Wenn ich das alles so lese, wundere ich mich mal wieder über mich selbst. Warum bin ich denn dann um himmelswillen so zufrieden seit ich nicht mehr trinke ? Vielleicht weil ich alleine dadurch meinem Leben einen völlig anderen Dreh gab. Ich muß mich nicht weiterhin suchen ( oder mir lallend selbst die Welt erklären), ich habe mich endlich gefunden, weil ich endlich mit mir leben kann.
ohne Dir jetzt wirklich widersprechen zu wollen, die ketzerische Gegenfrage:
Muß ich mich damit zufrieden geben, daß ich einfach leben kann? Bin ich verpflichet, da zufrieden zu sein? Sicher gibt es einen Haufen Leute, mit denen ich nicht tauschen möchte. Das versuch ich aber auch gar nicht.
Außerdem geht das an dem vorbei, von dem ichs mal hatte. Ich mach es zwar an Beispielen fest, aber diese Matschigkeit kommt einfach auf. Und das, obwohl ich sicher keinen großen Wert drauf lege. Ich gönns Dir, wen Du das nicht kennst. Aber mit reiß-dich-zusammen ist dem nicht beizukommen.
außerdem, von dem was Du Freizeitterror nennst, war nicht die Rede. Ich bin kein Leistungsfetischist, und ich mach das meiste in fast normalen Strassenklamotten.
Ich hab ja schon mal geschrieben, das eben teilt sich bei mir nicht nur in nass-trocken. Das ist mir zu schwarz-weiss...und damit schon wieder fast nass. Ich hab vorher auch schon gelebt, und es war nicht nur schlecht. Und jetzt ist es nicht nur gut.
ZitatMuß ich mich damit zufrieden geben, daß ich einfach leben kann?
Hi Minitiger !
Meine Sichtweisen können sicher auch teilweise berufsbedingt sein, denn bei dem was ich dort Tag für Tag so erlebe, da ist "es geht mir gut" und "ich bin zufrieden" sicher auch etwas Relatives. Und manche Sachen sehe ich sicher auch mit einer großen Portion Galgenhumor.
Zitat Bin ich verpflichet, da zufrieden zu sein?
... die Frage ist, was ist die Alternative ? Und damit meine ich jetzt nicht, blindes Einreden wie gut es mir doch geht.
Zitat Aber mit reiß-dich-zusammen ist dem nicht beizukommen
*weia* ... so hab´ich das nicht gemeint. Das ist mir auch klar. Ich wollte nur mal meine Gedanken dazu äußern.
Oh Minitiger, das mit dem Freizeitterror bezog ich jetzt nicht speziell nur auf dich , das ist eben etwas wo ich den Kopf schüttel, wenn ich so gemütlich im Wald spazieren gehe, was dort für ein "Fitnesstourismus" herrscht.
Da fällt mir noch ein, wenn ich an Freizeit denke, in meiner Familie ( besonders Muttern - auch heute noch ) war das geprägt von " Schaffen ", also keine Vergnügungen sondern ständig irgendwelche Werkeleien rund ums Haus oder im Haus, also nur keine Zeit zum Nachdenken aufkommen lassen, oder gar faul sein, das ist die schwäbische Todsünde an sich. Nach der Arbeit wurde da erst recht noch "gschafft" ! Vielleicht bin ich deswegen so gerne auch mal faul .
Grüßle Bea
[f1][ Editiert von Beachen am: 26.08.2004 15:14 ][/f]
Das mit der Ruhe ist so eine Sache ,auch ich habe Zeiten , da wünsche ich mir nur Ruhe . Und wenn ich sie dann habe , werde ich unruhig. Ich bin auch dahinter gekommen warum. Mir genügen die kleinen Ruheoasen zwischendurch.
Hallo Manuela,
genau das isses
seitdem ich für mich begriffen habe,daß ich ambivalent bin...auf einer Seite brauch ich meine Ruhe...will aber meine Sucherei auch nicht aufgeben...,da mach ich genau das. Ich mach mir die Ruhepunkte zwischendurch,am besten in der Gegenwart...und sei's nur,indem ich über einen Sonnenaufgang brüte oder eine Tasse Tee schlürfe oder was auch immer...und dabei lass ich mich nicht stören
das reicht mir dann...und dann gehts weiter.
Und ausserdem bin auch ich heute wirklich dankbar dafür,durch die Abstinenz gelernt zu haben,wie man sich konstruktiv mit sich selbst auseinandersetzt. Dieses Geschenk bekommen nicht viele Menschen
@Minitiger
Vielleicht ist es bei dir auch an der Zeit,neue Erfahrungen und neue Rückmeldungen zu sammeln!!!!
Das,was ich in der Vergangenheit an Feedback bekommen habe,war auch gerade nicht prickelnd... Umso dankbarer bin ich heute über das,was ich bekomme.Und weil ich weiß,daß dahinter eine Menge Arbeit steckt (Mathe vielleicht blödes Beispiel,war aber für mich eine echte Herausforderung!),kann ich es sogar ohne zu hinterfragen annehmen. War mir aber früher auch nicht möglich,muss ich zugeben.
Noch was(kanns nicht lassen)..die ersten 1 oder 2 Jahre oder so hab ich auch so gepostet, jetzt bin ich trocken, und jetz kann ich zufrieden sein. Ich bin am Ziel und hab mich gefunden, oder so.
Aber ich wäre doch gar nicht wirklich lebendig, wenn ich an dem Punkt bleiben würde, an dem ich trocken geworden bin. Trockenheit ist doch nicht alles im Leben, grade nüchtern muß ich mich doch mit den Dingen auseinandersetzen, die mich ausmachen. Und meine selbstzerstörerischen Energien sind doch durch den Alkohol zwar gefördert worden, aber sie waren vorher schon da, und sie sind immer noch da. Aggressionen sind doch nicht einfach weg, weil man nix mehr trinkt, z.B., genauso wie sonstige animalische Triebe nicht durch Alkohol erst erschaffen werden.
Ihr werdet es nicht glauben, aber wenn ich das heute noch so schreiben würde, daß ich rundum glücklich bin, nur weil ich nix trinke...das würde nix anderes heissen, als daß ich Angst vor meinem eigenen Spiegelbild habe.
eigentlich ist es doch dieser ewige Kreislauf von Freud und Leid! Ein Auf und ein Ab...Ein Hin und ein Her Unwohlsein gehört zu unserem Leben genauso dazu, wie Glücksmomente
Ich habe ja nicht den Moralischen weil ich früher gesoffen habe...oder weil ich eine Rabenmutter war...oder meine Mutter bei mir versuchte mir nach ihrer Sicht eine passende Identität zu geben...oder weil mein Kater Leo eben in das etwas heisse Wasser in der Badewanne ausrutschte....oder...oder...oder..
Ich habe den Moralischen weil ich Unzufrieden bin Und warum bin ich Unzufrieden? Weil ich erwarte, dass das ständig in Veränderung Befindliche greifbar und vorhersehbar sein sollte. Ich habe stets das Verlangen nach Lösungen und nach Sicherheit! Auch glaube ich, dass sich meine Glücksmomente immer so hinziehen sollten....obwohl das ja dann auch langweilig wäre.
Auch glaube ich, dass ich, da ich nun Trocken bin...keine schmerzlichen Erlebnisse diesbezüglich (Saufdruck) mehr haben sollte.
Ich glaube alles schöne wäre Dauerhaft...und alles bleibt gut und schön
Ein Dauerhaftes Glück
Oh je...das geht ja nun doch nicht...denn um Glück zu spüren und zu Erkennen, muss man ja erst das Leid spüren !
Warum fällt es mir so schwer, auch nur für kurze Zeit bei meinem Moralischen zu verweilen? Warum versuche ich sofort den Stachel aus der Situation zu nehmen
Weil ich mein Leben vorhersehbar machen möchte! Ich möchte dem angeblichem Schmerz entfliehen können! Ich möchte gegen die Natur ankämpfen!
Ich habe mal gelesen...man muss nur den richtigen Schritt tun um zu seinem Glück zu gelangen Doch ja nun...Minitiger sprach es ja auch an Was ist der richtige Schritt???
Euer Schritt ist eventuell nicht mein Schritt, doch ich kann mir Ideen nehmen...und dann meinen eigenen Schritt gehen
Und ich denke, das ist es: "Einen eigenen Schritt gehen" und dann schauen wohin mich der Schritt führt...ich kann dann Abbiegen auf dem Weg....doch es ist wichtig weitergehen....wenn auch wie Manuela schreibt: Sich Ruhepausen gönnen"!
Und BEI SICH BLEIBEN!
Wie war das mit dem Esel und Kamel? Nicht zurückschauen...geradeaus schauen
Roswitha, hab schon oft das Gefühl gehabt, wir denken und fühlen ähnlich. Nur das du das viel besser ausdrücken kannst. Oder anders?
Stillstand ist für mich der Tod. Ruhepausen sind Wichtig und Aber dann.....voran. Dabei geht es mir nicht um "höher, schneller, weiter" Ist nicht der Weg das Ziel? Wenn ich nicht mehr auf der Suche bin, dann bin ich alt und weise. Ich hoffe ich hab bis dahin noch viel Zeit. Und wenn ich nicht alt und weise sterbe, was solls, ich hab es auf jeden Fall versucht und das ist mir die Suche doch Wert.
Liebe Grüße Manuela
[f1][ Editiert von Falballa am: 26.08.2004 17:52 ][/f]
Ich habe Eure Beiträge von heute durchgelesen und bin echt überrascht, wie oft mein "Bauchgefühl" so passend in Worte gefasst wird. Gerade heute hat mir das richtig gutgetan. Viele von Euch mögen doch auch Sprüche und kleine Weisheiten, sicher auch mal zum schmunzeln. Durch Zufall habe ich www.aphorismen.de gefunden. Bin natürlich längst nicht durch, aber schaut doch mal rein, ich habe richtig gute Sachen zum grübeln, aber auch zum grinsen gefunden. Allen einen schönen Abend, Marianne
ZitatGepostet von Falballa Das Leben ist so schön, nur der Mensch besitzt die Gabe es sich schwerer zu machen.
Zu großen Teilen bin ich Darwinist. Auch wenn ich ne Naturromantische Ader hab..aber in der Natur gehts ausgesprochen hart zu. Wir wissen das nur nicht mehr, weil wir weit weg sind davon. ...und irgendwie sind wir ja auch weit weg von unserer eigenen Natur...
Ich glaub, es ist einfach Teil unserer Natur, daß es auch unter Menschen hart zugeht. Nicht nur hart, aber doch ziemlich..
Na ja, diese Sichtweise gefällt dir vielleicht nicht.
@Lisl,
nu ja, sorry daß ich Dein Thema so besetzt hab. Dein letztes Post hat mich ziemlich hangesprochen. Es ist schon so, daß ich irgendwie gehofft habe, daß alles irgendwie FriedeFreudeEierkuchen wird, wenn ich trocken werde. Daß das Leben endlich macht, was ich will
Ich dachte so etwa, dann räum ich noch den Scherbenhaufen auf, und dann ist alles in Butter. Und komisch, solang ich noch am Aufräumen war, hat dieser Glaube auch funktioniert. Was ist mir geblieben seit ich mit Aufräumen fertig bin? Jetzt spür ich erst die Leere..
Neinnein, ich leg mir jetzt kein neues Problem zu, weils dann so schön ist wenn der Schmerz wieder nachlässt.
Abwarten und Tee trinken.
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 26.08.2004 20:58 ][/f]
ich bin ja eine verkappte Anhängerin heidnischer Naturreligionen. Bei den Kelten gibts auch eine Göttin /oder die Göttin überhaupt für manche (kam bei denen immer auf den Stamm an)..
Naja,auf jeden Fall frißt diese Göttin ( die Mondin oder auch manchmal als Mutter Gaia benannt,oder als dreifaltige Urmutter)ihre eigenen Kinder....
Am Anfang hat mich das auch ziemlich irritiert...bis ich mir das Ganze hab' durch den Kopf gehen lassen....und es ist ja tatsächlich so. Wir kommen aus der Erde und werden von ihr auch wiederverwertet ectpp...oder der Stärkere frißt den Schwächeren...cercle of live...
Nee,niedlich romantisch ist die Natur tatsächlich nicht.Sie ist gewaltig und ich hab den allergrößten Respekt vor ihr.
Das hat mich auch stark in meinem eigenen Empfinden und Denken beeinflußt.Auch ich hab sowohl eine konstruktive sowie eine destruktive Seite.Und darf sie auch haben,und für mich ohne Gewissensbisse.
Das Leben ist schön,wenn man alles an ihm akzeptiert und nicht versucht,die dunklen Seiten auszuklammern.
jetzt verfolge ich schon den ganzen Tag Eure Beiträge und mußte immer ganz schnell weg. Es ist wirklich komisch, wievielen es genauso geht wie mir. Das muß im Moment eine richtige Krankheit sein.
@Minitiger Es ist richtig. In der ersten Zeit meiner Trockenheit war ich auch sehr froh und dachte alles ist im Lot. Unzufrieden wurde ich erst nach einiger Zeit. Aber ist es nicht so, daß der Mensch erst die Grundbedürfnisse gestillt haben muß, bevor er an Selbstverwirklichung denkt. Und ich denke es mir so, daß es bei uns erstmal eins der Grundbedürfnisse ist nicht zu trinken. Sind wir da erstmal durch, fangen wir an unzufrieden zu sein und nach anderen Sachen streben.
Jedenfalls macht mich dieses Thema ganz schön nachdenklich aber teilweise beruhigt es mich wiederum, daß es anderen auch so geht.