In den letzen Wochen haben wir mal wieder regelmässig Streitereien mit dem Chef.
Gestern war einer der Höhepunkte.
Grob dargestellt sein Standpunkt: solang in der Firma nicht alles hundertprozentig läuft, findet mein Chef es ne Unverschämtheit, daß seine Mitarbeiter sich überhaupt trauen an den Pfingstfeiertagen zu Hause zu bleiben oder abends nach Hause zu gehen und dann nicht mal schlaflose Nächte zu haben. Er wollte gestern dann tatsächlich von mir wissen, ob ich das in Ordnung finde wenn ich nachts ruhig schlafen kann.
Es war kurz davor, daß ich ihm gesagt hätte daß ich mir lieber eine anderen Job suche bevor ich das so mache wie er sich das vorstellt. Das betrifft nicht nur mich allein sondern auch andere Kollegen, leicht dran zu merken wenn bei anderen der Telefonhörer nur noch scheppert.. Wir sollen doch froh sein daß wir in so einem Prestigeprojekt arbeiten..nur mich persönlich interessiert das Prestige einfach nicht, ich will mein Geld haben und mein Leben spielt sich ausserhalb meines Jobs ab. Der Firma verkauf ich meine Arbeitszeit, aber nicht mein Leben.
Danke fürs Zuhören, das sind so meine momentanen Sorgen.
uff , das ist ein Thema, dass mich immer durch mein Arbeitsleben begleitet hat.
Deine Einstellung hört sich für mich sehr gesund an.
Ich arbeite immer noch dran, habe ich doch schon mehr als einmal Erfahren, wenn ich mir den A... aufreisse, bekomme ich zum Dank noch höchstens noch nen Tritt.
Aber das Gute, trotz allem schlafen zu können, das habe ich erreicht. Bleibt zu Hoffen, dass ich den anderen Dried bis zur Rente auch noch gebacken kriege. Ich arbeite dran.
Ich war 20 Jahre lang in diesem Karussell. Die ersten 10 Jahre lang besoffen, die zweiten 10 nüchtern. In den nüchternen Jahren bin ich die Leiter stetig nach oben gefallen. Zu Anfang war ich stolz drauf "wichtig" zu sein. Dann gehörte ich zum Inventar. Hat auch direkt jemand so gesagt, und das hat mich zum nachdenken gebracht. Zum einen hab' ich mir immer eingeredet, ich bin der Firma was schuldig, müßte die besoffenen Jahre wieder gutmachen, zum anderen habe ich mich immer mehr kaufen lassen. Soll heißen, die Bezahlung war super. Aber, ich war nicht glücklich damit. Zuletzt kam ich mir vor wie das Eigentum dieser Firma. Vor 4 Jahren habe ich mich gefragt, ob ich das noch 25 Jahre lang mitmachen kann oder will. Ich bin in Gedanken mit der Firma aufgestanden, und mit ihr ins Bett gegangen. Das kannte ich doch irgendwoher, ich meine diesen Gedankengang. Ich hab' die Kündigung nie bereut. Trotz finanzieller Einbußen. Gesundheit und Zufriedenheit kann ich mit Geld nicht kaufen. Die Sache mit "In der heutigen Zeit Arbeit zu kriegen ...", ".... Sie haben einen sicheren Arbeitzplatz, machen sie sich mal Gedanken darüber...." kenne ich. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht. Das sind psychologische Spielchen mit der Angst gewesen. Im Prinzip wollten sie ihren "Hausel" nicht verlieren, der bei Anruf zur Stelle war, jahrelang sein schlechtes Gewissen beruhigen wollte. Ich hatte meine Schuld für mich abbezahlt und war niemanden mehr was schuldig.
ich hatte auch mal so einen bescheurten Chef. Er hat den Druck den er von oben bekommen hat nicht ausgehalten und gemeint dies alles mit noch mehr Druck nach unten weitergeben zu müssen.
Das Ergebnis war, das jeder irgendwann nur noch das nötigste machte und genau nach 38 Stunden ausstempelte. Jede Aussage des Chefs wurde nur noch als geblubber wahrgenommen, ernst nahm das keiner mehr.
Mittlerweile könnte ich nicht mehr in einer Firma arbeiten die solche Strukturen hat. Da sich Dein Chef wohl nicht ändern wird wirst Du mittelfristig wohl nicht umhin kommen die Firma zu wechseln oder es zu akzeptieren.
Na ja wenn ich hier schon das jammern anfange dann mach ich das vielleicht auch mal richtig.
Einerseits fall ich auch leicht eher nach oben, denn ich will mich ja auch nicht einfach unterkriegen lassen, ausserdem hab ich schon die Erfahrung gemacht daß weniger Bezahlung nicht automatisch mit weniger Druck verbunden ist, eher ist sogar das Gegenteil der Fall..
Jedenfalls hatte ich das Problem schon in mehreren Jobs und ein Berufswechsel hat es auch nicht gelöst.
Ein großer Teil des Problem liegt allerdings in dem begründet, was ich überhaupt gerne mache...vielleicht sollte ich das mal aufzählen und dann wird auch deutlich, warum das so ne Kalamität für mich ist.
Ja was mach ich denn so gerne?
- mit meiner Lebensgefährtin was unternehmen - hier ne Bergtour - dort ne Radeltour - mal Schifahren - Baden gehen - mit den katzen spielen - gut Essen - bisschen Kultur - Sightseeing und Architektur - Fotografieren - Im Garten arbeiten oder nur rumliegen - was an der Wohnung basteln - schreiben oder reden - am Rechner rumbasteln - in der Gegend rumgondeln, Reisen - lesen, vor allem Naturwissenschaften und Psychologie, aber auch Politik und ein paar andere Themen
Das sind so ne ganze Menge Punkte um die es mir geht, und mit denen leider wenig Reibach zu machen ist, und ein geregeltes Arbeitsleben geht da eigentlich nur im Weg um.
Ich weiss ich bin ne furchtbar faule Sau. Aber wenn ichs schon grad nicht leben kann, dann will ichs mir wenigstens ab und zu vor Augen führen. Das mit dem Trockenwerden hab ich ja noch ganz gut hingekriegt, aber was die Zufriedenheit mit meinem Leben angeht ist grad Ebbe...
blöder tipp, aber wenn du dich z.b. für fotografie oder Architektur interessierst. Das kann man doch im Fernstudium lernen und ich denke so ein Job würde dich mehr erfüllen.
die Zeit , die Du mit Arbeit verbringst, ist doch auch ein Teil Deines Lebens.
Es würde mich in den Wahnsinn treiben, morgens aufzustehen und mich zur Arbeit quälen zu müssen, nur mit dem Gedanken daran, wann es endlich vorbei wäre. Und mein Leben vor der Arbeit auszuknipsen und nach der Arbeit wieder anzuknipsen.
Das wäre wie Folter für mich.
Ich stimme jetzt mal sehr ungern Atan zu: Akzeptieren, wie es ist oder mach, dass Du da raus kommst. Jeder Weg dazwischen ist wohl Qual.
Und dennoch kann ich Deine Ängste gut verstehen, denn, wenn man einen sicheren Job aufgibt, tauscht man die Qual gegen Existenzangst. Die Frage ist, was ist für Dich das geringere Übel?
Kannst Du Dich nicht nebenbei so bei anderen Unternehmen bewerben? Dann behälst Du Deinen Arbeitsplatz bis Du einen neuen gefunden hast und wechselst einfach rüber? Probiers doch mal bei der Konkurrenz Deines Arbeitgebers?
ich hab mein Geld schon ein paar Jahre am Bau und bei architekten verdient und zum anschauen ist das zwar nett, aber als Job knallhart. Sind übrigens die am wenigsten gesuchten Akademiker, Architektur ist ein hartes Brot. Ne, da hab ich mich falsch ausgedrückt, arbeiten will ich das nicht.
war mir schon klar daß jetzt solche Tipps kommen. Nur hätte ich in jedem anderen Job in spätestens ein oder zwei Jahren das gleiche Problem.
Ich wechsel ja schon mein ganzes Leben die Jobs, weil ichs nicht aushalte...die jetzigen 2 Jahre sind mein persönlicher Rekord, ausser mit meiner eigenen Firma, das ging länger. Aber da bin ich halt auch gebranntes Kind..
das sind ja wirklich nicht gerade fruchtbare Hobbies...zumindest was die Kohle angeht.
Ich hab da...zugegeben..nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag...
Aussteigen...provozier die Kündigung...aber richte Dich auf deutlich weniger Asche im Monat ein ...aber auch daran gewöhnt man sich...und innere Zufriedenheit gibts selbst im Discounter nicht... Ausserdem haste ja noch ne' Biogärtnerin im Haus...das macht nochmal deutlich weniger Ausgaben...
Und Zeit,das Grünzeug zu verarbeiten haste dann ja auch
Und jetzt ehrlich...verstehn kann ich Dich,voll und ganz...ich hab auch absolut keine Lust mehr in irgendeine Tretmühle zurückzukehren... Das heutige Wirtschaftsleben ist einfach der blanke Horror...
Ich denke, man kann und darf die Zufriedenheit im Leben nicht vom Job abhängig machen. Aber das Eine ist halt mit dem Anderen verknüpft. Ich persönlich habe es immer so gemacht wie du. Nach Feierabend und in meiner Freizeit interessiert mich die Firma nicht.
Ich lebe 48 - 50 Stunden pro Woche für die Firma und das muss reichen. Und ich werde dafür angemessen bezahlt wie ich finde. Und wenn mir jemand mehr bieten würde und ich 50-60 Stunden arbeiten müsste, würde ich dankend ablehnen.
Hm, ich glaub aber wenn man gut ist findet man immer was. ich mach Soziologie, wo mman auch sagt, dass ist ein Fach wo sich daS STUDIUM NICHT LOHNT; WEIL SO VIELE ARBEITSLOS SIND: aBER ICH BERMERKE ES BEI MEINEN kOMILITONEN; DIE WIRKLICH BEI DER SACHE WAREN; DASS SIE NACH IHREM dIPLOM SCHNELL WAS FINDEN: nUR WER ES WEGEN 2WEISS NICHT WAS ICH SONST TUN SOLL2 GEMACHT HAT FOINDET NICHTS: DAS VERZERRT DIE STATISTIK: KÖNNTE ES NICHT MIT ARCHITEKTUR AUCH SO SEIN: NAJA; ABER WENN DU NNICHT WILLST BRAUCHSTE NATÜRLICH NICHT: iCH FINDS NUR SCHADE WENN EINER EINEN JOB HAT DEN ER HASST:
UPS; BIN AUF DIE gRO?TASTE GEKOMMEN UND HAB KEINE LUST DAS GANZE NOCHMAL ZU SCHREIBEN:
Deine Kommilitonen sind im Schnitt 20 Jahre jünger als ich, da sieht die Welt noch anders aus. Mit 26 hab ich mal angefangen, Bauingenieur zu studieren und ich hab ja auch ne ganze Weile davon gelebt obwohl ich da sStudium gar nicht abgeschlossen hatte..aber das war solange lustig wie das Geschäft gelaufen ist, heut macht das keinen Spaß mehr. Die Baubranche hat in 10 Jahren über ne Million Arbeitsplätze abgebaut, die warten da nicht auf mich..