wahre worte helena. ich bin aber nicht so extrem pikobello, wenn du meinen schreibtisch sehen könntest:-))) aber klar, immer gut gekleidet und parfums etc. sicher. wie gesagt, gestern habe ich zum ersten mal nach 12 jahren wieder einen check vom arzt machen lassen, aber zum zahnarzt renne ich regelmässig. ist ja für die optik. ja, das flaschen be-und entsorgen, man hat ja das wirklich im griff, bestimmte läden in die man geht, aber nicht jeden tag in den gleichen, was könnte die kassiererin denken! nun, es macht eigentlich keinen spass immer zu denken, was andere von einem denken, anstatt zu überlegen, wie geht es mir! aber die vorstellung, ohne wein zu leben, ist eine ziemliche horrorvision. dazu mag ich das getränk eigentlich zu gern. angefangen hat das so richtig erst während des studiums, beim lernen. also ziemlich spät. aber das lernen war einfacher. und so richtig erst mit ende 20. jetzt bin ich 36 und weiss nicht mehr, wo es langgeht. aber vielleicht fehlt auch ein hobby. und sport.
Zitatwieso darf es mir nicht gut gehen? auch wenn es mir gut geht, ich alle voraussetzungen habe, dass es so sein könnte, tue ich alles dafür, dass es mir bloss schlecht geht
.... hach, wie kommt mir das bekannt vor. Und auch deine Aussage, das du immer schon einfach nur mitgeschwommen bist, ohne eigene Anstrengung. Kenne ich auch gut, mir war das Mitschwimmen meist schon viel zu anstrengend, und da gabs oft genug auch Ärger. Ich konnte mich bemühen wie ich wollte, ich kam nicht auf einen grünen Zweig, heute denke ich es lag an meinem mangelndem Selbstwertgefühl und dem sich selbst im Weg stehen, durch die Trinkerei. Das einzige was ich gut hingekriegt habe war meine 2te Ausbildung mit 26, das war mein eigener Wille und das zog ich auch durch. Und den job selbst hatte/ habe ich auch gut im Griff. Komisch, da konnte ich Verantwortung übernehmen, wenn es um andere Menschen geht. Nochmal zum sich selbst so leid tun, ich denke das sind Trinkgründe suchen. Das Verharren darin, das ist eine Spirale aus der ich auch über Jahre nicht hinausgekommen bin. Ich nahm mir durch die Trinkerei die Möglichkeit einer vernünftigen ( auch emotionalen ) Sozialisation. Ich nahm mir auch die Möglichkeit mit den Unbillen des Lebens umgehen zu können. Gefühle richtig einordnen zu können, ich ertrank ja alles in der Bierflasche. Ich lernte auch nicht zu mir zu stehen, ich sah nicht das es dem Großteil der Menschheit eigendlich egal ist was ich tue - Kopfkino, wenns und abers - denn alle haben genug mit sich selbst zu tun. Ich denke andere kümmert es erst, wenn man durch die Trinkerei auffällt. Dazu eine Frage, bist du sicher du fällst nicht auf ? Wenn du dir vor der Arbeit schon ein Glas Wein genehmigst ? Alles was du schilderst ganznette, klingt für mich nach einem großen Problem. Du weißt nicht wie mit dir selbst umgehen, du kannst dich nüchtern nicht ertragen, auch das kenne ich sehr gut. Ich trank nur nicht jeden Tag. Da liegt ein harter Weg vor dir, harte Arbeit an dir selbst, solltest du wirklich an deiner Situation etwas ändern wollen. Du must dich und deine Verhaltensweisen neu überdenken, deine Selbstlügen aufdecken. Dabei kann man dir helfen. Denn durch die Trinkerei wird dein Selbstwertgefühl auch nicht besser, (das kann nur ganz tief aus einem Selbst kommen) dazu kommt noch die riesige Scham und das Gedankenkreisen "wie merkt keiner was". Und weil du dich so schämst, mußt du weitertrinken, um das zu vergessen. Ich kenne auch das. Es ist ein Kreislauf. Ich hoffe sehr für dich, das du dir helfen läßt, denn niemand sollte sich so erbärmlich fühlen müssen, und sich so klein fühlen.
klar - mein Schreibtsich sah auch immer wüst aus - sieht er auch jetzt noch. Auch in den Schränken und Schubladen sah es nicht besser aus. Aber da waren ja Türen vor. Der äußere Schein stimmte - nur dahinter durfte man nicht gucken - genau wie bei mir. Irgendwo muß sich das innere Chaos ja widerspiegeln. Mittlerweile sind meine Schränke und Schubladen - grob gesehen - sehr ordentlich sortiert. Dafür renne ich aber nicht mehr schon morgens um acht völlig hektisch mit dem Staubsauber durch die Gegend. Das mit dem Sport ergibt sich irgendwann von allein. Also ich kann mich auch nicht gerade als sehr sportlich bezeichnen. Aber seitdem ich nicht mehr trinke, bekomme ich schon ab und an mal Bewegungsdrang. Für meine Verhältnisse ist das schon enorm. Aber dadurch, daß man sich nicht mehr verstecken muß, wird man ja auch spontaner. Und daraus ergeben sich dann automatisch mal eine Radtour oder ein Spaziergang, ein Badminton-Spiel oder was auch immer. Übrigens meinte ich auch, auf den Geschmack von Wein nicht verzichten zu können. Und manchmal schmecke ich immer noch den trockenen samtigen Geschmack auf der Zunge. Aber ich weiß ja, wie das bei mir immer endete. Von daher halte ich es lieber mit Tee. Schmeckt auch nicht übel.
ja baerchen, übrigens, du schreibst immer so nett. wie helena. wie gesagt, ich lese schon lange mit und das ist mir aufgefallen. tja, harte arbeit:-))) das liegt mir eigentlich nicht:-))))))) mein selbstwertgefühl ist viel zu gross, zu gross, um echt zu sein.
eben, Ganznette, eben .... ist es dann nicht auch eine Selbstlüge ? Ach und ich schreibe eigendlich nur das, was ich mit mir selbst erlebt habe, und glaube mir, ich will kein Zurück mehr ! Diese Entwicklung möchte ich keinesfalls missen !
bei mir war es eher so, daß ich das normale Mittelmaß nicht ertragen konnte. Es gab entweder nur Sternstunden oder aber das von Bea so oft beschriebene Jammertal. Das Dazwischen - eine ruhige Ausgeglichenheit - das gab es nicht. Das konnte ich auch einfach nicht aushalten. So war es auch immer in meinen Beziehungen. Ich wollte nur auf Wolke sieben schweben, wenn mich dann der gleichförmige Alltag einholte, oder mein Partner halt von der rosa Wolke mal runter wollte, dann zog ich es vor, mich ins Jammertal zu verziehen. Ich mußte von meinen Gefühlen her immer nur die Extreme durchleben - das Mittelmaß hat mich zu Tode gelangweilt - es hat mir auch Angst gemacht. Ich weiß bis heute nicht, warum das so war. Mittlerweile kann ich das "Dazwischen" annehmen. Mann kann ja nicht nur auf Hochtouren laufen. Wie es in einer Beziehung aussehen würde - das weiß ich nicht. Ich lebe ja immer noch allein - bin auch noch nicht wieder so weit, das Wagnis Beziehung einzugehen, weil ich Angst habe, in diese alten Verhaltensmuster zurückzufallen. Aber ich gebe mir die Zeit, die ich brauche. Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es Geduld zu haben. Mit mir selbst und auch mit anderen.
ich habe die Beiträge dieses Threads teilweise mehrfach gelesen: Ich kann Deine Gefühle nur bestens nachvollziehen. Wer kennt nicht Deine Ängste, „zu denen da zu gehören“, auf die alle mit den Fingern zeigen? Nach allem, was ich aus Deinen Beiträgen herauslese, gehörst du zu „denen da“, also uns Ist aber auch nicht weiter schlimm, oder ? (Glaub mir, es interessiert ganz wenige Menschen, ob Du keinen Alk trinkst. Nur die ALkis fragen )
Zu Deiner Info: Ich bin ein „Nur“- Abend und „Nur“-Bier-Alki, der nächste Woche mit einer ambulanten Therapie anfängt. Ich erhoffe mir den endgültigen Durchbruch zu einem ausgeglichenen, gelassenen Lebensstil. Ein schönes Ziel, nicht wahr? Ich habe schon viel dafür vorgearbeitet und lebe zum Teil eine völlige neue Gedanken- und Gefühlswelt jenseits von „Perfektionismus“, „Ängsten um Arbeitsplatz etc.“, Selbst-Wertzweifeln etc. Ich weiß, dass es sich lohnt: Ich habe vor 1,5 Jahren mit dem Rauchen aufgehört! (Bin aber nicht militant :rolleyes
Ich sehe diese Therapie als eine große Chance: Ich tue etwas für mich – und indem ich das tue profitiert meine Umgebung (Familie etc.). Übrigens: Ich zahle einen Selbstanteil – so bleibt das Ganze schön anonym
Nur zur Info, da es Dich ja anscheinend auch interessiert. Es gibt nach meinem Kenntnisstand folgende Therapiemöglichkeiten (keine Vollständigkeit angestrebt). Folgende Phasen sind nach meiner Kenntnis wichtig: Entzug und Therapie, Entzug um von dem Scheißzeug loszukommen, Therapie um zu klären, wofür der Alk gebraucht wurde. Es muss aber Peng im Kopf machen - sonst ist alles nichts!
1. Es gibt Selbstaufhörer (Entzug und Therapie) 2. Andere entziehen selbst und gehen in SHG 3. Es gibt Leute mit privatem Entzug (wie ich), die dann eine reguläre (über den Rentenversicherungsträger finanzierte) ambulante Therapie machen oder einen Selbstanteil zahlen. Logischerweise müsste es dann auch gehen, dass man selbst einen Psychotherapeuten zahlt. 4. Für Golfer gibt es auch teure Privatkliniken ( a la Harald Juhnke – es empfiehlt sich zu googeln. 5. Dann natürlich Entgiftung im Krankenhaus (empfiehlt mittlerweile jede Beratungsstelle aus Furcht vor Krampfanfällen und Delir) und anschließende LZT.
Informieren muss man sich unbedingt. Mir waren z.B. Unterschiede zwischen SHG nicht bekannt wie zwischen AA und Kreuzbund.
Viel Erfolg! Das Leben ruft! Bestimmt! Nicht Sitzen-Bleiben!
@Ameise: Deine Beiträge sind wirklich unheimlich toll!!
Hallo , sehr geil dieser Threat!!!! Hier geht es richtig ins Eingemachte. Ich habe das Gefühl hier etwas zu begreifen was ich einfach noch nicht wusste!Klar ist das noch keine Lösung aber es hilft mir weiter!! Tommy,erkär doch bitte mal dein Posting,ich fühle mich angesprochen! Mensch,wenn das so weitergeht mit dem Gedankenaustausch und Aufklärung im Net,dann haben wir alle eine chance!! Nick
es ging darum das man als Nasser nach aussen hin der/die Beste/r ist, aber innen drin schauts scheiße aus.
Wollte eigendlich nichts schreiben zu dem Thema, aber wenns hilft n bischen weiterzuspinnen hier schreib ich gern. Ich hab mich bei den durchlesen von dem Thema immer wieder gefragt ob es nur Frauen so geht. Also bei mir wars genauso, nach aussen der Perfekte Typ, immer geguckt das die Kleidung und Schuhe (ganz wichtig) sauber sind und so, aber drinnen (auch in den Schubläden und Schränken) wars das Chaos. Auch unbedingt duschen bevor man "raus" geht... Naja, Parfum hab ich ned aufgelegt, deswegen halt das duschen, des hält auch n bischen an. Also ned falsch verstehn ihr Frauen hier, ich konnte halt ned in ner Parfumwolke rumlaufen, gibt zwar für Männer Rasierwasser, aber des übertönt in echt nix. Will auch ned sagen das wenn man als Frau in ner Parfumwolke rumläuft sich ned gewaschen hat... Frauen sind da halt anders.
@ganznette: Das Gefühl wenns einen ganz gut geht und dann was machen damits einem schlecht geht, kenne ich. Ich nenn mal n Beispiel: Beim einschlafen als es mir gutging konnte ich ned einschlafen. Ich musste immer was denken damit´s mir schlecht geht, und *schwupps* war ich im Reich der Träume.
Kann nur sagen das das kein Problem mehr ist seit dem ich trocken bin. Da kanns mir noch so gut gehen, das "gutgehen" ging über in "zufriedenheit". Und wenns mir schlechtgeht, naja, dann kann ich umso besser einschlafen Gibt halt auch Tage wo ich ned soooo super drauf bin.
Könenn wir des Thema n bischen weiterspinnen? Interressiert mich.
Liebe Grüße Andi
Ps.: Will noch was schreiben wegen dem Träumen: Wo ich noch nass war hab ich ned viel geträumt, jetzt umso mehr. Letzte Nacht z.b. hab ich geträumt das ich nochmal in die Berufs- schule gehe, waren aber Bekannte von jetzt da. Also die Umgebung von damals, aber die Leute von heute. Hab darüber nachgedacht und bin auf was gekommen (kann sein das das verrückt ist): Als Kind habe ich mich entwickelt, als ich zum saufen angefangen habe, war die entwicklung stillgestanden, seit über nem Jahr geht die Entwicklung weiter. Anschaulich: 0-15Jahre "bunt" - 15-32Jahre "grau" 32-33 wieder "bunt". Ich hoffe ich hab des n bischen anschaulich rübergebracht was ich meine. Wenns verrückt ist.. mei, mir egal, mir gefällts Besoffen war verrückter.