Hallo Leute, bin neu hier und nicht sicher, ob das was ich jetzt tue irgendwo hin führt, aber was solls. Habe die letzten anderthalb Tage nichts anderes getan, als eure Beiträge zu lesen. Bin schon sehr beeindruckt von eurem Forum, habe jedoch ein kleines (???) Problem, auf welches ich leider keine Antwort gefunden habe. Ihr seid alle zurecht stolz darauf trocken zu sein und damit seid ihr mir um so vieles voraus, aber es klingt alles irgendwie so nach dem Motto, irgendwann wars genug und dann habe ich aufgehört. Manchmal liest man wenigstens so etwas wie "Ich hatte das Gefühl nicht ohne Alk leben zu könne" und genau das ist es. Ich werde mitte Dezember meinen Job verlieren (unter anderem indirekt auch wegen Alk), meine Freundin ist gerade dabei auszuziehen (wenigstens Sie bleibt vernünftig) und ich wünsche mir nichts sehnlicher als zu saufen (sorry, aber es ist leider so). Ich habe seit Jahren massive Probleme damit, aber die Angst ohne Alkohol leben zu müssen ist so groß, daß ich über kurz oder lang alle Bestrebungen aufgegeben habe, dagegen anzukämpfen.
willkommen auf dem Board, , ob das was du jetzt tust irgendwo hin führt, wirst du selbst am besten beurteilen können. Auch ich hatte lange das Gefühl, nicht ohne Alk leben zu können. Es war allerdings ein trügerisches Gefühl.
Du hast grosse Angst davor, ohne den Alkohol leben zu müssen ? Wieso musst du das, ohne Alkohol leben ?
Hast du vielleicht eher Angst davor, diversen Problemen ohne den Alkohol nicht gewachsen zu sein ? Und - kannst du diese Probleme mit Alkohol angehen ?
Worin bestehen deine " seit Jahren massive Probleme ", was für " Bestrebungen " hast du schon (früher) unternommen und wie hast du " dagegen angekämpft " ?
Entschuldige die vielen Fragen, aber sie drängen sich mir auf.
erst mal danke für die Prompte Antwort und das mit den Fragen ist ja nur zu gerechtfertigt. Ich werde versuchen sie möglicht pregnant zu beantworten ohne gleich einen Roman daraus zu machen.
Ich muß lernen ohne Alkohol zu leben weil, ich mittlerweile nicht mehr nur Abends meine Probleme wegspüle sondern mir morgens schon Mut antrinken muß um den Tag zu bestehen, ich wie gesagt meinen Job und meine Freundin gerade mal wieder verliere (beides nicht zum ersten mal) und mir schließlich auch noch die körperlichen Symptome langsam schwer zu schaffen machen. Ich trinke jetzt seit gut 15 Jahren täglich und bin überrascht, daß ich es überhaupt bisher überstanden habe.
Leider habe ich so gut wie garkeine Konfliktbewältigunsstrategien erlernt, die einzige ist ständiges Grübeln und Leiden. Ich weis, daß Alkohol keine Lösung ist aber er befreit so wunderbar den Kopf. Es fällt mir schwer meine Probleme zu beschreiben, da sich dahinter eine nun doch schon 30 Jahre andauernde Geschichte verbirgt. In groben Zügen läßt sich sagen, daß ich wahnsinnige Angst vor mir unbekannten Menschen habe und mich sehr schwer tue, diesen Zustand zu ändern (klingt zwar lächerlich, ist aber leider so). Diese Ängste sind im laufe der Jahre zu einem immer größeren Problem sowohl beruflicher als auch privater Natur geworden. Der Alk kann sie zwar höchstens dämpfen, aber ohne würde ich mich mittlerweile wohl nicht mal mehr vor die Haustür wagen.
Ich stehe nun bezüglich dieser Problematiken schon seit Jahren mit meinem Hausarzt in Kontakt, habe eine anderthalb jährige Psychotherapie hinter mir, war mehrfach bei Neurologen, Vertrauensärzten und bis vor ca. 3 Monaten regelmäßig bei der Caritas in soziologischer Betreuung. Dort mußte ich auch den Versuch wagen, mich der ambulanten Gruppe anzuschließen, was natürlich fürchterlich schief ging. Am schlimmsten ist allerdings, daß man mich überall scheinbar nicht so sonderlich ernst nimmt. Einhelliger Tenor, "Sie müssen sich nur ein bisschen zusammenreißen, dann schaffen sie das schon", aber, wie gesagt, nix mit zusammenreißen, mittlerweile sauf ich schon morgens.
Seit bestimmt 3-4 Jahren drehen sich meine Gedanken fast nur noch um "Du mußt es doch irgendwie schaffen auch ohne Alkohol einigermaßen vernünftig durchs Leben zu kommen" und das bis zu 24 h am Tag. Doch je mehr ich verzweifle, desdo mehr sauf ich.
Das war jetzt nur ein kurzer Abriss der Situation, vielleicht finde ich ja mal die Zeit das Ganze in der Rubrik "Eigene Karriere" etwas ausführlicher zu schildern.
ZitatGepostet von tyshtria Ihr seid alle zurecht stolz darauf trocken zu sein und damit seid ihr mir um so vieles voraus, aber es klingt alles irgendwie so nach dem Motto, irgendwann wars genug und dann habe ich aufgehört. Manchmal liest man wenigstens so etwas wie "Ich hatte das Gefühl nicht ohne Alk leben zu könne" und genau das ist es.
nö, so ist das nicht - auch als trockener Alkoholiker ist man immer nur einen Griff vom naechsten Glas entfernt. Das Gefuehl, ohne Alk nicht leben zu koennen kenn ich sehr gut - ich hab mir damals, nachdem ich mich ein bisserl ueber Alkoholismus informiert hatte gedacht, ich versuch's mal, und wenn's nicht funktioniert, kann ich immer noch saufen. Ich weiss, das liest sich jetzt sehr einfach, war's aber nicht - in den ersten Tagen hab ich das naechste Bier wirklich nur stundenweise vor mir hergeschoben....(und da waren ja auch die koerperlichen Entzugserscheinungen dabei.) Aber, einen Versuch ist es wert. (den Versuch hab ich damlas uebrigens auch nur gemacht, um mir und meiner Umgebung zu beweisen, dass bei mir eh nix mehr hilft...)
Du schreibst von deinen negativen Erfahrungen mit diversen Organisationen - hast du's schon mal mit einer SHG versucht, da sitzen hauptsaechlich oder ausschlisslich Betroffenen, da wirst Du ernstgenommen.
Zitat , bin neu hier und nicht sicher, ob das was ich jetzt tue irgendwo hin führt,
Natürlich führt es irgendwohin wenn Du hier postest! Denn es gibt für jedes Handeln auch einen Grund! Und der steht doch schon in Deinem nächstem Satz.
Zitat habe jedoch ein kleines (???)Problem, auf welches ich leider keine Antwort gefunden habe.
Du suchst ganz einfach nach Antworten!!!
Und zwar darauf kleines (???)Problem
Warum sonst wohl würdest Du wohl kaum anderthalb Tage unsere Beiträge lesen?
Ich würde Dir gern helfen evtl. Antworten zu finden, denn ich weiss dass Du sie dringend brauchst. Und zwar sehr dringend. Denn Keiner postet aus Jux in einem Forum unter Akute Hilfe
Zitat aber es klingt alles irgendwie so nach dem Motto, irgendwann wars genug und dann habe ich aufgehört.
Dann würde ich Dich bitten nochmal anderthalb Tage zu opfern um richtig zu lesen, tyshtria! Hast Du schon mal was von Krankheiten mit tötlichen Verlauf gehört? Die Alkoholkrankheit gehört dazu! Natürlich nur wenn man/frau sie nicht durch ein abstinentes Leben stoppt! Oder man ist wie Du NOCH der Ansicht, hat die Angst oder hat das Leben einfach satt.
Zitat Ich habe seit Jahren massive Probleme damit, aber die Angst ohne Alkohol leben zu müssen ist so groß, daß ich über kurz oder lang alle Bestrebungen aufgegeben habe, dagegen anzukämpfen.
Selbst beim letzten von mir angeführtem Punkt kommt dann noch so etwas wie Selbsterhaltungstrieb bevor man/frau in die Kiste springt. Denn glaub mir tyshtria, keiner von uns hat aufgehört weil ihm der Alk nicht mehr schmeckte oder “weils irgendwie genug war”. Und wenn Du schon Deinen Job (du schreibst zwar indirekt) verlierst und Deine Freundin auszieht dann wird es echt Zeit darüber nachzudenken warum Dein Wunsch nach Saufen so groß ist. Oder ist es gar kein Wunsch? Ich nenne es mal Sucht!!!! Krasse Worte, tyshtria ? Gut, sorry dafür, aber genau so krass sehe ich Dein Problem. Also mein Angebot steht, wir können gern über Deine Probleme sprechen wenn Du willst!
ZitatDiese Ängste sind im laufe der Jahre zu einem immer größeren Problem sowohl beruflicher als auch privater Natur geworden. Der Alk kann sie zwar höchstens dämpfen, aber ohne würde ich mich mittlerweile wohl nicht mal mehr vor die Haustür wagen.
Genau an diesem Punkt war ich vor einigen Jahren auch: Angstsymptome mit Alkohol "therapieren", um den Alltag wenigstens einigermaßen bewältigen zu können (Genaueres findest du unter "Meine Alkoholkarriere"). Das Ganze hat nur zwei Haken:
1. Irgendwann musst du die Dosis so weit erhöhen, dass dein Körper sie nicht mehr verträgt, und was dann?
2. Löst der Alkohol keine Ängste, sondern dämpft sie nur, oder besser er hilft dir dabei, sie vor dir her zu schieben.
Ich behaupte, dass man diese Ängste (ich geh mal davon aus, dass deine Ängste meinen sehr ähnlich sind, sicher kann ich das natürlich nicht sagen) nur bewältigen kann, wenn man lernt, sie auszuhalten. Und das geht nur, wenn du einen klaren Kopf hast, sonst bietet sich immer das Erklärungsmodell "es hat geklappt w e i l ich etwas getrunken habe" an. Ich habe meine Ängste jedenfalls erst richtig in den Griff bekommen, als ich das Saufen aufgehört habe. Klingt jetzt auch ziemlich einfach, war es aber überhaupt nicht. Aber - es hat sich gelohnt.
Bei mir kam übrigens noch dazu, dass die Angstsymptome den Entzugserscheinungen sehr ähnlich waren, ich habe also die Wirkung mit der Ursache zu bekämpfen versucht. Vielleicht ist es bei dir ja ähnlich...
Die Angst, ohne Alk leben zu müssen, kennen wahrscheinlich die meisten hier, bei mir war sie damals auch riesig. Ich kann dir nur sagen: Versuche es, du wirst früher oder später feststellen, dass dieses "müssen" sich in ein "wollen" umwandelt. Das bringt einen nicht auf die sichere Seite (die gibts bei uns Alkis definitiv nicht), aber es macht das Leben doch wesentlich leichter.
Hier zu posten ist ein guter Anfang.
Für die weiteren Schritte wünsche ich dir von Herzen alles Gute!!!
Hallo Ihr seid ja wirklich super gut drauf, vielen Dank erst mal, hätte nicht mit soviel response gerechnet. Bin jetzt leider schon wieder zu dicht um auf jede Zuschrifft geziehlt zu antworten. Hab mal eben wieder in meiner Stammkneipe 5 Weizen und 2 Rama vertilgt, nachdem ich mir heute morgen zum startup erstmal 4 Pico's gegönnt habe. Versuche in Kurzform trotzdem auf jeden etwas einzugehen, ich meine das hier wirklich ernst und möchte nicht, daß ihr euch irgendwie verarsc... vorkommt. Habe leider aktuell leichte Bedienungsprobleme der Tastatur, werde trotzdem zu jedem kurz Stellung nehmen.
Zuerst einmal danke für das allgemeine herzliche Willkommen
An Richie: Bei Dir habe ich das Gefühl, daß Du meine Angst vor dem Abstürzen am besten verstehen kannst. Ich schaffe es gerade so, mein erstes Bier bis auf 17:00 zu verschieben, alles weiter könnte Selbstmord werden. Unter den div(per)versen Organisationen war auch eine SHG der Caritas, aber Männer leiden doch nicht unter Panikattacken !! Trotzdem danke ich Dir sehr herzlich, habe das Gefühl, werde länger bleiben, Ihr seid irgendwie anders (besser?)
Hallo Reiner Ja Du hast recht, keiner liest 1,5 Tage euer Forum und Postet dann, wenn er keine Probleme mit dem Sch... Alk hat, es sei denn er heist "bug" oder so ähnlich. Zu deiner Information, ja ich habe schon mal von Krankheiten mit tödlichem Verlauf gehört, habe knapp 2 Jahre in der Tumortherapie gearbeitet, von unserem damaligen Patienten leben heute wahrscheinlich keine 20% mehr. Alkoholismus ist sehrwohl auch auch eine tödliche Krankheit, aber jedoch mit einer angemessen hohen Lebenserwartung, besonders, wenn man wie ich sowieso das Gefühl hat, es wäre schon längst besser den Abmarsch zu machen, da man sowieso nichts wircklich auf die Reihe bekommt.
Krasse Worte sind völlig OK, laß uns weiter reden.
Last but not Least (war das Englisch so OK?) Matronula Ich kann auch nicht sagen ob unsere Ängste ähnlich gelagert sind. Jedoch lang mir leider nach wie vor die Tatsache "Es hat geklappt", egal ob ich etwas getrunken habe oder nicht. Ich weis das ist sch... aber irgendwie kann ich nicht anders. Ich wollte das müssen würde sich in ein wollen verändern, nur nach 20 Jahren Säuferkarriere glaube ich daran wirklich nicht mehr.
PS: Während mir meine zukünftige Exfreundin über die Schulter schaut, was ich hier schreibe, macht Sie mal eben ein Flässchen Sekt auf, cool oder ???
es gibt wohl einfache und schwierige Antworten auf dein Post:
Eine einfache Antwort: natürlich leiden auch Männer unter Panikattacken, genauso wie sie unter einer früheren sexuellen Nötigung leiden können. Wer etwas anderes behauptet ist - *entschuldige mich schon 'mal* - ein Idiot. Sag' das deinen " Experten ".
Eine mittelschwierige/-einfache Antwort: Wenn du das Gefühl hättest, es wäre schon längst besser den Abmarsch zu machen, da man sowieso nichts wircklich auf die Reihe bekommt, dann würdest du nicht hier schreiben. Also : vergiss den Gedanken ganz schnell 'mal wieder.
Eine schwierige Antwort, eigentlich (schon wieder) eine Frage: was hält dich davon ab eine Entgiftung mit anschliessender (Langzeit-)Therapie zu machen ?
tja da gibt es die verschiedensten Gründe. Wie ihr immer so schön sagt, ein Alki findet 1000 Gründe um weiter zu machen. Aber jetzt Spaß beiseite, zu einen ist da dann natürlich wieder die Angst vor Menschen im allgemeinen, die in mir wohl wieder einen wahnsinnigen Saufdruck auslösen würde und ich weis nicht, ob ich die Therapie nicht fluchtartig verlassen würde (und das wäre dann ja wohl ziemlich rausgeschmissenes Geld, ein anderer könnte mit diesem Platz vielleicht mehr anfangen). Ich muß jedoch zugeben, daß das nicht der Hauptgrund ist, ich habe vielmehr Angst davor mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Es ist schon schlimm genug, ständig zu spüren, daß man ein unfähiger Idiot ist und zu wissen, daß man sein Leben lang nur sch... gebaut hat. Aber sich das dann auch noch einzugestehen und anderen gegenüber zuzugeben "Ja ich habe alles falsch gemacht", ich pack das einfach nicht. Ihr habt wohl scheinbar nach eurer Entgiftung eine unheimliche Euphorie verspürt, ich hingegen befürchte, wenn ich diese Schritte wagen würde, eine innere Leere die ich nicht imstande wäre zu füllen und mit der ich nicht umgehen könnte. Ich bin doch jetzt schon so leer und lustlos. Am schlimmsten ist jedoch die Angst vor Rückfällen, es gibt nichts in meinem Leben das dauerhaft gewesen wäre, alles ist nur für eine gewisse Zeit gut gegangen. Wenn das in diesem Fall auch passieren sollte (und ich fürchte die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch), wie kann man dann mit der Schande umgehen?
du führst da Gründe auf die, genauer betrachtet, gar keine sind. Es sieht fast so aus als ob du wirklich 1000 Gründe suchst um weiter zu saufen. Du schreibst immer "...würde..." .. "...ich weiss nicht..." .. "...das wäre dann ja..." .. "...ich befürchte..." .. "..wennn ...sollte.." . Also alles Gedankensprünge in die Zukunft, du mutmasst über Dinge, die du noch gar nicht gemacht hast - und eigentlich auch nicht machen willst. Über kurz oder lang wirst du dich mit deiner Angst auseinandersetzen müssen - oder weitersaufen. Über kurz oder lang wirst du dich mit dir selbst auseinadersetzen müssen - oder weitersaufen. Ob bei dir eine " innere Leere " nach einer Entgiftung eintritt kannst du erst schreiben wenn du sie hinter dir hast. Selbst wenn das so sein sollte gibt es dafür Hilfsangebote. Mit der Angst vor Rückfällen bist du auch nicht allein, das geht wohl den meisten so. Deshalb ist z.Bsp. eine gute Gruppe enorm wichtig. Und zu deinem Gedankengang " Schande " gibt es den wohl meistzitierten, aber immer noch gültigen ' Alkoholikersatz: ' Es ist keine Schande alkoholabhängig zu sein, es ist nur eine Schande, nichts dagegen zu tun '. Und weil ich gerade beim Zitieren bin, noch eines , das meiner Meinung nach auf dich zutrifft: ' Es gibt viele Gründe alles so zu belassen wie es ist, aber nur einen etwas zu ändern: "Du hältst es einfach nicht mehr aus" . ' Und es scheint mir, tyshtria, du magst es nicht mehr aushalten.
tommie _____________________________ trocken geht es mir gut, denn trocken weiss ich was ich tue.
Deiner Angst vor fremden Menschen kannst du dich am besten in einer ländlichen Selbsthilfegruppe (Stadt-Gruppen sind erfahrungsgemäß zum Teil ziemlich gross) stellen. Ich rate dir eine Gruppe mit zahlenmäßig überschaubaren Teilnehmern ausfindig zu machen. Vielleicht bringt es dir auch was, wenn du weisst, dass du jederzeit ohne Angabe von Gründen den Gruppenraum verlassen kannst! Setz dich in die Nähe der Eingangstür, schau, dass dein Auto nicht allzu weit weg geparkt ist und du hast eine sichere "Fluchtmöglichkeit".
Ich wünsche dir, dass du sie nicht in Anspruch nehmen musst, aber die Möglichkeit dazu hast du.
Du musst am Anfang in einer Gruppe nicht dein ganzes Seelenleben auf den Tisch legen. Du musst eigentlich dort überhaupt nichts. Bei den Anonymen Alkoholikern gilt z.B. der Grundsatz, dass nur der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören genügt. Das lässt dir doch alle Freiheiten zu. Es wird niemand etwas sagen, wenn du nicht nüchtern kommst. Es kann schon sein, dass dir das am Anfang nicht gelingt, dass du dir Mut antrinken musst, um zur Gruppe zu gehen. Das kannst du machen. Versuch es!!
werds wohl wircklich mal auf die Art versuchen, wie Mietzekatz das vorgeschlagen hat. Die werden mich schon nicht auffressen. Hoffe nur, daß meine Nerven das aushalten das mit dem Mut antrinken wäre mir schon sehr peinlich. Alle Achtung Tommie, Du kommst ja schneller auf einen meiner Knackpunkte als alle fachlich geschulten Personen die sich bisher mit mir auseinander gesetzt haben. Du hast vollkommen recht, dieses ewige "..könnte, ..wäre, aber was ist dann?, ..." ist leider einer meiner Grundzüge den ich absolut nicht leiden kann, damit kommt man nicht weiter. Daran ist schlichtweg schon jeder verzweifelt (Familie, Freundeskreis, Kollegen, Ärzte, usw.), nur leider komme ich nicht dagegen an. Ich bin ein hoffnungsloser Pessimist, denke vor jedem Schritt schon 100'te Möglichkeiten voraus (leider immer nur, was alles Schief gehen könnte), habe vor jedem Gespräch (Kontakt, Telefonat, ect.) schon jegliche negativen Scenarien durchdacht. Aber das ist schon so, seit ich mich erinnern kann und bisher konnte mir noch keiner konkret sagen, wie man sich sowas abgewöhnt. Du wirst jetzt wahrscheinlich sagen (siehst Du es geht schon wieder los!) "Das gewöhnt man sich ab, indem man den ersten Schritt tut und nicht immer gleich über die Zukunft nachdenkt" und hast damit sicherlich auch recht.
"Sie sind nicht therapierbar" wie oft habe ich diesen Satz schon gehört (jedesmal aufgrund meiner ständigen "wenn" und "aber") aber !!! dies w & a sind Teil (Ursache?, Schutzfunktion?) meiner Ängste. Deshalb habe ich ja solche Angst in eine Gruppe / Therapie zu gehen, ich will nicht, daß wieder alle auf mir rumhacken (hat jetzt nichts mit deiner Aussage zu tun) "Du willst ja sowieso nicht", "Du gibst dir ja keine Mühe", "Du suchst nur Ausflüchte" uä. Ich beschäftige mich mit der Alkproblematik nur schon seit über 10 Jahren, davon die letzten 6 ziemlich intensiv, nur leider lande ich immer wieder an dem Punkt, an dem wir jetzt sind. Und dann geht es irgendwie nicht weiter, scheinbar will ich wirklich nicht.
ich danke Euch, Ihr leistet hier in diesem Forum super Arbeit
Sorry, aber irgendwie klappt das bei mir mit der Anmeldung immer nur ein Fenster weit und dann sind die Anmeldedaten futsch. Das vorhergehende war natürlich nicht von Gast-Unbekannt. ............................................................
Hi tyshtria,
wenn du gleich auf der Boardstartseite deinen Usernamen und das Passwort eingibst kann dir das eigentlich nicht passieren. Es kommt allerdings auch auf deine persönliche Browsereinstellung an, wenn du sichere Cookies, so wie sie hier verwendet werden, akzeptierst bleiben deine Daten so lange erhalten bis du dich wieder ausloggst.
Also ich selbst bin jetzt schon zig Jahre bei AA und auf mir hat noch niemand herumgehackt. Dort sitzen ausschiesslich Betroffene am Tisch und wie Richie schon sagte, jeder erzählt nur von sich selbst. Konkrete Ratschläge werden nach Möglichkeit vermieden. Aber du kannst aus den verschiedenen Aussagen entnehmen, wie andere ähnliche Schwierigkeiten, die du selbst auch hast, gemeistert haben. Es sitzen keine Übermenschen am Tisch. Ganz normale Leute, wie du und ich. Mit Ängsten und Unsicherheiten, mit Schwächen und Stärken. Und wenn dein Goldfisch die Masern hat und du dich darüber grämst, darfst du das auf den Tisch legen und keiner wird über dich lachen. Denn es sind die kleinen Dinge, die banalen sozusagen, die uns Alkis so schwer auf der Seele liegen. Und dazu habe ich meine Gruppe. Deshalb gehe ich auch nach so langer Zeit immernoch hin. Es ist ein Segen, dass es so etwas gibt.