Es sind häufig Studien aus den USA, die uns immer wieder in Staunen versetzen. „Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden ...“ Wer kennt nicht diesen Ausspruch, mit dem uns schon allerlei Kurioses aufgetischt worden ist? Etwa dass „zu langer Schlaf bei Menschen zum früheren Tod führt“, dass „Küssen die Lebenserwartung auf bis zu fünf Jahre verlängert“ oder dass „Frauen nicht geradeaus gehen können“. Dies sind nur drei von über 60 Beispielen, auf die man stößt, wenn man im Internet nach dem oben zitierten Satz sucht. An all diese Erkenntnisse würden wir wahrscheinlich nicht glauben, wenn ihr Urheber der Blumenhändler von nebenan oder die eigene Großmutter wären. Dass die frappierenden Einsichten aber von Wissenschaftlern stammen, und dazu auch noch von amerikanischen, lässt sie über jeden Zweifel erhaben sein. Denn wer wollte schon denjenigen misstrauen, die uns in den letzten Jahrzehnten mit der Mondlandung und der Erfindung von Fastfood beeindruckt haben? Kürzlich erreichte uns nun eine verblüffende Nachricht, die zwar nicht aus den Vereinigten Staaten kommt, aber immerhin aus deren Nachbarland. Ein kanadischer Forscher habe festgestellt, so weiß der „Spiegel“ zu berichten, dass Alkoholgenuss gehaltssteigernd wirkt. Starke Trinker würden sechs Prozent mehr Geld verdienen als Abstinenzler und moderate Trinker sogar zehn Prozent mehr, fand ein Professor der Universität Calgary heraus, der rund 4000 Männer zwischen 25 und 59 Jahren untersuchte. Dies ist genauso überraschend wie erfreulich. Mochte man bisher annehmen, dass Alkohol die Leistungsfähigkeit und also auch die Bezahlung mindert, darf man jetzt darauf hoffen, dass der Schluck aus der Pulle mit einem höheren Einkommen belohnt wird. Ganz neue Perspektiven für Arbeitnehmer eröffnen sich: Statt für Lohnerhöhungen bei Wind und Wetter auf die Straße zu gehen, bequemt man sich lieber in die nächste gemütliche Kneipe. Dort nämlich, so erklärt der kanadische Wissenschaftler, verbessere man beim fröhlichen Zechen den Kontakt zu den Kollegen – und nicht zuletzt zum Chef. Der wiederum verbrüdert sich mit seinen Mittrinkern so sehr, dass er ihnen gerne einen ausgibt. Allerdings nicht direkt am Tresen, sondern über den Umweg der Gehaltserhöhung. Soweit die scharfsinnigen Folgerungen des Professors aus Calgary. Nur eine Antwort bleibt er uns, die wir alle gerne mehr verdienen und zu diesem Zweck sogar zur Flasche greifen würden, schuldig: Was tun, wenn ausgerechnet der Chef Abstinenzler ist? Gilt der Grundsatz, „Saufen steigert das Gehalt“, auch dann? Wahrscheinlich muss die nächste amerikanische Studie her, um diese Frage zu klären. (19.07.02) Richard Meier
bei einer (natuerlich anonymen) Umfrage unter AA-Mitgliedern vor einigen Jahren war eines der Ergebnisse unter anderem, dass ueberdurchschnittlich viele in ueberdurchschnittlichen Positionen sitzen...
Ich kann von meiner persönlichen Erfahrung folgendes dazu beitragen: Mir sind mehrere Leute (Männer) bekannt, die in gehoben, sehr hohen und allerhöchsten Posten sitzen und SEHR viel trinken,ich will bestimmt nicht behaupten, dass einer davon Alkoholiker ist. Aber die Leute, die ich in dieser Richtung kenne, sind enorm trinkfest. Ob ein "richtiger" Alkoholiker eine solch hohe Position auf Dauer besetzen kann, finde ich fraglich.
auf Dauer sicher nicht, das ist klar. Aber so aehnlich koennte die Erklaerung sein: in "gehobenen" Positionen hast du (statistisch) mehr Stress, daher auch eine hoehere Wahrscheinlichkeit zum Alkoholmissbrauch.
ZitatAber so aehnlich koennte die Erklaerung sein: in "gehobenen" Positionen hast du (statistisch) mehr Stress, daher auch eine hoehere Wahrscheinlichkeit zum Alkoholmissbrauch.
Also haben die Jungs auch Ihre hohen Gehälter verdient, als Gefahrenzulage sozusagen?
da ich mal im Öffentlichen Dienst gearbeitet habe weiss ich das viele Chefs ein sogenanntes Verfügunskonto hatten und der gute Tropfen immer im Schreibtisch stand, für"Repräsentationszwecke" versteht sich. Und bei den besonders Cleveren war der Krimsekt für's Frauchen auch noch mit dabei. Man gönnt sich ja sonst nix!!!!
Also ich sehe dass so dass moderate Trinker, aber auch stärkere Trinker von Natur aus geselliger sind als Abstinenzler, letztere sind doch langweilige Gesundheitsfanatiker die eventuell noch vegetarier und bioladenkäufer sind, die machen im beruf nur unnötig streß und vergiften das betriebsklima, da ist es meiner meinung nach logisch dass leute die einen lockeren umgang mit alkohol haben mehr verdienen
Hallo! Da ist bei uns dann wohl auch was verkehrt gelaufen!Mein Mann ist Koordinator in der Autozubehörherstellung .........und trinkt selten und auch nicht viel.Das ist wohl das hirnverbrannteste was ich seit langer Zeit gehört habe!Schönen Abend noch!Gruß babsy
jedenfalls ist es eine Tatsache, daß Berufsgruppen wie Manager, Ärzte oder Politiker im Vergleich zur Durchschnittbevölkerung signifikant häufiger psychische Probleme und Suchterkrankungen haben, und auch eine sehr viel höhere Selbstmordrate.
Das hängt - neben dem Streß - vor allem damit zusammen, daß solche Leute zu sehr hohen Erwartungen an sich selbst neigen, und zu Versprechungen, die sie nicht halten können. Sehr viele sind darunter, die sich selbst beweisen müssen, die auf ihren Status angewiesen sind, um sich selbst überhaupt akzeptieren zu können..und dieses Verhaltensmuster führt zwangsläufig zu häufiger Frustration, jedenfalls für die viele. Denn die Versprechen, die sie ihrer Umwelt nicht halten können, können sie sich selbst eben auch nicht halten.
Und für je besser und größer man sich selbst hält, desto größer ist ja bekanntlich die Therapieresistenz...starker Mann braucht keine Hilfe. Lieber werden die Probleme runtergeschwappt, nur kein Gesichtsverlust. Genauso wie bei uns allen, nur teilweise noch extremer.
Lauter gute Gründe zum Trinken also. Wie unser Außenminister schon sagte, der Bundestag ist sicher die in der Öffentlichkeit am besten bekannte Versammlung von nassen Alkoholikern..schon morgends die ersten Drinks. Man ist nur so verblendet, daß man das bei denen für normal hält, aber die haben auch keine anderen körperlichen und seelischen Vorraussetzungen wie wir.