bitte entschuldige doch du schreibst im Thread "Neulinge" an Erdmann: Auch ich mag meiner Mutter keine Schuld geben, dennoch hat sie mir bereits als kleines Kind einen schweren Rucksack umgehängt, ohne mir Wege zu zeigen, wie ich diese Last wieder leichter machen kann. Trebe du schreibst mir aus der Seele .. es sind die Worte in mir, die ich jahrelang versucht habe zu sprechen, jedoch die Worte so wie du sie schreibst habe ich nie gefunden
Das ist bis heute so. Wann immer ich sie sehe, spüre ich förmlich wieder mehr Gewicht. genau so ist es und die Last wird immer schwerer und mehr anstatt leichter und weniger!....was ist nur los? Das Gewicht zieht mich mich immer mehr runter und auch mein Verantwortungsgefühl ihr gegenüber wird immer noch grösser anstatt weniger ...es ist immer eine unklare, allgemeine Unzufriedenheit in mir, wenn ich versuche mich abzukapseln..
Meine Stimmung ist anschließend auf dem Nullpunkt, und ich fühle mich mies. Ein ekelhaftes Gefühl...ich weis gar nicht wohin damit...solange ich nicht bei ihr bin oder an sie denke ist alles OK...doch wenn ich bei ihr bin, dann habe ich das Gefühl ich müsse Rechenschaft ablegen warum ich nicht kommen konnte....auch wenn ich nicht gehe muss ich mir selbst Rechenschaft ablegen warum ich nicht zu ihr möchte. Ich fühle mich so unfrei und verpflichtet
Desshalb geh ich ihr aus dem Weg. Klingt hart, ist aber für mich wichtig. für mich klingt das nicht hart, sondern du passt auf dich auf...du tust dir das nicht an....ich finde das sehr gut dass du das kannst?
Weist du was ich nun grade beim Schreiben bemerkt habe? Ich denke dass ich mich von den Verantwortungszwängen meiner Mutter gegenüber befreien muss, die wie ich nun denke nur aus Schuldkomplexen entstanden sind
und das kann ich im Moment auch nur, indem ich mehr auf mich aufpasse und mir dabei keine Schuldgefühle zurede/denke wenn ich nun mal mich nicht um meine Mutter kümmere/sorge/pflege/ den Weg weiter vorbereite und so weiter und so fort nein ich achte darauf, dass ich an Verantwortung nur so viel übernehme soviel mir gut tut......und im Moment tut mir gar nix davon gut
Klick genau das ist es
Ich wünsche mir auch, das es mir gelingt heute nur die positiven Gefühle dauerhaft aufzunehmen. auch für alle anderen wünsche ich mir das
PS ich habe hier einfach ein neues Thread aufgemacht, damit ich bei dem Thread "Neulinge" nicht`s durcheinander bringe
jetzt hab ich gerade deinen Beitrag zweimal durchlesen müssen, weil ich gar nicht unterscheiden konnte, was du geschrieben hast, und was ursprünglich von mir war. du sprichst mir auch mit jedem deiner Worte aus der Seele. Dieses Schuldgefühl und das schlechte Gewissen scheinen wir beide in uns zu tragen. Was mich angeht, so kann ich sagen, das mir dieses aber regelrecht anerzogen wurde, und nicht erst durch meiner Trinkerei entstanden ist. Allerdings wurde es dadurch verstärkt, denn da erschien es mir in mancher Situation als berechtigt. Dennoch, die Reaktion meiner Mutter( wenn sie gemerkt hatte, das ich getrunken hatte) war auch derart, das sie entweder schreiend oder weinend vor mir stand und sagte: "Was tust du mir damit an". Immer nur Sie, immer nur ihre Gefühle. Das ich auch welche hatte, schien sie nie zu bemerken. Schon als ich noch ein Kind war wurde auf vermeintliches Fehlverhalten meinerseits nur mit Schuldzuweisungen reagiert. Deinetwegen habe ich jetzt Herzschmerzen, deinentwegen hab ich die ganze Nacht nicht geschlafen bis hin zu "Du bringst mich noch ins Grab". Immer waren alle anderen viel besser, denn die hatten immer gute Noten, waren immer lieb, nie bockig, kamen nie zu spät, gaben nie Widerworte, und was weiß ich noch alles. Mittlerweile ist meine Mutter über 80, ich selbst bin 47, und selbst Mutter einer 23 jährigen Tochter, trotzdem beeinflusst sie noch immer viele Dinge in meinem Leben. Ich muß bewußt Abstand halten, mich selbst immer wieder aufbauen, und mir sagen, das sie kein Recht und auch keinen Grund hat mich derart negativ zu beeinflussen. Denn dieses schlechte Gefühl tut mir auf die Dauer absolut nicht gut, und es kostet viel zu viel Kraft, die ich jetzt für wichtigere Dinge brauche. Auch dieses mir selbst Rechenschaft abzulegen, warum ich nicht zu ihr gehe, oder mehr Zeit mit ihr verbringe kenne ich. Aber glaub mir, wir haben das Recht unser Leben zu leben, mit all dem was uns gut tut, und wir haben auch das Recht, Dinge die uns oder unserem Gefühlsleben schaden aus dem Weg zu gehen. Mutter sein, heißt einem Kind das Leben zu schenken, es zu lieben und zu begleiten, aber es heißt nicht es zu besitzen. Dies scheinen unsere Mütter nicht ganz verstanden zu haben.
Wir haben ein Recht uns über die positiven und schönen Dinge zu freuen. Damit meine ich natürlich nicht, das wir unsere alten Damen einfach ihrem Schicksal überlassen sollten, aber wir sind nicht für ihr komplettes Leben verantwortlich und sollten nicht mehr tun, als absolut notwendig.
Vielleicht schreiben wir weiterhin unsere jeweiligen erfahrungen und Ärgernisse hier auf. Bestimmt ist auch dieses Problem leichter zu ertragen, wenn man sich mit jemandem darüber austauschen kann
Ich denke jetzt schon mit Schweißperlen auf der Stirn drüber nach,was ich im Falle einer schweren Krankheit oder was auch immer machen würde...oder überhaupt machen könnte...
Und ich hab null Ahnung....
Aber im Moment trage / ertrage ich auch nur das,was ich tragen / ertragen kann....
wohin damit? wenn ich mich beklage oder mich versuche zu rechtfertigen warum ich es nicht mehr möchte höre ich mich immer wieder sagen: "höre doch auf...vergiss den Rucksack...sei Erwachsen...sie kann doch nichts dafür..Blah Blah... der Pfarrer predigt es: vergib! ...im budhismus wird vom: liebe die die dich quälten...blah blah geredet ...und immer wieder gehe ich mit Freude zu ihr nach Hause und denke so heute ist alles gut...heute habe ich keine Emotionen...heute benehmen wir uns ganz normal wie Mutter-Tochter...heute konzentriere ich mich nur aufs wesentliche und auf den heutigen Tag. ich betrete das Haus...Mama wo bist du? HIER warum kommst du so spät? Hast du wieder zugenommen?
Mama deine Macumar müssen wieder verändert werden
Ach die scheiss Tabletten, lass das sein..die brauchst du mir gar nicht geben....schau dir mal meine Beine an...ganz blau
Mama wer war denn heute morgen da? der Arzt war da, Wieso?
hast du dem Arzt die blauen Beine gezeigt? Nein der versteht sowieso nix, der kennt sich doch mit gar nicht aus... Mama? warum erzählst du es dann mir? warum schreist du mich an? wieso sagst du diese ganzen Dinge immer mir? warum nicht dem Arzt? ...und das nicht erst jetzt wo ich 50 Jahre alt bin...NEIN du erzählst mir diese Dinge schon seit ich hören kann du erzählst mir schon immer Dinge die du eigentlich jemandem anderem erzählen müsstest und machst mich noch verantwortlich dafür wenn es dir nicht so passt wie du es gerne hättest!
Mama schaut mich an und verschwindet auf die Toilette...sie kommt zurück und fragt:was hast du nur gegen mich?
Ich habe Schuldgefühle weil ich in meiner Frustration wütend zu ihr geworden bin meine Mutter kommt mir plötzlich so hilflos und doch so stark ...sie findet es berechtigt so zu mir sein zu dürfen wie sie es möchte und das macht mich ganz minderwertig und ich bemerke wie ich überwältigt werde von Scham und fühle mich sehr schlecht....böses Kind dieses Gefühl hält mich dann wieder zurück und ich sage dann lieber nichts mehr
sie ist so ablehnend und sie empfindet fast schon einen Hass gegenüber mich und findet es voll in Ordnung so sein zu dürfen, denn sie ist schliesslich meine Mutter...ich kenne das auch: du bist wie die Mutter deines Vater bäääh du bist verrückt was du sagst ist gelogen wer gute Aufsätze schreibt der lügt
ich habe sie immer vor meinem alkoholabhängigen Vater, im Vollrausch versteckt da er sie prügeln wollte manchmal denke ich...sie war ja gar nicht so hilflos ....denn am nächsten Tag wenn mein Vater aus der Ausnüchterungszelle kam, musste er mich erst mal prügeln da ich sie wieder einmal Dinge ausgefragt hatte, die ihr oberpeinlich waren und sie mir mit den Prügel meines Vaters den Mund stopfen wollte :maer:
gibs ihr.. drauf...hier hast du einen längeren dickeren Stock ...nimm das dicke Kabel das bricht nicht so leicht und zu guter letzt wenn alles vorbei war...trat sie mir noch mit ihren Schuhen aufs Gesicht
das macht mich doch ganz fertig und während ich schreibe...da kommt es heraus...so ganz von alleine
Umso bewundernswerter aber auch irritierender empfinde ich es,daß Du es überhaupt noch versuchst...so einigermassen mit ihr klarzukommen.
Ich kann's nicht....und ich bin mir auch nicht böse drum.
Meine Mutter und ich stammen von 2 verschiedenen Planeten ab...
Auch ich musste mir immer diese Vorwürfe anhören...ich würde sie bekämpfen,würde sie nicht lieben,wäre ihr nie eine Tochter gewesen... So extrem hilflos...und doch soooo stark,wenn es um ihre Bedürfnisse ging/geht.... Immer,immer,immer ging/geht es nur um sie...ihre Gefühle,ihre Bedürfnisse...was andere dachten und fühlten interessierte sie nur in dem Umfang,wo es auch ihr Leben beeinflusste... Hilfe konnte ich in meinem Leben nur von ihr erwarten...wenn sie der Meinung war,sie müßte mir Starthilfe geben...damit sie mich im Nachhinein umso besser drangsalieren konnte...mit ihren Depris und Wehwehchen...
Lisl,schreib weiter ...ist besser,es kommt alles raus.
Ralf im Moment habe Gespräche mit meinem Therapeuten über andere Dinge die ich hier niemals schreiben kann, denn da ist körperlich und psychisch geschlagen worden sein ...nix dagegen Doch immerhin...nach 13 Jahren ist es endlich da meinte mein Therapeut und wir wollen es nun bespielen/ bereden/ verstehen/ beweinen/ begreifen/ die Worte dafür finden damit ich es dann wieder loslassen kann und es mir besser geht
Wisst ihr was mich früher immer gewundert hat? Wenn ich mal ne Freundin hatte und zu ihr ein wenig Vertrauen bekam...wir sprachen über unsere Eltern ...ich erzählte ihr von den Prügel die ich für selbstverständlich hielt und sie sagte dann: Nein sie hatt noch nie Prügel bezogen höchstens mal ein Klaps auf den Po ich schämte mich dann deshalb und verschwieg es...ich wollte doch auch so sein wie viele andere
die Prügel sind ja nicht so das schlimmste gewesen...das schlimme für mich war, dass ich nicht wusste warum ich wusste auch nie war ich böse? obwohl ich nicht wusste wo ich böse war?....ich denke jetzt da ich nix wusste wo ich böse war, da habe ich mich halt immer für irgendetwas was ich eigentlich gar nicht böse gemeint hatte für schuldig böse erklärt
ich war ein Kind das stundenlang in einem Versteck im Keller bleiben konnte und horchte ob oben in der Küche die Stimmen leiser wurden ....und dann schlich ich mich irgendwie wieder wieder nach oben so langsam unter die Familie..........immer auf der Hut...Angst was angestellt zu haben
Das ist schrecklich und ich tröste mich jetzt selbst Ich verstehe das jetzt erst, dass das schlimm für mich gewesen war...ich habe Glück gehabt!
Zitatich war ein Kind das stundenlang in einem Versteck im Keller bleiben konnte und horchte ob oben in der Küche die Stimmen leiser wurden ....und dann schlich ich mich irgendwie wieder wieder nach oben so langsam unter die Familie..........immer auf der Hut...Angst was angestellt zu haben
Das ist schrecklich und ich tröste mich jetzt selbst Ich verstehe das jetzt erst, dass das schlimm für mich gewesen war...ich habe Glück gehabt!
hallo Lisl,
das ist so wie dus schreibst, in der Zeit wo du es erlebst wird es ein alltäglicher Zustand für dich.
Wenn du das dann aufarbeitest, wird dir alles bewusst auch wie sehr es dein Leben beeinflusst hat und noch tut.
Nur soviel: Du hast keinen Grund irgend eine Schuld bei dir zu suchen und ich bin fassungslos, welche Gedanken du dir so lange um das Wohlergehen deiner Mutter gemacht hast bzw. leider immer noch machst.
Liebe Lisl, du musst deine Vergangenheit mit einem Therapeuten schonungslos aufarbeiten und hier kannste schreiben, wie es deine Grenzen zulassen.
Es muss doch möglich sein, dass du deinen prall gefüllten Seelenmüll-Rucksack endlich los wirst.
Ich bin ganz erschüttert und schick dir ne virtuelle Umarmung.
Roswitha jetzt habe ich wieder ein Klick bekommen indem ich deinen Text:Umso bewundernswerter aber auch irritierender empfinde ich es,daß Du es überhaupt noch versuchst...so einigermassen mit ihr klarzukommen. nochmals gelesen habe.
Dieses immer wieder ängstliche Besorgtsein auf meine Mutter...die krankhafte Sorge dass es ihr nicht gut gehe wenn ich ihr nicht helfe...und feststellen dass ich ihr ja gar nicht helfen kann...dass meine Hilfe ihr ja gar keine tatsächliche Hilfe ist indem sie die Hilfe und auch mich als nicht gut betrachtet ....ist doch eigentlich umsonst
Warum bin ich trotzdem immer parat und zur Stelle...
Kann es möglich sein, dass ich meine Angst und mein eigenes Leiden unbewusst auf das Schicksal meiner Mutter projeziere? Indem ich mich ja um sie sorge, brauche ich mich ja nicht um meine eigenen Ängste sorgen um meine Leiden kümmern und bei ihr Ablenkung von meinem eigenem Schmerz finden....gleichzeitig präsentiert sie ja auch mein inneres Leidwesen....meine Lebensangst...meine grundsätzliche Lebenswahrheit.......sie präsentiert auch das was ich ganz gut kenne und immer wieder neu durchlebe Klick!!!
Ich wünsche mir, dass ich in Zukunft selbst bestimmen kann ob freudige oder leidvolle Gefühle in mir vorherrschen! Zwar lässt sich wahrscheinlich nicht jedes Leiden vermeiden, jedoch ich muss mich nicht noch in alte Muster wieder hineinzwängen indem ich mich immer wieder um Mom sorge und mir ihre für sie selbstverständlichen Gemeinheiten auf mich anhöre...........NEIN dieses sollte sich doch in Zukunft vermeiden lassen odda????????
Ich werde mir eine neue Lebenshaltung erschaffen/machen---auch wenn es mitunter weh tut
also ich finde schon dass ich Glück gehabt habe das alles überlebt zu haben .....ich habe mir schon damals als Kind eine andere Persöhnlichkeit entwickelt...eine die mir half...ich konnte mir in diesem Falle selbst helfen indem ich mich selbst schützte ...so in der Art: "Deckel auf...Kind rein...Deckel zu !...die starke Lisl und grosse/gewitzte Lisl war da und nicht die hilflose kleine Lisl
Ja sowas damals zu können ist doch schon Glück oder?
ich weiss gar nicht was ich schreiben soll. Wir haben uns ja schon mal über Schuldgefühle unterhalten und jetzt glaube ich auch Dich besser zu verstehen. Sei recht herzlich gedrückt und lass raus was raus muss.