Dein Avatar ist wirklich nett, gefällt mir auch gut. Und auch dir drücke ich ganz fest die Daumen, dass du die ersten Tage durchhältst. Führe dir nur immer wieder vor Augen, wieviel schöner das Leben ohne Alkohol ist. Wenn man ihn nicht mehr braucht, um "in Stimmung" zu kommen.
dieses "ich DARF nichts trinken" macht mich sowieso ganz verrückt... je mehr ich mir das sage, desto größer wird mein Verlangen nach Alkohol Deswegen red ich mir z.Z. lieber jetzt schon ein, dass ich nichts trinken mag oder brauche. Manche Tage gehen schon ganz gut vorüber, doch andere sind echt schwer. Was mir aufgefallen ist, sind fiese Stimmungsschwankungen - die waren vorher vermutlich genauso da, nur da hab ich sie "totgesoffen"! Nun muss ich mich mit meinen Stimmungen auseinandersetzen und find's zeitweise sehr, sehr schwierig und habe sogar leichte Angstzustände, Schlaflosigkeit und wirre Träume nach wie vor... Hoffe, dass dies alles bald nachlässt oder zumindest besser von mir gehandled werden kann; sonst kann ich mein Studium an den Nagel hängen
ohja, ich weiss ganz genau, wovon du redest. Diese Stimmungsschwankungen sind echt heftig und ehrlich gesagt weiss ich erst, warum ich getrunken habe, seit ich nicht mehr trinke! Früher dachte ich immer, ich trinke nur, weil es mir schmeckt. Heute weiss ich, dass ich meine eigenen Launen, Ängste und Neid weggetrunken habe. Ich konnte einfach mein Leben nicht so wirklich ertragen, mich nicht ertragen und genau damit habe ich jetzt sehr stark zu kämpfen.
Ich trinke jetzt über 7 Monate nichts mehr, kann mich aber sehr schwer ertragen. Ich bin extrem eifersüchtig (war ich früher nie!), ich bin sehr missgünstig, neidisch und launisch, selbstmitleidig! Ich habe meist das Gefühl, dass es mir nicht wirklich gut geht und dass es anderen viel besser geht. Und genau das ist der absolute Blödsinn! Und wiederum für diesen Blödsinn, den ich so fühle, mag ich mich nicht und wieder geht alles von vorne los.
Wie gerne würde ich mich mal wieder betrinken. Wie gerne würde ich einfach nur für ein paar Stunden mal nicht grübeln. Ich denke, dass haben viele Alkoholiker so an sich.
Aber es geht mir eben gut und es ist gut nichts mehr zu trinken. Das wiederum sagt mir mein Verstand und so kämpft mein Verstand gegen mein Gefühl und gewinnt auch immer, Gott sei Dank!
Liebste Grüße Sabine
P.S. Vielleicht sollte ich doch mal irgendeine Selbsthilfegruppe besuchen.
hallo Claudia, da stimme ich dir zu! " . . dieses "ich DARF nichts trinken" macht mich sowieso ganz verrückt... je mehr ich mir das sage, desto größer wird mein Verlangen nach Alkohol" Also ich, Max, darf Alkohol trinken! Ich will aber nicht! Heute! Und zählen oder nicht zählen ist eigentlich egal, Hauptsache es hilft. Ich hatte bis zu 1000 Tagen gezählt, aber nicht etwa aus Furcht oder so, sondern aus Freude. Bei 1000 Tagen gab es ein Fest, mit 15 Leuten, war schon eigenwillig aber sehr lustig. Und dann ging alles über in "ich trinke nicht", einfach so, im Sinne von ich brauche nicht zu trinken. Also es scheucht mich keiner, es kontroliert mich niemand, nein, es ist einfach so. ich grüße dich, Max
oooooh, du sprichst mir aus der Seele - genauso geht es mir auch!! Dieses sich selbst nicht leiden können, diese verdammten Launen und dieses Miesepetergefühl ist auch echt schwer zu ertragen! Und dir geht es seit 7 Monaten so??? Da muss es doch eine Lösung geben!? Ich war vorhin noch bei einer Behörde und hab' mich mal wieder über die Bürokratie aufgeregt - ich bin echt erschrocken, wie aggressiv ich gleich werde hab das Gefühl, das war vorher nicht so extrem
Hallo Max,
bis 1000 hast du gezählt - das ist ja eine lange Zeit! Ich glaub, so lange werd ich nicht zählen. Nicht, dass ich vorher abbreche aber ich will mich nicht so sehr mit dem "Nichttrinken" beschäftigen, es soll einfach normal werden, ohne dass ich es so genau weiß, wie lange ich es schon durchgehalten habe. Es soll ja eigentich auch gar kein Durchhalten sein, sondern ein ganz normales Leben... so als gäbe es für mich einfach keinen Alk.
Jezt muss ich mich erstmal beruhigen... scheiß Bürokratie!!
aber ich will mich nicht so sehr mit dem "Nichttrinken" beschäftigen, es soll einfach normal werden, ohne dass ich es so genau weiß, wie lange ich es schon durchgehalten habe. Es soll ja eigentich auch gar kein Durchhalten sein, sondern ein ganz normales Leben... so als gäbe es für mich einfach keinen Alk.
Ein solch 'normales' Leben wäre auch mir sehr recht. Auch ich addiere nicht vor dem Einschlafen wieder einen Tag hinzu, werde mich aber ganz sicher freuen, wenn der erste Monat erreicht sein wird.
Ich glaube allerdings, dass sich bei uns zur Zeit alles in erster Linie um das Trinken dreht und nicht um das 'Nichttrinken'. In der knappen Zeit seit der ich nicht mehr trinke, habe ich so viel über das Trinken nachgedacht wie nie zuvor. Solange diese Gedankenarbeit derartig dominant ist und im Kopf der Alkohol und die eigene Person sich in den verschiedensten Beziehungslagen darstellen, solange wird uns ständig auffallen, das wir - zum Glück - nicht mehr trinken. Ich hoffe auch, dass diese Alkoholfixiereung der Gedanken sich allmählich lockert, aber immer noch besser als praktischer Alkoholkonsum.
Bisher hatte ich zum Glück noch keinen schlimmen Saufdruck, sondern eher Unlust beim Anblick von Alkohol. Ist bei Dir in den letzten Tagen ein starken Trinkbedüfnis aufgekommen? Ich glaube, wenn ich jeden Tag starken Suafdruck hätte, würde ich sogar die Stunden zählen. Bin aber bisher drum herum gekommen.
doch, doch - den Saufdruck hatte ich schon paarmal zwischendurch... bei meinem Vater auf der Geburtstagsfeier, immer wenn's mir richtig schlecht geht (und das ist momentan seeehr häufig) und heute ist's besonders schlimm weil ich auch noch ziemlichen Beziehungsstress habe. Jetzt war ich gerade ne Runde im Park spazieren, fühl mich ein kleines bisschen besser - denn: ich habe eine Gruppe Alkoholiker beim Besäufnis beobachtet und da war mir wieder klar, dass ich so nicht enden möchte! Na, wenigstens etwas... Nichts desto trotz fühl ich mich einsam und irgendwie so leer würd diesem Gefühl halt lieber aus dem Weg gehen, anstatt es aushalten zu müssen.
Hallo Claudia, ich glaub der Saufdruck ist bei mir noch nicht so schlimm aufgetreten, weil ich auf gar keinen Fall trinken will. Ändert leider nichts an der Tatache, die von Dir beschriebenen Zustände aushalten zu müssen. Ganz schöne Zwickmühle: da weiss man durch jahrelanges Training, wie man diese Zustände ausknipsen kann und muss sie gerade deshalb aushalten.
Mich beschäftigt neben dem Problem, das ich selber bin, meine Mutter, die sich seit einigen Monaten anscheinend in den Kopf gesetzt hat von einer Gelegenheitstrinkerin zur, für ihre Verhältnisse, exezzsiven Trinkerin zu werden. Beste Ausrede: Wenn ich morgens trinke, schlafe ich mittags und der Rest des Tages ist dann gerettet , nur das es dann auch weitergeht. Mein Problem: ich kann mit meiner Mutter auch wenn sie nur angetrunken ist, überhaupt nicht sprechen. Irgendwo sitzt da eine unüberwindliche Blockade. Meine Eltern haben früher auch schon viel gebechert, was meinen Brüder zum absoluten Alkholhasser gemacht hat. Bin ich leider nicht geworden.
Na ja, wie sagt man so schön jeder hat sein Paket zu tragen, nur manchmal erscheint es einem besonders schwer.
ich fühle bei Euren Beiträge richtig, daß es Euch nicht besonders gut geht. War bei mir in der ersten Zeit genauso. Aber es kommt die Zeit, wo man an Alkohol nicht mehr so denkt. O.K., man wird ja ständig damit konfrontiert aber es tangiert einen nicht mehr.
Die Tage oder Monate kriege ich überhaupt nicht zusammen. Ich kann es nur noch so abschätzen. Weiß, daß es damals Faschingsamstag war, wo ich mein letztes Glas getrunken habe aber ansonsten muß ich immer zurückrechnen. Dann hatte ich nach ca. 10 Jahren mal einen Abend getrunken und sofort wieder aufgehört, mich aber dann tierisch über mich selber geärgert. Da habe ich wohl ein Schweineglick gehabt, daß es so glimpflich abgegangen ist und ich am nächsten Tag nicht weitergemacht habe.
Heute ist es so, daß ich mich morgens beim Aufwachen auf meinen guten Kaffee erstmal freue. Den habe ich solange ich trank nicht vertragen, heute kann ich ihn literweise trinken. Auch brauche ich dann morgens nur noch die Hälfte der Zeit, bis ich mich fertiggemacht habe. Was muß ich doch früher tranig gewesen sein.
Die Alkoholdepression ist erstmal am Anfang normal. Es fehlten Endorphine, die der Körper erstmal nur mäßig ausschüttet. Das geht recht schnell vorbei.
Hallo Adobe, danke für deine aufmunternden Worte. Ich hoffe auch, dass sich bald alles einpendelt!
Martin, war das bevor du aufgehört hast Alk zu trinken auch schon so, dass du mit deiner Mutter nix anfangen kannst, wenn sie was getrunken hat? Oder ist das erst jetzt so? Ich bin jedenfalls auch so blockiert, wenn man Vater angetrunken ist und dann beginnt, irgendwelche Dinge zig mal hintereinander zu erzählen Wenn ich meine Mutter am Telefon habe und sie ein wenig nuschelt, beginne ich sie schon regelrecht zu hassen (sie war früher Tablettenabhängig, ist es aber nicht mehr). Daran sieht man doch, wie tief diese Verletzungen sitzen.
Wir werden das schon irgendwie durchstehen und bald wird es uns besser gehen und wenn eine Zeit vergangen ist, feiern wir auch ein "Saftfest"
Mir hilft es jedenfalls sehr, hier zu schreiben und auch, so viel aufmunternde Zuwendung zu bekommen - DANKE an der Stelle an alle
Viele Grüße Claudia
[f1][ Editiert von Maigloeckchen am: 18.05.2004 22:10 ][/f]
Hallo Adobe, danke für die Aufmunterung. Also gegen eine natürliche Endorphinvermehrung hätte ich nichts einzuwenden. Bei mir ist es leider nur so, dass bestimmte Gedanken so stark miteinander verkettet sind, dass immer gleich das Leben im Ganzen auf dem Spiel zu stehen scheint. Sie können durch bestimmte Situationen oder Beobachtungen ausgelößt werden oder gehen mir einfach so im Kopf herum und bestimmen dann als Perspektive selbst über das, was überhaupt wahrgenommen wird. Aber vielleicht ändert sich da ja mit einer durch Endorphinausschüttung gewandelten Grundstimmung.
Hallo Claudia, also meine Eltern betrunken nicht ertragen zu können, das war bei mir schon immer so. Meine Mutter habe ich dann immer konsequent gemieden und wenn ich selbst was intus hatte, hab ich auch immer dafür gesorgt, ihr nicht über den Weg zu laufen. Das liegt daran, dass ich mein Mutter sehr gerne hab und schätze und ihr gerne helfen würde. Bloß betrunken ist sie mir eben völlig unzugänglich. Bei meinem Vater hab ich mich meist schnell auf sein Nieveau hochgetrunken, dann ging es meist einigermaßen. Nur das er völlig unfähig zur Selbstkritik ist, lehrerhafte Attitüten an den Tag legt, wobei der 'Lehrinhalt' durch den Alk zu platten Wiederholungen ausartet, die überhaupt nichts mit meiner Frage oder dem vorherigen Gespräch zu tun haben. Außerdem erzählt er auch immer viel Unsinn, den er selbst für wahr hält, was irgendwann dazu führte, dass ich überhaupt nichts mehr was er sagte ernst nehmen konnte. Das hat sich zum Glück etwas gebessert, weil ich mir angewöhnt habe darüber (wenn möglich) hinwegzusehen. Außerdem finde ich viele seiner Verhaltensmuster, wenn auch auf andere Art, bei mir wieder... Ist alles ganz schön kompliziert in meiner 'Familie'. Nächstens Wochenende gehts zum 70. meiner Tante und ich fahre gemeinsam mit meinem Vater. Ist schon lange her, dass ich ihn drei Tage am Stück gesehen habe und bin mal gespannt was sich ereignet. Trinken wird er leider auf jeden Fall, da er solchen Familientreffen auch nicht gewachsen ist.
als ich bewusst aufgehört habe zu trinken, war ich mächtig stolz, als die erste Woche rum war. Ich habe zwar auch die Tage gezählt, dann die Wochen und auch die Monate. Vorher habe ich auch Trinkpausen durchgezogen, aber im Hinterstübchen war immer der Gedanke: Bald kannst du wieder mal ein Gläschen trinken. Damit habe ich mich selbst belogen und einfach nicht begreifen wollen, dass ich gar nicht kontrolliert trinken kann. Allein die Tatsache, dass ich während der Pause ständig daran dachte, bald wieder was zu trinken, hat mich nicht merken lassen, dass mein Trinkverhalten unnormal ist und dass der Alkohol einen hohen Stellenwert in meinen Gedankengängen hatte.
Heute zähle ich die Monate nicht mehr, weil der Alkohol keine Rolle mehr in meinem Leben spielt. Wenn ich zurück denke, kann ich es einfach nicht glauben, dass ich mir ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen konnte. Es war einfach undenkbar. Deshalb bin ich sehr zufrieden, dass ich in unserer alkoholgesteuerten Gesellschaft, ohne Wehmut, auf dieses "Genussmittel" verzichte. Ich kann mich nur Jutta`s Empfinden anschließen und sagen: ICH BRAUCHE KEINEN ALKOHOL. Ich denke, wenn man diese Phase erreicht hat, ist der Alkohol als Begleiter gestorben.
Den Weg dahin, würde ich wie eine Bergbesteigung beschreiben. Man fängt ganz unten an und denkt: Ohje, da soll ich rauf? Das schaffe ich nie.... Das kann man aber nur testen, wenn man es versucht. Die ersten Meter sind voller Tatendrang. Dann kommen schwierige Klippen, die man überwinden muss und kann, um wieder ein Stück weiter zu kommen. Manchmal wird die Luft knapp und man muss verschnaufen. Um wieder zu Kräften zu kommen, braucht jeder unterschiedliche Zeit. Das ist so ein Punkt, wo man überlegt, soll ich weiter nach oben oder lieber wieder nach unten. Ich würde sagen: Ich klettere noch weiter hoch und mal sehen, wie es dann ist.
Mit dieser Methode kommt man langsam an den Gipfel. Dort öffnet sich ein Horizont, der einen bleibenden Eindruck hinterläßt und den man nie gesehen hätte, wenn man immer nur unschlüssig am Fuß des Berges herum tappt oder auf halben Weg, wieder umkehrt.
Dieser Vergleich soll auch deutlich machen, dass der Verzicht auf Alkohol kein Sonntagsspaziergang ist, sondern erst mal ein Stück "Arbeit" mit sich bringt. Der Lohn dieser Arbeit ist ein neues Lebensgefühl, dass ich nicht mehr vermissen oder gegen frühere Zeiten eintauschen möchte.
Claudia und Martin, ich glaube, dass ihr es auch schafft, den "Berg" zu bezwingen. Schritt für Schritt.
Ich kenne eine Meditation die einer Bergbesteigung gleicht.
Diese Bergbesteigung ist nur noch mit einem Rucksack verbunden der Steine enthält und den gilt es während des Aufstiegs Stück für Stück zu entleeren. Die Steine bedeuten die Sorgen, Lasten die ich mit mir schon soooo lange herumschleppe. Oben an der Spitze dieses Berges ist ein Symbol angebracht, das man sich selbst aussuchen kann. Dieses Symbol ist das Ziel - meines war mal eine weisse leuchtende Fahne, darauf stand Frieden.
Während des Aufstiegs hatte ich sehr viele Steine in meinem Rucksack, schwere Steine, schmerzvolle Steine, nicht losslassen wollen Steine, Alkoholsteine, alte vergammelte Steine,.............na ja, jedenfalls war mein Rucksack so ziemlich beladen mit diesen Laststeinen.
Die Meditation beinhaltet dass man während des Aufstiegs immer mal wieder mit diesen Steinen in eine Wirklichkeit konfrontiert wird - also dass man zum Beispiel dieser Person oder dieser Situation begegnet, die einen dieser Steine bedeutet. Man spricht mit dieser Person oder man befasst sich mit dieser Situation und danach gibt man den Stein zurück, indem man sagt: "Diesen Stein brauche ich nun nicht mehr. Ich gebe ihn zurück, denn ich gehe nun meinen Weg"
Ja das stimmt hier auch: es ist kein Sonntagsspaziergang und man sollte auch oft eine Pause machen, da es anstrengend ist - doch Stein für Stein abzugeben, bedeutete auch für mich innerer Frieden und auch den festen Willen nicht mehr Alkhohol trinken zu wollen zu bekommen.
Jetzt wo ich das schreibe, werde ich mich wohl auch wieder mal mit meinen neuen Steinen auf eine Bergwanderung machen müssen. Ich habe da auch noch viele Steine - doch weiss ich noch nicht wem sie gehören - auch kenne ich das Symbol der Bergspitze noch nicht
das mit dem Bergsteigen klingt gut und kommt meinem momentangen Gefühl wirklich sehr nahe. Ich glaube, ich befinde mich gerade an solch einer Klippe, die nicht so leicht zu bezwingen ist und werde mir da bisschen Zeit geben müssen.
Ich habe den Saufdruck gestern mit Zigaretten bezwungen (klassische Suchtverlagerung) und mir war entsprechend schlecht Wie gesagt, seit 5 Wochen rauche ich eigentlich gar nicht mehr - war also ein Rauchrückfall. Aber ich dachte, immer noch besser, als jetzt zu trinken... nun ja, heute meldet sich natürlich auch der Nikotinteufel wieder, aber ich WILL auch nicht rauchen; also versuche ich den Tag heute ohne "Süchteleien" durchzustehen. Habe ja auch heute Mittag meinen Termin beim Psychologen, mal sehen wie es mir danach so geht.
Martin, das Problem mit der Familie kenne ich zu gut Ich habe teilweise solche Wut in mir, dass ich nicht weiß wohin damit. Auch eine übergroße Traurigkeit ist in mir vorhanden, die ich mit dem Alkohol "Schach gehalten habe". Das habe ich letztens gemerkt, als mir durch Zufall ein kleines Album mit Kinderfotos von mir in die Hände fiel - ich fing haltlos zu weinen an und noch schlimmer wurde es, als aus dem Album noch ein Passbild meiner Mutter fiel. Tja, ist doch was an der Janov'schen Urschreitherapie... habe mir jetzt dessen Bücher ersteigert und lese dann demnächst mal. Hast du von der "Primärtherapie" schonmal gehört? Für mich klingt es schlüssig... er sagt ja (grob), dass alter Kindheitsschmerz nochmal durchlebt und gefühlt werden muss, um das neurotische Verhalten aufzulösen (wozu ja auch Süchte zählen).
Hallo alle zusammen, die Bergbesteigung finde ich auch ein treffendes Bild: es ist ganz schön steil - und das bei meiner Kurzatmigkeit - dafür nimmt aber die Aussicht zu und man kann das Panorama auf sich wirken lassen, was auch immer dort sichtbar wird. Nur sollte keine Gerölllawiene entgegenkommen. Wenn man allerdings alle Steine zuvor im Rucksack verstaut, kann man dem wohl vorbeugen. Ob man die wohl tatsächlich loswerden kann? Vielleicht ändert sich ja in erster Linie die Einstellung zum jeweiligen Stein, aber das wäre ja schon was. Dir, Lisl, jedenfalls ein erfolgreiches Errichten des Gipfelkreuzes. Meines ist erst mal eindeutig: Saufnix. Welche Inschriften darunter noch alle verborgen sind wird sich wohl noch zeigen...
Hi Claudia, also gleichzeitig mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören, ist mir zu hart. Ich habe mit dem Rauchen in den letzten Tagen auch wieder richtig angefangen. Suchtverlagerung stimmt natürlich, ist mir aber erst mal egal und ich lasse die Qualmerei einfach weiter laufen, wünsche Dir aber viel Kraft an beiden Fronten, die vielleicht ja nur eine ist. Von der Primärtherapie habe ich noch nichts gehört, bin auf diesem Feld allerdings auch völlig unbewandert. Aber den Schmerz noch einmal zu durchleben, klingt ziemlich merkwürdig. Der damalige Schmerz ist ja schließlich damals erlebt worden. Ist damit nun gemeint, ihn sich vorzustellen und dadurch so zu intensivieren, dass er zum neuerlichen Eindruck wird. Aber warum sollte sind durch Vorstellung erzeugter Schmerz und in der Vergangehneit tatsächlich erlebter aufheben? Klingt so wie die Hammermethode in den Comics: ein Schlag versetzt das Opfer in Trance, ein neuerlicher Schlag erweckt es wieder. Aber, wie gesagt, ich kenne mich da gar nicht aus.
Was die Eltern betrifft, so wollte ich niemals wie min Vater werden, musste aber feststellen, dass ich ihm ganz schon gleich, so dass die Wütanfälle gegen ihn sich auch immer gegen mich richten mussten. Natürlich hab ich meinen Vater auch bewundert, aber die Eundrücke einer 'Traurigen Gestalt' (danke Saftnase, sehr treffende Charakterisierung) überwogen nun mal. Ist die Wut auf Deine Mutter ähnlich doppelläufig?