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Saufnix  
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 Akute Hilfe
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Schneeflocke Offline



Beiträge: 485

12.10.2004 14:08
#31 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

waldschrat

Zuerst einmal meine große Hochachtung vor Deinem bisherigen Leben. Du hast es gewiss bisher nicht all zu leicht gehabt und hast Dich immer wieder aufgerappelt. Hut ab!

Ich bin wie Lissy Angehörige eines Alkoholkranken und ich könnte Dich jetzt ganz schön zupflastern mit Argumenten, warum Du Dein Problem nicht ganz alleine angehen solltest, warum Du Vertrauen haben solltest und und und

Weißt Du, wenn Du wirklich erst heute hierher gefunden hast, dann lass doch erst mal die Beiträge noch ein wenig auf Dich wirken. Hier sind die unterschiedlichsten Leute versammelt und jeder spricht aus seinen Erfahrungen und mit seinem Temperament. Lass Dich nicht verunsichern in Deinem Entschluss, aufzuhören mit dem Alkohol. Alles andere findet sich. Bleib erst mal hier und schau dann weiter, wie Du aus unserem Stimmengewirr etwas nützliches für Dich herausfiltern kannst.

Aufmunternde Grüße

Schneeflocke


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

12.10.2004 14:10
#32 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

auch ich wollte alleine aufhören zu Saufen und es ist mir auch gelungen, seit nunmehr zwei Jahren bin ich zufrieden trocken und weine dem Alk keine einzige Träne hinterher - er existiert in meinem Leben nicht mehr.

Ich habe auch fünf Kinder, und sogar mein Großer, der schon lange aus dem Haus ist, hat mich in Sauf-Phasen erlebt. Alle meine Kinder wussten von meinem Problem, dass ich nur mit einem Entzug wieder aus der Quartalssauferei rauskam. Auch mein Mann hatte mich jahrelang gebeten, das Saufen einzustellen und evtl. eine Therapie zu machen.

Ich hatte meinen Dickschädel - wollte da alleine durch und habe es auch geschafft. Und das zum letzten Mal, ein weiteres Mal wird es nicht mehr geben.

Nur:
Meine Familie war da, sie kannte meinen Wunsch, und sie hätten auch sofort etwas unternommen, wenn es mir schlecht gegangen wäre.

In meiner Familie gehört Alkohol allerdings zum alltäglichen Leben - in Maßen genossen. Bedingt durch meine Krankheit und den damit verbundenen Kontrollverlust kann und will ich an diesem Leben aber nicht mehr teilnehmen. Man kann auch ohne Alkohol das Leben genießen und mit einem klaren Kopf und ohne die Angst, den Pegel nicht auffüllen zu können, geht es alles viel besser!

Es geht alles, man muss nur wollen!

Lieben Gruß
und ich drücke dir die Daumen, rate dir aber trotzdem, deine Lebensgefährtin ins Vertrauen zu ziehen, die Kinder wissen es doch bereits.

Jutta


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 14:22
#33 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Gaby, das mit dem Hausarzt ist eine Möglichkeit. Die Kinder sagen nichts, weil sie nicht petzen wollen, nicht weil ich sie darum gebeten habe, noch kein einziges mal. Außerdem glaube ich, haben sie selber Angst, dass sie damit ein schlimmes Klima in der Familie heraufbeschwören würden und wissen ganz genau, dass meine Frau dann gehen würde.
Irgendwann wäre es aber unvermeidlich.
Ich kann jetzt, wenn ich eine Rückschau über die letzten 10 Jahre halte, meinen Abstieg sehen. Ich kann erkennen, wie ich meine Kraft immer mehr dafür einsetze, heimlich immer größere Mengen zu mir zu nehmen, ich sehe, wie der Alk immer größere Zeit wegfrisst.
Ich will wirklich Schluss damit machen.
Was gibt es denn überhaupt für Medikamente, die einen Entzug unterstützen? Ich habe mich bis jetzt dafür noch überhaupt nicht interessiert, weil ich mich ja auch nicht als Alkoholiker gesehen habe (komisch eigentlich, bei anderen sehe ich das sofort)


Merryl Offline




Beiträge: 822

12.10.2004 14:30
#34 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo waldschrat!

Was Deine Freundin/Frau angeht: da übernimmst Du die Verantwortung für das Verhalten anderer. Und weil Du das offenbar schon sehr gewohnt bist, entscheidest Du gleich für den anderen, wie der -oder besser die- sich wohl verhalten wird. Warum machst Du das?

Wenn Du "geheim" Deinen Weg gehst, dann setzt Du die Lüge, an der Du gerade zerbrichst- fort. Möchtest Du so (weiter-)leben?

Ich glaube, Du schämst Dich sehr für Dein Trinken, Du hälst es für ein persönliches Versagen. Damit tust Du Dir keinen Gefallen.

Das Trinken oder saufen ist aber ein Teil von Dir. Er zeigt, dass etwas in deinem Leben nicht stimmt. Wenn Du nicht mehr trinken willst, wirst Du die Gründe für das Trinken früher oder später anfassen. Du mußt etwas ändern, um ein glücklicheres und zufriedeneres Leben zu führen.

Den ersten Schritt hast Du getan. Du willst nicht mehr heimlich den alk in Dich reingießen. Die nächsten Schritte werden folgen, fürchte Dich nicht davor, es hat etwas sehr befreiendes, sein Leben zu hinterfragen und dann auch zu ändern.

Eine Selbsthilfegruppe hilft sehr, um das zu sehen. du wirst sehr unterschiedliche Menschen kennenlernen, die ähnliche Schritte unternommen haben. es sind sehr häufig interssante und angenehm selbsbewußte (im wahrsten sinne des Wortes) Menschen).

Es wird sehr schwer, geheim all diese Erfahrungen zu machen, all diese entwicklungen zu durchlaufen. Ich bin nicht bibel sicher aber es gibt da den schönen spruch mit dem reuigen Sünder der etwas wert ist.

Ich weiß nicht, warum Deine Freundin es schlimm finden könnte, wenn Du beschließt, keinen alkohol zu trinken. Wenn sie aber nicht damit klar kommt, dass Du jetzt säufst und damit aufhören willst, wird es auch für deiunen nächsten Lebensabschnitt nicht einfach mit ihr.


Waldschrat, genau jetzt geht es um Dich. Nur um Dich. Alles andere, alle anderen haben Zeit.

Ich drück Dir beide Daumen!

Merryl


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.582

12.10.2004 14:30
#35 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat ,

schön, dass du dir hier auf dem Board Hilfe suchst , das ist der Anfang!

Ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschliessen, nimm bitte die Hilfe von aussen an, aber genauso wichtig finde ich, dass du vor deiner Lebensgefährtin kein heimliches Spiel spielst.
Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass sie das noch nicht gemerkt hat, wenn, dann wollte sie dein Trinken vielleicht nicht wahrhaben.
Und wenn es so wäre, wäre wirklich zu vermuten, dass sie schon einmal in ihrer eigenen Familie Kontakt mit der Alkoholproblematik gehabt hat.

Aber: dann wäre dieses Situation jetzt auch eine Chance für dich und sie, aufzuräumen und einen neuen Weg einzuschlagen.

Wenn sie dich liebt, dann wird sie dich wegen einer Krankheit kaum verlassen, meinst du nicht?

Ich vermute mal, ohne Offenheit zu dieser Familienkrankheit wird sich die Situation zuspitzen .

Glaube auch, dass deine Kinder eigentlich stolz auf dich sein werden, wenn du was gegen deine Krankheit unternimmst und sie annimmst, als in ihr zu versinken .

Überlege doch noch einmal, ob du dir wirklich keine andere, angemessenere Reaktion, ausser Trennung, auf deine Offenheit von deiner Lebensgefährtin vorstellen kannst .

Liebe Grüsse
und schreibe bitte hier rege weiter, das hilft dir sicher
Patricia


traurige13 Offline



Beiträge: 56

12.10.2004 14:37
#36 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

auch ich möchte dich willkommen heißen, auch wenn ich - ich drücke es mal so aus - von der "anderen" Seite komme, nämlich als eine Co-Abhängige mit Kindern, die bis vor kurzem noch über 4 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen war(kannst du gerne nachlesen "was soll ich nur tun).

Die hilfreichsten Tipps und Erfahrungen bekommst du hier mit Sicherheit von ganz vielen Leuten, die aus ihrer eigenen Erfahrung genau wissen, wie es dir geht und was du vor dir hast. Da kann ich dir gar nichts zu raten und überlasse das den anderen.

Als CO kann ich dir nur sagen, dass ich es schon für einen Riesenschritt halte, es vor dir selbst zuzugeben, dass du Alkoholiker bist und du erkannt hast, dass du unbedingt was tun musst. Ich wünschte, dass hätte mein Ex-Freund jemals zugegeben.
Ich weiß aus eigener sehr leidvoller Erfahrung, welch heftige und schlimme Auswirkungen Alkoholismus auf den Partner bzw. auch die Kinder, aber auch auf das ganze soziale Umfeld haben kann. Dass mir so etwas mal widerfährt, hätte ich vor Jahren mit Sicherheit nie gedacht....
Genau um das zu verhindern, versuche deinen Weg zu gehen, suche dir hier Hilfe im Board und schreibe dir alles von der Seele......

Wünsche dir ganz viel Kraft
Liebe Grüße
Traurige


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

12.10.2004 14:44
#37 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Lieber Waldschrat,

es gehört auch mit zum Krankheitsbild Alkoholismus, dass der Abhängige der festen Überzeugung ist, sein direktes Umfeld würde nichts merken.

Das ist ein ganz, ganz grosser Trugschluss.


Alle merken es. Bis zu einem gewissen Grad natürlich. Sie merken dir nicht konkret an, wie viel du getrunken hast, aber sie merken an deinem Verhalten, an deinem Aussehen, an deinen Gebärden, deinem Geruch, DASS du getrunken hast.

Jetzt komm mir bloss nicht mit den Pfefferminzbonbons daher, und behaupte, du würdest immer sehr frisch riechen

Deine Partnerin weiss mit Sicherheit genau Bescheid. Sie will es vielleicht nicht wissen, sie verdrängt es aus irgendeinem Grund. Irgendwo muss ja ihre absolute antialkoholische Einstellung herkommen. Sie ist vielleicht ein gebranntes Kind.

Ich kann dich verstehen, dass du momentan nicht darüber reden willst, du willst sie nicht verlieren und du schämst dich wahrscheinlich sehr.

Wie wäre es, erste Schritte zu unternehmen und dann, nach einer gewissen Zeit mit ihr zu reden? Es wird weder ihr noch deinen Kindern verborgen bleiben, dass du dich zum Positiven verändern wirst, wenn du nicht mehr trinkst. Natürlich nicht von jetzt auf nachher, aber doch in einer relativ kurzen Zeit. Das sind einfach Erfahrungswerte. Lass das mal so stehen. Du wirst es dir im Moment nicht vorstellen können.

Ich bin überzeugt, dass jeder es schaffen kann, der es wirklich will. Jeder muss es selbst schaffen, nichts wird für ihn gemacht. Die Einstellung "jetzt kommt mal und helft mir" ist falsch. ICH selbst muss etwas tun, muss meinen eigenen Hintern heben und dann tut sich auch was....

Ich rate dir, ein persönliches Gespräch zu führen mit einer Person, zu der du Vertrauen hast. Das kann ein Arzt sein, die Telefonseelsorge, ein Pfarrer.... du allein solltest das überdenken, zu wem du offen und ehrlich sprechen kannst. Fremde Menschen sind da oft hilfreicher als Partner oder andere Familienmitglieder. Mit diesen - dir lieben - Menschen, kannst du immernoch reden. In der ganz akuten Phase des Anfangs vom Aufhören rate ich dir zu Kontakt mit Leidensgenossen, die mittlerweile trocken geworden sind, und die dir sagen können, wie sie es "gemacht" haben. Die dir ihre Geschichte erzählen können, damit du darin Parallelen finden kannst zu deiner eigenen Geschichte.

Wenn du grosses Glück hast, dann macht es bei dir "Klick". Du darfst dann vor dem Alkohol kapitulieren.

Und wenn du diesen ersten Schritt gemacht hast, dann geht es mit Sicherheit aufwärts.



Ich wünsch es dir - von Herzen.



Die


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 15:08
#38 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Ich möchte noch ein wenig mehr von mir und meinem Leben verraten. Eigentlich bin ich Physiker, habe aber gleich nach dem Studium eine Landwirtschaft übernommen und dann 10 Jahre lang einen Bio-Betrieb geführt, habe Ziegen- und Schafkäse gemacht und alles mögliche andere an landwirtschaftlichen Produkten, nebenbei bin ich arbeiten gegangen als Landmaschinenvertreter, täglich auf um 5 und schlafen nicht vor 12, ohne Wochenende oder Urlaub, versteht sich. Aber mit der mir eigenen Zähigkeit habe ich es geschafft, nach 10 Jahren davon wirklich leben zu können, bis Tschernobyl sich ereignet hat. Das war das finanzielle "Aus", meine Produkte durften nicht verkauft werden. Also Job und Schulden abarbeiten. Nebenbei habe ich einen neuen Typ Sonnenkollektor entwickelt, eine Firma gegründet, eine Produktionsstätte geschaffen mit namhaften Firmen als Partner. Wie das endlich zu laufen begonnen hat, ist mein Produktionspartner in Konkurs gegangen, ich musste, um Lieferverträge einhalten zu können nocheinmal eine Produktion aufziehen, diesmal in Ungarn. Dort wurde ich betrogen - Konkurs. Gleichzeitig wurde meine erste Frau krank und starb. Wieder Jobs, Schulden abzahlen, zweite Frau, wieder krank, starb. Jetzt war ich alleine mit sechs Kindern und jeder Menge Schulden. Privatkonkurs, Schulden weg (Rest abbezahlt), dritte Frau - Lebensgefährtin kennengelernt. Ich habe jetzt einen Teilzeitjob mit Nachtdiensten, führe den Haushalt, in der Früh nach Hause, Kinder führen, Haus ausbauen, Erfindungen machen (die ich auch verkaufe), kochen, Kinder holen, Aufgaben, Haushalt (und am Vormittag eben immer häufiger saufen, weil ich restlos überfordert bin)
Ich weiß bloß nicht, was ich an meinem Leben ändern könnte, außer das Trinken restlos einzustellen. Alle anderen Zwänge bleiben mir erhalten.
Ich hab mir dieses Leben selber ausgesucht und ich finde es eigentlich auch schön. Nur der Alk verhindert langsam, dass ich es weiter führen kann. Ich verschleudere die Zeit, die ich dringend dazu brauchen würde, um alles am Laufen zu halten. Und mit dem Alkohol wird die Erschöpfung noch größer, zum einen ist er Flucht, zum anderen Gefängnis.
Aus diesem Gefängnis will und muss ich ausbrechen. Jetzt und heute.


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 15:59
#39 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Traurige,
genau deine Beiträge (wenigstens ein paar davon) habe ich gelesen (vorher schon)und bin so erschrocken, weil ich nicht will, dass ich irgendwie nur ähnliches Leid verursache.
Es ist mir heute wie aus heiterem Himmel wirklich erstmalig aufgefallen, auf was für einen Weg ich mich begeben habe. Bis heute habe ich auch vor mir selbst den Alkoholiker nicht zugegeben.
Was ich tun möchte: Keine Lokale vormittags mehr besuchen. Zu Hause trinke ich nichts, das ist (gute) Gewohnheit. Dort stehen die geschenkten Alkoholika seit Jahren herum, ich rühre sie nicht an.


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 16:03
#40 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Wenn du grosses Glück hast, dann macht es bei dir "Klick". Du darfst dann vor dem Alkohol kapitulieren

Mietzekatz, das versteh ich nicht, wieso kapitulieren und das ist Glück?
Genau das will ich nicht, vor dem Alkohol kapitulieren, ich möchte ihn besiegen, indem ich ihm künftig aus dem Weg gehe.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 16:04
#41 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Waldschrat,

ich beurteile Deine Partnerschaft nicht, falls es so rübergekommen ist. Für mich wärs halt nix. Natürlich hab ich auch zuerst versucht, alleine damit klar zu kommen..wie wohl die meisten. Und ich hab natürlich auch vor meiner Partnerin Verstecken gespielt, aber letzlich bin ich damit mir selbst aus dem Weg gegangen.

Aber wer weiss, Du magst den Süchtigen in Dir ja vermutlich auch nicht. Und wiederum bin ich natürlich bei meinem eigenen Beispiel angelangt.

Ich hab auch einen sehr wechselvollen Lebenslauf...aber um das Trinken aufzuhören, musste ich ein wenig zur Ruhe kommen.

Na ja, wenn Du so von Tschernobyl betroffen warst, bist Du ja womöglich ein Allgäuer oder Südbayer, da wars ziemlich ausgeprägt.. Lass da liaba Gott amol en guate Ma sei, des mag er nemlich....oder auch: den seinen gibts der Herr im Schlaf


der minitiger


PS: Kämpfernaturen tun sich manchmal etwas schwer mit dem Begriff "Kapitulation". Das Zauberwort heisst "loslassen".


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 16:26
#42 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

minitiger, ich bin Österreicher, dort war etwa zwei Jahre ein Verkaufsverbot für Ziegen- und Schaf-Produkte, das hat reihenweise Leute wie mich zum Aufgeben gezwungenund das zu einer Zeit wo Bio noch in den Anfängen war. Was ein richtiger Bauer war hat Bio weit von sich geschoben, nur Verrückte wie auch ich haben sich damit beschäftigt. Ich war immer ein Querdenker und Kämpfer und immer alleine in welchem Kampf auch immer. Dass ich versuche, mir jetzt einen Rückhalt, eine Gemeinsamkeit in diesem Forum zu suchen, ist ganz und gar untypisch für mich und eigentlich schon ein ganz großer Schritt in Richtung Annahme von Hilfe.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 16:57
#43 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Ich hab auch schon seit jeher ein Faible für Bio und Querdenkerei. Na ja, ich kenn ne ganze Menge Leute mit ausgeprägtem alternativem Eigensinn, und fast alle müssen durch ihre ganz eigenen Härten.
Das ist aber auch ne ganz bestimmte Grundhaltung, dass man glaubt, hart gegen sich selbst sein zu müssen. Obwohl man damit natürlich auch was erreicht, macht es auf der anderen Seite doch viele Leute krank. Weil wir so hart und berechenbar halt gar nicht sind. Als Biobauer gehst Du ja vermutlich auch davon aus, daß Du als Lebewesen mehr bist, als ein rein mechanistisches System. Es gibt ne ganze Menge Regelkeise, die aus dem Gleichgewicht geraten können

der minitiger


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 17:12
#44 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

leider hab ich meinen Regelkreisen zwei verdammt gesundheitsschädliche hinzugefügt, die ich jetzt wieder entfernen will. Hoffe nur, dass die anderen nicht verrückt spielen, wenn ich da was entferne. Aber einen nach dem anderen. Wenn der Alk weg ist, werde ich es mit dem Rauchen auch machen. (Weiß schon, weg wird er nie wieder sein, aber ruhiggestellt hoffentlich)


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 17:23
#45 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Das dauert ne Zeit, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat. Am Anfang ist das halt etwas labil...deswegen ist es von Vorteil, wenn man jemanden hat, der einen nicht behindert, aber vielleicht doch mal das Gleichgewicht halten hilft.

Meine Erfahrung ist, man braucht eben Ruhe bzw. etwas Zeit, um dieses neue Gleichgewicht zu finden. Aber irgendwann merkst Du das gar nicht mehr. Ich hab nach nem Jahr ohne Alkohol das Rauchen aufgehört, das war auch noch mal nicht einfach. Und ich hab natürlich die letzen Probleme meiner Welt auch noch nicht gelöst.
Aber ich verzichte nicht. Ich bin froh, das ich diesen Scheiss hinter mir hab. Also ich hab noch keinen Tag bereut, daß ich nicht mehr trinke oder rauche.

der minitiger


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