Ich habe verstanden, dass jeglicher Groll und Hass gegenüber dem Alkoholiker sinnlos ist und mich selbst nur blockiert. Daher hatte ich vor einigen Monaten beschlossen, meinen Frieden mit ihm zu schliessen und zu schauen, warum ICH das die Jahre über gemacht habe, was bei MIR schief gelaufen ist und was MEIN Anteil daran war, an den ganzen Jahren. Dies ging jedoch erst, als ich mich von der ständigen Auseinandersetzung mit seinem Alkoholproblem gelöst hatte, auch räumlich damit nicht mehr konfrontiert habe. Und siehe da, mein Anteil war gar nicht so klein... Es ist nicht wie in die "Schöne und das Biest" Ich bin nicht das Opfer und der Engel und er der Böse Alkoholiker und der Schuldige...!!!!!
"Der Kampf ist wohl aussichtslos und wenn es Verlierer geben wird oder schon gibt, dann werden das meine Kinder und ich sein." Es geht dabei nicht um gewinnen und verlieren... Eine Beziehung sollte kein Kampf sein...Es herrscht ja schliesslich kein Krieg oder?
Glaub mir, Du führst den Kampf gegen Dich und nicht gegen ihn... Du kämpfst um etwas, was nicht da ist und willst die Realität nicht wahrhaben. Das einzige wogegen Du kämpfst ist das was ist - die Realität - und die heisst, er ist Alkoholiker, alkoholkrank, suchtkrank und handelt entsprechend seinem Krankheitsbild. Das hat nur sekundär mit Dir zu tun, auch wenn das noch so schwer fällt, das sich klar zu machen und auch wenn es unsagbar weh tut... Ach traurige, was habe ich Tränen vergossen, deswegen, um all die verlorene Zeit und das Glück, das wir ohne Alkohol miteinander hätten haben können... Es sollte nicht sein...Es ging nicht... wegen seiner Krankheit...
"Ich dachte wirklich die ganzen Jahre, je mehr Liebe und Verständnis ich ihm entgegenbringe, desto eher lässt er von dem SCheiss-Saufen ab."
Sucht kannst Du nicht mit Liebe und Verständnis bekämpfen. Es fiel hier schon öfters... Sucht=Suchen... und der Alkoholiker sucht nach etwas, das er selbst finden muss, das kannst Du ihm nicht abnehmen. Gut fand ich auch: Der Alkoholiker benutzt Alkohol als Therapie gegen seine Depressionen, sozusagen Selbsttherapie mit Alkohol...
"Aber das habe ich wohl bis heute nicht ganz begriffen, weil es vielleicht für einen absoluten Anti-Alkoholiker wie mich nur so wahnsinnig schwer zu fassen ist, dass die Sucht immer wieder siegen wird."
Ja, ich gebe Dir recht. Das ist für einen Nicht-Alkoholiker schwer zu verstehen, weil ihm dieses Handlungsmuster absolut fremd ist... Das meine ich mit "Die Andersartigkeit des anderen und das andersartige Handeln des anderen akzeptieren" und sich selbst darüber klar zu werden, ob man damit (mit dem Alkoholismus, mit einem nassen Alkoholiker) leben kann und will oder eben nicht und entsprechend konsequent zu handeln und nicht mehr zwischen den Stühlen zu sitzen, sich nicht mehr Hin- und Hergerissen zu fühlen. Ist erstmal die Entscheidung gefallen und in Handeln umgesetzt worden, ist alles wesentlich leichter und klarer!
"Und genau in diesen Wochen der Pause bereut er alles immer wieder und ich blödes Schaf versuche auch immer wieder, ihm zu glauben."
Er möchte seine Versprechen bestimmt halten, schafft es krankeitsbedingt, suchtbedingt jedoch nicht. Hast Du das verstanden, beziehst Du das auch nicht mehr auf Dich persönlich.
"Und ich reagiere immer heftiger (ähnlich wie MOndfrau), wenn ich nur noch den Flaschenöffner sehe."
Vielleicht weil Du MIT ALLER MACHT die Situation ändern willst? Am liebsten würdest Du vielleicht mit einem Schlag die gesamte Alkoholindustrie ausbomben und vernichten... Das würde Dir jedoch auch nix nützen, glaubs mir...Du versuchst etwas zu ändern, was nicht in Deinen Händen und in Deiner Macht liegt. Du willst ihm die Verantwortung für sein eigenes Leben abnehmen und die heisst momentan Selbstzerstörung. Du willst es, weil Du mit ihm glücklich sein möchtest, ohne Alkohol. Er möchte das vielleicht auch, kann es und schafft es jedoch krankheits-und suchtbedingt nicht (noch nicht oder eben schafft er es nie)
"Ich muss mich freimachen und ihn frei geben,d amit er alleine die Entscheidung übernehmen kann, ob er weitertrinkt oder mich verliert."
Lilli hat mal schön geschrieben: Indem Du die Fäden deines eigenen Lebens eigenverantwortlich unabhängig von ihm in Deine Hände nimmst, gibst Du ihm die Fäden für sein eigenes Leben zurück, damit er eigenverantwortlich handeln kann.
" Aber ich kénne die Antwort jetzt schon: Natürlich wird er nach ein paar Wochen Besonnenheit wieder weitertrinken."
Nunja, Hellseherin bist Du doch nicht geworden oder? Lass los uns lass es auf Dich zukommen. Kümmer Dich doch jetzt erstmal um Dich und Deine Kinder. Die brauchen jetzt mal voll und ganz Dich und Deine Liebe und Deine ganze Aufmerksamkeit. Die können Dir soviel zurückgeben, auch an Geborgenheit und Glück, wenn Du ihnen wieder Geborgenheit und Liebe und Aufmerksamkeit schenkst und den Alkohol mal Alkohol sein lässt... Es gibt doch noch mehr im Leben als Alkohol oder?
Zitat: Und du bist Co-krank, auch deine Gedanken und Gefühle sind nicht mehr gesund, also minderfunktionsfähig.
Genau das ist ja auch der Punkt. Ich halte mich mittlerweile für genauso krank, sprich abhängig, wie meinen Freund, der Alkoholiker ist. Nur so kann ich mir ja selbst erklären, dass sich bei mir die Grenzen so verwischen zwischen meinem Wunschdenken und der oft zu bitteren Realität. Ich habe kein gesundes Maß mehr. Denn ganz nüchtern betrachtet (als Außenstehender) ist es sonst wirklich nicht nachzuvollziehen,d ass ich nur hoffe und ausharre, aber nicht gehe.
Eine sehr gute Freundin von mir meinte letztens, dass ich eben noch nicht am Ende des Leidensweges angekommen wäre, sonst würde ich handeln.
Und ich frage mich dann voller Panik, was noch passieren muss, dass ich endlich, endlich handle???
Wie du schon sagtest, bis jetzt ist es Absicht, noch keine Umsetzung in die Tat.
P.S. Ich danke dir für deine Post, die ich ganz ausführlich zweimal gelesen habe. Hat mich ziemlich mitgenommen.
Hallo liebe Rosalie, ach je, wenn ich deine Zeilen lese, die mir so unsagbar gut tun, merke ich immer wieder, wie weit du schon bist und wie wenig ich anscheinend noch begriffen habe von dem ganzen Komplex Alkohol und seinen Auswirkungen. Mir kommen auch immer öfter Zweifel, dass ich n icht nur die Gute bin und er der Böse wegen Alkohol.
Ich denke schon, dass ich einen gehörigen Anteil an dem ganzen Geschehen habe durch meine Reaktionen usw.
Mir gefällt, was du von Lilli bzgl. des eigenverantwortlichen Lebens geschrieben hast. Genau das muss ich dringend tun. Abschotten, irgendwie zumachen und wie ich schon mal schrieb, nicht mehr meine ganze Energie dazu aufwenden, gegen die Realität des Alkohols zu kämpfen, sondern sie einfach mal für mich und meine Kinder zu verwenden.
Ja, ja, ja , ich möchte ein Leben ohne Alkoholproblem führen.
Schreib mir doch mal bitte, Rosalie, was der Auslöser für deinen entscheidenden Schritt zur Trennung war und wie lange du bis zu diesem Ziel gebraucht hast.... Würde mich sehr interessieren.
P.S. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich vielleicht noch lachen. Bekam eben einen Anruf von meinem volltrunkenen Freund, der den Alkohol mal so eben als Schmerzmittel gegen seine starken Zahnschmerzen missbraucht hat- und das in Schnapsform.......Keine Idee, stattdessen lieber mal eine Schmerztablette zu nehmen bzw. sogar den Zahnarzt aufzusuchen.
Ganz liebe Grüße Traurige
P.P.S. Gehört nicht zum Thema: vielleicht kann mir einer m al einen Tipp geben, wie ich die Smilies einbauen kann, klappt bei mir überhaupt nicht!!!!
"Ich denke schon, dass ich einen gehörigen Anteil an dem ganzen Geschehen habe durch meine Reaktionen usw."
Zu einer Beziehung gehören zwei Menschen und ich denke nicht, dass es da Schuldige gibt, wenn eine Beziehung den Bach hinuntergeht. Beide haben ihren Anteil daran und der kann ganz vielfältig und verschieden aussehen. Es geht dabei gar nicht so sehr um Deine Reaktionen...mehr, warum Du Dich eigentlich von Deinem Mann getrennt hast, was hat Dich denn an dem Alkoholiker fasziniert? Er wird Dir ja etwas gegeben haben, was Dir Dein Ex-Mann nicht geben konnte... Sowas, wie nach den Ursachen bei Dir selbst suchen, völlig wertneutral...
"Schreib mir doch mal bitte, Rosalie, was der Auslöser für deinen entscheidenden Schritt zur Trennung war und wie lange du bis zu diesem Ziel gebraucht hast...."
Hmmm, ich überlege, ob ich Dir die Antwort aus damaliger Sicht, also kurz nach der Trennung schreiben soll, oder meine etwas andere Sicht der Dinge heute, nachdem ich mich nun schon seit fast 9 Monaten mit dem Thema Alkoholismus auseinandersetze....Solange ist nun auch schon fast die räumliche Trennung her.
Weisst Du, eigentlich ist der Auslöser egal, auch wie lange ich für den Schritt gebraucht habe, spielt dabei und auch für Dich keine wirkliche Rolle. Mir fällt Deine Wortwahl auf: "entscheidenden Schritt" und "zum ZIEL gebraucht"
Es ist Dein Leben und die Entscheidung für Dein Leben musst Du selbst treffen. Das kann Dir niemand abnehmen. Manche trennen sich vom Alkoholiker, andere nicht, wieder andere leben mit Hilfe von AlAnon mit einem nassen Alkoholiker zusammen und arrangieren sich, andere alkoholabhängige Partner werden trocken, wieder andere saufen sich zu Tode...
Da gibt es viele Facetten und Wege und Möglichkeiten und kein Rezept ausser, dass Du herausfinden solltest, was DU für Dein Leben willst und auch kannst. Mit einem nassen Alkoholiker leben oder nicht? Willst Du so leben, wie Du jetzt und heute gerade lebst oder willst Du das nicht? Ist die Hoffnung auf eine Änderung in der Zukunft nicht eher eine Illusion, die Du eh nicht beeinflussen kannst? Lebst Du in der Zukunft, in der Vergangenheit oder lebst Du im Hier und Jetzt und Heute? Sobald Du die Entscheidung für Dich getroffen hast und den beschlossenen Weg konsequent beschreitest ohne ständigem Zaudern und Zögern und Zweifeln, ist alles einfacher und plätzlich werden die Dinge federleicht, glaub mir...
Ich hab nochmal drüber nachgedacht, was der eigentliche Auslöser für die räumliche Trennung war.
Ich glaube, Menschen machen aus verschiedenen Motiven und an den Handlungen des anderen fest, ob der andere Mensch einen liebt oder nicht so liebt, wie man es sich selbst wünscht, sehnt und erhofft.
Ich weiss zum Beispiel aus einem inneren Vertrauen heraus und aus den Handlungen meiner Familie, meiner Eltern und Großeltern und einiger weniger Freunde, dass sie mich lieben. Ich weiss, dass sie, wenn es hart auf hart kommt, für mich alles stehen und liegen lassen würden und mir helfen würden, so wie ich es für sie tun würde. Auch wenn sie tausendmal sagen, dass es nicht nötig ist, dass ich alles stehen und liegen lasse... Es wäre und ist mir selbst ein tiefes inneres Bedürfnis zu ihnen zu eilen.
Nun, in meinen Beziehungen gab es so Schlüsselmomente, z.B. als ich ins Krankenhaus musste oder eine OP unter Vollnarkose hatte (Also Momente, wo es um sowas wie um Leben und Tod geht). Meine Partner waren in diesen wichtigen Schlüsselmomenten meines Lebens NICHT bei mir. Der eine hatte damals verschlafen, der andere war bei einem anderen Mal im Vollrausch. In diesen Schlüsselmomenten gingen ganze Container von Gefühlen in mir zu Bruch. Und dennoch hatte ich an den Beziehungen lange danach noch festgehalten... Jedoch zeigt sich für mich in den schweren Momenten des Lebens, ob der Mensch, den man liebt und der sagt, dass er einen auch liebt, zu einem steht oder nicht und zwar aus dem innersten seines Herzens heraus.
Ich kann mich in solchen Momenten darauf verlassen, dass meine Eltern bei mir sind und bei mir sein werden, was auch immer mit mir ist. Das gibt mir ein Urvertrauen in ihre Liebe. Dies konnte ich bei meinen Partnern leider nicht.
Habe mit sehr großem Interesse eure Postings gelesen und es war als würde ich meine eigene Geschichte lesen .
Ich war 12 Jahre mit einem nassen Alkoholiker zusammen davon 6 Jahre verheiratet.Wir haben zusammen 2 Kinder! Ich habe lange gebraucht um zu erkennen das er ein nasser Alkoholiker war,heute würde ich sagen ich bin durch die Hölle gegangen! Ich habe in der Zeit gedroht, geschimpft, getobt usw. und habe nichs eingehalten von dem was ich Ihm angedroht habe. Sondern irgendwann nur noch resegniert mich mit dem Leben was ich bis dahin führte abgefunden, abgestumpft.Ich dachte ich bin mit mir und meinem Schiksal alleine.
Ich hatte Angst einfach Angst vor dem was mich erwartet wenn ich mich trenne!!!! Und diese Angst lähmte mich zu handeln!
Im Feburar 2003 ( ich weiß überhaupt nicht wo ich plötzlich die Kraft hernahm) sagte ich Ihm ich wolle die Scheidung. Das warf ihn ganz aus der Bahn. Er wohnte das noch ca. 4 Wochen bei mir, bevor er nach einem häßlichen Streit Knall auf Fall auszog! Das war das erste Mal seit Jahren das ich durchatmete. Wir hielten weiterhin Kontakt schon wegen der Kinder nur jetzt konnte er seinen Alkoholkonsum vor mir grenzlich verstecken und versprach immer wieder er würde nichts mehr trinken!
Es war Ostern ich war alleine, ganz alleine und es packte mich der heulende Katzenjammer doch statt eine Freundin anzurufen oder meine Eltern rief ich Ihn an und er zog schneller wieder ein als ich gucken konnte.
Und alles begann wieder von vorne. Mein Verstand schrie jeden Morgen : das willst du doch gar nicht, doch mein schlechtes Gewissen meldete sich genauso.
Dann kam ein Tag im Mai: Den Abend vorher war er mit Freunden ein heben. Er war so betrunken das er kaum stehen konnte und schlief auch promt auf dem Sofa ein. Am Nächsten Morgen habe ich Ihn geweckt er war noch völlig betrunken und hatte dann einen BLack out!
Er kann sich an nichts erinnern aber ich noch umso mehr: ER zertrümmerte die Wohnung die Polizei die gerufen wurde erteilte Ihm ein Rückkehrverbot! ( Was habe ich mich geschämt) Er rief den ganzen Tag über an und wollte sich umbringen( er wußte nicht wohin) und ich sagte Ihm er solle es endlich tuen erst dann hätte ich Ruhe! Habe dann meine Freundin an Telefon gehen lassen und sie hat dann lange auf Ihn eingeredet( Ihr Vater ist selbst Alkohliker). Sie riet Ihm ins Krankenhaus zu gehen und dort Hilfe zu suchen. Im Krankenhaus konnten sie Ihm nicht helfen, gaben Ihm aber eine Adresse wo er eine Entgiftung und Hilfe haben konnte. Er hat die Hilfe angenommen ,hat am gleichen Tag die 13 tägige Entgiftung begonnen. Ich habe Ihn einmal dort besucht und mich so erschrocken weil dieser Mann der vor mir stand mir so fremd war. Er hat in der Entgiftung sich direkt einen Therapieplatz in einer Langzeitklinik gesucht die er auch 10 Tage später antrat.
Ich wollte Ihm helfen ( habe wohl dieses Mutter-Thersa Syndrom) Doch ich habe es nicht geschafft, den mein Zusammenbruch war vorprogramiert in dem Moment als ich die Wohnungskündigung erhielt und mit 2 kleinen Kinder mehr oder weniger auf der Straße stand. Er konnte mir nicht helfen er war ja in Therapie.
Meine Eltern machten alles erdenkliche möglich und besorgten mir eine Wohnung. Doch dahin wollte mein Mann nicht,nicht mit seinen Schwiegereltern auf ein Grundstück und ich sagte ok dann lassen wir uns Scheiden und jeder geht seinen Weg! Was dann folgte war an häßlichkeiten nicht mehr zu überbieten er simste mir an diesem Tag 53 mal und das Wort SChl...e war noch schön. Ich dachte in diesem Moment ist das letzte bißchen Liebe zu Ihm erloschen. Anfangs kümmerte er sich noch um die Jungs ( d.h. seine Mutter nahm sie mit zu Besuchen). Ich wollte keinen Kontakt wollte mir mein eigens Leben aufbauen.
Gelegentlich rief er an doch diese Gespräche endeten nur in Vorwürfen und Gebrülle. Er brach dann den Kontakt erstmal zu mir und den Kinder ab. Im OKtober wurde er entlassen und bezog eine kleine Wohnung. Er meldete sich und wollte die Kinder sehen ich gestand es Ihm zu ( ich wollte keinen Scheidungskrieg auf dem Rücken der Kinder) Ich wußte das er eine neue Freundin hatte die zu Besuch war als die Kinder kamen: Ich habe Ihm die Kinder gebracht und als er vor mir stand kam dieses Gefühl der Liebe in mir hoch. Ich war erschrocken denn ich habe nie gedacht das es das noch gibt! Heute weiß ich das es Ihm in diesem Moment nicht anders erging doch wir waren beide zu stur um den ersten Schritt zugehen.
Er aht es dann gewagt und darüber bin ich froh. Wir haben uns angenähert und einen neuen Anfang gemacht ( denn ich mußte den trockenen Alkoholiker erst kennlernen) Dank einer Eheberatung, einer Selbsthildegruppe und ständigen Arbeiten an uns ist es uns gelungen.
Noch haben wir beide getrennte Wohnungen doch seit 4 Wochen schläft er jeden Tag bei mir und das macht mich glücklich. Es ist nicht einfach weil ich noch oft das Bild von Ihm in seiner nassen Zeit vor Augen habe und auch die Angst er könnte rückfällig werden.
Doch ich fasse jeden Tag mehr Vertrauen und bereue keine Sekunde er nochmal versucht zu haben. Und gestern sagte er zu mir: Wenn du mich willst werde ich zum 1.12.2004 ganz zu dir ziehen.Und ich habe geweint vor Freude.
Ich blicke in eine hoffentlich positive Zukunft.
Nu habe ich meine Geschichte erzählt und sie ist lang geworden ,ich habe manches ausgelassen. Aber ich setzte mich jeden Tag aufs neue damit auseinander .
Ich bin froh mir das mal alles von der Selle geschrieben habe.
guten morgen! deine geschichte hat mich sehr bewegt. ich bin selber alkoholikerin und seit 4 jahren trocken. wenn ich das so lese, läuft es mir eiskalt den rücken runter. viel besser als dein mann habe ich mich auch nicht verhalten.
Hallo Barbaraa! Vielen Dank für deinen Willkommensgruß! Ich finde es klasse das du schon 4 Jahre Trocken bist. Glückwunsch.
Ich denke jeder von uns hier ob Alkoholiker oder Co hat seine Geschichte , mir hat es sehr geholfen meine wenn auch in groben Zügen niederzuschreiben , den dadurch verarbeite ich meine Vergangenheit ich sage immer sie verblaßt und manchmal wenn ich meine Geschichte lese erschrecke ich mich selber und kann nicht mehr verstehen oder besser gesagt daran erinnern das es so schlimm war, frage mich dann oft warum ich so manche Schritte im meinem Leben zu spät getan habe.
Aber ich arbeite an mir und denke in Momenten in dem es mir mal schlecht geht ( die vergangenheit mich einholt) werde ich das hier niederschreiben.
Hallo liebe Rosalie, Zitat: Meine Partner waren in diesen wichtigen Schlüsselmomenten meines Lebens NICHT bei mir. Der eine hatte damals verschlafen, der andere war bei einem anderen Mal im Vollrausch. In diesen Schlüsselmomenten gingen ganze Container von Gefühlen in mir zu Bruch. Und dennoch hatte ich an den Beziehungen lange danach noch festgehalten"
Was gibt es dem noch hinzuzufügen???Genau das durchlebe ich ja immer wieder seit Jahren und halte auch immer noch an diesem Zustand fest. Ich stelle immer wieder fest,d ass ich sehr oft in ganz wichtigen Situationen in meinem Leben alleine war bzw.bin, sei es, dass etwas mit den Kindern war oder mit mir......
Gerade heute ist so ein Tag. Hätte wegen eines Arzttermines mit meinem Sohn wegen einer nicht ganz einfachen Angelegenheit so dringend den Rat meines Freundes gebraucht..........E R ist seit Stunden über Handy unerreichbar, habe ihn beim Vorbeifahren gerade wieder in der Kneipe gesehen. Ruft er mich evtl. später volltrunken an, kann ich 1. nicht mehr über mein Problem mit ihm sprechen und 2. muss ich mich beherrschen, weil ich wieder merke, wie sehr mir alles hochkommt und ich absolut keine Lust und Kraft mehr habe, sein Problem zu dem von mir und meiner Kinder zu machen. Dafür habe ich selbst zu viel am Hals. Habe auch keinen Bock mehr, mit irgendwelchen Ausflüchten abgespeist zu werden.
Soviel zum Thema seiner heiligen Schwüre vor etlichen Wochen, als wir wieder zusammenkamen.
Es wiederholt sich wirklich alles, bis ich es wahrscheinlich endgültig kapiert habe.
Ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen und sie hat auch mich tief bewegt. Etliche Parallelen finde ich zu meiner eigenen Geschichte. Aber das wird wohl bei fast allesn Co's so sein, nehme ich an. Auf jeden Fall freue ich mich für dich (euch), dass ihr dann doch nach einer Trennung einen Neuanfang gefunden habt. Wünsche dir und deinem Mann,d ass es so bleibt.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du einige Dinge aus deiner Vergangenheit nochmals verarbeitest, indem du hier Geschichten liest, die dich sicher stark an deine eigene Vergangenheit erinnern...... Aber vielleicht wirst du dir auf diesem Wege auch noch über etliches klarer. Zitat: Und diese Angst lähmte mich zu handeln.
Du kennst die Gefühle, die man als Co hat. Wut, Ärger, Hass, Trauer, alles teils wild durcheinander.
Wie du dich rückblickend fragst, wieso du das so lange mitgemacht hast, frage ich mich das ja auch die ganze Zeit! Zumal wir ja noch nicht mal zusammen leben oder gemeinsame Kinder haben. Und trotzdem schaffe ich den kompletten Absprung nicht, bisher immer nur halbherzig. Ich finde mich, ähnlich wie du beschrieben hast, regelrecht mit meinem Leben ab und isoliere mich dadurch leider auch immer mehr von meiner Umwelt. Sämtliche Leute aus meinem Umfeld haben sich zurückgezogen mit der Bemerkung:"Der ist sowieso nicht zu helfen, die kapiert es nie, mit wem sie da zusammen ist.....". Und diese Isolation macht es nicht einfacher für mich.
Daher nutze ich dieses Forum, um hier Denkanstöße zu erhalten, andere Lebensgeschichten zu lesen, in denen ich Ähnlichkeiten entdecke , vor allem aber auch habe ich nie das Gefühl hier gehabt, dass mich jemand für blöde hält, dass ich diese (leider wohl unvermeidbare) Trennung nicht durchgezogen habe bisher.
Alles Liebe Traurige Und diese Angst lähmte mich zu handeln
wie Rosalie schon sagt, die Schlüsselmomente sind es:
Ich war im Mai trotz Kondom ungewollt schwanger von meinem Mann. Ich habe mich sofort für einen Abbruch entschieden (somit habe ich auch meinen Mann "abgetrieben").
Er war natürlich auch in dieser harten Zeit nicht für mich da - körperlich ja - geistig nein. Das war auch so ein Moment, wo bei mir das meiste der Gefühle für ihn abgestorben ist. Eine Stunde vor dem Abbruch haben wir uns wirklich noch so böse gefetzt. Ich lag danach noch ein paar Tage im Krankenhaus, weil es Komplikationen gab (mich hat es im Nachhinein bei dem Stress auch nicht gewundert). Die Zeit im KH tat mir richtig gut. Wollte gar nicht mehr nach Hause - jeder normale Mensch will da weg!
Naja und die Sachen, die hier die letzten Tage abgelaufen sind, führen mich mehr und mehr zu meinem lang gehegen und durchdachten Schritt. Da gibt es einfach nichts mehr zu retten. Ich empfinde es plötzlich als gar nicht mehr so schwierig. Jetzt brauche ich nur noch ganz schnell eine Wohnung. Ich will hier nur noch WEG!!!
Die eine von meiner Freundin wurde mir ja abgesagt und die, die ich mir heute angeguckt habe, war ein richtiges Loch - da würde ich nicht froh werden. Also muss ich weiter suchen.
schade, das es mit den Wohnungen nicht geklappt hat.
Kann es nicht sein, das du noch zu sehr an deinem jetzigen zu Hause hängst, auch an deinem Mann ?? Hört sich absurd an, aber bei mir war es so. Sicherlich wird dir in der nächsten Zeit auch nichts gefallen, weil du mit deinen Gedanken immer noch zu sehr bei deinem Mann bist. Vielleicht wird dein Mann sich in der nächsten Zeit zusammenreißen, dann gehen dir die Gedanken durch den Kopf, ja, er hat etwas begriffen, er kann auch anders. Und schon ist man wieder hin und hergerissen. Wie gesagt, Alkoholiker sind große Schauspieler. Es ist bei euch eskaliert, aber du bist doch immer noch da. Das das mit den Wohnungen nicht klappte, nimmt er dir sowieso nicht ab oder es interessiert ihn doch gar nicht. Weil du ja immer noch da bist. Liebe Mondfrau, nehme diese Zeilen nicht persönlich, habe dir sagen wollen, wie es bei mir war. Sehe ganz schnell zu, das du das Weite suchst. Denn so lange du zu Hause mit deinem Mann unter einem Dach lebst, kannst du dich auch nicht wohl fühlen. Ich weiß nicht, ob dieser Zustand schlimmer ist, als eine Wohnung, die nicht unbedingt optimal ist. Vielleicht suchst du dir übergangsweise erst einmal was, und dann in Ruhe etwas passendes.
Wenn mein Mann sich, als es bei uns eskalierte, nicht für eine Therapie entschieden hätte, wäre ich an dem selben Tag mit meinen 3 Kindern gegangen. Ich hätte bei meiner Schwägerin 1 Zimmer mit den Kindern geteilt. Der Gedanke machte mich auch nicht glücklich und froh, doch für mich gab es keinen anderen Weg. Habe jahrelang nur gedroht, konsequent bin ich aber nie gewesen. Genau wie bei dir, die Wohnung war nicht schön, (obwohl sie wirklich schön war), u.s.w. Es gab immer Gründe, um hier zu bleiben.
Du mußt dir im Klaren darüber sein, solange du nichts änderst, wird sich auch nichts ändern.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Glück bei deiner Wohnungssuche !!!!