ich wollte dich jetzt zutexten... Hab ich wieder gelöscht.
Dein Körper ist (weitestgehend) entgiftet, funktioniert jetzt also wieder "normal". Laß es dabei, scheiß auf den Alk! Wenn irgendein "Lebensumstand" dich schier in die Verzweifelung treibt, daß du dich gerne betäuben wolltest/müßtest, ums zu ertragen: Ändere es!
Das war Klugscheiß, vielleicht, aber nicht falsch, fallada
Keine Sorgen, bitte... Ich will nichts trinken, ich werde nichts trinken, das erste Glas bleibt stehen und ich halt mich fern von Leuten, die meinen sie hätten es immer noch nicht verstanden. Mir geht´s prima, Magen- und Kopfschmerzen sind heute morgen weg.
Klaro komm ich bald wieder in den Chat, ich bin andauernd in diesem Ding, nur ihr seit nie da, schmunzel..
Vielleicht gelingt es uns ja sogar die traumatischen Erfahrungen von Patrizia zu bearbeiten, zum Beispiel in dem sie es nochmal mit einem ganz kleinen Pferd versucht, und sie eine Technik entwickelt, daß Viech ganz kurz hoch zu nehmen, bevor es ihr unter den Beinen wegläuft.
Danke Bernd.- Endlich weiß ich, daß auch Pferde einen Helm tragen müssen. Ich hatte mich schon immer geärgert, daß diese armen Tiere so völlig schutzlos durch die Gegend gescheucht werden.
wie geht es dir heute? alles klar? bin mir sicher. es hat spass gemacht, gestern abend mir dir zu reden. aber leider war ich sehr müde und musste ins bett.
heute nachmittag gehe ich in meine gruppe und freue mich schon auf heute abend auf den chat. kommst du auch?
Heute beginnt dann also mein 25. trockener Tag. Ich fühl mich mitlerweile wesentlich besser, als noch vor nicht allzu langer Zeit.Gott, was war ich durch den Wind.-
Ich erlebe diese Zeit als intensiv und bewusst, qualitativ enorm höher als in einer meiner früheren "ich trink gerade nicht´s" Zeit.Wahrscheinlich, weil ich nicht alles nur aus einem kurzfristig gelichteten Nebel mitbekomme.
Es steht eine ganz andere Erkenntnis dahinter, das ist keine Pause, sondern ein täglicher Aufbruch in einen trockenen Tag. So ganz langsam scheinen mir Selbst auch tiefere Schichten glauben zu wollen, da ich beginne wieder langfristigere Planungen anzudenken,was mir in meiner nassen Zeit oder den Zwangspausen, fast gar nicht mehr gelungen ist, weil die Enttäuschung über mich selbst zu groß war, ich quasi resigniert hatte,noch mal auf Dauer in irgendetwas zuverlässig zu sein.
Meine Familie (nicht mein Mann, dickes Lob an ihn! Der ist nämlich weiter mit mir trocken und wird langsam wieder viel interessanter, ich wusste gar nicht, daß er so viel Energie haben kann)ja also meine Familie..Mutter, Stiefvater und meine beiden etwas älteren Geschwister verhalten sich allerdings total seltsam.
Der Lebenspartner meiner Mutter und sie, wollten mich nun zu einem Gespräch verdonnern, wörtlich " sie wollten mir nun mal die Wahrheit sagen". Ob mir klar wäre, wer nun alles wisse, daß ich in einer Therapie war.In seiner Familie hätte es so was nicht gegeben.Sie wollten nun definitiv wissen (sofort!) warum ich die gemacht hätte. Ich konnte nur sagen "Für mich"..und damit war es vorbei, irgendwie ein offenes Gespräch zu führen. Beide melden sich nun nicht mehr. Ich bin noch einmal auf einen Kaffee dort vorbei,wir schrappten so an der Oberfläche herum, weil das Wetter war wirklich nicht so gut, und mein Gefühl ist, nun haben wir uns also Meilen entfernt voneinander.Mir wäre ein gutes Gespräch mit meiner Mutter sehr wichtig gewesen, aber wieder mal ist die Chance vertan und ich bin ziemlich traurig darüber, daß sie mein Leben wirklich nicht interessiert, sondern nur im Hinblick darauf, ob es ihrem Ansehen gut tut oder nicht. Zu meinen Geschwistern habe ich nur wenig Kontakt,mein Bruder lebt in China, zu meiner Schwester hatte ich jahrelang gar keinen. Beiden habe ich recht sachlich mitgeteilt, wo ich stehe und außer einem wagen Versprechen, sich mal irgendwann zu melden und da mal was zu zu sagen, kam auch von dort nichts mehr. Die einzige Lösung damit umzugehen,welche mir einfällt, ist das irgendwie abzuhaken. So nach dem Motto, da wächst Gras drüber. Andererseits merke ich eine wahnsinnige Unlust,auf die Anderen zuzugehen und einfach weiter an der Oberfläche rumzuplänkeln. Und mich wiedert jetzt schon die Vorstellung an, bei einer der nächsten Festlichkeiten, zu dem angebotenen Sekt oder Wein, nein danke zu sagen, und die bedeutungsschwangeren Blicke zu ertragen, die ausgetauscht werden. Wahrscheinlich wird das in einer Szene meinerseits enden, und ich werd die "Familienbühne" verlassen, wonach ich mich mit Sicherheit total blöde fühle. Aber das wäre so das, was ich von mir kenne. Da stecken so viele Emotionen meinerseits drin, daß ich mir momentan nicht vorstellen kann,irgendwen sachlich auf sein Verhalten mir gegenüber hinzuweisen.-
Beim Lesen Deiner Beiträge komme ich schon zu der Überzeugung, Du bist auf dem richtigen Weg ( bei mir hoffe ich das übrigens auch...).
Mit der Verwandschaft und Bekanntschaft ist das wohl immer schwierig. Meine Mutter war eine Seele von Mensch, hat bis zuletzt sozusagen ihr letztes Hemd geopfert, um mir in Notlagen zu helfen, allein die Krankheit konnte sie nicht verstehen. Mein Vater auch nicht. Für beide war es "Charakterschwäche" (...wo der Junge das nur her hat, er ist doch sonst so klug...). Meine Schwester ist vor Jahren extra über eine große Strecke in meine Richtung gefahren, als es mir schlecht ging. Dann ist zu meinem damaligen Suchtberater gegangen. Dabei zweimal an meiner Adressse vorbeigefahren, angehalten und geklingelt hat sie nicht. Erst seit sie mich in der ersten LZT besucht hat und in der Klinik sich ein Bild gemacht hat, ist das anders geworden.
Ganz große Klasse ist, wie Dein Mann sich verhält.
Ihr habt damit gute Karten, dass in Zukunft alles wieder ins Lot kommt.
ich denke auch wie Bernd, daß Du auf dem richtigen Weg bist. Super finde ich, wie sich Dein Mann verhält.
Das Verhalten von Deinen Eltern ist schon enttäuschend. Wieso sollen eigentlich soviele wissen, daß Du eine Therapie gemacht hast? Du trägst doch kein Schild auf der Stirn. Es ist zwar sehr enttäuschend, wenn sich nahestehende Leute so verhalten aber wichtig bist jetzt in erster Linie Du selber. Du kannst auf Deinen Erfolg stolz sein. Wenn andere das nicht verstehen ist das nicht zu ändern.
hallo Saliha, „das ist keine Pause, sondern ein täglicher Aufbruch in einen trockenen Tag." Das ist Musik für meine Ohren!! „Der Lebenspartner meiner Mutter und sie, wollten mich nun zu einem Gespräch verdonnern, wörtlich " sie wollten mir nun mal die Wahrheit sagen". Verzeihe es ihnen, sie benehmen sich wie die Fußkranken der Völkerwanderung. Und wessen Wahrheit meinen die eigentlich? Aber da gibt es ja abenteurlichen Vorstellungen von „Wahrheit“. Das ist übrigens auch einer der Gründe weshalb ich nicht unfroh bin „der Letzte“ zu sein, d.h. alle meine Verwandten ersten Grades stammen von mir ab. Und sie wissen alle, dass der Vater/Großvater mitunter etwas sonderbar sich verhält, aber das darf ich gerne, weil ich ja doch ein liebes Kerlchen bin. Punkt aus. und Freunde kann man sich aussuchen, Verwandte nicht! ich grüße dich, und ich freue mich von Herzen mit dir!! Max
du gehst den richtigen Weg und dein Partner scheint dich tatsächlich ernsthaft begleiten zu wollen. Nur das sollte für dich zählen.
Das Verhalten deiner Familie ist einfach nicht in Worte zu fassen.
Unter den gegebenen Umständen dürfte es für dich sogar besser sein, wenn du die "Familienbühne" verlässt.....wenn ich schon höre, dass es so was bei denen nicht gegeben hat .... Das hört sich fast so an, als wenn SOWAS nur für Leute zutrifft, die sie nicht alle beisammen haben.....
Meine Sippe denkt nicht viel anders und denen habe ich auch den Rücken gekehrt - sehr zu meinem Wohlbefinden.
Bei mir war die Sache besonders spektakulär. Ungefähr 2 Wochen vor Beginn meiner Trockenheit, unterzog ich mich einer gezielten bzw.körperlich begrenzten klinischen Untersuchung, ohne zu ahnen oder zu bemerken (ich war noch angetrunken), dass der Arzt ganz raffiniert eine Gewebeprobe entnommen hatte, ohne mich darauf aufmerksam zu machen. Der anschließende Arztbericht, der mir auf Wunsch zugeschickt wurde, bestand aus verschlüsselten Botschaften, die ich damals noch gar nicht richtig kapiert hatte. Außerdem war vermerkt, dass aufgrund von.....eine Gewebeprobe entnommen worden ist. Das Ergebnis dieser Probe war nicht aufgeführt.
Der gesamte Brief war ein absoluter Hammer(auch noch vom leitenden Professor unterschrieben) und ich war aufgrund meines Alkoholkonsums gar nicht in der Lage, dagegen anzugehen. Erst viel später habe ich begriffen, dass dieser Brief ein Schuss vor den Bug war, damit ich noch mal in der Klinik auftauche und mir meine alkoholgetränkte desolate gesundheitliche Situation erklärt werden kann. Schriftlich haben dies die Ärzte wohl weislich nicht gemacht, weil ich sonst vor Schreck umgefallen wäre....
Ungefähr zwei Monate später (ich war seit über 6 Wochen trocken) hat ein Neffe von mir, der in hoher leitender Tätigkeit auf dem Sozialamt beschäftigt ist, diesen Brief (den ich im Suffkopp unmittelbar nach Erhalt an das Versorgungsamt!!! geschickt habe) in die Finger bekommen und sich mit fadenscheinigen Ausreden mit den behandelnden Arzt in Verbindung gesetzt. Die Erläuterungen des Arztes hat mein Neffe meiner Mutter und ihrem Gefolge untergejubelt und wie es der Zufall wollte, war ich unbemerkt(habe einen Haustürschlüssel) anwesend und habe alles heimlich mitgehört. Mein bisher verheimlichter Alkoholismus,die Promillezahl, die katastrophal schlechten Blut- und Leberwerte und alle anderen Untersuchungsergebnisse, sowie der Verdacht auf beginnende Leberzirrhose war nun allen bekannt und ich bin vor Schreck fast in Ohnmacht gefallen. Danach kam noch ein gesundheitlicher Zwischenfall bei mir, wo meine Mutter und mein Bruder stundenlang um mich rum saßen und KEINEN Arzt holten, obwohl es mir so schlecht ging, dass ich nach eigenen Aussagen glaubte sterben zu müssen. Sie warteten tatsächlich darauf, dass ich sterbe, weil der Alkoholismus nicht auffliegen sollte, denn meinen Zustand schoben sie dem Alkohol zu (wie ich schon wieder hören konnte, weil sie dachten, ich sei geistig weggetreten). Aber das Ganze Ausmaß zu erzählen, würde jetzt zu weit führen.....
Ab diesem Zeitpunkt war ich eine "Aussätzige" und meine späteren Versuche, die allgemeine Alkoholproblematik bei meiner Mutter mal anzusprechen, wurden rigoros abgeblockt. Keiner wusste jedoch was ich gehört habe und deshalb konnte ich entsprechende "Fallen" stellen und die Meinungen und das Verhalten meiner Sippe war unter aller S..u. Eine trinkende Frau ist bei denen das allerletzte und meine Mutter kann nicht begreifen, wie sich eine FRAU so etwas angewöhnen kann.....mehr brauche ich wohl nicht mehr zu sagen.
Die ganze Sippe hält zusammen wie Pech und Schwefel und es wäre ein nicht auszuhaltender Skandal, wenn das "die Leute" mitbekommen würden. Das Einzige was ich noch von denen mitbekomme, sind ungläubige Gesichter, wenn sie mich mal auf der Straße sehen weil ich doch längst dahin siechen müsste. Ich sehe ihnen förmlich an, dass sie nicht verstehen können, wieso ich so frisch und munter durch die Gegend flitze. So ist es, wenn der Datenschutz mißachtet wird und die angeblich Alleswissenden gar nicht wissen, dass ich seit 18 Monaten trocken bin und Alkoholismus bei denen als Charakterschwäche eingestuft wird.
Mögen sie in Frieden und ohne mich, ihrer Dummheit frönen.
Liebe Grüße
Laila
[f1][ Editiert von Saftnase am: 29.09.2004 3:58 ][/f]
hallo Laila, na du hast (hattest!) ja auch eine tolle Familie, die wegen unterlassener Hilfeleistung vor den Kadi gehört hätte. Das erinnert mich an meinen ersten "Befreiungsversuch" von meiner Adoptivmutter. Der bestand aus einem Telefonat, worin ich ihr mitteilte, dass sie die 'letzte krumme bucklige Brotspinne' sei, der ich jemals begegnete. Danach legte ich auf. Danach war Ruhe im Revier. Warum ich mich erinnere? Weil ich dieses ohne Anlaß getan hatte, das Maß war einfach voll gewesen. Und weil ich mich selber wunderte, dass ich nun kein schlechtes Gewissen (mehr!) hatte. Es war ganz einfach die Wahrheit, wenn auch in eigenwillig verkürzter Zusammenfassung. ich grüße dich am Mittwoch morgen es wird regnen aber nur von außen und innen scheint die Sonne Max
hast Du schon mal drüber nachgedacht, daß Hass und Zorn schon manchen seiner eigenen Gesundheit näher gebracht haben?
Von dem her wie Du das beschreibst, war das mit Deiner ungewollten "Enttarnung" ja schon ein Vorgang, der die Kapitulation ein wenig beschleunigen kann.
Keiner hilft mir..folglich bleibt mir ja nur, mich endlich selbst am Schopfe zu packen.
Viele Leute können erst "gegen den Rest der Welt" - in Deinem, wie in vielen anderen Fällen, gegen den Rest der Familie an ihrem eigenen Wohlbefinden arbeiten. Solange auch im familiären Umfeld alles scheinbar in Butter ist oder sich zumindest so tun lässt, tut sich bekanntlich nix.
der minitiger
PS: und so dumm ist Deine Sippe wahrscheinlich gar nicht. Hier stellst Du ja erfolgreich dar, daß Du genau das tust, was Deine Sippe von Ihresgleichen erwartet