"Filme", also eher Spielfilme, bringen das Thema natürlich einer größeren Zahl von Zuschauern nahe. Fragt sich nur: bringt das etwas, wenn ja, wem, und wenn nein, werden sie nur gemacht, um den Machern eine Art Selbstdarstellung oder -verwirklichung zu ermöglichen ?
Ich schaue mir fast alles zum Thema Sucht/Abhängigkeit an was greifbar ist ... aber meinen persönlichen 'Geschmack' - so man davon in dem Zusammenhang sprechen kann - hat noch keiner getroffen. Vielleicht liegt das daran, daß ich meinen eigenen Film schon längst gedreht habe, den Film, der im Kopf abläuft ... ? ...
In meiner "schlechten Zeit" lief im ZDF ein Programm zur "Suchtwoche" oder Woche der Sucht oder wie das hiess. Da ging es um Süchte aller Art, Dokus und Spielfilme, Interviews, Reportagen. Ich habe HEIMLICH alles angeschaut, was ich kriegen konnte. Ich hab mir sogar mal was heimlich auf Video aufgenommen, und angeschaut. Aus einer dieser Sendungen habe ich das erste Mal etwas von AA, von Selbsthilfegruppen überhaupt erfahren, und das war später, einige Zeit später dann meine Rettung.
Heute kann ich mit dieser Art Sendungen auch nicht mehr viel anfangen. Ich glaube, aus demselben Grund, den Tommie angeführt hat. Mein eigener Film reicht mir. Und ist mir auch (noch) Mahnung genug.
Trotzdem finde auch ich alle Arten von Sendungen über das Thema hilfreich und angebracht. Für irgendjemand ist dieses Programm, das da gerade läuft, ob Meg Ryan, Harald Junke oder ein vortraghaltender Mediziner gerade das Richtige.
Um nichts in der Welt möchte ich dahin zurück, an den heimlichen Platz vor dem TV.... Es schauert mich, wenn ich daran zurückdenke.
ich suche die Filme da ich sie sammle. Genauso wie Bücher über Alkoholisnus. Können auch Dokus sein. Im Prinzip alles was es über Alkohol gibt. Es hört sich vieleicht sch... an, aber ich für meinen Teil habe festgestellt, das ich nur trocken geworden bin (Jan.2001) und bis heute geblieben bin, wenn ich mit dem Thema intensiv auseinander setze. Hatte bis dto. die größten Probleme damit trocken zu werden. Aber das ist für die meisten von euch ja nichts neues. Bei mir lief die Therapie zudem auch nicht op. War aber selber schuld.Stur, micht einsehn wollen u.s.w. hatte einen Rückfall in der Therapie 6. Woche und dann Abgebrochen 9.Woche. Aber bin seit meinem rückfall in der Therapie bis heute trocken. Und das ohne größere Probleme wie "Saufdruck ...".
Vieleicht bilde ich es mir ja nur ein, aber ich denke das hat mit den Büchern und Filmen zu tun. Ob Spielfim oder Docku, ob Roman, Biografie oder Sachbuch.
neben meinem Bett liegen immer zwei Bücher zum Thema Alkohol-Abhängigkeit. Ich kenne sie schon fast auswendig, aber ich lese jeden Abend darin - fange meistens irgendwo mittendrin an, manchmal nur zwei, drei Seiten. Mir hilft das auch. Meistens entdecke ich wieder etwas darin, was ich vorher überlesen habe, jetzt im Moment aber ganz wichtig für mich ist. Die Bücher haben viele Kapitel. Und ich durchlaufe viele Phasen. Irgendwie ist es immer wieder neu, in ihnen zu lesen. Ist doch o.k., wenn es hilft. Jeder hat halt seine eigene Art, mit sich umzugehen.
In Nr. 1 lese ich am liebsten - der Autor ist selbst trockener Alkoholiker. Beim Lesen denke ich immer, ich müßte ihn irgendwie kennen, weil er so menschlich schreibt. Mit dem Buch fühle ich mich persönlich sehr verstanden.
In Nr. 2 ist sehr anschaulich beschrieben, welche chemischen Prozesse beim Genuß von Alkohol im Körper ablaufen. Es wird sehr plausibel erklärt, warum man auch nach zig Jahren Abstinenz nach einem Rückfall körperlich genau da weitermacht, wo man am letzten Trinktag angelangt war. Hat was mit den Enzymen zu tun.
Und auch der psychische Rückfall wird dabei eindringlich erklärt.
Ich finde immer, je mehr man weiß, desto besser kann man mit sich umgehen.
sorry! Kam gestern nichtmehr dazu Dir zu antworten. Nein, ich habe mich von Dir nicht "getreten" gefühlt. Dazu gibt es in meinen Augen zwischen uns viel zu viel Gemeinsamkeiten.
Du möchstes wissen warum ich so reagiere? Vermutlich aus Selbstschutz.
Hallo tommie, danke Dir für Deinen Link. Genau solche Doko's meinte ich unter anderem. Ich bin aber auch ein grosser Freund von realen Berichten aus Psychatrien und Suchteinrichtungen mit ganz realen Menschen.Leider ist da die Probelematik der Alkoholkranken in letzer Zeit etwas in den Hintergrund gerückt. Ich führe das darauf zurück dass der Jugendalkoholismus nicht so spektakulär dagestellt werden kann wie die drogensüchtigen Kids und Jugendlichen.Die geben einfach als "Abschreckung" mehr her?! Vermute ich einfach mal. Für mich keine Frage dass gerade bei Jugendlichen Drogen eine grössere Rolle spielen als Alkohol. Aber die Getränkeindustrie ist ja gerade mit ihren Alkopobs dabei das zu ändern.Da eröffnet sich nämlich ein grosser lukerativer Markt.Alkopobs sind "hip" und cool und die bis zu 18% Alkohol schmeckt man nicht heraus.
Es geht mir übrigens genau wie Dir, ich sehe mir alles an im TV was Sucht betrifft.Während meiner nassen Zeit hätten mich keine 10 Pferde dazu gebracht mir einen Film über Sucht anzusehen.Dieses Thema habe ich gemieden wie der Teufel das Weihwasser.Genau deshalb bezweifle ich dass nasse Alkoholiker sich heute solche Filme ansehen.
Und wie gesagt ich persönlich nehme Spielfilme mit Alkoholproblematik als das was sie in meinen Augen sind, nämlich ein Film, der nach 90 Minuten zu ende ist. Alkoholismus ist kein DFilm der 90 Minuten dauert.
ich versuche einmal, in ein paar Punkten konkreter zu werden, und zwar ganz bewußt mit der Absicht, damit in ein riiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeßiges Fettnäpfchen zu treten. Nicht, was dich betrifft, sondern eher in ein 'gesellschaftliches' Fettnäpfchen . Trotzed zietiere ich Passagen von dir .
Leider ist da die Probelematik der Alkoholkranken in letzer Zeit etwas in den Hintergrund gerückt. Da frage ich mich allen Ernstes : wann war das Thema schon einmal im Vordergrund ? Antwort: Nie, und weshalb das so ist, dazu weiter unten mehr.
Für mich keine Frage dass gerade bei Jugendlichen Drogen eine grössere Rolle spielen als Alkohol. Im -nennen wir es einmal 'Drogenalltag'- spielt der Alkohol die maßgebliche Rolle. Illegale Drogen dienen i.a. dazu, den ganz speziellen 'Kick' zu bekommen, meist auch noch in Verbindung mit Alkohol.
Nun zu der Frage, wieso Alkoholismus als Thema (noch) nicht vordergründig gehandhabt wird. Auf eine ganz einfache Formel gebracht: solange der Gewinn sehr viel größer ist als der 'Verlust' wird es so bleiben wie es ist. Sollte es dazu kommen, daß der Konsum von Alkohol die Gesellschaft in solch einem Maß schädigen sollte, daß es anfängt richtig 'weh' zu tun, dann wird auch etwas passieren. Es ist doch alles eine Frage des Geldes, denn wieso sollte Vater Staat, der mit Alkohol zig-Milliardenbeträge an Steuern einnimmt, etwas wirklich ersthaftes unternehmen um den Konsum einzuschränken ? Die Ausgaben für 'Alkoholschäden' bewegen sich ja im Rahmen des (noch) annehmbaren. Wir können sicher sein : wenn die 'Schäden' Oberhand gewinnen würden wäre Vater Staat der allererste, der Himmel und Hölle in Gang setzen würde, um übermäßigen Alkoholkonsum einigermaßen einzuschränken. Aber die Herren Steuereintreiber wären ja schön bescheuert, jetzt ein goldenes Kalb zu schlachten ....
wo Du Recht hast hast Du Recht. Alkoholismus wird nicht thematisiert. Ich glaube das liegt auch daran dass Alkohol eine in unserer Gesellschaft integrierte legale Droge ist. Manche begründen es auch damit dass Alkohol zu unserem Kulturkreis gehört. Die saufende Gesellschaft stigmatisiert denjenigen der auch Alkohol trinkt aber damit nicht umgehen kann. Nicht umsonst wurde bis 1968 Alkoholismus nicht als Krankheit anerkannt.Alkoholiker bezeichnete man als Willens-und charakterschwache Individeen.Der Penner diente als Vorlange für den in den Augen der trinkenden Gesellschaft asozialen Säufer. Du hast Recht, auch heute wird das Thema Alkoholismus taburisiert.Ich glaube auch deshalb weil insgeheim jeder der Alkkohol trinkt Angst davor hat selbst zum Alkoholiker zu werden. Ich habe folgende Beobachtung gemacht, eingeladen auf einem Fest wo die Eingeladenen wussten dass ich trockene Alkoholikerin bin, ALLE hielten sich zurück beim trinken. Sie trauten sich schlichtwegs, mich aus den Augenwinkeln beobachtend, nicht die Menge Alkohol in sich reinzuschütten wie sie das sonst taten.Am nächsten Tag traf ich einen auch dort eingeladenen der mir folgenden Satz vorsetze:Es ist noch richtig lustig geworden als Du gegangen warst......... Kommentar überflüssig. Und um noch ein Vorurteil anzubringen. In der Stadt in der ich auf Therapie war fehlt im Stadtplan die Ortsangabe für die Suchtklinik, es gibt sie schlicht und ergreifend nicht----auf dem Stadtolan-------. Auch in der Stadt war der Name der Klinik kein Begriff.
Ich würde mal sagen perfekte Verdrängung.
Als Alibiveranstaltung gibt es dann mal wie vor einiger Zeit eine Themenwoche die sich mit Alkoholkrankheit befasst. Wieviele werden sich wohl die Sendungen mit einem Kasten Bier vor sich angesehen haben?
Das Kampfsaufen und Alkopops bei Kids und Jugendlichen heute wieder Mode sind und diese Drogen gerade bei Jugendlichen den Alltag bestimmen ist für mich auch unbestritten.
Bei Drogen denke ich auch an die Kiffer.Das Einstiegsalter habe ich mir sagen lassen liegt bei 14 Jahre. Jetzt finden manche Eltern dass kiffen harmlos ist und denken etwas wehmütig an ihre eigene Jugendzeit...?! Es wird übersehen dass damals Canabis einen THC Wert von 3 hatte.Genmanipulierter Cannabis (gibt es bereits in Holland) hat dagegen einen THC Wert von 10 oder 20. Wobei besonders Lehrer beklagen dass schon Schüler zugekifft zum Unterricht erscheinen.
Fazit:Ich bin mit Dir im wesentlichen einig. Noch gesagt, Jugendliche sind und waren in jedem Alter empfänglich für Werbung.Die bunten Alkopobs mit teilweise 18% Alkohol werden also von den herstellenden Brauereien ausdrücklich auf die Bedürfnisse Jugendlicher zugeschnitten. Das Zeugs ist pappsüss und den Alkohol schmeckt man nicht heraus. 1Million Flaschen dieser Alkopops haben die Hersteller vergangenes Jahr verkauft.Es werden Steigerungsraten von 70% erwartet. Vorreiter war überigens schon vor mehr als 10 Jahren die Fa. Carlsberg die mit als Erste das Mixgetränk MIXERY in Halblitersosen auf den Markt gebracht hat.Dieses Bier/Limo Gemisch erfreut sich auch heute bei Kids und Jugendlichen noch grösster Beliebtheit.Wobei Carlsberg längst auch andere Alkoholmixgetränke aif den Markt wirft.
Mein persönliches Fazit was die Akzeptanz von Alkohol in unserer Gesellschaft angeht:Wir sind alles noemale Trinker die täglich jede Menge Alkohol zu allen Anlässen in uns hineinschütten, Alkoholiker dagegen sind asoziales Gesinndel.........
Hinzuzufügen:Es gibt 11 Millionen Menschen in unserer schönen Republik die Alkohol missbrauchen.Dunkelziffer unbekannt.Jedes Jahr zwischen 40 und 60.000 Alkoholtote.
Nur, da hast Du Recht tommie, ein Thema scheint Alkoholismus in diesem Lande nicht zu sein.
Was bei Alkohol nicht möglich scheint setzt man jetzt bei Tabakwaren um. "Todeanzeigen" auf Zigarettenschachteln.Werbeverbot, Preiserhöhungen. Aufklärungskampagnen über die Folge des Rauchens.
Ach ja, nicht zu vergessen, alle Regierung also auch die der BRD, fördert mit Milliarden Euro den Tabakanbau, weltweit------*grins*
ZitatAm nächsten Tag traf ich einen auch dort eingeladenen der mir folgenden Satz vorsetze:Es ist noch richtig lustig geworden als Du gegangen warst......... Kommentar überflüssig.
schön dass Du Dich auch mal wieder zu Wort meldest.
Was nun die Bemerkung angeht die Du aus meinem Posting zitiert hast.....ja, genau so ist es real life........... Unsere Alkoholtrinkende Gesellschaft scheut trockene Alkoholiker wie der Teufel das Weihwasser bei feuchtfröhlichen Feiern.
Und da feiert meine diesbezügliche dunkle Seite die insgeheime Überheblichkeit gegen saufende Zeitgenossen fröhliche Urständ......
Und genau deshalb bleibe ich bei solchen Feiern möglichst lange *grins*
Ich kann dann wirklich beobachten wie man immer wider verstohlen zu mir hinsieht und sich deutlich zurückhält beim Nachschenken...........
Wobei mir das völlig bims ist wenn sich jemand die Hucke vollsäuft, ist ja seine Leber. Mich animiert das nicht zum trinken.
Etwas was mich gnadenlos von jeder Feier vertreiben kann ist der besoffene Quatsch der bei steigenden Alkoholpegel den Raum füllt.Das ist mir dann doch zu blöd. Nach meinem Weggang können dann so richtig die Korken knallen und der Alkohol fliessen bis der Arzt kommt.
jetzt ist mir erst aufgefallen dass Dein Posting als persönliche Beleidigung gegen mich gerichtet war. Schönen Dank auch. Ich möchte Dich nur darauf aufmerksam machen dass Du mich als reale Person nicht kennst, also erlaube Dir auch kein Urteil. Ich beurteile Dich ja auch nicht.
Auf der einen Seite gibt es wohl nichts einfachereres, als ein Volk von betrunkenen oder bekifften oder sonstwie breiten Konsumenten zu regieren. Zumal wenn alle noch ein bis zwei Mal in Urlaub fahren und sich das Premiere-Abo leisten können oder die nächste Leasingrate für den BMW.
Im Zug der großen Diskussion über die Reform unseres Sozialsystem darf man in diesem Land nicht nur laut sagen, daß es vielleicht zu überlegen wäre, bei alten und sterbenden Menschen über die (gesellschaftlich-wirtschaftliche) Sinnhaftigkeit einer kostenintensiven Behandlung nachzudenken.
Es darf auch wieder öffentlich darüber gefachsimpelt werden, dem Alkoholismus den Status "Krankheit" wieder zu entziehen. Da hätte sich das mit dem Schaden für die Gesellschaft schon wieder erledigt, für fahrlässige und fortgesetzte Charakterschwäche wird kein Steuergroschen geopfert!
Da könnte man auch das Sozialhilfegesetz anpassen, das bis heute nicht nach der Schuld an einer Notsituation stellt. Aber schon heute ist es so, daß demjenigen die Sozialhilfe gekürzt wird, der entweder nicht Willens oder nicht in der Lage ist, den Ansprüchen dieser Gesellschaft gerecht zu werden. Da könnte man ja je nach Promillegehalt des Antragstellers den Tagessatz prozentual senken.
Diesen Faden kann man gerne weiter spinnen.
Wenn sog. "weiche" Drogen zunehmend gesellschaftlich und politisch toleriert werden fehlt nur noch die Erkenntnis des gewaltigen Potentials an möglichen Steuermehreinnahmen bei einer Legalisierung. Der Verband der ewig klagenden und mal wieder in den Ruin steuernden Apotheker würde das sicher begrüßen. Und das Versicherungswesen...da kann man dann (oder muß?) bei der Geburt eines Kindes eine Abhängigkeits-Risiko-Versicherung abschließen.
Hört sich alles sehr böse an. Ich glaube wir müssen alle sehr aufpassen, daß "der Entwicklung unserer Volkswirtschaft" auf die Dauer nicht alle sozialen und humanen Errungenschaften zum Opfer fallen.
Und die Herren Flick und Krupp und Schering und wie sie alle heißen hat es noch nich interessiert, ob an ihren Produkten ganze Generationen leiden oder ob ungezählte Menschen in ihren Kämmerlein oder armseligen Quartieren erbärmlich an einer Leberzirrhose verrecken.