Hallo an Alle So, nun zum zweiten Teil: Nach meinem Auszug brach Vanessa den Kontakt mit mir völlig ab, gab mir wohl die Schuld an der Trennung und wollte mit mir nichts mehr zu tun haben. Sie flüchtete sich in verschiedene (aus meiner heutigen Sicht psychosomatisch verursachte) Krankheiten, es folgten durch die Klinikaufenthalte immer größere Fehlzeiten in der Schule, dann eine Rückstufung auf die Realschule und dadurch wieder Druck durch meine Ex: „Du musst immer die Beste sein!“ u.s.w., u.s.w. Alles in Allem wohl eine ziemlich steile Kurve nach unten, ein Absturz, von dem kaum einer was mitbekam (auch ich nicht), am Ende stand dann ein längerer stationärer Aufenthalt in der Kinderpsychatrie in Marburg. Als Vanessa dort war, kam es, durch eine Therapeutin in die Wege geleitet, wieder zu einem ersten, vorsichtigen Kontaktversuch, ich fuhr nach Marburg und wir verbrachten dort einen Nachmittag miteinander. Danach wurde der Kontakt wieder intensiver, Vanessa besuchte uns nach ihrem Krankenhausaufenthalt mit meinen Eltern zusammen mal in Bremen und lernte dadurch auch meine neue Familie kennen. Kurz vor einem erneuten Einweisungstermin zu einer stationären Behandlung in der Kinderpsychatrie, diesmal in Kassel, eine Einweisung, die, wie ich vermute, auch und vor Allem auf Bestreben meiner Ex zustande kam, besuchte uns Vanessa nochmal für eine Woche. Wir versicherten ihr bei dieser Gelegenheit nochmal, dass, wenn sie das Gefühl hätte, sie hielte es Zuhause nicht mehr aus, ein Anruf bei uns genügen würde, ich würde sie dann sofort abholen. Der Anruf kam einen Tag nach ihrer Rückkehr! Zum Glück hat sich meine Ex in keinster Weise gegen Vanessas Auszug gewehrt und die Szene, wie sich die zwei voneinander verabschiedet haben, werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen!! Sie haben sich die Hand gegeben, wie zwei vollkommen fremde Menschen!! Von dem Moment ihres Auszugs an war Vanny ein völlig normaler Teenager, keine Spur mehr ihrer schweren Lactoseintoleranz, sie geht heute auf ein bilinguales Gymnasium hier in der Nähe und ist offensichtlich mit sich und der Welt (fast) zufrieden. Leider kann ich ihr in der Beziehung zu ihrer Mutter und zu ihren Gefühlen zu ihrer Mutter kaum weiterhelfen, ich kann auch nur immer wieder auf die Krankheit verweisen. Eigentlich wollten wir letzte Woche zu einer Angehörigengruppe gehen, aber Vanny hat im letzten Moment der Mut verlassen und sie möchte es lieber erstmal hier versuchen! Danke an alle, die versuchen, ihr zu helfen und liebe Grüsse von Jörg