und ich kann wunderbar damit leben. Viel entspannter einfach. Was die Zukunft bringt weiss ich schließlich nicht. Immer wieder wird man auch durch Rückfälle von Personen überrascht, wo man es gar nicht geglaubt hätte. Somit backe ich kleine Brötchen, lebe hier und heute und lehne mich ganz ruhig zurück.
Und demnächst werde ich dann auf ne Katze aufpassen. Ich werde dazu im August mal für ein paar Tage woanders wohnen, weil die Katze das so braucht. Irgendwie versteh ich das ja schon mit den Viechern... .
ich habe mich lange nicht gerührt, allerdings immer habe ich oft mitgelesen. Seit 1,5 Jahren bin ich jetzt nüchtern. Meine ambulante Therapie ist fast zu Ende. Ich hatte mich ja anfangs so gewunden, um um eine Therapie herumzukommen, aber in der Nachschau hattet Ihr alle Recht: Es geht nicht ohne Hilfe. Und es war gut, alle Hilfe anzunehmen: AA, Suchtberatung, Psychologen, Therapie und nicht zuletzt dieses Forum.
Am Anfang war die Nüchternheit so spektakulär für mich, ich war total euphorisch. Diese Euphorie war auch sehr wichtig, um meine Motivation aufrecht zu erhalten. Dieses Gefühl ist dann langsam einem Gefühl der Ruhe gewichen, das ich noch viel mehr genieße. Ich kann es gar nicht so richtig beschreiben. Ich bin bei mir und achte auf mich und meine Wünsche. Ich kann Entscheidungen treffen, für die ich früher Jahre gebraucht habe.
Mein Leben ist so viel schöner ohne Alkohol. Ich genieße jeden Tag ohne Alkohol.
Auch wenn ich so lange nicht geschrieben habe, möchte ich doch jedem Einzelnen, der mich hier unterstützt hat, danken. Es hat mir sehr geholfen.
liest sich richtig gut dein Weg .Schön das du dein Leben ohne Betäubung so gut auf die Reihe bekommen hast.Ich hab mich auch schwer getan wegen der Therapie aber ich glaube wir haben alles richtig gemacht. Bist ein schönes Beispiel wie es laufen kann wenn man sich erst mal auf den Weg macht in ein Alkfreies Leben.