ich lese schon länger sporadisch in diesem Forum mit und heute möchte ich auch einmal schreiben. Ich habe mich entschieden, mit dem Trinken aufzuhören und hoffe, hier ein bisschen Zuspruch und Verständnis zu erfahren. Ich weiß, wie ihr dazu steht "kalt" zu entziehen, aber mir bleibt aus verschiedenen Gründen keine andere Wahl. Ich habe nicht täglich getrunken und hoffe deshalb, dass es nicht so schlimm werden wird. In den letzten Wochen wurde es aber immer öfter, dass ich abends trank und die Abstände eben kürzer. Ich habe Angst bekommen und mir nun vorgenommen, ganz auszusteigen. Heute geht es mir sehr komisch... ich habe so einen Druck im Kopf, leichte Kopfschmerzen oder so, kann mich ganz schlecht auf irgend etwas konzentrieren und sonst geht es. Ich will mich auch nicht zu sehr in etwas reinsteigern. Zittern muss ich gottseidank nicht, hoffentlich bleibt das so. Ich habe einfach nur Angst! Nächste Woche Mittwoch habe ich einen Termin bei einem Psychologen, um mein Leben neu zu ordnen (werde nun eine Therapie machen).
Du schreibst das du eine Therapie machen willst, wie lange hast du das Problem mit dem Trinken schon?
Mit dem Entzug ist es so eine Sache, meine Schwester hat auch so entzogen und hatte keine Probleme. Wenn du merkst das es allein nicht geht, scheue nicht davor deinen Hausarzt um Hilfe zu bitten.
Es ist sehr gut das du schon einen Termin gemacht hast, gute Beratung ist sehr wichtig.
das Problem mit dem Trinken habe ich schon sehr lange. Im Grunde seit ich 14 war (da war ich das 1. Mal betrunken). Heute bin ich 33. Alkohol hat einfach immer eine große Rolle gespielt auf Partys etc. Nix ging ohne Alkohol. Dann habe ich den Alk. irgendwann eingesetzt als es mir schlecht ging (Liebeskummer etc.) und tja, so hat sich das alles irgendwie eingeschlichen... Bisher geht es mir noch relativ gut, d.h. ich zitter nicht o.ä. bin nur schrecklich müde und recht "matschig" im Kopf. Hatte vorhin noch ein Entspannungsbad genommen und werd noch was lesen und dann bald schlafen (hoffentlich besser als letzte Nacht).
Maiglöckchen passt gut in diesen Monat. Es ist Mai und bei dir haben die Glöckchen geklingelt
Schön dass du schon länger hier sporadisch lesen tust (habe ich auch getan) und noch schöner, dass du heute schreibst
Gut dass du dich entschieden hast mit dem trinken aufzuhören und du bekommst von mir auch einen grossen Zuspruch und das "Verständniss" sowieso - is ja klar. Ich habe auch nicht täglich getrunken - doch quartalsmässig und dann täglich Zum Schluss 1 - 3 Wochen mit Mühe Pause und dann 3- 5 Tage bis zum abwinken
Ich hatte wenig Entzugserscheinungen, doch der Saufdruck war schrecklich Mir hatte geholfen, hier immer zu schreiben und dann nach drei Monaten war er weg. Er meldet sich immer mal wieder, doch nicht mehr so extrem wie vorher.
Ich bin morgen 14 Wochen trocken Ich gehe in eine ambulante Therapie und in eine Selbsthilfegruppe.
Du willst ne Therapie machen? was für eine? Gehst du in eine Selbsthilfegruppe?
Super, Dein Entschluß und dann gleich umgesetzt in die Tat. Gegen einen "kalten" Entzug ist nichts einzuwenden, wenn - wie wohl in Deinem Fall - die Entzugserscheinungen kaum oder nur sporadisch auftreten.
Der Anfang ist nie leicht aber es wird Dir von Tag zu Tag besser gehen. Auch finde ich gut, daß Du psychologische Hilfe in Anspruch nimmst.
vielen lieben Dank für eure Antworten, das hilft mir doch sehr, so ein bisschen Unterstützung!! Heute ist also Tag zwei, ich habe tatsächlich 12 Std. geschlafen ziemlich doll geschwitzt heute Nacht (war paarmal wach) und wirr geträumt - aber ist wohl alles normal, oder? Hab irgendwie immer noch so ein Vakuum im Kopf, aber mehr nicht - kann aber viell. auch vom vielen Schlafen kommen?! Lisl, ja ich habe zieml. schnell einen Termin bei einem Verhaltenstherap. bekommen, d.h. habe nun erstmal diese Prob. Stunden und alles weitere werde ich nächste Woche Mittw. sehen. Hatte eigentich gerade eine längere Gesprächsthera. hinter mir, allerdings wollte meine Therapeutin von meinem Suchtproblem nicht so recht was wissen (sie war der Auffassung, dass man auch lernen kann, kontrolliert zu trinken und von daher nicht wirklich offen für diese Problematik). Nein, zu einer Gruppe gehe ich nicht. Hatte dies aber vorher mal gemacht (AA und Bl. Kreuz), allerdings hab ich mich dort einfach immer noch schlechter gefühlt, da ich mit dem religiösen einfach nicht klar kam (hab da paar Kindheitstraumata was Religiös betrifft). So hoffe ich, dass die Einzeltherapie und das Schreiben hier erstmal ausreichend ist, zumal ich Ende diesen Monats auch noch umziehe und mir dann in der neuen Umgebung die Lage erstmal betrachten muss (ist ne eher ländliche Gegend und von daher sicher nicht so bestückt mit Selbsthilfegruppen). Ich hatte vorher schon einige Male beschlossen, nicht mehr zu trinken (allerdings wohl nicht überzeugt genug) und immer wenn ich es einige Zeit geschafft hatte, war ich übermutig geworden und dachte, ich kann ja damit umgehen... der typische Fehler halt Naja, ich muss mal langsam ein bisschen was tun, hab mir zwar bis Do. frei genommen, aber das Chaos hier zu Hause ist auch nicht ohne ...
Schwitzen und wirre Träume ist normal. Die 12 Stunden wird Dein Körper wohl gebraucht haben.
Zitat: allerdings wollte meine Therapeutin von meinem Suchtproblem nicht so recht was wissen (sie war der Auffassung, dass man auch lernen kann, kontrolliert zu trinken und von daher nicht wirklich offen für diese Problematik).
Leider gibt es da unter Ärzten und Therapeuten immer noch diese Meinung. Ein Süchtiger kann nicht lernen, kontrolliert zu trinken. Glaube mir, daß haben wir wohl alle hier schon versucht und es ist nach einer gewissen Zeit schiefgegangen. Für eine kurze Zeit mag das gehen. Nur weiß man nie, wann der Suchtteufel wieder richtig zuschlägt und dann ist es zu spät. Diese Krankheit ist nur mit Abstinenz zu stoppen.
Die AAs sind nicht wirklich gläubig, es sind nur paar Floskeln und dann dieses "höhere Wesen". Aber jeder kann sich da denken, was er will.
Ahoi Maiglöcken, ich bin so ungefähr in Deinem Alter und hab es auch schon oft im Alleingang probiert, das Trinken zu stoppen. Was mich dann wieder dazu verleitet hat, war auch der Gedanke: um so'n richtiger Alki zu sein, muss man entweder schon morgens trinken oder erst mal 45 werden. Wie lange hat es denn bei Dir gedauert, bis Du wieder 'übermütig' wurdest? Also mein Rekord waren gerade mal drei Wochen. Hoffe, dass sich das jetzt ändern wird. Ich trinke zwar auch erst seit ganzer kurzer Zeit nicht, habe aber zum Glück, im Moment zumindest, auch kein Bedürfnis. Mal sehen, wann die 'harte' Zeit einsetzt.
naja um ehrlich zu sein - viel länger hat es bei mir nicht gedauert, bis ich übermütig wurde... das erste Mal auch drei Wochen und dann nochmal sechs Wochen. Scheine mich ja zu steigern Wie lange bist du denn jetzt bereits trocken? Und wie geht es dir? Ich habe genauso gedacht wie du... bin noch viel zu jung für nen "richtigen" Alki, ich trink morgens nicht - nichtmal täglich - und ich zitter auch nicht. Waren für mich alles Argumente dagegen ein Prob. mit dem Alk zu haben Naja, ich will es nicht darauf anlegen, irgendwann an den Punkt zu kommen... deshalb besser jetzt die Kurve kriegen! Heute geht der dritte trockene Tag bei mir zu Ende und zumindest im Kopf geht es mir besser. Dieses dumpfe Vakuumgefühl ist weg. Dafür hat's mir die Verdauung komplett durcheinander gehauen und ich fühl mich so "flau". Aber das wird sich sicher in den nächsten Tagen geben. Werd wohl den Rest der Woche doch noch für mich brauchen, eh ich wieder halbwegs fit bin
Ahoi Maiglöckchen, von 'trocken' kann bei mir überhaupt gar keine Rede sein: heute ist die erste Woche komplett und schon nährt sich die nächste Hürde: das liebe Wochende. Werde sie aber ganz locker nehmen. Selbst wenn ich nicht weggehe, ist mein ganzer Oranismus am Fr./Sa. umgepolt und ich hoffe, das gibt sich irgendwann, zumal sich Wochentage und Wochenenden bei mir von den Rahmenbedingungen her gar nicht unterscheiden. Ich bin eher von Schlaflosigkeit geplagt und qualme jetzt wie ein Schlot. Vorher habe ich nur beim trinken geraucht. Ist mir aber erst mal egal, wenn nur nicht das Ende vom Lied so aussieht, dass ich beides zelebriere und gleich morgens die erste Kippe brennt.
ja das mit der Qualmerei kenn ich auch zu gut! Ich habe vor 5 Wochen aufgehört zu rauchen (da war noch keine Rede davon, mit dem Alk auch aufzuhören). In dieser Zeit hab ich noch viel schlimmer und zwanghafter getrunken als vorher Naja, nun hab ich gestern paar Zigaretten geraucht, davon wurd mir aber schlecht und ich hatte echt das Gefühl, dass auch mehr Lust auf Alkohol aufkommt (scheint irgend eine Verbindung zu geben im Hirn). jedenfalls kaue ich heute wieder Nikotinkaugummis, wenn's ganz schlimm wird. Ich werd doch nochmal Herr meiner Süchte werden?? Ganz schön anstrengend, aber wenn ich's schaffe, gehts mir supergut (die Erfahrung kenn ich ja schon). Also, ich halt durch und mache ersatzweise viele Entspannungsbäder - solange das nicht auch noch zur Sucht wird...