was hast du eigentlich für eine Alternative? Der akute Zustand, unwohl bis zum (fast) platzen, ist ja mit 2-3 Doppelten sofort zu beheben. Aha!! Saufdruck akut!! Und dann?? Dann kommen wieder und wieder die langen und unangenehm andauernden Entzugserscheinungen. Dieses nennt man einen Teufelskreis. Die Befreiung dauert eben etwas länger, aber sie führt, mühevoll, zur Echtheit. Wer und was bin ich? Lohnt sich
endlich komme ich heute an den PC. Meinem Sohn geht es wieder besser, dafür hat er mich heute voll gefordert - aber ich bin sehr erleichtert, dass er schon wieder so fit ist. Aber jetzt ist auch ganz schön, dass er ins Reich der Träume entschwebt ist.
Mir geht es wieder ganz gut. Ja, ich bin manchmal so schrecklich im Wechselbad der Gefühle. Ich vermute auch das das wohl Entzugserscheinungen sind - seelische Entzugserscheinungen wohl. Körperlich hatte ich ja keine Entzugserscheinungen, obwohl ich solche Angst davor hatte, dass mir deshalb schon die Knie geschlottert hatten...
Das Seelische oder Psychische ist viel Schlimmer (für mich). Dieses Ankämpfen gegen die Gewohnheit.
Max, du hast recht - ich habe keine Alternative. Ich will auch gar keine. Ich will nicht trinken! Und ich bin sehr froh, dass ich nicht nachgegeben habe.
Es ist wirklich eine klasse Sache, dass ihr mir euer Ohr oder besser gesagt Auge geliehen habt. Ich bin sicher ich werde noch ganz oft hier schreiben. Hauptsache ich bleibe trocken!
Nächste Woche fängt eine "Motivationsgruppe" beim Diakonischen Werk an. Da habe ich dann noch eine Anlaufstelle für Krisensituationen, hoffe ich. Obwohl mir schon ein bißchen komisch ist..wer wird wohl alles da sein. Ich war noch nie in so einer Gruppe. In so einer Kleinstadt kennt man ja auch viele...aber ich werd´sicher hin gehen...wird schon nicht so schlimm werden, oder?
Wie war denn bei euch so der Anfang in Sachen Gruppe?
Die körperlichen Entzugerscheinungen sind glaube ich auch net das Schlimmste die sind in 3-6 Tagen vorbei das Schlimmste ist die "Kopfabhängigkeit" und die dauert länger Was der Max schon gesagt hat die Entzugserscheinungen lassen sich mit ein paar Gläsern wieder beheben , aber dann geht der Mist wieder von vorne los Deine Entscheidung nichst mehr zu trinken ist völlig richtig Dir geht es vielleicht im Moment nicht so gut aber das vergeht....wenn man trinktwird das sich schlecht fühlen zum Dauerzustand Also zur Gruppe kann ich Dir sagen das es hier in München eine Fachambulanz und Tagesklinik von der Caritas gibt und die soll super sein . Traue Dich also ruhig Hilfe anzunehmen Alkoholismus ist keine Seuche sondern eine anerkannte Krankheit und das Personal in solchen Einrichtungen obliegt auch der ärztlichen Schweigepflicht !
"Scheisse,Kopf hoch,Schultern zurück...was andere können,kann ich auch...!!!"
Es hilft ungemein,wenn man in solchen Momenten wirklich,wenn man in solchen Momenten den Kopf etwas höher hält und die Schultern nach hinten zieht.Das signalisiert Stärke,die man vielleicht noch nicht sofort richtig spüren kann,aber immer wieder angewandt wird es zur Gewohnheit.
In Gedanken mit den Füssen aufstampfen hilft auch.Ich habe eine Trotzhaltung dem Saufdruck gegenüber entwickelt.
Immer wieder: "Nein,nein,und nochmals nein....Du kriegst mich nicht mehr rum...."
Und was auch noch hilft:
Sag Dir immer wieder,dass JEDER Mensch sein Päckchen zu tragen hat und andere schaffens auch ohne Schluck,warum nicht auch wir?????
Und was mir am meisten geholfen hat,war der Geistesblitz,dass mir die Sauferei allmählich zu blöd wurde.Ich hatte mir damals gedacht,dass ich nun wirklich über die Kopf-in -den-Sand-Phase / Flasche auf-Phase hinausgewachsen war und wollte mich diesewr verflucht schwierigen Welt mal ohne Pulle stellen.
Und dieser 24 Stunden Gedanke ist auch nicht schlecht:
Nur mal heute bis nächste Woche schauen,wie sich alles entwickelt und dann noch einen Tag,Woche,....Monate....Jahre .Und dann eines Tages wirst Du Dich verwundert fragen,warum eigentlich nicht schon immer???? Ganz einfach:Weil Du damals noch nicht soweit warst.
Dann kannst Du Dir die Person,die Du mal warst,in Gedanken anschauen und zu ihr sagen,dass sie zu dem Zeitpunkt es nicht besser wusste und konnte. Das wird Dir auch das ganze schlechte Gewissen ersparen,mit dem sich manche Trockene plagen.Muss nicht sein. Das Leben ist auch so schon schwierig genug,ohne dass auch wir noch unseren Senf dazu tun.
Lass Dich einfach von jedem neuen Tag überraschen und sei offen und denk dran:
lieben Dank Biene und Monica, ich habe wieder Kampfgeist entwickelt und fühle mich heute ziemlich gut.
Ich glaube auch, dass ich mit jedem mal, wo ich meinen Gefühlsschwankungen :wippebzw. dem Saufdruck) nicht nachgebe, etwas stärker werde. Also sind die Tiefs sicher auch für was gut.
Sicher werde ich auch in Zukunft noch einige Hürden zu nehmen haben, aber ich weiß jetzt, dass ich es schaffen kann und das ich mir auch Hilfe holen kann, bevor ich mich ganz abkapsele und aufgebe.
Ich kann mich derzeit nur wiederholen: super das ihr da seid!!!
das freut mich ganz toll sehr, dass Du (Zitat) " Gefühlsschwankungen (bzw. dem Saufdruck) nicht nachgebe, . . . Also sind die Tiefs sicher auch für was gut." Tolle Erkenntnis! Das zeigt mir auch wie ernsthaft du alles meinst und wie ernst du dich selber nimmst!!! "Tiefs" sind aber auch die gefährlichen Stellen. Mein uralter Onkel hatte immer gesagt "was dich nicht umwirft macht dich stark". Ja, ja, aber das geht nur ohne Sprit.
die sehr guten Worte von Max kann ich nur mehrfach unterstreichen !
Es lohnt sich, standhaft zu bleiben und auch Tiefs (die es anscheinend immer wieder geben muss) zu überstehen.
Ich habe mich gestern gar nicht gut gefühlt, aber ich hätte mir selbst nicht mehr in die Augen sehen können, wenn ich da in irgendeiner Form schwach geworden wäre.
Ein sehr guter heutiger Tag ist die Belohnung und es hat sich wirklich gelohnt, dafür zu arbeiten.
Du siehst, dass Du nicht allein bist mit all Deinen Stimmungsschwankungen und Unannehmlichkeiten.
Bitte bleib so stark - Du wirst sehen, dass es tausendfach belohnt wird.
ich bin sehr froh, zu lesen, daß du diese erste größere Krise heil überstanden hast. Diese Krisen gehören aber einfach zu unserem "Krankheitsbild" dazu. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, daß solche Krisen aber mit der Zeit immer seltener und schwächer werden. Außerdem lernt man mit der Zeit auch, mit solchen Situationen besser umzugehen. Ich muß auch sagen, daß mir jede dieser überstandenen Krisen im nachhinein beim Überwinden neuer Krisen hilft, da ich mir saen kann:" ich hab das gestern-... vor 3 Wochen - ... vor einem halben Jahr usw. überstanden, ich schaff das heute auch!" (Das war es übrigens auch, was ich in einem anderen Threat mit "sich selbst ein Vorbild sein" meinte).
Ein schönes und trockenes neues Jahr wünscht Dir und deiner Familie
Ich bin seit fast 6 Monaten trocken und hatte am Samstag einen absoluten Durchhänger. Natürlich kam die Flasche nicht zu mir .... Mein Gemisch bestand aus 1/3 Cognac und 2/3 Kaffee. Als ich ansetzen wollte dachte ich nur, was tust du hier ? Alles wieder kaputt machen ? Und ab damit in den Ausguss. Jetzt bin ich froh, daß ich nichts getrunken habe. Ich wäre jetzt nicht hier.
da bin ich aber froh zu lesen, dass du den Sprit weggegossen hast. Zum Vergleich: meine erste Krise kam nach genau 3 Monaten. Sie dauerte so einen halben Tag und war dann weg. Da ich es vorher wusste, dass sowas kommen kann, hatte ich mir Hilfe gesucht. Einen freundlichen Menschen, der mich bei der Hand nahm, so lange bis der Anfall vorbei war. Die zweite Krise kam nach 6 Monaten. Die war schon haariger. Überstanden hatte ich sie dennoch relativ gut, weil ich noch die erste Krise in den Knochen hatte. In der "Gruppe" wunderte sich keiner, die wussten um solche Krisen. Und sie prophezeihten mir die "Jahreskrise". Die aber kam gar nicht. Und nun war es gut bis heute (20 Jahre).
Liebe Biene, lieber Max, danke für Euren Zuspruch. Mir geht es wieder besser. Ich weiß auch nicht, warum ich mich so habe gehen lassen. Eigentlich darf ich mich beklagen. Ich gehöre zu den Glücklichen, die noch alles hat. Sprich Ehemann, Haus, Arbeitsstelle .... Und trotzdem ist in mir so oft eine große Leere. Ich habe eine Langzeittherapie hinter mir. Es war höchste Eisenbahn. In der Selbsthilfegruppe, dorthin gehe ich über ein Jahr, fühle ich micht nicht mehr sonderlich wohl, da die Gruppe aus überwiegend älteren Leuten besteht (wesentlich älter als ich). Werde mich wohl nach einer neuen Gruppe umsehen. Wahrscheinlich sollte ich auch mehr unter Leute gehen und mich nicht länger in mein Schneckenhaus zurückziehen. Alkohol ist überall präsent und die meisten die ich kenne, trinken Alkohol. Also bleib ich lieber weg. Mir wird und muß etwas einfallen. Ich muß irgendwie in die Gänge kommen. Vielleicht liegt meine Stimmung auch nur an dem tristen Wetter. Es tut gut, hier zu lesen und zu wissen, daß es mir besser geht, die jetzt irgendwo sitzen und weiter trinken. Einen schönen Abend.
hallo "Gästin", klingt doof, aber ich kann doch nicht Frau oder gar Frl. sagen,
du klingst mir aber noch ziemlich klapprig am Gemüt!!?? dein Zitat: "Ich muß irgendwie in die Gänge kommen" ist ja löblich, jedoch 'irgendwie ist gestorben, hat sich den Magen verdorben' sagte mein Kind wenn ich ihr zu ungenau war. Was willst du denn so anfangen, mit dem "Rest deines Lebens", welcher heute beginnt?
Du musst auch nicht gleich darauf eingehen, vielleicht erst später? Ich will dich doch nur ermutigen, deine Vorstellungen - und wenn sie auch noch schwach dir erscheinen mögen - hier mit uns zu teilen. Du hast wohl nicht viel Ermutigung?
Stimmt Max - Ermutigung habe ich nicht allzu viel. Hängt mit meiner Ehe zusammen. Mein Mann und ich wollen beide nicht die Scheidung, doch nach all dem Mist, den ich in der Vergangenheit gebaut habe, fällt mir die Annäherung verdammt schwer. Ich arbeite daran.
Ja, es ist angekommen was du gemeint hast. Mein Selbst(vertrauen) muss halt erst noch ein bißchen wachsen, bis ich es mir als Vorbild nehmen kann. Aber ich bin jetzt überzeugt, dass es mit jedem Tag - ob schlecht oder gut - besser wird.Ich habe angefangen, mich mit mir und meiner Sucht auseinanderzusetzen. Es ist mir klar, dass es ein langer Weg werden wird. Aber ich bin sehr froh, dass ich endlich losgelaufen bin!
Hattet ihr einen schönen Skiurlaub?
Gehts dir und deiner Familie gut?
Ich wünsche dir und deiner Familie auch noch ein supergutes, gesundes, glückliches Jahr!