Ich habe leider einen bösen Rückschlag! Ich habe seit drei Tage nur noch drei Stunden am Stück schlaffen können und bin total Nervös, zittere beim Einkaufen und mir ist oft übel. Bin jetzt die 8.Woche ohne Alk und ich will nicht mehr saufen. Hat jemand Erfahrung mit Depressionen? Kann man was dagegen tun ohne die Sucht wieder Herr werden zu lassen????
Bin ja mal gespannt auf die Antworten....mir geht es nach 5 Wochen ohne Alkohol genauso wie dir, dazu kommt bei mir noch die totale Angst und Panik, ohne zu wissen wovor. Ich dachte schon, ich wär jetzt wirklich total verrückt geworden, weil es zwischendurch schon besser war und seit ein paar Tagen wieder so schlimm...
ihr wisst vielleicht insofern ein wenig Bescheid hier im Forum, dass ihr gemerkt hat, dass die Mieze eigentlich niemand gern zum Arzt schickt...... Eigentlich.....
Aber wie ihr euer momentanes Befinden schildert, mach ich damit mal eine Ausnahme und lege euch beiden einen Arztbesuch nahe....Kein Mensch muss sich so quälen, wie ihr das geschildert habt.
Sicher gibt es in den Anfängen immer Tage, die "nicht so ganz in Ordnung sind".... es gibt Nächte, in denen man nicht so gut schläft, Stunden der Unruhe - weit entfernt von jeder Gelassenheit. Manchmal hilft ein Gespräch, ein Telefonanruf, eine Ablenkung. Fühlt man sich jedoch so schlecht, dass auch das nicht gelingen will, sollte eigentlich schon ein Arzt um Rat gefragt werden.
Wenn ein gar zu grosser Aber vor den Herren in Weiss besteht, dann hilft nur "Augen zu und durch". ABLENKUNG, ABLENKUNG, evtl. GRUPPE - GRUPPE - GRUPPE. Das ist die Alternative. Auf jedenfall "Hände weg vom ersten Glas"!!!!!
....ja ich habe Erfahrungen mit “Depris”..und da allein wieder rauszukommen erscheint mir aus meiner heutigen Sicht fast schier unmöglich. Mein Vorschlag ist: Holt Euch Hilfe bei „Fachleuten“ Geht zum Arzt sprecht darüber, aber unterschlagt bitte nicht Euer Alkoholproblem!!! Ich schreib das deshalb, weil sonst die Behandlung genau das Gegenteil bewirken kann !!
ich habe in den letzten Tagen auch nicht so gut geschlafen. Musste in der Nacht immer für eine Zeit aufstehen. Ich war zu unruhig – habe aber so viel ich weiß keine Depris.
Jetzt habe ich seit 2 Tagen bevor ich ins Bett gehe Baltrian – Dragees eingenommen. Die helfen mir wunderbar. Endlich habe ich mal wieder durchgeschlafen.
Lieber Peter, liebe Jalava bitte nehmt den Rat von Miezekatz u. Reiner an und geht zum Arzt. Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist ohne Hilfe durchzuhalten.
Ich halte Euch beiden ganz fest die Daumen – "Haltet durch" und Fingen weg vom Alk.
Ganz liebe Grüße Rosa Krebs
PS: Ich versuche ab heute Abend die Natur mit dem Fahrrad zu erkunden um mich bis am Abend müde zu strampeln.
Also, zum Arzt geh ich jede Woche, eben wegen dem Alkohol, und der weiß das auch. Ich hab nur irgendwie das Gefühl, dass der mir nicht helfen kann - womit denn auch? Ich hab ihm schon gesagt dass mein Kreislauf auch irgendwie nicht in Ordnung kommt (ständig hab ich das Gefühl, ohnmächtig zu werden), und da meinte er, da könnte man nichts machen, das ginge von alleine wieder weg.
Ich hab auch das Problem, dass ich erstens diesen Zustand gar nicht so richtig beschreiben kann, zweitens Probleme habe darüber zu reden (das ist ja eine meiner Ängste, zu reden, schon allleine davor hab ich total Panik) und drittens, als ich es hin und wieder doch angedeutet habe, mehr oder weniger gehört habe, "das geht von alleine weg, das kommt mit der Zeit".
Ich bin verwirrt, weiß nicht was richtig und was falsch ist und denk mir zwischendurch, ich sollte mich einfach nicht so blöd anstellen.
Ich will nicht trinken, aber lang halt ich das nicht mehr aus.
bitte halte noch etwas durch, gebe nicht auf. Es kann wirklich nur besser werden, verfalle nicht in den Irrtum, dass Alk Dir helfen könne. Trinken macht alles nur schlimmer. Irgendwann machst Du dann wieder einen Neuanfang und alles fängt dann wieder von vorne an.
Du schreibst Du hast schon 5 Wochen durchgehalten "Bravo" und das ist schon eine schöne Zeit, mach bitte weiter und lass Dich durch den Alk nicht aufhalten.
Ich freue mich, dass Du den Mut gefunden hast zum Arzt zu gehen und über Dein Alk-Problem zu reden, das ist immerhin schon ein ganz toller Anfang.
Vielleicht hat Dein Arzt ja keine Ahnung von Alkoholismus, dann musst Du ganz schnell einen anderen finden. Hast Du es schon mit einer Selbsthilfegruppe oder Beratungsstelle versucht? Rufe bei einer Selbsthilfegruppe oder Beratungsstelle an und erkundige Dich nach einem Arzt, der Dich und Dein Problem besser versteht. Besser wäre noch, Du gingst gleich heute Abend in eine Selbsthilfegruppe, da ist man jederzeit herzlich willkommen. Ich bin seit ca. 10 Wochen trocken und besuche die AA-SHG. Da kannst Du Dein Problem anbringen und vielleicht haben die ja die besseren Tipps, die Dich weiterbringen.
Ich halte Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir die Kraft weiter nüchtern durchs Leben zu gehen
Da bin ich schon dabei: bis zu dreimal die Woche SHG, Suchtberatungsstelle und so. Probier grad alles durch, weil ich denke, beim nächsten Rückfall krieg ich mein Leben echt nicht mehr in den Griff...versuche, jede Hilfe zu nehmen, aber das Reden fällt mir sehr schwer. Jemand anzurufen trau ich mich so gut wie nicht, trotz einer Latte von Tel.-Nummern. Wüsste auch gar nicht was ich sagen soll, da fällt mir dann eh nichts vernünftiges ein. Ich schlepp mich halt so von Tag zu Tag ohne Alkohol in der Hoffnung, dass es tatsächlich irgendwann besser wird.
Morgen geh ich zum Arzt, und dann versuch ich dem mal zu erklären wie ich mich fühle, vielleicht habt ihr Recht und der kann wirklich helfen, wenn nicht, hab ich ja auch nichts verloren. Wobei der Arzt schon in Ordnung ist. Muss halt den Mut noch finden den Mund aufzumachen.
wenn das Reden auch am Anfang noch schwer fällt, kannst Du doch hier schreiben. Ich bitte Dich nur nicht aufzugeben. Die ersten Wochen sind immer die Schlimmsten. Du hast soviel Krampfgeist, Du wirst es schon schaffen.
Auch finde ich es toll, dass Du den Mut findest noch mal zum Arzt zu gehen, um ihm ganz genau Deine Befürchtungen und Deine Gefühle, erklären willst. Je genauer er bescheid weiß, desto besser kann er Dir helfen.
Telefon-Nummern hatte ich am Anfang auch viele und mich nicht getraut mit jemanden zu reden. Habe immer die Befürchtung, dass man mich nicht versteht – mein Problem kann ich so schlecht beschreiben.
Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich noch nicht beim Arzt war. Ich bin so erzogen worden, dass man erst zum Arzt geht, wenn man den Kopf schon unterm Arm trägt und irgendwie kann ich es nicht abschütteln. Siehst Du, da hast Du mir schon einiges voraus.
Was du beschreibst (das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden) hört sich für mich wie eine Panikattacke an, aber ich bin kein Arzt !!!!! Vielleicht ist dein Arzt ja ein stinknormaler Hausarzt und kann das garnicht beurteilen. Bitte ihn doch einfach konkret nach einer Überweisung zu einem Psychologen/Therapeuten, der kann das sicher viel besser einschätzen/abklären. Da brauchste dich echt nicht für schämen. So etwas hängt ja gerne mit Alkoholismus zusammen, wenn man versucht solche Zustände mit Alkohol in den Griff zu bekommen. Laß das abklären, geh doch einfach zu einem Doktor der sich da auskennt. Wäre so mein Tip.
Ja, das ist mein ganz normaler Hausarzt, der wirklich sehr OK ist (sonst würd ich mich da gar nicht mehr hintrauen).
Ich weiß einfach nicht, wie ich diesen Zustand beschreiben soll. Hab einfach ständig Angst, so, dass mir richtig schlecht wird teilweise. Und es gibt keinen Grund dafür.
Hab auch schon gelesen dass solche Anfälle normal sind, keine Ahnung. Aber ich hab langsam das Gefühl, dass das immer schlimmer wird.
Hört sich irgendwie bescheuert an, ich weiß, aber ich hab keine Ahnung wie ich das rüberbringen soll.....
ZitatHab auch schon gelesen dass solche Anfälle normal sind, keine Ahnung. Aber ich hab langsam das Gefühl, dass das immer schlimmer wird.
..... dann laß dich überweisen von deinem Hausarzt zu einem Psychotherapeuten . Es ist durchaus möglich das das nicht direkt mit deinem Alkoholproblem zu tun hat, das du das früher schon gehabt hast und es nur durch die Trinkerei "gedeckelt" war. Das ist wie die Frage mit dem Huhn und dem Ei, was war zuerst da ? Die Panikattacken oder die Trinkerei.
Auch depressive Menschen trinken oft, weil das Leben dadurch erträglicher wird. Das ist ähnlich.
Ich werde auf in jedem Falle zum Arzt gehen. Es kann doch nicht normal sein das es mir nach 8 Wochen ohne Alk wieder so geht als wenn es gerade mal 3 Tage wehren. [f1][ Editiert am: 04-06-2003 2:20 ][/f]
ich drücke Dir ganz fest die Daumen und hoffe, dass der Arzt Dir ganz schnell helfen kann. Bitte schreibe wieder – wie es Dir geht, wie Du Dich fühlst, wie Dir geholfen wurde. Ich würde so gerne den Weg mit Dir weitergehen. Also lass von Dir hören.
auch ich habe Tage zwischendurch, an denen es mir nicht so gut geht - und das nach acht Monaten. Das fühlt sich dann an wie etwas abgeschwächte Entzugserscheinungen. Leichte Angst, auch Ohnmachtsangst (du bist nicht allein Jalava), leichtes inneres Zittern, Unruhe. In den ersten Wochen trat das häufiger auf - ganz verschwunden ist es immer noch nicht, aber seltener geworden. Zuerst hatte ich immer Angst, ich hätte aus Versehen etwas gegessen, was Alkohol enthält. Dem war aber nicht so. Wenn ich jetzt solche Attacken bekomme, versuche ich, darüber nachzudenken, wie ich mich in den letzten Tagen ernährt habe. Meistens war das dann ziemlich einseitig. Denn: Mit Alkohol kann das alles nichts mehr zu tun haben. Man erwartet ja auch, daß man sich jeden Tag super gesund fühlt, nur weil man nicht mehr trinkt. Aber der Körper reagiert auch auf andere Dinge wie Streß, Flüssigkeitsmangel, einseitige Ernährung, zuwenig Bewegung usw. Früher haben wir das nur nie registriert - weil wir uns betäubt haben. Ich persönlich gerate auch leicht in Panik, wenn diese Zustände kommen. Ich versuche aber, - da ich das ja nun schon kenne und weiß, daß es auch wieder weggeht - etwas cooler zu sein. Als erstes sage ich mir immer: Es kann nichts mit Alkohol zu tun haben - suche nach anderen Dingen.
Vielleicht sind es auch Angststörungen, die man schon immer hatte - nur, wie Bea so schön gesagt hat, man hat sie immer schön zugedeckelt.
Irgendwie muß man lernen, damit klarzukommen - notfalls mit therapeutischer Hilfe. Ich gehe da auch immer noch allein durch und hoffe, daß es mit der Zeit seltener wird, daß diese Anfälle kommen.
Jalava, mach deswegen keinen Fehler. Alkohol macht alles nur noch schlimmer als es schon ist. Vielleicht hilft es Dir schon, daß Du nicht allein mit dem Problem bist.