hab`s auch grad gelesen. Aber der Harald hat ja gar nicht begriffen, wo und in was für einem Zustand er ist. Insofern konnte er in seiner Welt friedlich leben und sterben. Wie in den nassen Zeiten, leiden die Angehörigen auch hier mehr, als der Kranke selbst.
ich glaube er wollte trotz der ganzen Eskapaden in seinem Leben, sein Leben so leben wie er es getan hat. Ich glaube auch, wäre er kein Alkoholiker gewesen, wäre er nicht so ein guter Schauspieler gewesen.
das versteh ich jetzt nicht. Ich hab doch gar nicht von anderen Leuten gesprochen. Für mich ist sein saufen und seine Schauspielerei auf diesem hohen Niveau miteinander verbunden. Das meine ich bei ihm und nicht generell. Entweder Schauspielerei auf hohem Niveau und saufen, oder abstinent und mittelmäßig. [(Gilt für Harald Junke und ist meine Meinung)aber andere Schauspieler beleidigt? Ich weiss auch nicht, was ihr manchmal aus zwei Sätzen alles rausinterpretiert]
Na Alberd- das gilt dann wohl ausschliesslich für seinen Film "Der Trinker"- da konnte er dann sozusagen ob seiner Trinkerkarriere aus den Vollen schöpfen; diese Legende von wegen ne Sucht bzw. Abusus von Suchtmitteln und Kreativität ist ehrlich gesagt der totale Scheiss... Das ist meine Meinung und für den Herrn Harald J. hoffe ich, hat es ein leichtes Sterben gegeben- darüber wird man ev. auch noch lesen können- ich finde "Armes Schwein", aber net wegen der Alkoholsucht, sondern von wegen so einem öffentlichen Leben mit all der geifernden Yellow-Press, die immer wieder froh über das Elend und die Dramen in der Familie Juhnke bereichten zu können.
Nicht für alles Geld der Welt noch was weiss ich fürn "Ruhm" würde ich je so ein Leben in der Öffentlichkeit wählen- nicht meins
ich denke auch, dass das Klischee Kreativität und erhöhter Alkkonsum absoluter Blödsinn ist.
Warum es vielleicht häufiger in diesen Kreisen zu finden ist, hängt eher damit zusammen, dass das Gedühl was "besonderes" zu sein (hängt jedem Alkohiliker an) in öffentlichen Kreisen mit Publikum und ähnlich anderen Berufen (mit viel Verantwortung) noch viel mehr verstärkt wird. Vielleicht ist man leichter anfällig für Süchte.
Habe mal in einem AA Heft gerade über dieses Thema gelesen. Wenn ich Zeit habe, tippe ich mal den Abschnitt hier ins Forum.
Jeder Alkoholiker, selbst wenn er auf der untersten Stufe angelangt ist als Penner und unter der Brücke schläft, denkt er immer noch, er wäre etwas besonders Besonderes und ganz anders als alle anderen. Und der Alkohol verstärkt dieses Gefühl dann nocheinmal.
Finde ich einen interessanten Gedanken.
Ruhe in Frieden, Harald, du warst schon klasse ! Wie jeder Mensch auf seine Weise!
Liebe Grüße
Katharina
PS. Nur das mit der Altersdemenz finde ich nun wieder verschleiernd und wird den vielen Menschen die wirklich Alters-Demenz haben und nie Alkoholiker waren nicht gerecht. Er hatte das Korsakov-Syndrom oder wie das heißt. Immer noch ein Tabu, selbst bei Harald Juhnke...wobei dies doch nun auch der Masse mal die Gefahren aufzeigen könnte.
auch auf die Gefahr hin,daß ihr mich jetzt teert und federt...
Ich für meinen Teil war in meinen nassen Zeiten tatsächlich wesentlich kreativer und abenteuerlustiger und hab einen Grenze nach der anderen durchbrochen....
Manchmnal denke ich soagr mit Wehmut daran zurück,welche Berge ich manchmal versetzten konnte....
Ich glaub,das liegt daran,daß das rational denkende Hirn ausgeschaltet/benebelt wird und man intuitiver handelt...
Und was lerne ich daraus?
Nicht nur IQ sondern auch der EQ sind wichtig...also hab ich nu noch als Zusatzaufgabe,mein ewig krittenlndes Hirn von Zeit zu Zeit mal ruhigzustellen bzw. ihm den Mund quasi zu verbieten,damit auch die ganz innere Stimme hören kann.
Aber trotz alledem...der Preis für diese Art von Kreativität und Überfliegertum ist definitiv zu hoch....da bleib ich besser (gesund) im Mittelmass....
Zitat. Nur das mit der Altersdemenz finde ich nun wieder verschleiernd und wird den vielen Menschen die wirklich Alters-Demenz haben und nie Alkoholiker waren nicht gerecht. Er hatte das Korsakov-Syndrom oder wie das heißt. Immer noch ein Tabu, selbst bei Harald Juhnke...wobei dies doch nun auch der Masse mal die Gefahren aufzeigen könnte.
Genau das ist auch meine Meinung.Mein Mann hat auch das Korskow-Syndrom und nur vom Saufen. Warum soll man das nicht auch bei Harald öffentlich sagen. Wenn mich jemand fragt was mein Mann hat, dann sag ich das gerade heraus. Und auch wovon das kommt. Dann sind die Leute manchmal geschockt, aber ist mir egal. Hab lange genug die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Eine Alters-Demenz ist auch schlimm, aber nicht selbst verschuldet. Deshalb bin ich immer für klare Aussagen.
Bloß ob ein Trinker die Gefahren sieht, das bezweifle ich. Mein Mann war jedenfalls immer der "Größte". Und er wird niiiiiieeeee krank. Immer nur die anderen. Jetzt ists auch ihm passiert. Er denkt allerdings immer noch alle andern ist irre, bloß er ist der Größte und natürlich will er auch bald wieder heim. Ich hab Angst, daß er wirklich wieder heim kommt, ist doch noch in der Psychatrie und nicht im Heim. Und wirkt auch auf Außenstehende ganz normel. Erst bei längerer Unterhaltung merkt man. Das ist doch das tückische am Korsakow. Ich werd weiter schreibe was mit ihm geschieht. Ich werde diese Scheißangst einfach nicht los, obwohl ich schon vor 4 Monaten ausgezogen bin. Birdyblue
ich teere und federe dich jedenfalls nicht.....*lach! Du mich nun bitte auch nicht!
Ich glaube , dass du nur "enthemmter" warst - das ist alles. Das war der ganze Zauber!
Berühmt wärst du mit dieser alkbedingten Kreativität bestimmt nicht geworden, oder was meinst du?
Also hole es im nüchternen Zustand raus...und ich bin überzeugt, du wirst eine qualitativ hochwertigere Kreativität aus dir rausholen, falls du sie in dir findest.
also wenn ich so daran zurückdenke, in welcher kreativen Verfassung mein Piano gequält wurde, tun mir heute noch die Ohren meiner Mitmenschen und auch Nachbarn *schäm* leid, nee, das war absolut enthemmtes Dreinhauen, nach Möglichkeit tieftraurig und falsch
Oder "Das wohltemperierte Klavier" einäugig spielend, ich hätte sonst die Noten doppelt gesehen.
Des späteren am Abend kamen dann noch Joints dazu, und wir "empfanden" die Musik viel intensiever, meinten jede Note einzeln rauszuhören. Oder wir sassen mit anderen genialen Nasen am Tisch und fingen genialerweise an, Gedichte zu machen, Mensch was waren wir genial
Ich glaube, dass war nur Selbstlug und Betrug, Genialität glaube ich nicht, mit Alk und/oder Drogen steigern, oder überhaupt entwickeln zu können.
Entweder der Eine hat es oder nicht und dann täuschen ihm die Drogen die unvorhandene Genialität vor.
So, jetzt habe ich aber weder einen Stein, noch eine Feder gebraucht
da ich absolut un-künstlerisch bin...hat mich diese Frage eigentlich nie beschäftigt...
Nö,da gings eigentlich mehr um alltägliche oder berufliche Dinge...Sachen zu machen,von denen mein nüchternes Hirn mir abgeraten hätte....wie z.B. einmal in einem Betrieb zu kündigen...nüchtern hätte ich die Traute nicht gehabt...danach stellte sich heraus,daß es doch die beste Entscheidung war,die ich treffen konnte
Ich hatte es sogar eine Zeit drauf bei Problemen zu trinken...aber nicht,um mich wegzubeamen...sondern gerade um auf diese Lösungen zukommen,an die ich nüchtern noch nicht einmal zu denken gewagt hätte...
Aber trotzdem....im Nachhinein betrachtet wären manche dieser Lösungen doch besser durch die Zensur gelaufen
Nu ja,all das muss ich nu neu lernen...aber was soll's.Das ist es mir wert.
Habe heute Nachmittag einige Interviews mit Harald Juhnke gesehen. Er hatte den Ernst der Krankheit nie begriffen. Hat vieles sehr verharmlost. Er war ja "nur 3 Tage" in der Klinik zum Entzug, also kann es ja nicht so schlimm gewesen sein.... In dieser Richtung kamen mehrere Aussagen.