Hallo! ersr einmal ein riesenkompliment an das tolle board. das ist mit abstand m.e. das beste. welche meinung habt ihr über die kliniken mit den unterschieden zwischen privatpatienten oder gesetzlich versicherten? gibt es unterschiede in den einzelnen abteilungen oder gar kliniken? und wie ist das leben dort? kann man sich frei bewegen,rauchen, lesen, hat man freizeit, hat man einzelzimmer mit den "normalen komfort", wie ist das essen, wie ist das mit der wäsche etc. ich kenne nur storys eines landeskrankenhauses, und die waren einfach nur horror... vorab vielen dank für die antworten
ich kann Dir nur von meiner LZT berichten (bezahlt von der BfA)
Rauchen:Nur in der Freizeit und zu bestimmten zeiten, nicht auf dem Zimmer.
Lesen: Ebenfalls in der Freizeit.
Arbeitszeit in der Therapie von 8 bis 17 Uhr.
Wäsche: Es gab eine Waschküche mit Waschmaschinen und Wäschetrockner. Eintrag in die Liste zum waschen. Waschen ebenfalls nur in der Freizeit.
Es gab prinzipiell nur Zimmer mit Zweierbelegung. Zimmer wurden von den Patienten selbst gesäuberter, mit anschliessender Kontrolle durch das Putzpersonals. n
Verstösse gegen die Klinikordnung wurden mit einer gelben Karte geahndet, bei 3 gelben Karten folgte eine rote Karte und damit die Entlassung.
Ebenfalls zur Entlassung führte Alkohol,Tabeletten oder Drogenkonsum.
Medikamente nur auf Verordnung des Arztes, wobei die Medikamentenausgabe im Pflegezimmer erfolgte und die Medikamente unter den Augen des Personela eingenommen werden mussten.
Ausgangie ersten 8 Wochen nur täglich eine halbe Stunde im "Dreierausgang", sprich man selbst und zwei Mitpatienten die schon mindestens 4 Wochen in der Klinik waren.
Wochenendausgang erst nach 8 Wochen.
Nach 8 Wochen ebenfalls der erste "Heimaturlaub" übers Wochenende.
Hört sich übrigens schlimmer an als es ist. Ich habe mich in der LZT wohl gefühlt und es war die wichtigste Erfahrung meines Lebens.
Ich hoffe ich habe Deine Fragen beantwortet.
Übrigens herrscht in der Therapie genauso ein 8Stunden Arbeitstag wie im normalen Leben.
Kurz zur LZT Kliniken Daun, Thommener Höhe (in der Liste ist ein Link):
- 8 Stunden Therapieprogramm - 2-Bett-Zimmer, Cafeteria, prima Essen - Telefon auf dem Zimmer - gute medizinische Betreuung - Zusatzangebote - wie autogenes Training etc. - Computerraum mit Internet - viele Sportmöglichkeiten - Gruppen zu 12 Personen - zuerst Ausgang in 3er-Gruppen, später allein - Hilfe bei Arbeitssuche, Bewerbungstraining - u.v.a.
Man/Frau kann sich da wirklich wohlfühlen - vorausgesetzt, es besteht Klarheit, warum man dort ist. Zu dieser Erkenntnis wird einem aber verholfen. :-))
danke für die infos. was macht man eigentlich während dieser "arbeitsstunden"? ich habe allerdings von einer privatklinik, laasbruch oder so gehört, da läuft das ganze eher 4 *hotelmässig ab. einzelzimmer, viel spazierengehen, viel therapie, wäsche wird gemacht, zimmer auch, und das soll richtig entspannend sein. die mutter unserer berühmten rennfahrer war da z.b. regelmässig, ok, in dem fall hat es nichts genutzt, sie hat sich dann ja doch totgesoffen. aber in 2 fällen, die ich kenne, wars dann doch ok. ein alk, der ist seit jahren trocken und eine "angshäsin", der ging es danach einigermassen gut. deswegen auch meine frage, gibt es unterschiede zwischen privatpatienten und gesetzlich versicherten? die schilderungen auf meine frage haben sich für mich nicht grade verlockend angehört... nicht bös sein!
bin zwar nur eine Co, aber eines verstehe ich nicht, wenn man eine LZT macht ist das doch kein Urlaub. Wer kann sich schon eine Privatklinik erlauben? Mein Mann hat auch eine LZT gemacht, hat am Anfang auch genörgelt weil er sauber machen musste, aber auch nur am Anfang. Andere Patienten wurden für den Küchendienst oder die Büchereie eingeteilt. Nachher fand er es ganz in Ordnung. Er hat dort viel gebastelt, Seidenmalerei, Holzschnitzerei etc. Er war stolz wie "Oskar" als er sein erstes Bild mit Seidenmalerei fertiggestellt hatte und stellte fest, dass er ohne zitterende Hände in der Lage war ein gerade Linie zu zeichnen. Er hat Sport getrieben im Rahmen seiner Möglichkeiten (er ist Herzkrank). Dann wurden Ausflüge unternommen.
Die ersten 14 Tage waren keine Besuch erlaubt, danach jeden Sonntag und dann auch Samstags. Später konnte er auch am Wochenende nach hause, und dann z. B. an unserem Hochzeitstag auch. Unter der Woche gabs dann später auch Ausgang.
Die Wäsche konnte dort auch in die Reinigung gegeben, die auch von Patienten erledigt wurde.
Trotz LZT ist er rückfällig geworden und im Moment wieder in einer trockene Phase, die hoffentlich lange anhält.
klar gibt es einen Unterschied zwischen "Privat" und "Gesetzlich", sofern die Klinik einen macht.
Wobei hier zu beachten ist, die Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung unbedingt vorher schriftlich bestätigen lassen. Denn in den Bedingungen sind Entziehungsmaßnahmen usw. ausgeschlossen. Dies mag vielleicht rechtlich gesehen bedenklich sein, kann aber doch zu einem aufwendigen Schriftwechsel führen.
Prinzipiell glaube ich aber, das der Komfort bei einer solchen Behandlung NICHT im Vordergrund stehen sollte, denn er entscheidet wohl kaum über Erfolg oder Misserfolg.
Denn vielleicht - nur so ein Gedanke von mir - ist ja gerade ein bisschen "Horror" lehrreicher als etwas Luxus...
verlockend soll es sich auch nicht anhören, denn eine Therapie ist keine Kur und kein Erholungsurlaub sondern harte Arbeit an sich und seiner Sucht. Therapie bringt auch nur etwas wenn Krnakheitseinsicht besteht.
Stichwort Arbeitutzdienst in der Gestalt dass von den Patienten die ganze Klinik gereinigt wurde ausser den Zimmern der Therapeuten,des Pflegepersonals und der Ärzte. Beschäftigungstherapie z.B. malen,töpfern,Makrameearbeiten,Flechtarbeiten,Anfertigen von Holzgegenständen.Alles das durfte man nach der Therapie mit nach Hause nehmen. Mir hat das sehr gefallen!
Arbeitstherapieas schon angesprochene Putzen,Arbeiten in der einer der Klinik angeschlossenen BioGärtnerei. Unkrautzupfen,Blumen und Gemüse pflanzen,ernten,anfertigen von Blumen und Trockengestecken. Und zwar von morgens um 8 Uhr (unterbrochen durch Gruppentherapie und Mittagspause)bis 17 Uhr. Arbeiten im klinikeigenen Gewächshaus.
Nur mal so zur Orientierung.Meine von der BfA finanzierte Therapie hat für 6 Monate 1990 ca. 50.000 DM gekostet.
Mit privaten Suchtkliniken habe ich keinerlei Erfahrung. Kann mir aber vorstellen dass da zwar Luxus geboten wird,was die qualitative Ausstattung mit Psychotherapie angeht würde ich das nicht an privat oder anderen Kostenträgern festmachen. Übrigens auch in der "Betty-Ford-Klinik" in den USA müssen die Patienten in der Therapie arbeiten! Eine Suchtklinik ist in keinem Fall ein Erholungsheim. Ausserdem an seiner Sucht muss man in JEDER Klinik arbeiten.
Und, wie gesagt,ob Privatklinik oder nicht dürfte in erster Linie eine Kostenfrage und keine Qualitätsfrage sein.
Mir ist auch nicht ganz klar auf was es Dir eigentlich ankommt? Luxusprivatklinik mit Bedinung oder das arbeiten an Deiner Sucht?
LG Margot Ps. das Motto: Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass funktioniert bei der Krankheit Sucht nicht.
Also - Urlaub war's nicht. Aber wohlfühlen konnte man sich. Der "Seelen-Striptease" war hart - aber ohne den geht's nicht.
Wer wäscht Dir jetzt die Wäsche ? - Ich muss das immer selber machen. Bügeln auch.
Wichtig war mir, neue Freunde zu finden, die Kontakte bestehen auch jetzt noch - nach 2 Jahren.
Die BfA/LVA trägt die Kosten (ca. 20.000 €), privat geht auch, aber kein Unterschied in der Behandlung.(Dort) Privatkliniken mag es geben, aber an sowas könnte ich nicht mal denken - finanziell.
also, private zahlen schon, wenn man es denn so abgeschlossen hat.... ich glaube, ich tue mich einfach schwer, in diese schiene zu gehen, 2 bett-zimmer und alles selbst machen. klingt für euch jetzt bestimmt total bescheuert, aber ist so... dann denke ich, dann kannst du deinen scheiss job doch weitermachen, den du so hasst und wenigstens abends trinken. obwohl ich zugeben muss, dass sich das jetzt auch schon auf tagsüber verlagert hat. natürlich nur wodka, riecht man ja nicht.... aber druck habe ich auch so, und was mir einfach mehr helfen würde, wäre einfach erholung! nicht mehr dieser druck. aber es würde mir schon schwerfallen, im jogginganzug ohne makeup blumen zu zupfen. ich weiss, das klingt einfach für euch total bescheuert, aber ich spiele einfach noch dieses spiel mit und kann da nicht so einfach raus. vielleicht hoffe ich ja im innersten, dass mich jemand "stellt" und ich dann zwangsweise mein leben ändern muss. bin zwar keine boarderlinerin und auch weiss gott nicht magersüchtig, bin aber schon auf mein äusseres und meinen platz in der gesellschaft ziemlich fixiert. und auch auf den status und und und. ja, ich weiss, ich muss einsehen, dass es mir schlechtgeht, ich ne säuferin bin und dann nach hilfe rufen muss. aber so weit bin ich eben noch nicht. aber immerhin so weit, dass ich mir dieses board genau durchlese. ich habe morgen, nach drängen meines freundes, einen termin bei einem arzt gemacht. weil es mir gesundheitlich ziemlich scheisse geht. schweissausbrüche, schlaflosigkeit, und depris. ihr wisst genau, was ich meine, und ich weiss es auch.... zudem, keine ziele, keine zukunftsaussichten, die mich froh stimmen, keine freude mehr am leben. ich habe das letzte weekend in einem super luxus-golfhotel verbracht und die erste tat, als ich meinen partner abgewimmelt habe,war gestern in euer board zu schauen. und heute habe ich kein stück gearbeitet, hatte nicht einmal die kraft, meinem assistenten arbeit zu geben, weil ich die einfach nicht mehr schaffe, nicht intellektuell, das war so eine pillepalle, aber ich habe nicht einmal die kraft, ihm diese zu erklären. und dann morgen der arzttermin...himmel!!!! der ist natürlich auch noch bei einem freund von mir, was mache ich denn, wenn der meine leberwerte checkt? nun gut, er trinkt ja auch gern, aber alles im normalen rahmen. wie peinlich! aber zu einem fremden hätte mein freund mich ja nicht schleppen können, da hätte ich ja immer geblockt.... hoffentlich geht das alles gut:-) ich weiss genau, was ihr denkt, wenn ihr diese zeilen lest. aber es ist so und ich habe ja wie so viele die hoffnung, alles im grff zu haben. ich tue euch leid. ich glaube, ich würde mir auch leid tun. kannich trotzdem hier weiterschreiben???? auch wenn ich noch nicht so ganz reinpasse! viele liebe grüsse.
Nun ja, da geht's Dir eben noch nicht dreckig genug. Aber keine Angst, das kommt noch. Alkohol ist ein wunderbares Lösemittel, es löst Bankkonten auf, Arbeitsverhältnisse, Beziehungen... nur keine Probleme.
warum solltest du mir leid tun? Du gehst doch diesen Weg ganz bewußt. Und genauso wie Millionen vor dir und Millionen nach dir wird er in einer Sackgasse enden.Am Ende wird deine ganz persönliche Kapitulation stehen und damit vielleicht deine Chance auf einen lebenswerten Neubeginn. Aber nach deinem Post zu urteilen ist das noch ein verdammt langer Weg. Viel Glück.
endlich schreibst du einmal Tacheles, Satz für Satz mehr .
Aber - von Anfang an. Du erinnerst mich ein wenig an eine gute Bekannte - ich nenne sie einmal Irene: sie war vor über 4 Jahren 'zusammen' mit mir in der Entgiftung, kam an meinem 5. Tag auf die Station. Wer Station 43 in Köln-Merheim kennt, weiss wovon ich spreche. Da gibt es null Luxus, Essen, Kaffee etc. pp. wird alles von den 'Patienten' selbst gemacht (natürlich nicht in den ersten kritischen Tagen, da machen es eben die, die schon länger da sind), da gibt es keinen "Service" ausser dem ärztlichen und pflegerischen. Ich bekam damals mit, dass Irene zwar ziemlich betrunken war, dennoch einen "feinen" und sehr gepflegten Eindruck machte, wir nannten sie "Die Dame" . Nun ja, sie verschwand auf einem Zimmer und wurde 2 Tage nicht mehr gesehen. Am Tag 3 bekam sie mit, dass sie nicht in einem Hotel war und liess sich von einem Freund abholen, mit dem Kommentar ..."das ist hier nichts für mich". Was soll ich dir sagen, ein paar Tage später kam sie wieder, direkt aus einer jener "Privatkliniken" mit allem Pi-Pa-Po. Und sie sprach sogar mit uns "Normalos" , erklärte auch was passiert war: sie meinte nämlich dass sie es jetzt endlich kapiert habe, dass sie eben nicht einen 2-wöchigen Kurzurlaub oder eine Beautykur machen müsse, um trocken zu werden, sondern erst einmal an sich selbst arbeiten müsse - ohne Luxus und Freunde, die sie belügen. Und das könne sie besser mit Menschen, die ihr nichts vormachen und Tacheles reden, sie auch einmal eine Säuferin nennen und nicht einfach sagen ..." Irene, du hast da aber ein kleines Problem"..
Ich denke du weisst, was ich meine.
Ach übrigens: das Märchen, man könne Wodka nicht riechen ist so falsch wie ein 70 €uroschein.
Was würde dich daran stören, in Jogginghosen ungeschminkt Blumen zu tupfen ? Die Blumen sehen es sicher nicht. Was fällt dir daran schwer, 'alles' selbst zu machen ? Du lebst dein eigenes Leben, keiner kann dir das abnehmen. Und in einem 2-Bettzimmer hast zu wenigstens einen Gesprächspartner und jemand, den du auch einmal vollheulen und zuplappern kannst. Du schreibst, du spielst ein Spiel mit. Leg die Karten weg und lass die anderen einfach weiterspielen, der Einsatz ist zu hoch. Du wartest darauf, dass dich jemand "stellt" ? Klingt fast so, als ob du dir wünscht von jemandem geoutet zu werden, liest sich jedenfalls so. Dein Platz in der Gesellschaft, dein Status, was solls ? Mit immer weiter zugedröhnter Birne wirst du davon bald eh nichts mehr mitbekommen. Du weisst dass es dir schlecht geht ? Du musst nach Hilfe rufen ? Mensch, rufe nicht, schreie danach, ist manchmal heilsamer als ein nicht gehörtes Rufen. Schrei, solange du es noch kannst und nicht nur mehr ein Blubbern hervorkommt. Dein Arzt, ein Freund ? Das wird sich zeigen, und zwar daran, ob er ehrlich und aufrichtig zu dir ist - wenn du es zu ihm bist. Am besten, du druckst dir deinen Post hier aus und drückst ihm das in die Hand, dann weiss er was Sache ist. Dafür ist er schliesslich Arzt - egal ob ein befreundeter oder ein fremder.
Ganznette, nein, du tust mir nicht leid. Und ja, du 'passt' hier rein. Ich habe grossen Respekt davor, was und wie du hier geschrieben hast. Bitte schreibe auch weiter.
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ie ersten 8 Wochen nur täglich eine halbe Stunde im "Dreierausgang", sprich man selbst und zwei Mitpatienten die schon mindestens 4 Wochen in der Klinik waren.
utzdienst in der Gestalt dass von den Patienten die ganze Klinik gereinigt wurde ausser den Zimmern der Therapeuten,des Pflegepersonals und der Ärzte.
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