Hallo erst einmal an alle, Ich habe Mist gebaut, und das ist mir auch klar. Nach zwei stat. Entgiftungen und einer Langzeittherapie im letzten Jahr bin ich nun leider rückfällig geworden. Seit etwa einem Monat bin ich wieder voll drin. Leider gehöre ich zu den Delta's (Spiegeltrinker). Mein Hauptproblem besteht darin, daß ich selbständig bin, und mir auf keinen Fall eine erneute Krankenhauszeit leisten kann. Ich weiß, daß das nicht richtig ist. Ich gebe auch zu zu meiner Suchtberaterin noch nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Hat eventuell jemand Erfahrung oder einen Tip über ambulante Möglichkeiten? Leider bin ich aus einem kleineren Ort, wo die Ärzte hier nicht an ein solches Problem ranwollen. Hab ich mit Nachfragen schon übermittelt bekommen. Ich danke allen für eine Antwort
herzliche Grüße
dundee
[f1][ Editiert von dundee am: 08.10.2004 20:22 ][/f]
Nach zwei stat. Entgiftungen und einer Langzeittherapie im letzten Jahr bin ich nun leider rückfällig geworden.
was sind stat. Entgiftungen???
Ich gebe auch zu zu meiner Suchtberaterin noch nicht die Wahrheit gesagt zu haben.
Das ist ja echt ein Mist Denn sonst könntest du sie ja fragen ob es eventuell eine ambulante Threrapie für dich gäbe
Hat eventuell jemand Erfahrung oder einen Tip über ambulante Möglichkeiten?
Ich gehe in eine ambulante Therapie, jedoch da musst du schon trocken sein um in die gehen zu können. Sie geht mindestens ein halbes Jahr: einmal Wöchentlich Gruppe mit Therapeuten und alle zwei Wochen ein Einzelgespräch mit Suchttherapeuten Ob das eine Therapie für dich sein könnte, muss deine Suchtberaterin sagen, denn die wissen ob du für diese Gruppe geeignet bist bzw. ob es für dich eine Chance mit A.T. gibt oder nicht.
Da du Selbstständig bist, kannst du die Therapie auch selbst bezahlen Ich bezahle 1 % von meinem Nettogehalt.
Erkundige dich mal in der nächsten Suchtberatungsstelle, da wird das angeboten
Die Gruppe habe ich fast regelmäßig besucht, doch nun dieser Ausrutscher. Es kommt noch dazu, daß es mit meiner Zeit sehr knapp ist, und natürlich auch gewisse Streßsituationen. Sicher sind das alles keine Entschuldigungen oder Gründe, nur wie komm ich so schnell es geht wieder raus?
hallo Dundee, dann mutmaße ich doch glatt mal, dass du der Meinung bist, dass dir geholfen zu werden hat?!! Falsch! Man hatte dir geholfen. Aber du solltest am besten vor dem Alk kapitulieren, und zwar jetzt!! und nicht irgendwann. Und dann fängst du halt einfach mal an "heute nicht zu trinken". Und da dieses schwer fällt, schreibst du jeden tag auf diesem Bord, deinen Kummer, deine Beschwerden usw. Dann nimmst du eben dieses Bord als Gruppe. Da wärest du beileibe nicht der Erste. Und dann kommen auch Krisen usw. Denkst du denn das wäre nicht bei allen hier so gewesen?!! Du kannst deine "Geschihte" erzählen, andere berichten von sich, und du kannst dann vergleichen. Ohne Bevormundung durch therapeutische oder andere Beeinträchtigung. SO!!!! Und außerdem, parallel, gehst du zu deiner Suchtberaterin, sagst ihr die volle Wahrheit, und machst eine ambulante Therapie. o.k.?!! ich grüße dich, Max
Du hattest also 2 stationäre Entgiftungen. Dann gehe ich wohl davon aus, daß Du auch Entzugserscheinungen hast, wenn Du jetzt aufhörst zu trinken. Dann wirst Du wohl Probleme haben, einfach jetzt aufzuhören.
Da kann ich Dir nur raten, Deiner Suchttherapeutin die Wahrheit zu sagen und auch Deinen Arzt einzuweihen, denn ohne ärztliche Hilfe wirst Du es wohl kaum schaffen.
Und wenn es denn sein mußt, dann mußt Du halt noch einmal eine Entgiftung machen. Zeit hin Zeit her, Du hast nur dieses eine Leben. Dafür wirst Du Dir wohl die Zeit nehmen müssen.
praktische Erfahrungen habe ich nicht, aber Angebote für ambulante/teil-stationäre Therapien hat man mir gemacht/gibt es (siehe z.B. hier:==>blv ). Am besten, du telefonierst mal im näheren und weiteren Umkreis die Suchtberatungen durch und fragst gezielt nach sowas...
Kopf in den Sand stecken nützt nichts. Hast sicher schon in der Vergangenheit gemerkt wohin das führt.
Heimlichkeiten in Sachen Alkohol sind die Grundlage für einen dauerhaften Rückfall, der im schlimmsten Fall das ganze Leben dauern kann - sprich deinen Tod bedeutet.
Mit deiner Firma, wird es da irgendwann auch nicht mehr weit her sein - sie wird dir irgendwann egal sein, wenn du so heimlich weitermachst.
Du bist unehrlich zu der Suchtberaterin, aber am meisten bescheißt du dich selbst! Es geht hier nicht darum den Schein zu wahren, es geht hier darum das du anfängst deine Krankheit ernst zu nehmen und zu kapitulieren - ohne wenn und aber - und dass du einen Rückfall hast, ist ein deutliches Zeichen deiner Krankheit - nimm es ernst!!!
ZitatMein Hauptproblem besteht darin, daß ich selbständig bin, und mir auf keinen Fall eine erneute Krankenhauszeit leisten kann
ich glaub, Du hast den Ernst Deiner Lage noch nicht ganz erfasst. Dein Hauptproblem besteht meiner Ansicht nach da drin, dass Du trinkst. Wenn Du noch ne Weile so weitermachst, wird sich das "Problem" Deiner Selbstständgkeit vermutlich irgendwann von selbst lösen. Sei es, weil Dir die Kunden davonlaufen, sei es dass Du irgendwie zusammenklappst. Du hast ja sicher Gründe gehabt, wegen denen Du auf Entgiftung und Therapie warst.
ZitatIch gebe auch zu zu meiner Suchtberaterin noch nicht die Wahrheit gesagt zu haben
auch das deutet aus meiner Sicht darauf hin, daß du Deiner Realität noch nicht so richtig ins Auge blicken willst/kannst.
ZitatNach zwei stat. Entgiftungen und einer Langzeittherapie im letzten Jahr bin ich nun leider rückfällig geworden.
Du bist nicht "leider rückfällig geworden" in dem Sinn, dass dir das irgendwie passiert wäre. Ich möchte das Kind lieber beim Namen nennen: Du hast einen Grund gesehen, zu trinken. Egal wie dieser Grund auch ausgesehen hat, Du würdest Dir leichter tun, wenn Du die Verantwortung dafür übernehmen würdest. Man kann das Glas viel leichter stehenlassen, wenn man sich drüber klar ist, dass man selbst derjenige ist, der es bisher genommen hat.
ZitatSeit etwa einem Monat bin ich wieder voll drin. Leider gehöre ich zu den Delta's (Spiegeltrinker).
Leider bin ich aus einem kleineren Ort, wo die Ärzte hier nicht an ein solches Problem ranwollen. Hab ich mit Nachfragen schon übermittelt bekommen.
Du verwendest ziemlich oft das Wort "leider". Du gehst Dir auch hier schon wieder aus dem Weg.."ich gehöre zu den Spiegeltrinkern" ist zwar vielleicht sachlich richtig, hört sich für mich aber ein wenig an wie "ich kann nix dafür". Auch wenn Alkoholismus eine Krankheit ist, Du bist derjenige, der trinkt, und Du sagst zu jedem Glas laut und deutlich "JA"
Das mag auch ein Grund sein, warum kein Arzt allzuviel Bock hat, sich auf Dich einzulassen...weil Du die Verantwortung für Deine Gesundheit nicht übernimmst.
ZitatDie Gruppe habe ich fast regelmäßig besucht, doch nun dieser Ausrutscher
Nochmal: Das Glas musst Du schon selbst stehen lassen. In der Gruppe kannst Du abgucken, wie andere das tun. Umsetzen für Dich kann das keiner, ausser...Dir.
Ausrutscher?? Ausrede. Ausrede vor sich selbst, aus ..Scham?? geboren. Preisfrage: Hilft diese Scham?
Es ist Dein Leben, mit dem Du so umgehst. Du kannst es in die Hand nehmen...Du kannst es aber auch bleiben lassen und Dich lieber weiter schämen. Denk mal drüber nach.
Du gehst ja ganz scön hart mit einem ins Gericht. Nur habe ich gelernt: Alkoholismus ist eine Krankheit. Krankheiten sind generell unverschuldet zustande gekommen. Diese Krankheit kann man nicht heilen sondern nur zum Stillstand bringen. Eine konkrete Antwort auf meine Frage (ambulante Entgiftung) hast Du mir nicht gegeben. Zitate auswerten könnte ich auch, doch mir geht es wirklich um ein paar sachdienliche Hinweise zu meiner Frage.
Allen anderen vielen Dank Ich melde mich heute Abend wieder
Ich habe mir den Schriftverkehr angesehen und habe mir auch so meine Gedanken gemacht.
Aus deinen Schreiben kann ich immer wieder entnehmen: „Ich bin unverschuldet zum Alkoholabhängigen geworden, nun sorgt Ihr dafür, dass ich trocken werde“. Da musst du deine Einstellung mal revidieren. Getrunken hast doch wohl du selbst und die Verantwortung dafür liegt einzig und allein bei dir. Wenn ich das schon lese, von wegen Krankheiten sind unverschuldet zustande gekommen. Ok, unverschuldet oder verschuldet, du bist alkoholkrank und nur du kannst als Hauptperson was dagegen tun. Alle anderen können dir dabei nur als Statisten beratend zur Seite stehen.
Unter „ambulanter Entgiftung“ kann ich mir so recht nichts vorstellen.
Ich kann dir nur raten, gehe sofort zu der Suchtberatung. Dort kann man dir mit Sicherheit auch in der Sache „ambulanter Entgiftung“ weiterhelfen. Was ich noch vermisse, ist die Meinung von deiner Gruppe. Gehst du da nicht mehr hin? Gerade jetzt ist das doch wichtig. Wann soll deine Gruppe dir helfen, wenn nicht jetzt?
Ich hoffe, dass du aus dem Schlamassel raus findest.
was meinst Du mit ambulanter Entgiftung? Also ich kenne eine stationäre und eine im Alleingang daheim, evtl. unter ärztlicher Betreuung. Meinst Du das?
Bei einer Entgiftung zu Hause solltest Du auf keinen Fall in dieser Zeit alleine sein, damit jemand sofort evtl. den Rettungswagen holen kann. Auch kommt es dabei wohl auf Deine Entzungserscheinungen an. Sind sie stark, würde ich auf alle Fälle in ein Krankenhaus gehen.
Ein Patentrezept hierfür kann Dir keiner geben, das mußt Du schon selber entscheiden.
ich mach Dich drauf aufmerksam, dass Du derjenige bist, der Dir schadet. Deswegen verträgst Du wahrscheinlich auch Deine eigenen Sprüche nicht. Die Verantwortung für Dein Leben hat ausser Dir jedenfalls niemand. Dann verreckst Du halt unschuldig, wenn Dir das lieber ist. Jedenfalls könntest Du es ändern, und wenn Du es nicht tust, wer soll sich dann den Schuh anziehen
Was willst Du denn in ner ambulanten Thera? Da wirst Du sowieso nur zugelassen, wenn Du von selbst trocken bleiben kannst. Als ich damals bei der Suchtberatung war, war ein Vierteljahr Trockenheit Vorraussetzung. Und da hast Du ja wohl noch ein Stück hin. Therapie legt Dich nicht trocken, die gibt Dir Werkzeuge, nicht wieder anzufangen. Nachdem Du schon mal in ner Langzeit warst, fehlt Dir wohl ein wenig der Entschluss, diese Werkzeuge auch in die Hand zu nehmen.
Oder glaubst Du , dass es irgendwie hilft, wenn Du ein paar Stunden in der Woche redest und den Rest der Zeit säufst?
Auch wenn Du "nur" ambulant entgiften willst, stehst Du im wesentlichen vor den selben Schwierigkeiten.
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 11.10.2004 17:59 ][/f]
Ich weiß nicht, ob das nun unbedingt empfehlenswert ist. Vor allem für Kranke, die bereits Entgiftung und Therapie hinter sich haben. Meine persönliche Meinung dazu ist: Man MUSS wollen. Aufhören wollen, sich vom Alkohol bevormunden zu lassen. Und bereit sein, den Alkohol aus seinem Leben zu verbannen.