N'Abend Alle, war lange nicht mehr hier; habe mich so sehr wieder in die Gesellschaft eingebracht, dass ich kaum Zeit habe. Frisch verliebt bin ich nach 5 Jahren des Solo-Daseins auch und bin in jeder Beziehung nach wie vor glücklich. Letzten Freitag hatte ich einen unverschuldeten Verkehrsunfall. Mein Wagen hat einen Totalschaden, ich ein Schleudertrauma und einen heftigen Unfallschock, der mich ins Krankenhaus führte. Jener Schockzustand gipfelte bis gestern in Panik-Attacken und schlimmen Ängsten, Herzschmerzen und schlimmen Kreislaufproblemen. Genau da liegt des Pudel's Kern: Es fühlte sich exakt an, wie meine unzähligen Alkoholentzüge! Das führte in meiner situationsbedingten, schlechten, hoffnungslosen Verfassung zum Saufdruck-nach 1,5 Jahren Trockenheit. Es war klar, dass ich diesem nicht nachgebe, aber es war deutlich spürbar und erforderte Disziplin und Reflexion. Da hier des öfteren Themen in Richtung Saufdruck aufkommen, wollte ich Euch diese, durchaus interessante Erfahrung wissen lassen . Offensichtlich gibt es auch zwischen den Entzugs-Erfahrungen und psychischen Problemen einen Zusammenhang, der triggern kann. Puuh, ich hab's aber geschafft und kann mich wieder voll auf Anwalt und Versicherung einlassen. Wünsche Euch fruedlich-entspannte Feiertage und ein laaaanges Wochenende! LG Happygirl Silke
Was ist, ist. Was nicht ist, ist möglich. (Blixa Bargeld)
geil, dass Du die Situation spritfrei überstanden hast, jop, wenn der Hausierer anklopft ist Standfestigkeit angesagt, andererseits, nach langer Zeit der Freundschaft versucht er's mal wieder. Ist mir auch passiert nach 3 Jahren Trockenheit, geholfen hat zuhören was er eigentlich möchte und ihn dann freundlich abweisen.
Gratuliere zu deinen 1,5 Jahren, toll!
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
frisch verliebt? :-) Das ist doch toll und ich wünsche Dir viel Glück dafür, dass es die beste und aufregendste Beziehung ist und bleibt, die Du jemals hattest und ewig haben wirst.
Darüber hinaus muss ich schon sagen, dass wenn es in Deinem Leben kracht (im wahrsten Sinne des Wortes) es ja auch immer gleich richtig reinhaut.
Umso schöner finde ich es zu lesen, dass Du trotz der "Umstände" dem Saufdruck nicht nachgegeben und ihm stattdessen erfolgreich den Kampf angesagt hast!
Da wir das Projekt Trockenlegung ja beinahe zeitgleich begonnen haben, freue ich mich jedes Mal riesig, wenn ich höre dass Du noch dabei bist, davon entfernt zu sein.
Ich wünsche Dir ebenfalls ein paar schöne Tage über Ostern und natürlich auch ansonsten eine gute Zeit.
viel Glück im Unglück, dass "nur" das Auto Totalschaden ist, puh.
Danke für Deinen Beitrag - da sieht man einmal mehr, dass unvorhersehbare Ereignisse immer wieder in der Lage sein können, die Abstinenzstabilität auf die Probe zu stellen.
Toll, wie Du die Situation gemeister hast und noch meisterst; spricht ja auch dafür, dass Dein Fundament ein gutes ist!
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und ebenfalls schöne Feiertage, viele Grüße, Susanne
----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)
Guten Morgen Ihr Lieben, Danke für Eure lieben Worte! Immer wieder tut das gut und man fühlt sich verstanden! Yep, der verdammte "Ex-Freund-Alk" stalked offensichtlich jeden mal..... Ich lasse ihn nicht rein-auch wenn er es freundlich versucht hat. Never! Mein Fundament ist sehr stabil-das weiß ich auch und dieses Wissen macht mich noch stärker. Ich gebe mein wertvollstes Gut nicht mehr her. :-) Wie wahr; bei mir kracht es immer richtig; halbe Sachen scheinen mit nicht zu liegen. ;-) Das ist anstrengend, aber mit nun knapp 50 habe ich das als einen Teil von mir angenommen. @Guido: Ja, wir beide sind jetzt keine Anfänger mehr und ich freue mich ebenso, von Dir zu lesen, wie geerdet Du bist. Ob meine neue Beziehung im emotionalen Sinne wieder von mir so gelebt werden kann wie sich die meisten Menschen eine neue Liebe vorstellen, wage ich zu bezweifeln. Ich habe vor Jahren lernen müssen, mich abzugrenzen. Heute fällt es mir schwer, mich fallenzulassen und dies ist wohl auch ein Teil und/oder die "Quittung" meiner Suchtkarriere. Er braucht Geduld mit mir.... Ansonsten fühle ich mich echt "sauwohl", lebe so, wie ich es möchte und fühle mich herrlich frei. Werde mir wieder einen neuen Roadster kaufen und hoffe, dass die Abwicklung zügig läuft. Sonnige Grüße, Silke
Was ist, ist. Was nicht ist, ist möglich. (Blixa Bargeld)
Ich denke dass es aus der ungewohnten Situation kommt - was den Kreislauf des Gewohnten durchbricht, bringt im Inneren eine Lockerung mit sich, da kann sich eine labile Verfassung einstellen; in schockierenden oder extrem stressigen Situationen, wo die Alltags-Persönlichkeit überfordert wird, kommen andere Anteile hervor - nicht selten ist bei den Äußerungen dann das Umfeld über das ungewöhnlice, paradoxes oder mitunter auch 'kindische' Verhalten vom sonst ja so 'gelassenen und netten' Protagonisten erstaunt.
Kann ich zur Zeit was ähnliches bei mir selbst beobachten: ich bin mitten im Umzug - also ein größerer Umbruch - und habe Lust auf Nikotin...
Bei mir beginnt alles auf der mentalen Ebene, dort erscheinen meine Verlockungen; und da lasse ich sie auch - will sagen, ich geben dem keine Unterstützung.
"Was der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen" - ein von R.A.Wilson genial formuliertes Gesetz.
Hilft und gefällt mir.
LG
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
ZitatHeute fällt es mir schwer, mich fallenzulassen und dies ist wohl auch ein Teil und/oder die "Quittung" meiner Suchtkarriere. Er braucht Geduld mit mir....
Ein interessanter Aspekt, wie ich finde. Ich sehs bei mir eher andersrum. Ich konnte genau das zu Suchtzeiten nie. War viel zu sehr begrenzt im Kopp und aus heutiger Sicht wirklich krank und zerfressen. So nach einiger Trockenzeit merke ich jetzt eher, dass da mehr geht. Die Birne ist einfach durchgepustet und frei. Somit kann ich wesentlich intuitiver handeln und mich eben auch mal fallenlassen. Warum auch nicht, dem steht ja keine Sucht, Entzug oder was auch immer entgegen. Schöne Feiertage euch.
ZitatHeute fällt es mir schwer, mich fallenzulassen und dies ist wohl auch ein Teil und/oder die "Quittung" meiner Suchtkarriere. Er braucht Geduld mit mir....
Das ging mir auch so, kein Abschalten und Ausklinken mehr sondern immer wohl durchdacht und kalkuliert. Ich sehe das aber nicht als Folge meiner Sauferei an sondern im Gegenteil als einer der Gründe warum ich gesoffen habe. Dieses sich 100 % fallenlassen konnte ich nur im Suff, da waren keine Hemmungen und ich hab mich toll gefühlt (..natürlich nur bis zum nächsten Morgen wenn das jammernde Elend mir aus dem Spiegel entgegen geglotzt hat.)
Es hat gedauert, soviel Selbstbewusstsein aufzubauen um auch nüchtern mit klarem Kopf meine Gefühlen zu zeigen und mich fallenzulassen ohne sich dabei bekloppt oder deplaziert vorzukommen.
@Biene: Genau! Im Suff war ich auch happy und offen und konnte mich hemmungslos fallen lassen. Allerdings machte mich der Alkohol, zumindest eine Zeit lang, zu der, die ich sein wollte. Die, die ich jetzt nüchtern bin, scheint auch gar nicht so recht zu wollen; zu groß die Angst wieder verletzt zu werden. Nach 5 Jahren Single und 11 Jahren alleine leben, kann ich es auch glaube ich nicht mehr. Die Gefühle fahren Achterbahn und ich merke, wie mich die Beziehung unter einen Druck bringt, der mir nicht gut tut. Ich gebe mir ein paar Tage Bedenkzeit..... Bevor der Saufdruck in der Situation wieder zuschlägt, entziehe ich mich lieber..... Er hat wegen mir seine Frau verlassen!!! Ich hatte dies nie angeregt oder gewollt. Jetzt plagt das Gewissen und das macht mich instabil. Anyway. Ich muss eine Lösung finden.
Was ist, ist. Was nicht ist, ist möglich. (Blixa Bargeld)
@Randolf: Yep, so ist es; neue und ungewohnte Situationen machen Stress und wecken wohl die Rezeptoren aus ihrem stand-by-modus. Ich muss da bewusster daran arbeiten, mich quasi vorbereiten um gewappnet zu sein für alle möglichen Eventualitäten. Ich sehe es als Herausforderung; bisher war es für mich recht leicht. So gerät meine Sucht wenigstens nicht in Vergessenheit und überwältigt mich in unbedachter Situation. Sinnesschärfend sozusagen. Viel Erfolg beim Umzug und schöne Feiertage!
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Jo. Wenn ich jetzt noch davon überzeugt wäre, dass ne Beziehung mal länger als 3 Wochen halten würde. Ist ne andere Baustelle und inzwischen sehe ich das auch tatsächlich als Baustelle. Aber es lässt mir auch keine Ruhe mehr, such mir ständig Kontakte, aber schnelle Bedürfnisbefriedigung ist jetzt auch nicht unbedingt der Dauerglücklichmacher.
So ist es! Ich verliere meinen Glauben daran. War auch zu lange Solo und bin vielen Männern auch zu selbstständig. Heute habe ich es deutlich gemerkt-ich werde das Abenteuer Beziehung nicht schaffen. Bevor der Druck mich in Gefahr bringt, werde ich es beenden. Wie alt bist Du, Dirk? Ich glaube, ab einen gewissen Alter wird's echt schwierig......
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Sicher! Das ist die Grundvoraussetzung! Trotzdem beobachte ich bei vielen Menschen, dass sie Kompromissbereitschaft mit zunehmendem Alter abnimmt und je härter die jeweilige Biographie, desto schwieriger scheint es zu werden. Interessanterweise ist mir mein Nicht-Trinken wichtiger geworden, als der ewige Kampf im zwischenmenschlichen Bereich; auf MICH kann ich mich verlassen. Das Unbekannte empfinde ich oft als Bedrohung.
Was ist, ist. Was nicht ist, ist möglich. (Blixa Bargeld)