ZitatGepostet von Erdmann Verdammt . Muss ich jetzt alles neu lernen?
Hallo Erdmann ,
einiges mußt bzw. wirst du mit Sicherheit neu erlernen müssen/dürfen. In deinem ersten Beitrag sprichst du es selbst an: Bier als Belohnung. Bier bei schlechter Laune. Bier aus Ärger. Bier aus Freude. Du listet dort "klassiche" Gründe auf, die das Trinken rechtfertigen sollen. Dabei gibt es nur einen einzigen Grund: den, daß du trinken willst. Gegen diesen deinen eigenen Willen eben nichts zu trinken, das ist das verdammt Schwierige. Ein guter Grund nicht zu trinken ist es ja schon, daß du es nicht möchtest. Leider sieht es oft (wie früher bei mir) so aus, daß dieses "du" kein Singular ist, sondern eher ein Kampf zwischen "ja" und "nein".
Ich wünsche dir, daß du dich auf Dauer für das "nein" entscheiden kannst und sage noch ganz schnell : Hallo und Willkommen bei Saufnix .
da der Alkohol lange Zeit der Mittelpunkt in Deinem Leben spielte, musst Du tatsächlich umlernen. Es entsteht nun plötzlich viel freie Zeit (in der man sich sonst mit dem Alkohol beschäftigt hat) und die will sinnvoll genutzt werden. Vielleicht wird es in der ersten Zeit auch so sein, dass Du ganz nichts mit Dir anzufangen weisst.
Aber das legt sich alles. Es kommen neue und alte längst vergessene Betätigungsfelder und auch die Freude am Leben (das "Lachen") wird wiederkommen.
Die Zufriedenheit mit sich selbst wird auch zurück kehren - schliesslich kannst Du mächtig stolz darauf sein, dem Alkohol adieu gesagt zu haben.
erstmal willkommen hier. (o.k. der Smiley is doof)
Du hast heute geschrieben, dass Du so ein lustiger Mensch bist. Du hast Angst davor, plötzlich kein so lustiger Mensch mehr zu sein. Du bist nett, hilfsbereit, gütig.....aber doch nur oberflächlich ???
Ich schreibe das, weil ich jetzt gerade von mir ausgehe. Ich gehe im März auf Therapie weil ich nicht mehr der oberflächlich nette, hilfsbereite, gütige, lustige Mensch sein will der trinkt um oberflächlich nett, hilfsbereit, gütig und lustig zu sein.
Das klingt jetzt ziemlich wirr aber denk mal darüber nach.
Ich möchte lustig sein wenn es mir nach Lustig ist, nicht wenn mein Hirn sagt: sauf und sei lustig.
Ich möchte nett sein wenn es angebracht ist nicht wenn mein Hirn sagt : Du musst jetzt nett sein, Du bist Alkoholiker und hast deswegen Schuldgefühle.
Ich möchte Hilfsbereit sein wenn jemand wirklich Hilfe braucht, nicht wenn mein alkoholisiertes Hirn sagt: Bau Dir ein schönes Bild in der Öffentlichkeit auf, das ist wichtig um bei Deinem "Schuss" nicht aufzufallen.
Ich möchte gütig sein wenn Güte angebracht ist, nicht wenn mein alkoholisiertes Hirn sagt: Gib dem doch einen aus, dann bist Du nicht am besoffensten.
Und zum Schluss: Ich möchte oberflächlich sein wenn mir danach ist und ich mein alkoholisiertes Gehirn bei Dr. Frankenstein abgegeben habe.
Spezielles Hallo @ Jutta, Tommie, Wolfram und Solgar. Es ist erstaunlich, dass ihr alle hier im Board immer so recht habt und ich bin euch für die Tips wirklich dankbar, auch wenn ich sicherlich nicht alles miteinander umsetzen kann.
Haben den gestrigen 2. Tag trocken überstanden, obwohl ich Klippen umschiffen musste und mich fürchterlich geärgert habe. Aber alles der Reihe nach. Ihr müsst ja nicht mitlesen, wenn ihr nicht wollt.
1. Mein Sohn hat unter Mithilfe von meiner Frau und mir bei einem Wettbewerb, welcher die hiesige Tageszeitung ausgeschriben hatte, den 2. Platz erreicht. Gestern war bei der Redaktion der Zeitung die offizielle Preisübergabe. Ich habe meinen Sohnemann begleitet. Es gab einen Apéro mit Weisswein und Orangensaft. Früher hatte ich ganz klar ein Glas mit Weisswein genommen um dieses Glas später auch wieder nachzufüllen. Gestern habe ich mich für den Orangensaft entschieden. Keiner der Anwesenden hat mich blöd angeschaut. Nur mein Sohn sagte so nebenbei zu mir: "Papi ich hätte mir gedacht, dass du Weisswein nehmen würdest"! So gut kennt er mich also, mein Sohn. Na ja, wird Zeit, dass er mich von einer anderen Seite kennenlernt. Hat mir aber schon zu denken gegeben. Wie sagt man so schön. Nur Kinder und Besoffene sagen die Wahrheit. Und noch was habe ich mir gedacht: Unsere Gesellschaft ist doch so krank. Was hat bitte Alkohol bei der Preisübergabe eines Kinderwettbewerbes zu tun..
2. Der nächste Hammer folgte dann sofort. Zu Hause angekommen, teilt mir meine Frau mit, dass wir am Samstag von unseren lieben gemeinsamen Kollegen, mit denen wir auch immer den Skiurlaub verbringen zum Nachtessen eingeladen wären. Ob ich Lust hätte...! Mein erster Gedanke: Nein das kann doch nicht sein. Dann kann ich ja gleich wieder mit dem Saufen beginnen, dort werd ich sowieso nicht NEIN sagen können. Nach kurzer Überlegung habe ich dann zu meiner Frau gesagt. Klar gehen wir da hin, wird sicher ein lustiger Abend. Gleichzeitig habe ich mir gedanklich schon überlegt, was ich denen sagen werde, wenn ich beim Apéro nur Saft oder Wasser trinke, auch den Rotwein zum Essen ablehne, oder auch das Schnäpschen zum Kaffe. Folgendes habe ich mir ausgedacht. NEIN DANKE, ICH MÖCHTE HEUTE KEINEN ALKOHOL TRINKEN. ICH HABE FÜR MICH BESCHLOSSEN, EINE ZEITLANG KEINEN ALKOHOL ZU TRINKEN. Was meint ihr dazu
3. Gestern abend gings ja im gleichen weiter. Es folgt der nächste Hammer. Ich muss vorausschicken, dass ich mit Frau nicht darüber gesprochen habe, dass ich keinen Alkohol mehr trinken möchten. Am späteren Abend hatte ich einen kleinen verbalen Disput mit meiner ältesten (pubertierenden) Tochter. Daraufhin mischte sich meine Frau ein, wie immer, das kenne ich. Aber eines hat mich schwer getroffen. Auf einmal sagte meine Frau. Du bist wohl auf Entzug was. Daraufhin habe ich mich umgedreht und bin ins Bett gegangen. Na ja, wenigstens hat sie gemerkt, dass ich gestern keinen Alkohol getrunken habe... aber ich hätte heulen können, ich sags euch.
4. Nächster Gong heute morgen früh. Die älteste Tochter motzt wieder rum. Wieso es in unserem Haushalt keine Schokolade mehr gäbe. Hab kurz von Kaffee und Zeitung aufgeschaut und zu ihr locker und freundlich gesagt, sie könne sich ja Schokolade vom Taschengeld kaufen. Darauf meine Frau zu mir: Du kaufst dir ja dein Bier auch nicht vom Taschengeld........*buuuuummmmm*........... .... augestanden und sofort zur Arbeit....
Und hier sitz ich nun, bin ziemlich down und weiss nicht, wie ich das Ganze werten soll. Aber über eines bin ich froh, jetzt wo ich euch das aufschreiben konnte, geht es mir schon ein wenig besser und es macht sich bei mir eine gewisse Trotzreaktion bereit: - Denen werde ich es zeigen - Wartet nur.....
Sorry, mein Bericht ist etwas lang geworden und wahrscheinlich interessiert das euch ja gar nicht. Ich wünsche Euch trotzdem einen schönen und trockenen Tag. Ich werde kämpfen.
Und diese pubertierenden Gören kenne ich auch,aber ich übernehme hier den Part der schützenden Mami. Das ist keine Boshaftigkeit,aber Männer sehen die Welt doch etwas anders als Frauen,vor allen Dingen,wenn sie selbst autoritär erzogen worden sind.
Ausserdem kann es sein,dass Dir Deine Frau auf indirekten Wege "einen Einschenken will". Das ist ihre Art von Rache,also nimm's sportlich.
Lass die Tage,die nun folgen,einfach kommentarlos an Dir vorbeiziehen und lass das erste Glas stehen. Dann werden auch in Deinem Leben eine Menge "Wunder" geschehen.
hallo Erdmann, dein Zitat: "NEIN DANKE, ICH MÖCHTE HEUTE KEINEN ALKOHOL TRINKEN. ICH HABE FÜR MICH BESCHLOSSEN, EINE ZEITLANG KEINEN ALKOHOL ZU TRINKEN." Mein Rat: "Danke ich trinke heute Wasser". Denn du sollst denen nichts erklären. Die sagen dann "ach ja, wie kommt's denn? wie lange denn?" usw. Eigentlich interessiert die das aber nicht. Die wollen dich nur behalten so wie sie dich kennen. Und darin liegt dann wohl auch die Schwierigkeit für dich. Deine Frau fand ich grimmig, dein Kind angenehm sachlich (die beobachten ja alles, einfach so). 'Denen werd' ich's zeigen' ist noch niemals gut gegangen. Wozu die Kraftverschwendung? Du brauchst deine Kraft für dich, und nicht gegen die. Bei mir war Alk = Null, und wer das komisch fand brauchte mich gar nicht erst zu grüßen. Also mich brächten keine 10 Pferde zu dieser Veranstaltung hin! ich grüße dich, Max
ich hab mir anfangs verschiedene Strategien zurechtgelegt.
Wie z.B. nö, Danke ich muss noch fahren.
Ne, danke ich nehme Tabletten wegen dem Magen und die vertragen sich nicht mit Alkohol.
Ne, ich mag keinen Alkohol, danke.
Allerdings sollte man diese "Strategien" nur im weiterem Umfeld anwenden. Mit engeren Freunden würde ich tacheles reden wenn das möglich ist. Du musst ja nicht sagen das Du Alkoholiker bist, sag einfach das Du zuviel getrunken hast und Dir das nicht ganz geheuer war. Deshalb hast Du beschlossen es sein zu lassen.
Aber das wird auch in Dir noch reifen. Geb Dir Zeit. Du musst Dich ja nicht auf einen Berg stellen, mit ner Fahne winken und rufen: Seht her, ich bin Alkoholiker
Aber Deiner Frau würde ich erklären was Du machst. Rede mit Ihr.
Zuerst mal, finde ich es gut, dass du standhaft bleibst. DU hast einen Entschluß gefasst - jetzt gilt es die Stopersteine zu sichten und aus dem Weg zu räumen!
Ich finde es auch sehr gut, wie schön du die täglichen Probleme mit der Familie darstellst und ich glaube, dass es auch gut für dich selbst ist, dir das mal vor Augen zu führen.
Ich habe in den letzten Monaten gelernt, dass Alkoholismuss eine Familienkrankheit ist. Der Alkoholiker säuft und die Angehörigen spielen das Spiel in der Regel mit. Sie arrangieren sich mit ihrem Verhalten. z.B. wenn du wenig redest, wenn du trinkst, findet sich deine Familie irgendwann mit ab und wenn du plötzlich redebürftig wirst, weil du nun nicht mehr trinkst, kann der Rest der Familie damit nichts anfangen - oder umgekehrt.
Ich denke, du solltest deine Familie einweihen und sie bitten dich zu unterstützen!!! Sie werden stolz auf ihren verantwortungsvollen Papi und Ehemann sein, der es wirklich ernst meint jetzt.
Es wird nicht einfach sein und ihr werdet öfter noch aneinanderrumpeln, aber wenn deine Familie eingeweiht ist, kann sie dich unterstützen und auch wählen, den neu eingeschlagenen Weg mit zu beschreiten. Ihr müsst Geduld miteinander haben - ihr habt ja auch alle jahrelang den Alkoholkonsum ausgehalten - die neuen Veränderung müssen jetzt wachsen.Gib Ihnen doch die Chance!
nach langem stillen Mitlesen möchte ich Dir nun mein Empfinden beim Lesen mitteilen. Mein Name ist Georg, 52 Jahre und ich bin Alkoholiker und Medikamentenabhängig. Ich möchte mich meinen Vorpostern, besonders aber Joosi und Solgar anschließen bzw. weiterführen. Zitat: " es macht sich bei mir eine gewisse Trotzreaktion bereit: - Denen werde ich es zeigen - Wartet nur..... Ich werde kämpfen" Für Dich persönlich mag das ja der 1. richtige Schritt sein, die Erfahrung, und nicht nur meine, zeigt aber daß das der falsche Ansatz ist um diese Krankheit zu beherrschen, oder wenigstens zum Stillstand zu bringen. Der erste schwere Schritt wäre der, wie Joosi und Solgar schon schrieben und von mir ergänzt: Ich gebe mir und meinen Liebsten, sprich Frau, Kinder und besten Freunden gegenüber zu, dem Alkohol gegenüber machtloszu sein! Ich weiß, es ist nicht leicht, aber das Verständnis, die Unterstützung, die Hilfe und Liebe, die Du danach erfährst (meine Erfahrung) werden Dir die nächsten Schritte leicht machen, und sehr bald zum Ziel, zu einer zufriedenen, glücklichen Abstinenz führen. Mir scheint Du bist ein Mann der es gewohnt ist "Macht" auszuüben bzw. der das Sagen hat, am Alkohol aber wirst Du Dir die Zähne ausbeissen, er hat diesmal das Sagen! Gegen Ihn zu kämpfen ist von vornherein aussichtslos. So, nun hab ich mich nochmal eingemischt, und ich nehme nichts zurück von dem Geschriebenen, denn ich habe diese Erfahrungen alle machen müssen (dürfen) und ich bin nun acht Jahre trocken und lebe zufrieden abstinent, zu meinem, meiner Familie und meiner Freunde Wohl.
über einen link von a-connect bin ich auf diese seite gestossen.
ich habe vor 4 wochen "mein" alkproblem vor mir selber zugegeben und bin seither trocken, und ebenfalls nikotinfrei!
und das ist gut so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
eingentlich kann ich es mir nicht anmassen, dir lieber erdmann tolle ratschläge zu erteilen, dafür ist bei mir auch alles viel zu frisch ....
allerdings würde ich an deiner stelle das morgige treffen, ebenso das treffen am we einfach absagen!
warum sollst du dich nach 2-3 tagen alkfrei in "gefahr" begeben? bist du verpflichtet dorthin zu gehen? mach was anderes geh mit deinen kindern schwimmen etc. und freu dich darauf das du es nüchtern mit ihnen machst!!!!!!
geh am samstag mit deiner frau ins kino.... meide einfach die nächsten tage einige dinge mit denen du früher alk in verbindung gebracht hast!!!!
ich habe letzte woche ein von mir geliebtes event, abends in ein kölner brauhaus gehen und bis zum anschlag saufen " macht man halt so" auch einfach abgesagt.
am sonntag ist herrensitzung "karneval" geh ich schon seit ca. 5 jahren hin, das ist absoluter kult, daß biertrinken beginnt dabei schon zum frühstück , klasse fürn nen alki oder?
hab ich einfach abgesagt!
das geschrei meiner "saufkumpanen" war groß na und warum soll ich mich in gefahr begeben?
ich glaube ich könnte daran teilhaben... ohne bier zu trinken (ich bin schon, auch nach der erst 4 wochen andauernden abstinenz)einigermaßen gefestigt, aber was bringt es mir dort hinzugehen? Nix nix nix nix
für nächste woche hatte ich einen urlaub gebucht: 10 tage st.anton zum skifahren..... so was ist megageil mein erster skiurlaub nach 4 jahren wieder...(ich bin selbstständig und habe leider nicht viel zeit in urlaub zu gehen)
hm... ich habe den urlaub gestern abgesagt!
nicht das du jetzt glaubst ich würde mich mein weiteres leben in ein kämmerlein einschliessen.... *lach* sicher nicht!!!!!!!!!!!! aber ich möchte noch einige zeit, mich nicht den offensichtlichen gefahren aussetzen.
ich muss einfach lernen in vielen "dingen" ( ich war seitdem ich trocken bin 2mal im theater.. man war das komisch in der pause nur wasser zu trinken *lach*) ohne alk zu leben, ohne an alk denken zu müssen, ohne mein leben nach dem alk richten zu müssen.
ich muss einfach nach 15 jahren trinken mein leben neu gestalten, neu ordnen und neue sinnvollere prioritäten setzen.
einen, so glaube ich ganz guten satz hat mir jemand in einem anderm forum geschrieben: jeder mensch hat so sein fass bier..... meins scheint heute schon leer getrunken zu sein.
bis demnächst mal allen hier viel mut, es ist eine prima plattform die sicher viel hilfe leistet. danke den forumsbetreibern
Ich schliesse mich meinen Vorrednern an habe Ihnen nichts hinzu zu fügen. Allerdings dieser Satz (der bereits von Gemorest schon zitiert wurde) machte auch mich nachdenklich, Zitat: " es macht sich bei mir eine gewisse Trotzreaktion bereit: - Denen werde ich es zeigen - Wartet nur..... Ich werde kämpfen"
Diese Trotzreaktion würde ich ganz schnell bekämpfen. Mit Trotz wird das nichts, das weisst Du sicher aber genau. Man stelle sich nur mal vor, und ich will Dich jetzt nicht erschrecken, Du hättest einen Rückfall. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen nicht , aber sowas kann passieren. Was würde dann aber alles auf Dich zurollen? Die ganze Flut von: "Siehste, haben wir doch gleich gewusst ..." etc. wäre davon noch das harmloseste. Dein Vorsatz, nie mehr trinken zu wollen, spült diese Welle ebenfalls weg. Deine Selbstachtung gleich mit. Dann käme die Scham vor anderen und vor allem vor Dir selbst.
Das alles braucht es nicht. Es reicht: Ich trinke nie mehr Alkohol, weil ich xxx (xxx = Dein Grund) und halte mich für alle Zukunft daran. Du brauchst nur vor Dir selber bestehen, nicht vor den anderen Menschen. Darin liegt die Kraft.
das mit dem Trotz finde ich gar nicht so schlecht,wenn
es das Vehikel ist,welches sich Erdmann bisher immer bedient hat um seine Ziele zu erreichen.
Nur sollte man es wohl nicht an die "Grosse Glocke" hängen,sondern eine innerliche Trotzhaltung dem Alkohol gegenüber beibehalten.
Ich bin auch von Natur aus ein trotziger Mensch und dieses Gefühl,im richtigen Rahmen angewandt,bringt mich immer ein Stück weiter.
Aber wie gesagt,erzählen würde ich es niemanden,denn wie schon gesagt,im Falle eines Rückfalls hat man sich dann eine Suppe eingebrockt,wo der Teller dann doppelt so gross wie gewöhnlich ist.
Mit dem Alk aufzuhören sollte,meiner bescheidenen Meinung nach,ein stiller Entschluss sein und man sollte auch nicht auf Beifall der Umwelt warten(aber annehmen können). So kann ein eventueller Rückfall dann auch viel besser verarbeitet werden,denn der Gedanke,man könne jemanden enttäuscht haben ist dann nicht so übermächtig.
Huch, so viele Antworten auf mein Posting, danke euch allen sehr, bei jedem kann ich etwas herausnehmen. Tschuldigung, wenn ich jetzt nicht auf alles antworten kann. Gleichzeitig begrüsse ich alle noch, die mich neu angesprochen haben.
ZitatRoswitha Das ist keine Boshaftigkeit,aber Männer sehen die Welt doch etwas anders als Frauen,vor allen Dingen,wenn sie selbst autoritär erzogen worden sind.
Klar sehen Männer die Welt anders, das weiss ich spätestens seit dem ich das Buch "Warum Männer nicht zuhören können und warum Frauen nicht einparken können" oder so ähnlich gelesen habe. Zu meiner Erziehung, wenn den da eine stattgefunden hat. Ich wurde nur eine gewisse zeit lang sehr sehr autoritär erzogen. In meiner Pubertät hatte ich sehr viele Freiheiten, leder!! Aber dazu ein andermal.
ZitatAusserdem kann es sein,dass Dir Deine Frau auf indirekten Wege "einen Einschenken will". Das ist ihre Art von Rache,also nimm's sportlich
Das kann schon sein, sportlich bleiben, bei solchen verletzenden Aussagen fällt mir allerdings sehr sehr schwer!
ZitatMax 'Denen werd' ich's zeigen' ist noch niemals gut gegangen. Wozu die Kraftverschwendung? Du brauchst deine Kraft für dich, und nicht gegen die
Stellvertretend, die auf meine Aussage "denen werd ichs zeigen" so reagiert habe, möchte ich sagen, das das nur eine Trotzreaktion war. Ich tus für mich und wenn es dann später vielleicht auch auswirkungen auf mein Familienleben hat, dan werden die dann schon sehen....
ZitatSolgar Mit engeren Freunden würde ich tacheles reden wenn das möglich ist. Du musst ja nicht sagen das Du Alkoholiker bist, sag einfach das Du zuviel getrunken hast und Dir das nicht ganz geheuer war. Deshalb hast Du beschlossen es sein zu lassen. Aber das wird auch in Dir noch reifen
Ja so habe ich mir das auch vorgestellt. Mal schauen, wie die auf das reagieren.
ZitatGaby Ich denke, du solltest deine Familie einweihen und sie bitten dich zu unterstützen!!! Sie werden stolz auf ihren verantwortungsvollen Papi und Ehemann sein, der es wirklich ernst meint jetzt.
Genau das wollte ich vorerst nicht. Damit wollte ich mindestens eine Woche warten. Ich hör schon meine Frau, wenn ich ihr heute sagen würde, ich trinke keinen Alkohol mehr: "Na das ist doch nur wieder so eine Phase von dir, nimmt mich wunder wie lange du das aushälst"!
Zitatallerdings würde ich an deiner stelle das morgige treffen, ebenso das treffen am we einfach absagen
Genau das werde ich nicht tun. Ich habe den Willen und was mich nicht umbringt, das wird mir stärken. Bereits damals als ich mit dem Rauchen aufgehörte habe, bin ich solchen Situationen nicht ausgewichen. Wenn ich die beiden Treffen durchstehe, dann werd ich nicht zu bremsen sein. Na ja so bin ich halt. Ich hoffe wirklich, dass ich es durchstehe.
ZitatRalph Diese Trotzreaktion würde ich ganz schnell bekämpfen. Mit Trotz wird das nichts, das weisst Du sicher aber genau. Man stelle sich nur mal vor, und ich will Dich jetzt nicht erschrecken, Du hättest einen Rückfall. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen nicht , aber sowas kann passieren. Was würde dann aber alles auf Dich zurollen? Die ganze Flut von: "Siehste, haben wir doch gleich gewusst ..." etc. wäre davon noch das harmloseste. Dein Vorsatz, nie mehr trinken zu wollen, spült diese Welle ebenfalls weg. Deine Selbstachtung gleich mit. Dann käme die Scham vor anderen und vor allem vor Dir selbst.
Ralph, diese Trotzreaktion war ja auch nicht verbal ausgesprochen, die hat sich nur in meinem Kopf abgespielt. Das ist doch genau das Problem, dass ich jetzt meiner Familie nicht sag: So und ab jetzt trinke ich keinen Schluck Alkohol mehr, sondern das erst nach einer gewissen Zeit kundtun möchte. Damit ich bei einem allfälligen Rückfall nicht im Regen stehe....
Gut, wenn ich mir das so überlege, halte ich mir hier auch im Hinterkopf eine Türe offen, welche ich aber schleunigst zuknallen sollte....
So viele Gedanken.....! Im Moment sprühe ich vor Energie und Tatkraft, möchte alles gleichzeitig machen, habe viele Ueberlegungen, muss das heute abend irgendwie mal sortieren......
Auf dass ich die nächsten Stunden auch trocken überstehe....
Roswitha, du hast es auf den Punkt gebracht! Diese innere Trotzreaktion dient mir selber und nur mir selber als persönliches Druckmittel, damit habe ich schon viel erreicht und ich bin ja gar nicht so erfolglos geblieben in meinem Leben.
Andere bauen für sich ein persönliches Druckmittel auf, indem sie vielen Menschen von ihrem Vorhaben berichten und dann nicht scheitern möchten um dem Schmach und der Häme aus dem Weg zu gehen.
Nur ein Beispiel von mir. Ich habe vor gut drei Jahren mal innerhalb vier Monaten 10 kg abgenommen (nicht weil ich nur noch gesoffen habe). Habe damals auch niemandem von meinem Vorhaben erzählt. Aber ich habe mich gefreut ob denen, die nachher darauf reagiert haben.
"Papi ich hätte mir gedacht, dass du Weisswein nehmen würdest"!
Du bist wohl auf Entzug was.
Du kaufst dir ja dein Bier auch nicht vom Taschengeld
sind meiner Meinung nach der Grund dafür, daß du deine "Beichte" (oder wie auch immer) nicht 1 Woche lang auf die lange Bank schieben solltest, oder mehr noch, schieben kannst. Deine Familie wird eh schneller als in 1 Woche merken, was los ist.
Dir wird es während deiner Trinkerei nicht aufgefallen sein, wenigstens nicht so sehr wie deiner Familie, daß du dich mehr und mehr verändert hast. Denn das hast du mit Sicherheit. Natürlich merken sie jetzt auch, daß du auf einmal nichts mehr trinkst. Vor allem merken sie das in den Situtionen, in denen du gewohnheitsmäßig immer getrunken hast. Und selbstverständlich hinterfragen sie das. Es ist ihr gutes Recht. Du solltest sie nicht lange im Unklaren lassen. Denn je länger du wartest desto spitzer und ggf. agressiver werden diese Bemerkungen ala "Entzugserscheinungen" und "Taschengeldbier".
Deine Familie hat bisher den trinkenden Erdmann erdulden müßen, tu dir und ihnen den Gefallen und lasse sie schnell wissen, daß du dem Alkohol Tschüss sagen möchtest. Ich denke, sie werden begeistert sein, natürlich auch skeptisch. Diese Skepsis wird wohl darauf zurückzuführen sein, daß du sie -meist unbewußt- durch dein Trinken oft enttäuscht oder verletzt hast. Das ist durch ein verbales Versprechen und dein Vorhaben zwar nicht aus der Welt zu schaffen, aber es ist der richtige Weg zu einem gemeinsamen, besseren Zusammenleben.