Hallo alle zusammen, mein Name ist Sarah. Meine "Alkoholkarriere" begann ziemlich früh, schon mit 12 schlich ich mich aus dem Haus meiner Eltern um mich heimlich mit meinen, nartürlich älteren Freunden zu treffen. Bei diesen Treffen ist auch immer Alkohol geflossen. Anfangs wollte ich einfach nur dazu gehören doch nach und nach wurde es für mich immer gewöhnlicher. Mit 13 lernte ich meinen ersten Freund kennen, seine Eltern waren Alkoholiker. Sie standen zwar beide noch fest im Leben, hatten Jobs ein Haus und 6 Kinder (die beiden hatten vor der Ehe je 3 Kinder) um die sie sich locker kümmern konnten, doch Abends war es immer feucht fröhlich. Sie machten auch keinen großen Aufwand darum als ihr 15 Jähriger Sohn und seine 13 Jährige Freundin sich mit an den Tisch setzten und ein zwei drei Flaschen Wein getrunken haben. Also war ein regelmäßiger Alkoholkonsum, ich war fast jeden Tag dort, eigentlich schon vorprogramiert. 3 Jahre war ich mit ihm zusammen bis ich ihn im Vollrausch mit seinem besten Freund betrogen hatte, wenn ich ehrlich bin kann ich mich an diesen Abend nicht mehr erinnern, konnte es auch noch nie, aber alle haben es gesehen. Mit diesem Freund war ich dann auch ein Jahr zusammen, auch er dem Alkohol nicht abgeneigt. Nur tranken wir nun nicht mehr Bier und Wein, Jack Daniels wurde mein neuer bester Freund... Wie sich vermutlich viele vorstellen konnten war ich nicht immer wirklich fit in der Schule. Ich schlief während den Stunden ein weil ich die Nächte zuvor durchgefeiert habe, oder rannte einfach auf Toilette weil ich mich übergeben musste. Trotzdem habe ich den Realschulabschluss mit 2.0 bestanden. Nach der Realschulzeit ging ich auf die FOS um mein Abitur nachzuholen. Mit meinem immer besoffenen Freund habe ich zu diesem Zeitpunkt schluss gemacht weil er im Rausch irgendwann angefangen hat agressiv zu werden, auch gegenüber mir. Ich hatte also Angst vor ihm, und habe nur mithilfe von Freunden geschafft mich von ihm zu trennen.
Während der FOS hatte ich eine Beziehung mit einem 10 Jahre älteren Mann, ich war 17 zu diesem Zeitpunkt. Auch mit ihm verband mich nur der Alkohol. So, dass dieser verlassen hatte nachdem er nichts mehr trank. Es kam eine Affäre nach der anderen meistens mit älteren. Durch diese Menschen kam ich an Drogen ran. Das kiffen und schnupfen habe ich allerdings ziemlich schnell wieder aufgegeben, GOTT SEI DANK konnte ich mir diese Substanzen nicht leisten. Aber vom Alkohol hab ich nie die Finger gelassen.
Mit 18 lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, zu diesem Zeitpunkt trank ich jeden Tag,zwar keinen Schnaps mehr aber jeden Tag mindestens 2 bis 3 Gläser Wein. Meinem Freund gefiehl dies allerdings nicht und hielt mich vom Alkohol fern. ODer sagen wir, er hat es versucht. Ich wurde durch die Entzugserscheinungen richtig Depressiv. Ich lag nur noch auf dem Bett geriet in Heulkrämpfe und verließ wochenlang das Haus nicht.
Mein Abitur habe ich bestanden und nun studiere ich.
Die Depressionen sind mir geblieben, und auch die Alkoholsucht. Ich habe angefangen heimlich zu trinken und mich vor meinem Lebendsgefärden zu verstecken. Als er es mitbekommen hatte hat er Verständins gezeigt und versucht mich wenigstens davon abzuhalten zu viel zu trinken. Momentan ist er zum Arbeiten in der Schweiz und ich bin alleine. Seitdem ist mein Alkoholkonsum auch wieder gestiegen. Gegen die Depressionen nehme ich seit einigen Tagen Antidepressiva und mache eine Therapie. Nur gegen Alkohol gibt es keine Tabletten, und ich traue mich auch nicht wirklich meine Therapeutin auf diese Angelegenheit anzusprechen...
So viel zu meiner Person Danke fürs Aufnehmen, und entschuldigun für den riesen Roman...
Die Lösung kann natürlich nur absolute Abstinenz heißen, aber Du hast den wichtigsten Schritt getan und eingesehen, dass Du ein Alkoholproblem hast. Es gibt hier zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die auch an diesem Punkt standen und ich bin sicher, Du wirst wertvolle Tip's erhalten.
Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hast Du getan, indem Du Hilfe suchst und hoffentlich auch annehmen wirst. Den zweiten Schritt, die Erkenntnis "ich bin Suchtkrank" können wir auch schon mal abhaken. Soweit so gut!
Schritt 3: Der Punkt, an dem man sich eingesteht, dass man es allein nicht schafft. - Ist halt blöde, wenn der Feind sich im eigenem Hirn hat eingenistet und die Synapsen nach eigenem Ermessen verknotet....
Den Wunsch nach kontrolliertem Trinkverhalten, kannst Du schon mal vergessen, ...die Menge ist, wenn man süchtig ist völlig wurscht....denn es ist gibt nur noch ein Suchthirn befriedigen/Suchthirn nicht befriedigen. "Aus Genuss" normal trinken zu können ... gut es soll ja auch Leute geben, die im Lotto gewinnen. Als beziffern wir die Chance auf 1:6.000.000
Eine Pille gegen die Sucht ... Du kannst Dir die AD´s durchaus zunutze machen. Du scheinst sie noch nicht lange zu nehmen und die Wirkung ist noch nicht eingetreten. Sollten sie aber in ein paar Tagen Dein Seroteninspiegel steigern, wird es natürlich auch leichter die positiven Energien zu nutzen um Standhaft zu bleiben. Mir hat´s sehr geholfen. Ohne (die richtigen) Ad´s hätt´ ich den Absprung vielleicht nicht geschafft.
Du kannst bei all´dem was auf Dich zukommt auf dem Weg in ein abstinentes Leben viel Hilfe bekommen und solltest sie annehmen, nur eins musst Du allein schaffen - das Glas stehen zu lassen - jedes. Viel Erfolg.
................................... Leichtigkeit
TheWidth findet das nicht gut!
1 Mitglied findet das Top!
Dankeschön... für die aufmunterden Worte. Ich hoffe, dass ich einestages auch mit voller Überzeugung sagen kann ich will/brauche keinen Alkohol mehr. Doch bis dahin ist es noch ein ziemlich langer Weg, das weiß ich.
Momentan bin ich echt mit mir am kämpfen, aber ich kämpfe weiter und besiege mich hoffentlich...
Ich kann vor Antidepressiva nur abraten. Generell und erst recht, wenn ein Alkoholproblem da ist. Der weitere Verlauf ist vorprogrammiert: Alkohol + Tabletten, es wird schlimmer und richtig gefährlich. In aller Regel sind Depressionen die Folge massiven Alkoholmissbrauchs (wie du ja selbst beschreibst) und nicht umgekehrt, AD werden da keine Besserung bingen, sondern die Lage verschlimmern, denn du wirst recht bald beides nehmen, wenn du dich nicht für Totalabstinenz entscheidest. Wenn der Alkohol erst mal weiter weg von dir ist, gehen auch die trüben Gedanken weg! Aber Alkohol entziehen und gleich mit anderer Chemie wieder Glück vorgaukeln - das geht schief! Übrigens steht meist sogar auf den Beipackzetteln der Mittelchen der Hinweis, dass die Einnahme bei Alkoholismus riskant wenn nicht kontradindiziert ist.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
...jap, zusammen ist die Kombination nicht ratsam und sicher, Du kannst weiter trinken bis zum Tiefpunkt, an dem Du mit dem Rücken an der Wand stehst.
Das klingt jetzt vielleicht nicht ganz so warmherzig, ist aber so gemeint:
Mach mal eine Prognose für Deine Zukunft. Zur Grundlagenforschung empfehle ich für heute: Lies in den "Co-Threads" was Deinem Freund angeraten würde, wenn er sich hier hilfesuchend anmeldet.
Für morgen: Guck Dir mal abends um 22:00 Uhr die letzten und morgens um 7:00 die ersten an, die mit zitternden Hände an der Kasse bei Penny stehen, und wovon sie sich ernähren. Die haben auch mal "klein" angefangen - vielleicht so wie Du?
Für übermorgen: Sieh Dir die Obdachlosen genauer an, die der Alkohol dahin gebracht hat. Erst der Job tschüss, dann die Familie tschüss, dann das Haus tschüss .... ich hab mal für so´n Obdachlosenblatt kurz gearbeitet und war überrascht, da waren Ärzte, Lehrer, Ingenieure, auf dem Weg zu besagten Tiefpunkt, an dem sie aufhören konnten.
Für überübermorgen: Denk drüber nach, ob es iiiiirgendwann wohl einfacher werden wird aufzuhören als jetzt?
...und zwischendurch überlegst Du Dir warum Du eigentlich trinkst. Ich wusste es auch nicht, bis ich versucht habe aufzuhören. Du trinkst um dich zu betäuben, um Defizite auszugleichen, Löcher zu stopfen, aber das schaffst Du mit dem Alkohol nicht. Seit all de Jahren - die Löcher sind doch immer noch da?