Ich wollte einmal fragen, welche verschiedenen Arten der Selbsthilfegruppe es gibt. Welche verschiedenen Konzepte verfolgen sie und mit welcher habt ihr die besten Erfahrungen gemacht? Danke!
es wäre schön, du würdest dir einen Nick verpassen, sodass man dich ein bisschen persönlicher ansprechen könnte.
Ich war zuerst bei den AA´s, den anonymen Alkoholikern.
Das Konzept jener gemischten Gruppe hat mir persönlich überhaupt nicht zugesagt, es fehlte mir schlichtweg an Dialogen, die durch Handhgeben mit der damit verbundenen Anmeldung zur Sprechtzeit nicht zustandkommen konnten.
Nun bin ich in einer reinen Frauengruppe, die als erste Anlaufstelle für Alkoholikerinnen dient, d.h. wiederum, dass noch von 6 Frauen 5 nicht abstinent leben.
Mir gefällt es dort aus menschlichen Gründen sehr und ich fühle mich dort wohl, obgleich mir die Diskussionen, oder eher Kaffekränzchen, meiner Abstinenz und Alkoholproblematik nicht sachbezogen dienlich sind.
Das ist jetzt meine persönliche Erfahrung, aber du wirst auf dieser HP und aus anderen Erfahrungsberichten noch Einiges über Guttempler, Blaukreuz etc. finden.
Darf ich noch etwas fragen? Was genau besprecht ihr in der Alkoholselbsthilfegruppe und inwiefern hilft das gegen Alkoholismus? Ich bin in dieser Hinsicht sehr unwissend.
Ich weiss nur ein bisschen etwas über die AAs, aber ich weiss nicht, ob mir das gefällt.
Ich möchte irgendetwas tun, aber ich weiss noch nicht ob ich mich für eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie entscheiden soll.
Generell bin ich aber eher gegen eine Therapie. Ehrlichgesagt, weil ich Psychologie im Nebenfach studiere und die Komilitonen, die ich da habe sind alle etwas naja... Wenn ich mir vorstelle, dass einer davon versucht mir zu helfen...
Die SHG sehe ich eher als das kleinere Übel. Vielleicht auch nicht der richtige Ansatz.
ZitatIch möchte irgendetwas tun, aber ich weiss noch nicht ob ich mich für eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie entscheiden soll.
Hallo Muschel !
Das kannst du so aber auch nicht vergleichen.
Eine Selbsthilfegruppe ist, wie der Name schon sagt, besetzt von lauter Betroffenen, je nach Träger mit oder ohne Co´s. Da sitzt meist niemand "professionelles" dabei.
Eine Therapie ist ausgerichtet auf das Alkoholproblem und das wird von professionellen angegangen, da wird dir das "Handwerkszeug" gegeben um draussen im realen Leben zurechtzukommen, ohne deinen "alten Freund" Alkohol. Da wird geschaut, warum du trinkst/getrunken hast, etcpp. Ich finde, eine Therapie sollte unbedingt voraussetzen, das du den wirklichen, tiefen Wunsch hast, dich und dein Leben zu verändern um abstinent leben zu können. Sonst ist das sicher für die Katz.
Wenn du dir so unschlüssig bist, rate ich dir zu einem Besuch in einer Suchtberatungsstelle, das ist zumindest hier bei uns in der Caritas umsonst, damit du dir klar wirst, was du willst ( und brauchst ?)
Aber eins haben alle Möglichkeiten gemein:
TUN mußt DU etwas ! Das erste Glas mußt du stehen lassen, das kann keine Gruppe oder kein Therapeut für dich tun !
um zu deiner Frage nochmal zurückzukommen... nein, mir hilft meine Gruppe, wie schon erwähnt, in meiner Abstinenz nicht sehr viel, das mache ich ganz alleine, jeden Tag auf`s Neue, konsequent, entschlossen und auch freudig
Ich bin der Meinung, dass du erstmal darüber klar werden solltest, ob du wirklich mit dem Trinken aufhören möchtest.
Wenn du innerlich soweit gereift bist, dann überlege dir, mit welchem, für dich gangbaren, Weg du abstinent gehen möchtest.
Mit/ohne Gruppe, mit/ohne Therapie, mit/ohne Langzeitthera, etc, etc, da gibt es viele Möglichkeiten.
Die Erfahrung zeigt allerding, dass es die Wenigsten ohne fremde Hilfe schaffen.
Aber als Psycholohgiestudentin, wenn auch nur im NF, dürfte dich hilfesuchendes Klientel nicht abschrecken, oder?
-Ich weiss nur ein bisschen etwas über die AAs, aber ich weiss nicht, ob mir das gefällt.
-Ich möchte irgendetwas tun, aber ich weiss noch nicht ob ich mich für eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie entscheiden soll.
-Generell bin ich aber eher gegen eine Therapie
-Die SHG sehe ich eher als das kleinere Übel. Vielleicht auch nicht der richtige Ansatz.
wie du schreibst, studiertst du psychologie im nebenfach. heisst du bist vom intellekt her nicht gerade dumm. dann viel spass beim analysieren der oben zitierten zeilen.
p.s. aber du weisst doch was du studierst?
was sagte mal ein philosoph( wer war das noch *grübel) " das einzige was ich weiss, ist daß, das ich nichts weiss"
oder so ähnlich.
ach ja, heute abend gehts wieder in meine gruppe *freu* und am mittwoch bin ich wie immer beim seelenklemptner.
wenn du ein Alkoholproblem hast hilft es wenig wenn du irgendetwas tust. du solltest dich dann schon entscheiden ganz konkret etwas dafür tun dein Alkoholproblem zu lösen.
Und solange Therapie und SHG für dich die kleineren und größeren Übel sind, dann ist wahrscheinlich dein Alkoholproblem dir noch nicht Übel genug.
wenn du möchtest das konkreter auf dein Problem eingegangen wird wäre es angebracht wenn du auch etwas mehr darüber schreibst.
liebe grüße Ramona
[ Editiert von Moderator miezegelb am 18.03.05 18:35 ]
das beste wäre du würdest zu einer Suchtberatungsstelle gehen. Dort gibt es Info(Caritas)- und Motivations(Diakonie)-kurse. Diese dauern acht Wochen und sind für Leute die nicht genau wissen was sie tun sollen. Danach bist du sicher schlauer.
mein erster Weg war zum Suchtberater (vom Diakonischen Werk). Das ist anonym und unverbindlich. Als ich dann nach und nach selbst erkannte, dass ich alkoholkrank bin, ging ich zunächst in eine Motivationsgruppe. Da kann jeder hingehen, um herauszufinden, ob er eine Therapie machen will oder ob es so geht ..wie auch immer. Es gibt keine Vorgaben, keine Schubladen, keinen Zwang!
Ich war auch in einer Selbsthilfegruppe, die mir persönlich nicht so sehr zusagte, da mich die Themen dort oft nicht ansprachen und in dieser Gruppe oft Co´s" das Wort ergriffen, die den Alkoholikern klarmachen wollten, wie das Leben richtig geht
Ich bin inzwischen in einer Nachsorgegruppe, die ist von 2 Psychologen begleitet. Die gefällt mir sehr gut - ich lerne sehr viel über mich und vor allem auch, dass es viieeel mehr gibt, als Schwarz und Weiß.
ZitatEhrlichgesagt, weil ich Psychologie im Nebenfach studiere und die Komilitonen, die ich da habe sind alle etwas naja...
Naja, die studieren auch noch ..und außerdem, passen unmöglich alle Psychologen und Therapeuten in EINE Schublade rein.
Schreib´doch mal ein bißchen mehr, was mit dir los ist. Vielleicht kann es dir helfen Klarheit zu finden.
Liebe Grüße Gaby
Muschel
(
gelöscht
)
Beiträge:
18.03.2005 23:38
#15 RE: Verschiedene Arten der Selbsthilfegruppen?
@ Beachen: Du wirst es mir wahrscheinlich nicht glauben, aber ich komme draussen im realen Leben zurecht. Ohne Alkohol besser als mit. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt selbst, führe eine gute Beziehung und mein Studium läuft gut.
Wenn es eine Grund dafür gibt, dass ich immer wieder trinken, dann ist er bestimmt nicht in meinem verkorksten Leben zu suchen.
Eher wird mein Leben verkorkst, wenn ich weitertrinke, aber das ist eine andere Sache.
Ich habe auch nicht den Wunsch mein Leben zu ändern, weil ich mit meinem Leben bis auf diese eine Sache größtenteils zufrieden bin.
@ Apfelsaft: Naja, wenn ich es schon wüsste, dann müsste ich nicht fragen.
@ Miezegelb: Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, ausser dass ich es nicht schaffe auf lange sicht gesehen vom Alkohol weg zu bleiben. Ich schaffe es zwar immer über Monate hinweg, aber dann fängt es doch wieder an sobald sich mir die Gelegenheit bietet. Dabei bedeutet mir Alkohol eigentlich nichts. Ich bin bereit alles was mir etwas bedeutet für etwas, was mir eigentlich nichts bedeutet zu riskieren.
@ Ralfi: Was genau sind das für Kurse? Kannst du mir etwas mehr darüber erzählen? Ich möchte bevor ich mich beraten lasse gut informiert sein.
@ Joosi: Kannst du mir vielleicht erzählen, was ihr in der Gruppe macht? Vielleicht an einem Beispiel?
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..und außerdem, passen unmöglich alle Psychologen und Therapeuten in EINE Schublade rein. 
