Gestern habe ich beschlossen dem Alkohol abzuschwören.
Ich trinke seit Jahren alle 2 Monate, aber dann richtig. Selten habe den Konsum im Griff wenn ich angefangen habe. Daraus resultierend ist fast eine Ehekrise und was sehr beschämend ist das seit ein paar Monaten auch noch das fahren in betrunken Zustand dazukommt, abgesehen vom den Kosten.
Hast Du schon eine Vorstellung, was Du zur Unterstützung Deines Vorhabens unternehmen willst? Hilfe bekommst Du ua neben saufnix natürlich bei den üblichen Verdächtigen wie Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen. In der Suchtberatung wird mit Dir zusammen hingeschaut, wo Du mit Deinem Alkoholkonsum stehst und wo, bzw. wie Dir professionell geholfen werden kann. In einer Gruppe findest du uU Menschen, die dasselbe Trinkverhalten hatten und Dich dabei unterstützen können, den/die Auslöser Deiner Trinkeskapaden herauszufinden. Ein langjähriger Weggefährte in meiner (früheren) Gruppe erzählte, dass er sich ebenso wenig wie Du sein Trinkmuster erklären konnte. Erst in seiner zweiten Therapie (in Tönisstein) fand er heraus, dass dem Absturz regelmäßig eine Überforderung in Beruf und Privatleben erfolgte.
Dein Entschluss nicht mehr zu trinken ist der Beginn des Weges. Das Ziel zu erreichen braucht meistens aber zusätzliche Hilfe und Unterstützung. Viel Erfolg und Kraft auf Deinem Weg.
Zitat von Danjow im Beitrag #1Drückt mir die Daumen das ich nichts mehr trinke.
Hy Danjow,
bevor ich damals so richtig in den Dauersuff (täglich) abgedriftet bin, war das Quartalssaufen genau mein Ding. Trotz Führerscheinverluste und MPUs habe ich weitergemacht. Nur durch Glück habe ich keinen Menschen tot gefahren.
Mit Damendrücken hat da leider nix funktioniert. Prinzip Hoffnung und die Flasche in der Hand.
Tja, was meinst, wie kommste raus aus dem Alkoholsumpf? Alleine, mit Unterstützung? Was Vicco geschrieben hat, werden hier viel unterschreiben, that's it.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
Nein ich habe mein Führerschein noch nicht verloren.
Ohne Hilfe komme ich da nicht raus. Aber es ist sehr Hilfe zu finden......
Jemand von euch hat von einem Bekannten geschrieben, warum er ein Quartalstrinker war. Ich habe die Vermutung das es bei mir der gleiche Grund ist. Privat: Haus gekauft, als Kernsaniert und rausgefunden das es nicht so ist. Bisher ein Kleinwagen an Gutachtern und Anwaltskosten investiert Job: Befördert worden, noch mehr Stress Es ist zum verzweifeln......... Wünsche euch alles gute auf eurem Weg
Guten Abend. Das klingt als wäre dein Trinken nur das Symptom für andere Probleme: In deinem Fall private Sorgen mit dem Investment des Hauses und der Belastung im Job.
Und irgendwann soll das Gedankenkarussell aufhören sich zu drehen. Nur eine kleine Ruhepause, dann klappt es am nächsten Tag schon wieder und du steigst erneut in den Ring??? So in etwa?? Das war bei mir jedenfalls so. Funktionierender Alkoholiker. Mit Job, Geld und Führerschein. Bei mir hat das lange geklappt und die Flasche hat mir die dringend benötigte Auszeit am Abend garantiert. Ist aber riskant. Der Weg ist vorgezeichnet. D.h. die Dosis steigt, irgendwann kommt das Konterbier am Morgen, irgendwann trinkst du auch am Tag. Vielleicht bei der Arbeit.
Mir hat es geholfen viel zu lesen und das Problem so zu analysieren. Wenn Du Literaturtipps brauchst, sag es. Mir hat nicht geholfen mit allerlei Techniken und Gesprächen eine andere Einstellung zu den Dingen zu finden, die mich belastet haben. Das war vertane Zeit. Ich glaub mittlerweilen auch, man kann nur ein bestimmtes Level an Zumutungen ertragen, ohne sich zu betäuben. Deshalb habe ich mich von vielem getrennt, gekündigt und backe nun viel kleinere Brötchen. Das war halt mein Weg. Hat auch viele Anläufe gebraucht.
Heute würde ich eher und schneller zu SHG gehen. Ich fand das dort nett und die Anonymen Alkoholiker freuen sich tatsächlich über jeden, der den Weg zu Ihnen findet. Offene Arme. Überhaupt macht es Sinn jedes sich bietende Hilfsangebot auszuprobieren. Schaden tut es in keinem Fall. Das war damals für mich das überzeugende Wort, z.B. auch mal die Gesprächstherapie aufzusuchen. Das gebe ich also gerne weiter: Nimm alles an Hilfe, was sich bietet.
Und melde Dich wenn Du ISBN zu Fachbüchern benötigst. Das wird schon. Wenn Du es willst.
"Privat: Haus gekauft, als Kernsaniert und rausgefunden das es nicht so ist. Bisher ein Kleinwagen an Gutachtern und Anwaltskosten investiert Job: Befördert worden, noch mehr Stress Es ist zum verzweifeln........."
Hallo MichaelKleeberg2,
"Das klingt als wäre dein Trinken nur das Symptom für andere Probleme: In deinem Fall private Sorgen mit dem Investment des Hauses und der Belastung im Job."
Meine Erfahrung:
Hat die Sucht erstmal zugeschlagen, wird man sie durch das Lösen der ursächlichen Probleme nicht mehr los.
Ich habe inzwischen viele Menschen kennengelernt, die meinten, durch Jobwechsel, Wohnortwechsel oder Partnerwechsel dem Alkohol entfliehen zu können. Aber der Alkohol war immer der treueste Begleiter von allen.
Den letzten Abschnitt des Beitrags vom MichaelKleeberg2 zu befolgen kann helfen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Zitat Ich habe inzwischen viele Menschen kennengelernt, die meinten, durch Jobwechsel, Wohnortwechsel oder Partnerwechsel dem Alkohol entfliehen zu können. Aber der Alkohol war immer der treueste Begleiter von allen.
Für mich war das genau der Weg nach über zehn Jahren Trinken: Ursachen beseitigt. Entgiftung. Seit über 6 Jahre zufrieden glücklich trocken
Was ich mit meinem Post ausdrücken wollte, ist, dass viele süchtige Menschen hoffen, wenn sie die Ursachen beseitigen, sind sie ihr Alkoholproblem los und können idealerweise wieder "normal" trinken.
Dem ist aber nicht so. Zusätzlich zur Ursachenbeseitigung muss man auch noch den Weg in die Trockenheit finden.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich glaube auch, dass viele süchtige Menschen hoffen, nachdem sie sich hier angemeldet haben und Resonanz auf ihr Schreiben bekommen haben, dass ihr Problem doch nicht so groß und auf jeden Fall ganz anders ist, als bei den Menschen hier. Anders kann ich mir die unvermittelten kurzen Auf- und Abtritte nicht erklären.
Ja, ich weiß. Es ist wirklich schade. Es kostet ja schon mal Mut, sich hier anzumelden und dann über Kontrollverlust zu schreiben. Schade, dann wieder abzutauchen. Nicht nur in diesem Thread hier. Macht mir wieder die Gefährlichkeit deutlich. Gerade deswegen sollte das niemand abhalten hier zu schreiben, weil es unterstützt, auch wenn es erstmal nicht klappt mit dem Nichttrinken.
Der "Witz" (ist ein blödes Wort in diesem Sinn) ist, dass diejenigen, die nach ihren Rückfällen zurück kommen, eine größere Chance haben, es dann doch einmal zu packen.
Ich denke da z.B. an den KB oder den Andy.
Viele Grüße Werner
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