Hallo zusammen, nach einigem mitlesen traue ich mich jetzt "einfach" ...ich habe Angst vor fast allem OHNE die Leere die Unruhe jetzt der Entzug (körperlich & psychisch) ...möchte so viel schreiben so viel fragen ...finde den Anfang noch nicht
Du klingst ziemlich verzweifelt, aber vieleicht willst du noch etwas mehr schreiben, dann kann man besser darauf eingehen.
Du schreibst, 48 Stunden ohne...
Ich hoffe, du bist nicht alleine, denn ein kalter Entzug kann auch nach hinten losgehen (z.B. Krampfanfall).
Du hast dich getraut, hier zu schreiben. Ich wünsche dir, dass es auch bei dir der Beginn des Wegs in ein abstinentes Leben sein möge, so war es nämlich bei mir, auch wenn ich nach meiner Anmeldung hier noch ein Jahr geeiert habe...
Alles Gute erstmal!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
herzlich willkommen auch von mir. Viel über Deine Situation hast Du noch nicht geschrieben, darum einfach meine Assoziationen zu den Punkten, die Du nennst...
- Ganz viel Beruhigung (aber erst danach!) war ein Besuch bei der Suchtberatung (Caritas in meinem Fall). Im Vorfeld habe ich mich mit Kräften gesträubt, wäre dort am liebsten im Boden versunken, als ich bei vollem Wartezimmer an der Anmeldung sagen musste, dass ich zur Erstberatung zum Thema Alkohol komme. Aber als die Worte raus waren fiel ein Riesenstein, auch als ich sah, wer da noch zu kommt und geht. "Normale" Leute, die nach einem Folgetermin bei ihrem Therapeut fragen, eine Bescheinigung holen oder sonst was. Für mich das konkrete Erleben, dass man dieses Problem beim Namen nennen kann und damit auch umgehen kann. In Erinnerung blieb mir der Eindruck, als jemand kam und direkt nach einem Gespräch mit seinem früheren Therapeuten fragte, weil er in letzter Zeit viel Druck habe und was dagegen tun wolle. Irgendwie wie in der Werkstatt - es stimmt was nicht, ich hol mir einen Fachmann, lasse mal nachschauen, was ich tun kann. (naja, Reparatur erfolgt dann auf etwas andere Art)
- Zeitlicher Abstand, gerade am Anfang. Bei früheren Anläufen hatte ich nach einem Art Stein der Weisen gesucht, der ALLE Probleme, ALLEN Drang direkt löst. Verdammt viel gewonnen ist schon, wenn einfach eine Reihe von alkoholfreien Tagen am Stück zusammenkommt. Ich hatte jeden Tag getrunken, war irgendwie überzeugt, dass es völlig unmöglich sei, einen Abend ohne Alkohol zu überstehen, ganz egal was da konkret zu tun war. Mit dem konkreten Erleben, dass ich da 1 Tag schaffe, 2 Tage und irgendwann eine ganze Woche ging, war das ein wichtiger Gegenpol zur früheren Überzeugung - es ist eben nicht unmöglich. Und wenn ich weiß, dass ich es grundsätzlich ohne Alkohol schaffe, ist es leichter mich auf das WIE zu konzentrieren, nicht auf das OB. Vielleicht hört sich das zu plump an, aber genau das hatte ich an Weihnachten erlebt- heftiger Druck, schlimmer als in den 6 Monaten zuvor, und solange ich am Ringen war, ob denn diese Situation nun schlimm genug sei, um etwas zu trinken, und was ich ggf. trinken könnte, wie (im Sinne unauffällig) und wie ich später damit umgehen könnte, damit aus der Ausnahme keine Regel wird.... so lange war der Druck gefühlt unerträglich. Mit dem Gedanken, dass ich auf keinen Fall den Tag, an dem ich 6 Monate ohne Alk bin, für einen Rückfall nutze, schwenkte es vom besagten OB (ich trinken will/muss) zum WIE (lenke ich mich ab, sorge für Ruhe). Viel abzulenken war dann nicht mehr. Mal eine halbe Stunde von der Familie zurückziehen und es war nachhaltig verraucht.
Den Anfang hast Du auf meiner Sicht ja auch schon gefunden - was geschrieben, die ersten beiden Tage geschafft. Das ist schon was!
vielen herzlichen Dank für eure offenen motivierenden und deutlichen Worte Ich sortiere noch im Kopf Abstinenz für immer - will ich nicht - will ich - kann ich nicht - muss ich wohl - weiß nicht
es springt warte auf die Vorfreude, die der Angst was entgegensetzt
Hallo Yearning, dieses Durcheinander kenne ich von mir früher auch.Mir hat die Suchtberatungsstelle geholfen wenigstens etwas meine Gedanken zu ordnen.Die Hauptarbeit habe ich dann in der LZT geleistet. Und du? Machst du alles mir dir alleine ab?Oder hast du dir Unterstützung geholt? LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Es gibt ne ganz einfache Möglichkeit um rauszufinden, ob du abstinent leben willst, und das nennt sich Leidensdruck.
Frag dich, ob und wie stark du unter deinem Konsum leidest, ob du psychisch/gesundheitlich/sozial/beruflich usw. unangenehme/schädliche Konsequenzen durch deinen Konsum hast.
Wenn nicht, kannste so weitermachen wie bisher. Wenn doch, kannste ja mal ne andere Perspektive in Betracht ziehen.
Wenn der Leidensdruck entsprechend hoch ist, wächst in vielen Fällen auch die Motivation aufzuhören.
Suchtberatung/Selbsthilfe und/oder Langzeittherapie ist hier so der übliche Weg, wobei es kein Patentrezept gibt. Allein würd ich es nicht versuchen, Hilfe ist wichtig.
Ich hab hier anfangs alle paar Tage gelesen bzw geschrieben, das hat mir enorm geholfen, klarer zu werden und sauber zu bleiben. Mittlerweile geh ich regelmäßig zu AA, weil mir die realen Kontakte wichtig sind. Es gibt viele verschiedene Wege -- rausfinden, was für dich richtig ist, musst du selber, aber hier findest du jede Menge Unterstützung dabei.
Das Forum ist ein guter Ort um abstinent zu werden. Sind interessante Leute hier. Auf jeden Fall empfehlenswert um ne neue Perspektive zu kriegen.