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Saufnix  
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 Akute Hilfe
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waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 17:33
#46 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

ich glaube ich werde mir diese Zeit einfach nehmen, allen Anforderungen zum Trotz, die an mich gestellt sind. Es gibt Wichtiges und weniger Dringendes. Heute hab ich ja auch eine ganz schöne Zeit damit zugebracht, hier zu schreiben und es ist auch nicht alles zusammengebrochen. Mit dem Alkohol habe ich ja auch Zeit völlig unnütz verbraucht, ich habe mir nur während des angetrunken seins das schlechte Gewissen erspart, da denkt man nämlich gar nicht dran, dass man eigentlich ganz was anderes tun müsste. Wieder nüchtern hatte ich das schlechte Gewissen dann zehnmal so stark und gehetzt wie ein Verrückter. Mit dem Ergebnis, dass ich mich wieder betäubt habe um nicht so hetzen zu müssen usw.....
Heute sitze ich am Computer und rede über mein Problem und hab überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei. Ich denke, dass diese Zeit, die ich jetzt und sicher in der nächsten Zeit investiere, tausendfach zurückkommen wird, ich freue mich schon darauf.


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

12.10.2004 17:37
#47 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

klasse das du hierher gefunden hast. Mir bringt es unheimlich viel in diesem Forum zu lesen, und mich immer wieder mit dem Thema Alkohol auseinander zu setzen um nicht in meiner anfänglichen Trockenheit (fast 3 Monate) übermütig zu werden.

Obwohl ich eingesehen habe das ich Alkoholiker bin, ist es immer noch schwierig gewisse Hintertüren zu schliessen.

Meinen ersten Versuch die Sauferei einzustellen, nachdem ich wie Du, mich mit dem Problem ehrlich auseinander gesetzt habe war im Sommer vergangenen Jahres. 4 Wochen ganz alleine einfach nichts mehr getrunken und nicht mehr geraucht.
„Na siehste geht doch“ hab ich mir gedacht. Na ja und dann war ich wieder im alten Rhythmus täglich eine Flasche Wein und mind. 3-4 Flaschen Bier.

Im Januar diesen Jahres der 2. Anlauf : 3 Wochen trocken und um Karneval wieder der totale Absturz... Ich hatte mich zu dieser Zeit ähnlich wie du geoutet und dachte, man was wollt ihr alle mit euren Ratschlägen? Entzugsprobleme, evt. Delirium, etc. und Selbsthilfegruppe? So ein Quatsch das schaff ich doch locker allein. Und ausserdem so ein „richtiger“ Alkoholiker bin ich ja gar nicht.
Na und dann wurde es schlimmer als zuvor. Die wirtschaftliche Lage nahm dramatisch zu (ich bin selbstständig) und es wurde immer mehr Alk. Ich fing dann schon gegen Mittags an die ersten 2 Bier zu trinken um mich wieder auf den Pegel zu bringen. Abend gings dann vor der Heimfahrt weiter mit 3- Flaschen Bier, damit meine Freundin nichts merkt zu Hause dann mal direkt an den Kühlschrank und die nächste Flasche aufgemacht. Weiter gings dann mit noch 2 Flaschen Wein (2-ltr.).
Praktisch war ich seit dem letzten Versuch es alleine schaffen zu wollen jeden Abend stock besoffen, und habe tagsüber den Pegel gehalten.

Vor ca. 3 Monaten kam dann der große Knall und meine Freundin hat über Nacht Ihre Koffer gepackt und ist, nachdem ich Sie mal wieder im Suff beleidigt hatte von dannen gezogen.

Ich habe dann eingesehen das die Sache mit dem Alkohol, in diesem Stadium in dem ich mich befand, nicht mehr so ohne weiteres von mir alleine zu lösen schien.

Ich habe dann wieder hier und auch auf anderen Seiten gelesen, gelesen und gelesen. Und beschloss auf die vielen guten Ratschläge einzugehen und Hilfe anzunehmen. Nach diesen Rückfällen war mir klar, jedes mal wurde es schlimmer, der Konsum wurde immer mehr und ich wäre vollends abgerutscht.

Ich bin dann mal in eine SHG gegangen, natürlich mit Skepsis und gewissen Vorurteilen. Aber heute bin ich froh darum diesen Schritt vollzogen zu haben. Ich tue was! ich gehe diese heimtückische Krankheit an und nehme Hilfe an.
Zusätzlich mache ich eine Therapie und auch dort bekomme ich Hilfe die ich annehme und umsetzte.

Danke an das Forum und danke an die AA´s

Als Physiker denke ich, wirst du „Reaktionen“ aus mechanischen oder chemischen Abläufen hervorsagen können, oder dich mit diversen möglichen Ergebnissen vorher auseinander setzen.

Überdenke doch deine Möglichkeiten und die daraus resultierenden Ergebnisse!

Du schaffst es alleine! (Aber schaffst Du es wirklich alleine?)
Du suchst Hilfe, auch bei Deiner Frau! (Warum schreibst und liest Du hier im Forum?)
Du schaffst es nicht alleine! (Lies die diversen Lebensgeschichten)


Gute 24h

Markus


Ulrich ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 17:43
#48 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

ich habe hier vor einiger Zeit unter dem Titel "Ausnahme" gepostet. Mir ging es ebenso wie Dir.
Lass Dir nix erzählen, wenn Du Tagelang oder den Urlaub ohne kannst, wirst Du auch keine Entzugserscheinungen in den ersten Tagen bekommen. Wenn Du willst, kannst Du aufhören. Du brauchst dafür keine Gruppe oder sonst etwas. Nur die Einsicht, dass es Dich erwischt hat und so nicht weitergehen kan. Das ist wichtig. Der Schreck, den Du hier bekommen hast, reicht. Du musst jetzt nur noch aufhören. Überleg doch mal, ausser morgens trinkst Du eh den ganzen Tag nichts.
Du darfst Dir nur nicht einreden, dass Du ab jetzt auf Alkohol verzichten musst. Du musst Dir sagen, dass Du Dir ab jetzt ein großes Geschenk machst: Gesundheit, gutes Gewissen, angstfreies Fahren, und viel Geld.

Also, beschenke Dich jeden Tag neu und es wird ganz einfach sein. Du verzichtest nicht, Du bekommst etwas. Etwas schöneres gibt es nicht. Dir wird nichts fehlen. Im Urlaub hat Dir doch auch nichts gefehlt. Und wenn Du erst mal zwei - drei Wochen hinter Dir hast, hat Dich der Alkohol aus Deinem Körper verlassen. Dann besteht erst recht kein Grund mehr zu trinken. Ausser Du redest es Dir ein. Aber Du, und nur Du hast die Wahl ein Glas zu nehmen. Nichts und niemand kann Dich zwingen, ausser Dir selbst. Mach nur nicht den Fehler, zwischendurch "ein bischen" zu trinken. Dass das nicht geht, kannst Du hier überall nachlesen.

Und zuletzt: wenn Deine Frau bis jetzt nichts gemerkt hat, warum willst Du sie jetzt, wo es vorbei ist noch damit belasten ?

Viel Erfolg von

Uli


Ulrich ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 17:47
#49 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hi,

beim Nicht-Rauchen hat mir "Endlich Nichtraucher" von Allan Carr unheimlich geholfen. Das tolle ist, die Methode lässt sich - zumindest in den minderschweren Fällen, in denen noch keine Gesundheitsschäden allein durch den Entzug zu erwarten sind - auf den Alkohol übertragen.

Uli


Weggefaehrte Offline



Beiträge: 360

12.10.2004 17:50
#50 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Walschrat.

Auch von mir ein herzlich Willkommen hier im Board. Ja so eine Erkenntnis ich bin Alkoholabhängig kann einen ganz schön aus der Bahn werfen. Man findet 1000 Gründe als Rechtfertigung die man sich einredet und die als Auslöser für die Abhängigkeit herhalten müssen. Wer kann sich schon eingestehen das er schwach ist, sich als Versager fühlt, oder zu gutgläubig ist und dadurch von anderen entäuscht und reigelegt wird und der zu senen Problemen rückhaltlos steht.

Welche Gründe es schlieslich sind ist im Moment Nebensache.
Tatsache aber ist wie Du selbst schreibst, dass Du Alkoholkrank bist. Ich denke ohne Hilfe wirst Du es nicht schaffen. Versuch doch mal 6 Wochen keinen Tropfen Alkohol zu trinken, und sei dann ehrlich zu Dir selbst wenn Du es nur ein paar Tage schaffst. Spätestens dann solltest Du eine Suchtberatungsstelle aufsuchen und Dir Hilfe holen.

Da die Alkoholmenge die der Körper braucht und auch einfordert immer höher wird, wirst Du es nicht mehr lange Verheimlichen können. Jetzt wo es in der Familie noch einigermaßen klappt solltest Du Deine Frau um Hilfe und Unterstützung bitten. Ich erlebe es in der Suchtberatung sehr oft, dass Betroffenen oder Angehörige angeblich genau wissen wie die Gegenseite reagieren wird. Das Erstaunen ist dann immer riesengroß weil die Reaktion ganz anders ausfällt als die Beteiligten zu wissen glaubten.

Noch einen Gedankengang von mir möchte ich Dir mitteilen. Wir Erwachsene sollten Vorbilder für unsere Kinder sein. Wie können Kinder lernen auch zu seinen Fehlern zu stehen, wenn sie etwas anderes vorgelebt bekommen, sie sogar zu mitwissern werden und dichthalten müssen. Sie werden selbst dann unehrlich handeln und ich kann mir nicht vorstellen, dass Du dies willst.

Ich wünsche Dir, dass die Posts Dir Mut machen und Du Nägel mit Köpfen machst, noch ist es nicht zu spät dazu.
Das bedeutet Beratungsstelle, Gruppe, Arzt und eine event. Entgiftung wenn Du es nicht alleine schaffst.

Liebe Grüße von Günther einem Weggefährten.


Bummi Offline



Beiträge: 266

12.10.2004 17:52
#51 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat!
Ich kann Dich gut verstehen!
Zwar habe ich für mich ziemlich"schnell" erkannt,daß ich Alkoholikerin bin,aber den Rat "schlägen" der Gruppenfreunde habe ich natürlich nicht gegelaubt!ich stand ja über den Dingen und ich wußte vor allen Dingen alles besser!!!!
Also hieß es 12 Jahre nasse Alkoholikerkarriere mit Trinkpausen bis zu zwei jahren,das heißt so um die 14 Tage exessiv "nur" Sekt gesoffen und dann so Wochen,MOnate und auch mal 2 Jahre Saufpause!
Jetzt bin ich schon etwas länger trocken.
Seinen Weg bestimmt letztendlich jeder für sich selbst,eigenverantwortlich!

Motivationen hast Du doch eigentlich genug,manche haben keine oder finden keine,wenn es denn nicht die ganz "banale" ist,das eigene Leben!!
Deine Lebensgefährtin hat sicherlich schon etwas gemerkt,man sollte die Menschen um sich herum nicht unterschätzen!!Wenn Du versuchst den anderen etwas vorzumachen,was denkst Du,wen Du am meisten etwas vor machst?!!

Also,so schwer es auch fällt,tu Dir vor allen Dingen den größten Gefallen,so kannst Du es auch (allein?) schaffen,sei ehrlich,auch wenn Scham,Schuld,Angst und eigenes Stehvermögen zunächst im Wege zu stehen scheinen!!
Mach Los!!!!!

Bummi


Merryl Offline




Beiträge: 822

12.10.2004 17:54
#52 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Waldschrat,

Du schreibst:

"..und am Vormittag eben immer häufiger saufen, weil ich restlos überfordert bin).
Ich weiß bloß nicht, was ich an meinem Leben ändern könnte, außer das Trinken restlos einzustellen. Alle anderen Zwänge bleiben mir erhalten."

Ich könnte mir schon vorstellen, dass Du säufst, eben weil Du die "Zwänge" nicht mehr ertragen kannst. Wer zwingt Dich eigentlich? Das bist Du doch selber, oder?

Ich glaube Du versuchst mit aller Macht, ein Bild aufrecht
zu erhalten, dass den Ansprüchen, die Deine Umwelt vermeintlich an Dich stellt, gerecht wirst. Du wirst Ihnen aber nicht gerecht, im Moment. Niemand säuft grundlos, Waldschrat.

Klar kannst Du dem Alkohol nun mit eiserner Disziplin begegnen und gegen ihn kämpfen. Mein Weg wäre das nicht.
Die Alternative ist, Du denkst zusammen mit Deinem Umfeld über eine Entlastung nach, physisch und vor allen Dingen psychischer Art. Das kannst Du aber nicht, wenn Du den Deinen weiterhin etwas vorlügst.

Lieber Gruß
Merryl


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 18:00
#53 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Ich möchte jetzt noch einmal und ganz klar sagen, warum ich das nicht mit meiner Lebensgefährtin besprechen kann:
Wie wir uns kennengelernt haben, habe ich nicht verschwiegen, dass ich Alkohol trinke (von Alkoholiker war keine Rede, ich habs ja auch selber nicht gewusst, aber wahrscheinlich war ich es damals, vor vier Jahren auch schon lange.)

Aber sie hat ganz klipp und klar gesagt: Na ja, ab und zu mal ein Gläschen Wein oder ein Bier, dagegen ist ja nichts einzuwenden, aber täglich ein Bier ist schon zu viel. Wenn ich Alkoholiker wäre, könnte sie nicht mit mir leben und sie würde mich auf der Stelle verlassen.
Das war der Beginn der Heimlichtuerei.
Sie würde wirklich gehen, wüßte sie es. Ahnen könnte sie es schon, aber es fehlt ihr die Sicherheit, dass es so ist. Sie riecht es nur selten und dann glaubt sie mir das "eine" Bier, das ich vor Kurzem erst getrunken habe.
Ich lese und schreibe hier im Forum, weil ich die Ahnung habe, dass ich es ganz mutterseelenalleine wirklich nicht schaffen könnte. Deshalb möchte ich versuchen, hier Rückhalt zu finden.
Lasst bitte meine Frau aus dem Spiel, ich habe zu viel Angst, jedenfalls jetzt.
Vielleicht kann ich es sagen, wenn ich seit Monaten trocken bin, dann kann ich wenigstens meine ernsthaften Bemühungen vorweisen und einen Erfolg. Meine Lebensgefährtin sieht Trinken nicht als Krankheit, sondern als Charakterfehler. Eigentlich bin ich auch dieser Meinung, es ist meinem Gefühl nach eine unverzeihliche Schwäche.


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 18:11
#54 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Danke Uli, so hätte ich es mir eigentlich gedacht.
Ich habe tatsächlich keine körperlichen Entzugserscheinungen, wenn ich auch ein paar Tage nichts trinke. Vielleicht täusche ich mich und sie kommen erst nach mehr als einer Woche, ich weiß es nicht.
Was ich sicher habe, ist den Wunsch die Benebelung zu erleben. Das halte ich aber mehr für eine psychische ABhängigkeit, was natürlich die Sache nicht viel einfacher macht. Was ich nicht glaube, ist, dass ein Entzug bei mir irgendwelche lebensgefährlichen Situationen hervorrufen könnte, dazu denke ich halt, bin ich zu wenig weit. Nochmal Tagesdosis 1-2 Bier und 4-6 Achtel, mit regelmäßigen Wochenendpausen (zwei Tage nichts)


Ulrich ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 18:16
#55 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

nach einer Woche kommt da nichts mehr, keine Sorge. Du schaffst das. Ich habe Deine Lebensgeschichte gelesen. Du bist a) schlau genug, b) stark genug c) hast Du ein funktionierendes Umfeld.

Kein Problem, glaub mir.

Bis morgen.

Uli


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2004 18:24
#56 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Ich glaub auch, den körperlichen Entzug kannst Du vergessen.

Ich hab immer drauf geachtet, jede Woche drei Tage nüchtern zu sein, und ansonsten wenigstens einmal am Tag den Alkohol aus dem Körper zu kriegen. Das ist ne völlig andere Situation als bei jemandem, der körperlich abhängig ist oder seit Monaten nicht mehr ganz nüchtern war.

Aber die Umstellung in der Lebenseinstellung solltest du nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin mit ner Gruppe nicht klargekommen, bzw auch manche Leute nicht mit mir. Das hab ich bleibenlassen. Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema hab ich wohl gebraucht. Und heut find ich das überaus anregend.

der minitiger


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 18:34
#57 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

..... nehm ich auch nicht auf die leichte Schulter. Ich verzichte nicht, ich mache mir ein Geschenk. Auch diesen Gedanken, gelesen bei Uli, finde ich besonders gut.
So wie ich vorher mir den Nebel geschenkt habe (eigentlich hab ich nur ein schlechtes Tauschgeschäft gemacht, wie Hans im Glück: Ich habe kurzen Nebel eingetauscht gegen Gesundheit, extremes Risiko, mir damit meine Lebensgrundlage unter den Füßen wegzuziehen und noch viel mehr.
Ich bin aufgewacht.
Noch nie habe ich mit irgendjemandem über ein (mein) Alkoholproblem gesprochen. Jetzt tu ich das und ich bin begierig, das weiterzuverfolgen. Ich möchte hier stolz über den soundsovielten Tage der Trockenheit berichten können


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 18:44
#58 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

aber eins ist auch klar: ich trinke ungefähr seit meinem 16. Lebensjahr, sicher viele Jahre ohne Alkoholismus, aber irgendwann muß es dann wohl so weit gewesen sein, ich hab keine Ahnung, wann.
Als Belastend empfinde ich es seit etwa 10 Jahren, hab aber nie gute Vorsätze gefasst, aufzuhören, sondern hab meine Energie nur dahinein gesteckt, nicht erwischt zu werden, nicht von meiner Frau, nicht von der Polizei und nicht von anderen Leuten, die mir wichtig sind. Jetzt wissen es meine Kinder und die letzten Monate habe ich mich deshalb auch nicht mehr so zurückgehalten, weils eh schon wurscht ist.
PANIK!!!
Zählen meine Kinder jetzt zu den Leuten, die mir nicht so wichtig sind???


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

12.10.2004 19:01
#59 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Frage:
Was mach ich eigentlich, wenn ich irgendwo eingeladen werde und es wird mit Alkoholika angestoßen. Wie entkomme ich dem?
Sogar meine Lebensgefährtin als militante Antialkoholikerin stößt in einer solchen Situation mit an, mit einem Minischluck, aber doch. Von ihr wissen alle, dass sie nichts trinkt und trotzdem...
Von mir wissen alle, dass ich gerne ein Glas trinke, ich werde mir wohl irgendeine Ausrede zulegen müssen, vielleicht dass ich Medikamente nehmen muss, die sich mit Alkohol nicht vertragen oder hat jemand eine bessere Idee?


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

12.10.2004 19:07
#60 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

kein Mensch kann Dich zwingen, mit Alkohol anzustoßen. Sag einfach "könnte ich bitte ein Glas Saft haben" und fertig. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, warum Du jetzt nichts trinken willst. Sollten dumme Fragen kommen, kannst ja einfach sagen, daß Dir der Alkohol nicht gut bekommt.

Viele Menschen trinken nichts, aus welchen Gründen auch immer. Dies muß einfach von anderen toleriert werden. Ich schreibe den anderen ja auch nicht vor, wieviel sie jetzt trinken oder nichttrinken sollen.

Auf jedem Empfang oder jeder Party ist es doch üblich, daß auch nichtalkoholische Getränke da sind. Greif doch einfach dazu ohne Erklärungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die meisten Menschen das überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen.

LG
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