das ist doch das normalste der Welt wenn du aggressiv wirst, bei dem was dir da geschieht. Lass deine Aggression gerade und unverfälscht raus, andernfalls entwickelt sie sich zum inneren Überdruck....und der ist ungesund für uns
mach Dir keine Vorwürfe, da wäre wohl jeder ausgerastet. Normalerweise lasse ich Besoffene labern und nehme die Aussagen nicht zur Kenntnis. In so einer Situation wie Du allerdings bist, kann man das nicht mehr.
texte uns bitte voll bis oben hin, wenn dir danach ist. Es ist kein Zutexten, es ist ein Rauslassen von allem. Und das tut verdammt gut, hab ich auch schon gemerkt. Es tut mir alles sehr leid für dich. Und wenn du jetzt so ein grosser Bär geworden ist, dann pass gut auf dich und deine Familie auf. Deiner Mutter kannst du jetzt auch irgendwie nicht helfen. Scheiss Alkohol sag ich da nur.....
Mein Vater hat bis zu seinem Schlaganfall im Herbst auch getrunken, zwar nicht soviel, aber immerhin. Er trinkt nicht einen Schluck mehr. Habe meiner Ma grade gesagt, dass ich zu den AAs jetzt gehe. Und sie hat unerwartet vernünftig reagiert. Hätte ich nicht gedacht. Aber so ist mir viel wohler ums Herz.
ich war heute wieder ein paar Stunden bei meinem Vater. Es geht Ihm "den Umständen entsprechend". Man muß wohl einfach noch abwarten wie die nächsten Tage verlaufen. Man erwartet oftmals genaue Ausküfte von den Ärzten, aber ich denke die tappen auch im Dunkeln wie sich das entwickelt.
Ich habe meinem Vater nicht erzählt wie es um Ihn steht. Seine größte Sorge ist, dass er Darmkrebs hat. Darum geht es aber gar nicht. Ich hab versucht Ihn einfach nur zu beruhigen. Aber irgendwie scheint er zu ahnen das dies wohl alles nicht so einfach ist. Ich sollte mich in seine Unterlagen einlesen und wenn er geht mich um meine Mutter kümmern.
Wäre ein Eimer da gewesen hätte ich gekotzt. (Grüße an Schneefrau ;-) )
Meine Mutter war heute auch dort und muß furchtbar abgelästert haben, da wir sie am Samstag nicht mitgenommen hatten. Mein Vater sagte: ich hab dem Atan doch gesagt er soll Dich nicht mitnehmen.
Welch Geistesgegenwärtigkeit eines Todgeweihten. Er hat mich dann noch gefragt warum ich Sie nicht mitgenommen habe. Ich hab Ihm gesagt: Sie war so besoffen, das hätte Sie niemals gepackt.
Morgen gehe ich wieder zu Ihm, lese Ihm die Tageszeitung vor, rede mit Ihm. Ich fühlte mich meinem Vater niemals so nah wie jetzt.
Vor 20 Jahren hätte ich Ihn fast umgebracht und jetzt könnte ich ein Blumenbeet gießen mit meinen Tränen.
ZitatMorgen gehe ich wieder zu Ihm, lese Ihm die Tageszeitung vor, rede mit Ihm. Ich fühlte mich meinem Vater niemals so nah wie jetzt.
... das gefällt mir. Mir gefällt auch, das dein Vater so reagiert. Ich finde, dir kann nichts besseres passieren, als ein - wie sag ich´s am poetischsten - friedliches Abschiednehmen ( wenn es so sein sollte ) ohne Groll und Hass. Das kann dir niemand mehr nehmen ....
"Ich fühlte mich meinem Vater niemals so nah wie jetzt."
Atan, dass du das fühlen kannst ist ein wunderbares Geschenk. Wie lächerlich erscheinen in solchen intensiven und leisen Zeiten die Alltäglichkeiten, während sich die Gefühle auf das Wesentliche konzentrieren.
Schön, dass ihr jetzt auf diese Weise miteinander umgehen könnt.
Viel Kraft wünscht dir und deiner Familie Patricia
Ich finde, dir kann nichts besseres passieren, als ein - wie sag ich´s am poetischsten - friedliches Abschiednehmen ( wenn es so sein sollte ) ohne Groll und Hass. Das kann dir niemand mehr nehmen ....
Das hast du sehr schön und treffend gesagt Bea.
Ich, für mich, bin dankbar , dass ich solch ein Abschiednehmen mit meinem Vater haben durfte.
meinem Vater geht es wieder besser. Er ist wohl ein ganz schön zäher Krüppel. Die Ärzte meinen wohl er hätte dies durchgestanden. Es hätte aber nicht viel gefehlt und er hätte dem Teufel "hallo" gesagt. Morgen wird er von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt.
Meine Mutter war täglich blau und mich graut es jetzt schon davor wenn mein Vater vor meiner Mutter den Löffel abgiebt.
Aber egal, ein wenig Sonne scheint ja wieder, obwohl es gerade schifft wie die sau.
Danke für Euer "Dasein" in dieser für mich schwierigen Situation.
Es freut mich, dass es deinem Vater wieder besser geht, aber wie soll das denn werden, wenn er nachhause gehen kann. Deine Mutter kann ihm ja schlecht helfen. Es muss für dich furchtbar sein, dies alles mit anzusehen und zu hören.
schön, daß es mit Deinem Vater aufwärts geht. Hoffentlich reißt sich Deine Mutter zusammen, wenn er heimkommt. Ich nehme an, dann wird er noch etwas Hilfe brauchen.
Aber ein Gespräch ist da wohl sinnlos, es wird kaum zu ihr durchdringen.
Hallo Atan, ich freue mich für euch und wünsche dir und deinem vater, dass ihr eure neue nähe weiter ausleben könnt. Viel kraft weiterhin! Liebe grüße Hermine