Schön, dass Du hier her gefunden hast. Fast alle haben wir so angefangen. Die einen sind weiter, die anderen noch nicht so ganz weit (wie ich) - aber auf dem Wege. Das ist wichtig.
Der Wille, mit dem Trinken aufzuhören ist nun mal der erste Schritt. Dann erst kommt der nächste.
Ich war auch wütend auf mich, wenn ich es wieder einmal nicht geschafft hatte. Aber gebracht hat es mir nicht viel. Ich war 1000 mal wütend und ich habe 1000 mal wieder zum Glas gegriffen. Irgendwann ging es mir so wie dir: ich wollte so nicht mehr weitermachen. Irgendwie habe ich kapiert, dass der Alkohol stärker war als ich, dass es keinen Sinn mehr hatte, mir beweisen zu wollen, dass es mir gelingen könnte, so zu trinken, wie ich es eigentlich wollte. Hin und wieder ein Glas, in Gesellschaft, zum Essen. Und das ist mir nicht gelungen, auch nicht beim tausendsten Versuch. Ich habe eingesehen, dass ich wohl doch so etwas bin, wie ein Alkoholiker..... Denn diese Bezeichnung für mich hatte ich trotz allem immer wieder für mich strikt abgelehnt. Das war für mich das allerletzte,das wollte ich auf garkeinen Fall sein. Ich habe dann in meiner Schwäche eine grosse Energie entwickelt. Ich wollte ganz konkret sofort etwas tun und habe über die Telefonseelsorge mehrere Nummern von Selbsthilfegruppen-Mitgliedern bekommen. Das war morgens um 4 Uhr und ich habe angerufen. Zwei mal erfolglos und beim 3. Mal hat es dann geklappt. Ich hatte das riesengrosse Glück, dass ich mit einer AA-Frau telefonieren konnte, die sich trotz der unmöglichen Uhrzeit mit mir am Telefon wohl über eine Stunde unterhielt. Sie hat mir von sich selbst erzählt, ich habe ihr alles gesagt, was mich damals gedrückt hat. Ich habe Hoffnung bekommen und ich bin diesen Weg einfach weitergegangen. 3 Tage später habe ich ein AA-Meeting besucht und ich habe bis zum heutigen Tag keinen Tropfen Alkohol mehr trinken "müssen".
Du siehst, dass es möglich ist. Und viele, viele trockene Alkoholiker können dir von sich selbst ganz ähnliche Dinge sagen. Glaub mir, es ist eine grosse Erleichterung zu erfahren, dass man nicht allein ist. Man ist nicht verrückt oder hat einen schlechten Charakter, man ist ganz einfach krank. Und man kann etwas tun gegen diese Krankheit.
hi lili, auch ich möchte dir etwas beistehen. Und zwar mit meinem 'Beispiel'. Für mich gab es genauso einen stetig abwärts führenden Weg, ohne Bremse, so wie ihn Mietzekatz beschrieben hat. Meine "Geschichte" ist natürlich gaaaanz anders, logo, aber dennoch zum kotzen ähnlich. Dann kam eines Tages der ängstliche, kraftvolle, unlogische, bange Augenblick - eher wie eine unverdiente Erleuchtung - und dann konnte ich endlich endlich aufhören mit dieser elenden nur kaputtmachenden Sauferei. Ernüchtert bin ich allerdings bei trockenen Alkoholikern, die hatten mich mitgenommen zu sich, solange bis ich nüchtern war. Danach konnte ich alleine laufen. Das ist jetzt viele Jahre her. Am schlimmsten allerdings war in meiner nassen zeit die Einsamkeit, keinem erzählen zu dürfen von meinen Unzulänglichkeiten und Schäbigkeiten. Und die in der Gruppe fanden das ganz normal. Damit will ich dir sagen, dass du andere trockene Leute brauchst, denen du alles anvertrauen kannst. So wie hier auf dem Bord geschrieben wird, z.B.
Noch eins: das allerwichtigste für mich war, "heute trinke ich nicht" und damit aus!! Morgen?? Darüber denke ich morgen früh nach, mit dem Gewissheit (die ersten Tage allerdings sehr bange, ohne Schlaf, schwitzen usw.): "heute trinke ich nicht". Und so habe ich bis heute "heute nicht getrunken".
Lili, ich wünsche dir Mut und Geduld mit dir selber. Und höre für dich selber auf zu trinken, nicht für uns alle hier, und nicht für deine Kinder, Freunde usw., sondern ganz alleine Für dich selber. na dann, auf geht's! ich grüße dich Max
willkommen auch von mir. Schlag Dich nicht mit einem schlechten Gewissen rum,wenn Du es weder heute noch morgen auf Anhieb schaffst,nicht mehr zu trinken.Es braucht etwas Zeit,bis man soweit ist.
Such Dir eine SHG,beantrag eine Therapie und vor allen Dingen,fang an darüber nachzudenken,auf welche Schiene Deine Kinder geschickt werden,wenn Du weiter machst. Das allein,gut durchdacht,hilft beim Aufhören ungemein.
Da Alkoholismus durch Kopieren leider von einer Generation in die nächste geschickt wird,kannst Du damit rechnen,dass auch noch Deine Urenkel trinken werden. Und das würde dann immer so weiter gehen.
Letztendlich hat mich dieser Gedanke am meisten überzeugt,als ich aufhören wollte. Ich wusste dann plötzlich für wen und weshalb.
Halt die Ohren steif,das wird schon und alle hier werden Dir behilflich sein und ein offenes Ohr haben.
die Miezekatz spricht mir aus der Seele. Ich selber bin auch mindestens 1000 mal wütend, entäuscht oder traurig gewesen weil das erste Glas nicht sehen geblieben ist aber irgendwann ist es stehen geblieben. Auch ich habe jede Menge Wissen, theoretisch und praktisch über Alkoholabhängigkeit gesammelt, habe sogar mal drüber geschrieben und trotzdem mehr oder weniger fröhlich weitergessoffen. Es gehört wohl mehr dazu als nur ein kräftiger "Schubser" um damit aufzuhören. Manche, so wie ich, brauchten wohl eher einen ordentlichen Ar***tritt. Ich verstehe Dein Gefühlschaos sehr gut, das "Aufhörenwollen" ist nun mal kein verdammter Spaziergang sondern eher ein Gewaltmarsch. Aber es lohnt sich, mach Dich auf den Weg und lass den Kühlschrank zu, dann wirst Du irgendwann mal mit der schönsten Aussicht belohnt für die es sich lohnt diesen harten Weg zu gehen: ein trockenes, zufriedenes und selbstbestimmtes Leben.
ich wünsch Dir ganz viel Durchhaltevermögen die Scary Lady
hallo Lili, mit fällt eben noch ein, dass du alle Produkte wo auch nur der Schatten von Alkohol drinnen sein könnte, aus deinem Kühlschrank weggießen solltest. Was willst du denn sonst damit? Es ist auch die "Griffnähe" , die sehr gefährlich ist. Wenn ich binnen 5 Sekunden anmeinen Stoff heran kann, dann ist das gefährlich. In meiner Wohnung war 1 Jahr lang garantiert nicht ein Tröpfchen Alk vorhanden. Streng wässrig hilft ungemein. Grüße von Max
vielleicht kann jemand anderer das für dich erledigen? Einfach eine Tüte nehmen, allen Kram reinstopfen und weg damit zum Müll..... Ich würde an deiner Stelle auch auf garkeinen Fall jetzt eine Flasche öffnen, auch aus dem Grund nicht, um den Inhalt wegzuleeren. Aber weg sollte das Zeug aus dem Kühlschrank, aus der Wohnung. Es ist ein ganz gewaltiger Unterschied, ob die Flasche in der Küche oder am Kiosk steht. Versuche, dir die Zeit bis zum Schlafengehen in kleinere Abschnitte einzuteilen. Also z.B. "die nächste halbe Stunde werde ich nichts trinken" oder " die nächsten 5 Minuten werde ich nichts trinken". Versuche dich abzulenken, koch dir einen Kaffee oder einen Tee, trinke Mineralwasser, schau Fern oder telefoniere.... oder schreib hier. Alles, WIRKLICH ALLES ist besser, als jetzt zu trinken. Und was dann morgen sein wird, das siehst du. Wichtig ist das Jetzt, das Heute.
der Alkohol hat nur Macht über dich, wenn du ihn trinkst. Und wenn du ihn jetzt stehen lässt, dann hast du zum ersten Mal Macht über ihn. Wenn du das erste Glas stehen lässt, wird kein weiteres folgen. Seh es mal so, du hast ihn, deinen Freund/Feind durchschaut. Und du bist stärker, als du es glaubst. Du bist in der Lage, jetzt NEIN zu sagen. Es wird bestimmt etwas leichter, wenn der Kühlschrank "clean" ist.... Du hast von Kindern geschrieben. Sind sie zuhause? Gibt es da vielleicht was zu erledigen? Hausaufgaben nachgucken, Essen vorbereiten, vielleicht ein Zimmer aufräumen oder Wäsche bügeln? Lenke dich unbedingt mit irgendetwas ab.
Hallo Lili,..ich habe deine Zeilen gelesen,und pötzlich wurden wieder fürchterliche Errinnerungen in mir geweckt.(dafür bin ich aber auch dankbar..hält es mich doch davon ab wieder zutrinken)Auch ich habe es immer wieder Versuch-aber immer wieder verloren..bis zu den Tag an den ich meinen persönlichen Tiefpunkt hatte,erst da hörte ich auf, den Kampf gegen den Alkohol zu gewinnen.Dir wünsche ich ein schnelles Kampfende,gewinnen mußt Du alleine...aber Dir stehen hier viele gute Profis als Trainer zu verfügung!!
Du wirst in den nächsten Stunden....Tagen ..... eine Prüfung nach der anderen durchmachen. Es wird innere Unruhe , Verlangen nach Alkohol (wenn ich was trinke werde ich wieder ruhiger) usw. kommen . Bedenke aber Du befindest Dich in einer Spirale aus der Du raus musst ansonsten zieht Sie Dich völlig nach unten und vernichtet Dich Alkoholismus ist nichts anderes wie Selbstmord auf Raten !!
Denke an Deine Kinder Du hast denen gegenüber eine Verantwortung der Du mit Alkohol nicht gerecht werden kannst. Kotze Dich hier ruhig aus wenn es Dir schlecht geht oder bevor Du die erste Flasche aufmachst hier findest Du immer ein offenes Ohr und suche Dir an Deinem Wohnort Hilfe AA´s Gutempler oder ähnliches da findest Du Menschen die mal genauso dran waren wie Du .
Sorry für die etwas harten Worte aber es ist die Wahrheit Also bleibe trocken und denke daran ..... you never walk alone