sprach mir so aus der Seele, dass ich dieses Thema aufgreifen muss.
Zitat Ich für mich habe beschlossen, zu schreiben, was Tatsache ist, sofern mir bekannt. An die Wahrheit muß man sich ja bekanntlich auch erst mal rantasten, weil sie häufig schmerzhaft ist.
Mit Ehrlichkeit und Wahrheit habe ich auch so meine Erfahrung gemacht. Als ich ehrlich zu mir selbst wurde und der Wahrheit ins Gesicht schauen konnte, da konnte ich auch trocken werden. Ja , das war ein schmerzlicher Weg, der sich gelohnt hat .
Und nur mit der Wahrheit kann ich auch Anderen behilflich sein. Leider kommt Wahrheit auch im realen Leben nicht immer gut an. Ich werde gefragt, um meine Meinung und wenn ich dann die Wahrheit sage (angemessen), dann bin ich gar nicht mehr nett und der Buhmann .
Gut dann ist das so.
Manchmal, wenn ich um meine Meinung gefragt werde, frage ich zuerst, ob ich höflich und nett oder ehrlich antworten soll.
Nach kurzer Verwirrung, antworten die Meisten mit " ehrlich" und ehrlichem Unbehagen. Die Wahrheit ist selten gefragt. Das ist privat so und auch in meiner derzeitigen Gruppe. Ich bin dort relativ neu, ca 5 Monate. Mit meiner ehrlichen Meinung , bin ich schon oft angeeckt. Das ging soweit, das sich 7 Personen verbal auf mich gestürzt haben und ich froh war nicht gelyncht zu werden. Beim 2. mal habe ich diese Kaffeekränzchengruppe offen gefragt, ob es der Gruppe lieber wäre, ich würde gehen, weil ich den Eindruck habe die „ Harmonie“ zu stören. Großes Palaver, dann 5 Stimmen die sagen, ich soll bloß bleiben. Gut, noch, bin ich da. Beim nächsten Disput sagt doch die Gruppenleiterin, die Manuela meint das nicht so, die ist eigentlich ne ganz Liebe. Da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe diese Aussage mal auseinandergepflückt. Wenn ich jetzt zur Gruppe komme, sagt die Leiterin , Ganz jovial“, komm wir machen das schon.?? Ja, was denn?
Vor ca. 3 Wochen hatte ein weibl. Gruppenmitglied einen1. Rückfall. Ich fands gut und mutig, dass sie kam. Sie saß da wie ein Häufchen Elend. Verständlicherweise. Und was dann kam, fand ich.... Die Anderen die sie schon länger kennen, fingen an ihren Mann, der schon so viel mitgemacht hat, zu Bedauern und sie wurde immer kleiner. Dieser Man tut nichts gegen seine Co abhängigkeit und bei Einladungen langt er gut zu und lässt sich chauffieren auch zu Hause trinkt er nicht wenig. Mich hat das so angewidert, ich hab dann meine paar Takte kundgetan und auch der Betroffenen was dazu gesagt. Hat ihr gar nicht gefallen.
Am Ende der Veranstaltung, ich war schon in der Tür, kommt die besagte Frau auf mich zu, drückt mich und sagt:“ Dankeschön, du bist so ehrlich und trotzdem nett.“ Vielleicht hat sie was begriffen? Wenn ich dem Anderen gegenüber so ehrlich bin, wie zu mir selbst, dann will ich dem Gegenüber nichts schlechtes. Schlecht wäre die Wahrheit zu umgehen. Das hilft dem Anderen nicht und mir selbst tut es schon gar nicht gut.
Sich mit der eigenen Wahrheit auseinandersetzen, war eine meiner schwierigsten und besten Entscheidungen.
Das hat verdammt weh getan ,aber es hat sich gelohnt.
ZitatAls ich ehrlich zu mir selbst wurde und der Wahrheit ins Gesicht schauen konnte, da konnte ich auch trocken werden.
Liebe Manuela,
besser hätte man es nicht ausdrücken können !
Das ist exakt das, was ich bei meiner Trockenwerdung ( - legung ) auch empfunden habe, und noch heute empfinde. Hinter die Selbstlügen schauen. Sich ertappen dabei, wie man sich selbst Gründe suggeriert um wieder zur Flasche greifen zu können.
Und auch ich empfand es als schmerzhaft, mir eingestehen zu müssen, ja ich hab mir jahrelang was vorgemacht ...
Im übrigen glaube ich, Ehrlichkeit von anderen verletzt deshalb, weil man sich und seine Selbstlügen erkennt ---- denn die sind uns Alkoholikern gemein.
"Im übrigen glaube ich, Ehrlichkeit von anderen verletzt deshalb, weil man sich und seine Selbstlügen erkennt ---- denn die sind uns Alkoholikern gemein."
Und ich würde sogar weiter gehen und sagen, dieser Satz trifft auch für Co`s zu, Bea , und deshalb schmerzten mich dir ersten Begegnungen auf diesem Board und das war gut so, sonst stünde ich noch heute da, wo ich damls war.
sicher ist die Ehrlichkeit immer erstmal schmerzhaftaber sie führt eben auch zu Denkprozessen. Und da wo das nicht der Fall ist, kann man sich ja dann auch verkneifen weiter zu diskutieren.
Ansonsten, wenn ich erstmal erkannt habe das mich mit der Ehrlichkeit niemand verletzen will (was der obige Satz aussagt)dann lässt der Schmerz ja auch nach beim zweiten oder dritten mal Wahrheit sagen. Denn du hast ja dann auch ein gewisses Vertrauen geschaffen.
liebe Manuela, meinen ganz besonderen Dank für deinen Beitrag. Du triffst damit mein "Leid" von 20 (trockenen) Jahren. 'Maxe läßt aber auch kein Fettnäpfchen aus', barbarisch ehrlich und konsequent. Das hatte aber eine sehr positive Seite. Ich kenne seit dem ausschließlich Leute die ebenfalls offen sind, und herzlich (also mit denen ich freiwillig mich versammle). Das sind zwar eher wenige, aber dafür mögen wir uns auch ohne Begründung und Veranlassungen, einfach so. Da reicht ein Blick. Danke, Max
Zitat: Wenn ich dem Anderen gegenüber so ehrlich bin, wie zu mir selbst, dann will ich dem Gegenüber nichts schlechtes. Schlecht wäre die Wahrheit zu umgehen. Das hilft dem Anderen nicht und mir selbst tut es schon gar nicht gut.
Du bist 'ne tolle Frau und ich finde es sehr mutig von dir, dass du in der SHG dieses Kaffeekränzchen-Geplauder ordentlich durcheinander gewirbelt hast.
Vielleicht hast du ja mit deiner Einstellung einen Eckpunkt gesetzt und es tut sich dann doch noch was. Ich würde es für die Gruppe wünschen und vor allem für Dich, denn du sollest dich dort wohlfühlen können. Egal wie es dort ausgeht – bleib so wie du bist, denn du bist völlig okay.
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) auch empfunden habe, und noch heute empfinde.
, und deshalb schmerzten mich dir ersten Begegnungen auf diesem Board und das war gut so, sonst stünde ich noch heute da, wo ich damls war.
von 20 (trockenen) Jahren. 'Maxe läßt aber auch kein Fettnäpfchen aus', barbarisch ehrlich und konsequent. Das hatte aber eine sehr positive Seite. Ich kenne seit dem ausschließlich Leute die ebenfalls offen sind, und herzlich (also mit denen ich freiwillig mich versammle). Das sind zwar eher wenige, aber dafür mögen wir uns auch ohne Begründung und Veranlassungen, einfach so. Da reicht ein Blick.
