Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 171 Antworten
und wurde 11.885 mal aufgerufen
 Meckern, Toben, Alltagsfrust
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | ... 12
Joosi Offline




Beiträge: 2.036

25.05.2005 00:00
#61 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo Minitiger,

wenn ich Dinge nicht besonders nah an mich ran lasse, kann ich auch kein Feuer fangen.

Der Satz ging mir eben bei dem Lesen deiner Posts durch den Kopf - es wirkt immer etwas, als ob du blockst, bloß nicht zu nah und zu verbindlich, lieber raushalten als ein Risiko von Frust oder Enttäuschung einzugehen.

Auch ich lese bei dir einen enorm gekränkten kleinen Minitiger mit, der lieber einen Sicherheitsabstand will.
Naja, mein Eindruck, natürlich auch gefärbt von meinem derzeitgen Thema.

Ich merke, wie schlimm eine Missachtung von Eltern für ein Kind ist, an mir selbst heute und ich strampel immer noch, um mich endlich zu befreien. Mir ist heute z.B. klar, dass ich mich u.a. auch 20 Jahre nicht an das Studium gewagt habe, weil ich Angst hatte, enttäuscht zu werden - entweder dahingehend, dass dann ein Traum platzt und ich merke, es geht mir eigentlich am A...vorbei und ich dann gar keine Ziele mehr habe oder auch in die Richtung, dass ich es nicht schaffe und es mir damit endgültig versaue (und somit die Prophezeiungen meiner Eltern erfülle).

Jetzt traue ich mich. Oben genanntes kann immer noch passieren. Aber ich bin nun bereit das zu riskieren, denn sonst werde ich ewig steckenbleiben in meinem Sicherheitsabstand...es geht mir nicht schlecht, es geht mir nicht gut, ich spür kein großes Glück und auch keine Wut...das kenne ich schon zu lange und zu gut. (Irgendwie reimt sich das alles, war gar keine Absicht :zwinker1

Mag sein, dass es in deinen harten Zeiten eine gute Entscheidung war kein Kind in die Welt setzen zu wollen. Ich habe auch immer so gedacht. Das will ich keinem Kind antun, dass es auch so ein schreckliches Leben haben muss und da ich nicht garantieren kann, dass es nicht so sein wird, wollte ich lieber keins.

Trotzdem finde ich nicht, dass man sein Leben perfekt auf die Reihe gekriegt haben muss, um ein Kind zu kriegen. In meinem Fall, war es ein ungeplantes "Geschenk". Nun war ich gefordert, um Gottes Willen nicht das zu machen z.B. in Sachen Vernachlässigung und Benutzung , was meine Eltern mit mir machten. Vermutlich soff ich vor lauter Angst erst mal wieder, aber man kann sich nicht so gut bescheißen, wenn ein Baby daneben liegt, also in meinem Fall ging es nicht. Für mich war es am Anfang der Hauptgrund, dass ich endlich was bei mir ändern wollte.
Heute bin ich sehr froh, dass die Macht meiner Eltern nicht so weit gereicht hat, dass ich mir auch noch ein Kind versagt hätte (hätte ich ja fast). Damit hätte ich den Bösen und Rücksichtslosen die Macht gegeben.

Ich habe auch lange nicht den Sinn im Leben erkannt und Gefühl abgeschaltet bzw. mich sehr distanziert. Mit Kind geht das nicht, es holt dich täglich ins Leben zurück, es will geliebt werden, es will lachen, glücklich sein, Mama und Papa haben. Du hast gar keine Wahl und fängst an alles zu tun, was das Leben glücklicher machen kann - dazu gehören im Moment auch die steinigen Täler, die ich durchwandere - es muss sein, um mit dem alten Jammer zu brechen. Ich kann ehrlich gesagt auch immer noch nicht verstehen, wie Eltern (meine Eltern!) ein Kind so abscheulich und grausam behandeln, alleinlassen, ausgrenzen, beschimpfen können. Ich war ein kleines Mädchen, tat alles um von den Eltern geliebt zu werden und immer war alles falsch. Ich war weder blöd noch hässlich und genau das bekam ich jeden Tag voller Hass zu hören und zu spüren. Wie kann man nur so grausam sein?
Ich könnte das niemals meinem Kind antun - und du hättest es auch nicht getan, da bin ich mir sicher, dafür setzt du dich viel zu sehr mit den Hintergründen auseinander.

Ist ein bißchen ausgeartet, entschuldige ich wollte dich jetzt nicht überreden doch noch Papa zu werden...

Vielleicht lohnt es sich auch mal einen unbequemeren Weg zu gehen, dich auf etwas Neues einzulassen.

Hier noch was zum nachdenken:

Wer Grenzen meidet, wird starr.
Wer Grenzen überschreitet, verliert sich.
Wer Grenzen beschreitet, kann wachsen.




Liebe Grüße
Gaby


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2005 08:28
#62 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo,

Zitat
Ich mein nur...kanns nicht sein,daß Du Deinen Selbsthass auf dieses renitente Kind in Dir bzw. die ambivalenten Gefühle,die Deine Eltern Dir gegenüber hatten,nicht einfach auf andere Kinder überträgst?



Auf fremde Kinder übertrag ich das gar nicht so sehr. Ich hab nix gegen die Kinder von anderen Leuten. Klar, denen muss ich ja auch nix bieten

Ja aber ich bin da schon gespalten.

Zitat
Mit Kind geht das nicht, es holt dich täglich ins Leben zurück, es will geliebt werden, es will lachen, glücklich sein, Mama und Papa haben. Du hast gar keine Wahl und fängst an alles zu tun, was das Leben glücklicher machen kann



Da bin ich mir nicht so sicher, ob Du da keine Wahl hast. Einer der Streitpunkte zwischen meinen Eltern war der , daß mein Vater der unbedingten Meinung war daß ein Kind auf gar keinen Fall verhätschelt und verwöhnt werden darf. Es muss die Härte des Lebens von klein auf begreifen.

Oft hat er mich morgens geweckt, indem er mir einen Schuh an den Kopf geworfen hat. Das war noch bevor ich zum ausgeflippten Pubertierenden wurde.

Und wenn ich als Kind geweint hab, gabs so lange Ohrfeigen bis ich damit durch war. Der Sohn meines Vaters weint nicht, basta. Ich kanns bis heute nicht.

Also offensichtlich haben Eltern eine Wahl, denn mein Vater hatte sich anders entschieden als Du das beschreibst.

Und ich kann mich auch entsinnen, daß mir meine Mutter gesagt hat, Du bist jetzt drei Jahre alt, jetzt ist Schluss mit dem Rumschmusen. War danach einfach nicht mehr angesagt. Jetzt wirds ernst, jetzt wird gehorcht und fertig. Die Erwachsenen wollen schliesslich noch was haben vom Leben, geh aus dem Weg und halt die Klappe. Sei froh daß Du was zum Essen kriegst.

Gleichzeitig wurde mir immer schön gepredigt, daß man sich im Leben nur auf die Familie verlassen kann, alles andere sind Opportunisten die einen nur ausnehmen.

Ich hatte das Gefühl, theoretisch hätten mich meine Eltern vielleicht schon geliebt. Da ich mich in der Praxis aber ganz anders entwickelt habe, als sie es von mir erwartet oder eher als sie es befohlen hatten habe ich sicher soviel Hass wie Liebe erfahren.

An dieser Stelle passt das mit der Ambivalenz ganz gut, obwohl die Ablehnung überwiegend war..

Der Punkt ist wohl der daß ich selbst das Gefühl hatte, daß meine Eltern keinesfalls glücklich waren, Eltern zu sein. Ich hab mir zu oft angehört, wie lästig ich bin, wieviel Ärger und Arbeit ich mache und wieviel Geld ich koste. Auch so ein Grund warum der Vater so viel arbeiten musste und immer schlechte Laune hatte...ja ich war schuld.
Und daß sich meine Eltern so viel streiten mussten war natürlich auch meine Schuld, ich hätt ja nur einfach sein müssen wie die das wollten, aber ich war ja so ein böses Kind.

Das war aber durchaus schon zu Zeiten so, als ich noch keineswegs besonders ausgeflippt, sondern sogar noch Klassenbester war. Später wurde es logischerweise nicht besser.

Daraus entspringt meine Einstellung zu eigenen Kindern.

Das wär längst ein alter Hut. Aber es ist ja nunmal so daß auch mein tägliches Leben immer wieder ein Quell von Unlustgefühlen ist. Nicht nur von Unlustgewfühlen, es gibt auch ne Menge was mir Spass macht, wie das Leben halt grad so läuft.

Das Leben ist total schön, und das Leben ist total scheisse, und meins ist manchmal vom Gefühl her beides gleichzeitig.

Ich kann mich manchmal schlecht gegen meine Unlustgefühle abgrenzen. Grad wenn ich ein bissel müde und abgespannt bin, komm ich da sehr schlecht dagegen an. Deswegen ist es für mich sehr gefährlich, wenn ich mich zu sehr auf was einlasse. Ich hab ehrlich Angst, wenn ich mich zu sehr auf den Job einlasse, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis ich auch wieder trinke, weil ich einfach nicht genügend Raum habe mich um mein inneres Gleichgewicht zu kümmern.

Ich seh dann das ganze Leben so, alles Scheisse, komm dann nimmer dagegen an. Da brechen die eigenen Dämme genauso wie wenn ich jetzt was trinken würde. Es ist auch ne Art Kontrollverlust, und kein ungefährlicher.

der minitiger


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

25.05.2005 11:56
#63 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo minitiger,

Zitat
Also offensichtlich haben Eltern eine Wahl, denn mein Vater hatte sich anders entschieden als Du das beschreibst.



Da hast du natürlich absolut recht! Meine Eltern stehen deinen in nichts! nach und sie hätten auch anders wählen können.

Meine Beschreibung, wie ich mich meinem Kind gegenüber verhalte, nicht anders kann, dass entspringt natürlich aus meinem Gefühl. Vielleicht kann ich nicht anders, weil ich es niemals wollte, weil ich eben die andere Seite kenne und erlebt habe, weil ich mich eben auseinandersetze - im Gegensatz zu meinen Eltern.

Deine Verletzung, Enttäuschung und Wut über die Behandlung durch deine Eltern ist ganz deutlich zu lesen in deinen Zeilen. Du konntest machen, was du wolltest, deine Eltern haben dich auflaufen lassen und gemein behandelt. Ich bleibe dabei, dass ist schlimmer MISSBRAUCH! Das darf man nicht mit einem kleinen Menschen machen, sie haben sich versündigt an dir und ich hoffe nur, dass du sie nicht mehr mit dem Arsch anguckst / geguckt hast.Es gibt keine Entschuldigung dafür. Das einzige was du heute machen kannst, ist dieses Verhalten nicht mehr an dir selbst fortzuführen! Glaub´nicht mehr den Worten, das hat "man" eben damals so gemacht, um Kinder zu ordentlichen Menschen zu erziehen - nur aus dir konnte leider nichts werden. Du weißt selbst, dass dies verlogener Schwachsinn ist, um von der eigenen Unfähigkeit, Rücksichtslosigkeit, der Ignoranz abzulenken. Klar DU warst es - die glauben das auch noch. Lass´dich davon doch nicht mehr beeindrucken.

Es wundert mich nicht, dass du Gefühle nicht wirklich zulassen willst, selbst ambivalent Gefühle hast, zwischen den Stühlen sitzt, nicht so richtig weißt, was sollst du eigentlich hier auf dieser Welt, wo du doch so abgelehnt wurdest. Der große Minitiger der steht da schon lange drüber und regelt dass mit seiner Intelligenz und doch kommen die Gefühle immer wieder durch, aber die will er nicht mehr sehen, waren sie doch allzuschrecklich in der Vergangenheit. Wenn man sie einfach nicht mehr zulässt, sich drauf einlässt, dann spürt man nicht den Schmerz, die Enttäuschung so stark, aber eben auch nicht die Begeisterung, die Liebe, die Freude...so wird das Leben etwas leer und von Zeit zu Zeit sinnlos...ich kenne das gut.

Deine Einstellung zu eigenen Kindern entspringt daraus, wie deine Eltern sich dir gegenüber verhalten haben. Du räumst dir selbst nicht das Recht ein, dich von deinen Eltern völlig abzugrenzen und es anders zu machen, du glaubst scheinbar nicht, dass du es könntest, oder?
Damit hast du dich aber auch von deinen Eltern nicht gelöst, ihre seelische Misshandlung an dir geht sogar bis in die nächste Generation, die es deshalb nicht mehr gibt.

Wie gesagt, ich kann es verstehen, dass war auch immer mein Grund, dass ich kein Kind wollte, weil ich nicht glaubte, dass ich das schreckliche "Erbe" entkräften oder gar positiv umwandeln könnte. Ich würde das vermutlich auch heute noch glauben, wenn ich kein Kind bekommen hätte. Doch ich kann jetzt sagen, es geht. Man muss das "Erbe" nicht weitergeben. Meine Eltern haben nichts getan, sich selbst bejammert und ihren Frust an mir abgelassen. Aber ich, ich sehe heute, es geht doch. Die Glaubenssätze die mir eingehämmert wurden (es hat keinen Zweck, du schaffst das nicht, bist zu blöde zum...,) stimmen nicht. Wieso sollte ich auch überhaupt noch irgendwas glauben, was meine Eltern als Kind zu mir gesagt haben, wenn ich mir heute die zynischen, gehässigen Unglückshaufen anschaue, dann ist es mehr als deutlich, dass sie sich das Leben vergiftet haben mit ihrer Einstellung und es ist nicht meine Schuld. Ich kann stolz auf mich sein, dass ich mich widersetzt habe und es bis hierhin geschafft habe und diese Machtspiele durchschaue.
Das was ich erkannt habe bis heute, dass werden sie niemals erkennen, sie werden dumm sterben und sich noch in der letzten Sekunde ihres Lebens als Opfer fühlen, null Unrechtsbewußtsein.

Minitiger, wenn ich deine Verletzung lese, dann habe ich das Gefühl, du hast deine Eltern noch nicht verbannt, du gibst ihnen immer noch so viel Macht, dass der kleine Minitiger sich nicht wirklich aufs Leben einlassen will.Meinst du immer noch du bist ihnen irgendwas schuldig oder du wärst verpflichtet Verständnis für sie aufbringen zu müssen?
Du hast immernoch den Sicherheitsschutzwall um dich aufgebaut, aber der nimmt dir auch sehr viel, deshalb leidest du auch.
Du hast die Wahl: Machst noch 20-30 Jahre so weiter, dann wird deine Vermutung, dass es dir so ähnlich gehen könnte, wie deiner Sippe (froh zu sein, dass es nun ein Ende hat, weil du dem Leben eh´nichts besonderes abgewinnen konntest) vielleicht Realität, aber du könntest nun auch Kehrtwende machen. Ich glaube, es bringt dir weniger etwas, den Job zu wechseln, sondern eher viel mehr, dass du die Leichen nun aus dem Keller holst, dir anschaust, was für hässliche Monster aus der Kindheit das sind und sie auf Nimmerwiedersehen entsorgst.
Es wäre eine Chance, sicher kommen dann auch die Scheiß-Gefühle von damals nochmal hoch, dass müssen sie, denn sie hatten ihre Berechtigung und sind von dir aus Selbstschutz unterdrückt worden. Als Kind war das eine wichtige, wertvolle Gabe - nur heute behindert dich dieser Schutz darin, deine Gefühlswelt spüren zu können, Erfüllung für dich zu finden.

Zitat
Ich seh dann das ganze Leben so, alles Scheisse, komm dann nimmer dagegen an.



Du musst aufhören, dagegen anzukämpfen. Halte den Frust aus, er hatte seine Berechtigung und ist so lange von dir unterdrückt worden, dass du ihn nie verarbeiten konntest.
Würdest du einem Kind sagen, es darf nicht weinen oder Gefühle zeigen? Kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Deshalb erlaube es doch zunächst deinem verletzten Kind in dir, es ist immer noch da, dass merkst du an deinen Sinnlosigkeitsgefühlen. Und was man nicht verarbeiten kann, kommt immer wieder hoch - es hört erst auf, wenn man tot ist.

Vielleicht hilft es dir deine Kindheit nochmal Revue passieren lassen, aber mal unter dem Aspekt, was der kleine minitiger alles mitmachen musste und wie unfair das war. Vielleicht ist es dir möglich deine berechtigte Traurigkeit heute zuzulassen und anzuerkennen, vielleicht gibt es jemand mit dem du drüber sprechen kannst. Keine Angst, der Schmerz, der dann rauskommt bleibt nicht bestehen, ganz im Gegenteil, dir wird es immer besser gehen. Meine größte Angst vor der Auseinandersetzung war immer, dass ich dann wohl nie mehr aufhöre zu jammern, zu hadern, wenn ich es mal zulasse. Vielleicht hatte ich auch Angst, dann wie meine Eltern zu sein, wenn ich nun anfange zu jammern, haben die mir doch immer schön eingehämmert, dass ich eine selbstmitleidige Memme bin, wenn ich weine.
Hab´meinen Schmerz verkniffen und weggepackt und irgendwann geglaubt, wenn ich ihn rauslasse, bin ich noch schlechter wie sie. Es ist schon sehr gemein, mit welchen Fesseln sie mich belegt haben.


Zitat
Ich hatte das Gefühl, theoretisch hätten mich meine Eltern vielleicht schon geliebt. Da ich mich in der Praxis aber ganz anders entwickelt habe, als sie es von mir erwartet oder eher als sie es befohlen hatten habe ich sicher soviel Hass wie Liebe erfahren.



Du hast dich in der Praxis anders entwickelt, als sie es erwartet/befohlen! haben. DU bist schuld, hm.

Ich hoffe ja wenigstens, dass du beim lesen hier merkst, was für bornierte Arschlöcher deine Eltern waren. Ein Kind muss nicht irgendwie sein oder irgendwas erfüllen, damit man es lieben kann. Es ist auch nicht Eigentum der Eltern und muss funktionieren, nur damit sie es lieben können. Ein Kind kommt immer erwartungsfroh in die Welt, ohne Vorurteile, ohne "schlechte" Eigenschaften. Es ist einfach und es will angenommen werden. Das was sich daraus entwickelt, das was nicht gefällt und abgelehnt wird, dass ist letztendlich das Produkt der Eltern, das Resultat ihres Verhaltens. Dafür kann das Kind gar nichts. Eltern, die ihr Kind ablehnen, lehnen sich selbst ab. Es ist natürlich einfach dies auf das Kind zu projezieren, als bei sich selbst zu schauen. Ich kann verstehen, wie eine solche schlimme Behandlung eines Kindes zustande kommen kann, aber ich kann es nicht entschuldigen. Das ist das schlimmste was ein Mensch tun kann. Und davor hättest du Angst minitiger, lese ich.

Aber ich glaube es ist eben nur deine Angst und nicht Realität. So wie du diesen Selbsthass nicht auf andere Kinder überträgst, so würdest du es auch nicht beim Eigenen tun, denn du hast die Scheuklappen doch schon lange abgelegt.

Jetzt müsstest du nur noch anfangen, den kleinen minitiger in dir endlich in Schutz zu nehmen und ihm das Recht zusprechen auf Wut, Trauer, Tränen. Wenn du es heute zulässt, dann hast du den Bann gebrochen und die Macht deiner Eltern schwindet endlich.

Dann hast du dich Macht über dich selbst und dann ist das nicht mehr bedrohlich:

Zitat
Deswegen ist es für mich sehr gefährlich, wenn ich mich zu sehr auf was einlasse.



Es bleibt dann nur die Erinnerung, der Schmerz kann endlich verarbeitet werden und lässt nach.

Es lohnt sich da weiterhinzuschauen!

Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr überrollt mit dem Thema. Ich konnte nicht anders, denn ich finde es soo wichtig und erlebe das alles gerade selbst.

Liebe Grüße
Gaby


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.582

25.05.2005 12:15
#64 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Wow, liebe Gaby, danke!

Grüsse
Patricia


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

25.05.2005 12:46
#65 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo Gaby,


ich bin immer wieder beeindruckt, wie präzise du den Kern eines Umstandes erklärst.
Auch wenn dein letztes Post an minitiger gerichtet war, so bin ich davon überzeugt, dass es ganz viele minitigers und minitigerinnen gibt, die durch deine Zeilen gerüttelt und zum Nachdenken gebracht werden.

Danke, dass es dich gibt.

LG Laila


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2005 12:46
#66 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hi Gaby,

sehr vieles von dem was Du schreibst ist richtig.

Aber ich bin ja auch ein Schwein und hab meinen Eltern längst abgetrotzt, daß sie mir in vielen Punkten recht geben. Mein Vater hat sich sogar schon mal zu der Aussage hinreissen lassen, daß man mir gar keinen Ausweg gelassen hat und bei der Scheidung meiner Eltern hab ich das Heft dann umgedreht und beide gegeneinander ausgespielt.

Also meine Eltern sind heute auch schon weit weg von dem was sie früher mal waren.

Unbenommen davon, bin ich mit der emotionalen Verarbeitung nicht durch. Es gibt Schlüsselsituationen, da bastle ich eine Art emotionalen Rückfall.

Na ja, aber ich hab am Nachmittag dann das Mitarbeitergespräch und das ist vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt, das Weinen zu üben. Aber ich werd mal versuchen das hinzukriegen ohne verbrannte Erde zu hinterlassen, was für mich auch schon ein Fortschritt wäre.

Nein Du hast mich nicht überfahren und ich find das OK, ich hab nur grade nicht die richtige Ruhe und Musse, eine detaillierte Antwort zu schreiben.

Wünsch Dir was

der minitiger


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

25.05.2005 13:16
#67 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo ihr, hallo minitiger,

naja, ich bin immer ziemlich gründlich, was wohl daran liegt, dass ich mich schon bei meinen Eltern von morgens bis abends beweisen musste. Aber es freut mich, wenn noch jemand, außer mir, etwas mit meinen Erkenntnissen anfangen kann.

Zitat
Aber ich bin ja auch ein Schwein und hab meinen Eltern längst abgetrotzt, daß sie mir in vielen Punkten recht geben.



DU musst Dir recht geben, damit deine Verletzungen heilen. Mit deinen Eltern, das steht an zweiter Stelle heute. Das sie etwas einsehen, heißt nicht, dass du es an dich ranlässt und jetzt verarbeitest. Hast ja schließlich gelernt, dass man sich besser nicht darauf einlässt, was deine Eltern sagen, oder?


Zitat
Na ja, aber ich hab am Nachmittag dann das Mitarbeitergespräch und das ist vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt, das Weinen zu üben



Wär mal was Neues!

Ich glaube nicht, dass es für dich im Moment besonders hilfreich wäre, eine neue Baustelle aufzumachen (also Job kündigen /wechseln), denn das würde dich von der eigenen Auseinandersetzung und dem Kern deiner Unzufriedenheit weiter wegbringen.

Aber vielleicht kannst du mit etwas weniger Druck in das Gespräch gehen, mit dem Hintergedanken, dass es eigentlich nicht der Job ist, der deinen Leidensdruck verursacht. Vielleicht kannst du irgendwo einen Freiraum aushandeln, der dir dann auch mehr Luft für dich selbst lässt. Auszeit nach dem Projekt, Sabbatical year, einen bestimmten freien Nachmittag, abend in der Woche oder Tag im Monat, wo du einfach nicht zur Verfügung stehst und nichts musst, irgendein Anfang zunächst, nicht gleich die perfekte Lösung....

Konzentriere dich darauf, was dir im Moment helfen könnte, was deine Unzufriedenheit der Arbeitssituation bessert. Vielleicht gibt es ja Kompromisse, worauf dein Arbeitgeber einsteigen kann, wenn er auch was davon hat. Also mach ihm ein attraktives Angebot.

Aber das weißt du sicher schon selbst, wie du´s angehen willst.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Und bitte nicht die "Baustellen" verwechseln,o.k.?

Liebe Grüße
Gaby


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2005 19:00
#68 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Zitat
Ich glaube nicht, dass es für dich im Moment besonders hilfreich wäre, eine neue Baustelle aufzumachen (also Job kündigen /wechseln), denn das würde dich von der eigenen Auseinandersetzung und dem Kern deiner Unzufriedenheit weiter wegbringen.



Dieses Glas wurde mir gestern sozusagen aus der Hand genommen. Mein Chef eröffnete das Gespräch damit daß er etwas vorhabe was mir mit Sicherheit nicht gefallen würde.

Die Kündigung war längst geschrieben.

Offensichtlich ging das Ganze schon länger, wie bei mir ja auch. Wohl schon seitdem ich vor geraumer Zeit angesprochen hatte, daß mir das Geld nicht so wichtig ist wie eine kürzere Arbeitszeit, war er schon davon überzeugt daß aus mir nicht der hundertprozentige Arbeitnehmer wird den er sich vorstellt. Ich stehe nicht genügend hinter der Firma,sagte er mir gestern, und damit hatte er natürlich recht, aus den verschiedensten Gründen.

Ausserdem sieht er in meiner Spezialität - Datenbanken - einen aussterbenden Zweig der Softwareindustie und möchte mich schon seit Monaten dazu bringen das ich verstärkt als Tester für unsere Software arbeite was bei mir nicht die erwünschten Begeisterungsanfälle hervorgerufen hat.

Und dann war er natürlich tief persönlich verletzt daß ich ihn letzte Woche so stehengelassen hab

Ich hab ihn dann ein bissel getröstet daß mir das auch leid tut wie es gelaufen ist. Wir hattens dann davon daß wir dieses Gespräch hätten längst führen müssen, und nicht immer nur in den normalen Arbeitsbesprechungen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen war, ich hab ihn sogar noch gefragt obs noch irgendeinen Weg gibt...aber irgendwo war der Käse wohl gegessen.

Tja nun, jetzt hab ich gemischte Gefühle, wie davor auch, und es ist gar kein so grosser Unterschied zu dem wie es vorher war.


Es ist natürlich scheisse, gekündigt zu sein, und es hat den Beigeschmack daß ich irgendwo versagt habe. Es bleibt auch ein Stück Zorn daß es so gelaufen ist und auch über meinen eigene Beitrag dazu. Es ist aber auch die Möglichkeit meinem Scheissfeeling wirklich nachzugehen, ohne mir die schnelle Linderung einzupfeifen oder aus meinem eigenen Leben aussteigen zu wollen...letztlich ist mir aber was passiert was mir trinkend auch passiert wäre und was ich mich nüchtern nicht aktiv getraut hätte - solche Gedanken hab ich zumindest auch.

Andererseits hab ich grad so viel Lust, mein Leben von Grund auf noch mal neu zu gestalten, davon angefangen daß ich doch noch gern ne Verhaltenstherapie machen möchte um meine inneren Blockaden mal aufzuspüren bis zum Gedanken mein Leben doch noch mal selbst in die Hand zu nehmen.

Vielleicht will ichs ja noch mal wissen, und meine Lebensgefährtin Lissy hat zum Glück nicht die Absicht mich deswegen zu verlassen. Das war eine meiner grösseren Ängste als ich gestern heim gekommen bin, wie lang sie das wohl noch mit mir aushält.

Also meine eigene Baustelle hab ich noch und ich hab wenig Ängste daß die mir gleich verlorengeht. Aber das sind ungelegte Eier, jetzt muss ich erst mal noch den Job zu Ende bringen.

der minitiger


Atan Offline



Beiträge: 454

26.05.2005 19:10
#69 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hi Minitiger,

ich kann das nachvollziehen, mir wurde auch mal gekündigt. In einer ähnlichen Situation. Mir machte der Job keinen Spass, deshalb erbrachte ich auch nicht die richtige Arbeitsleistung deshalb wurde mir auch gekündigt.

Mittlerweile sage ich : Danke dafür. In dieser Branche wollte ich sowieso nicht alt werden. Ich wechselte in eine ganz andere.

Das bedeutete natürlich, dass ich wesentlich weniger verdiente als vorher, aber egal.

Auch in dieser Branche musste ich anfangs mit meinem Chef kämpfen aber die Branche gefiel mir wesentlich besser.

Und siehe da, ich bekam die Chance auf den Job meines lebens.Ich denke auch Du wirst diese Chance noch erhalten. Ich wünsch Dir viel Glück und Stärke.

Gruß Atan


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

26.05.2005 20:13
#70 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hi Minitiger,

das is ja ein dickes Ding...da ist Dir die Entscheidung ja ganz einfach aus der Hand genommen worden...

Ich weiß,ich müsste jetzt zumindest angemessen betroffen sein...bin ich aber nicht.

Du weißt ja,wie ich es jetzt auch weiß,daß es immer weitergeht...und irgendwie fügt sich alles so zusammen,daß es passt.

An Zufälle oder böses Schicksal oder was auch immer glaub ich persönlich sowieso nicht...ich denke,daß es für Dich tatsächlich auch an der Zeit ist,was Neues zu starten.

Im Übrigen befinden wir uns ja momentan in Deutschland in bester Gesellschaft...also kein Grund die Sache auch noch persönlich zu nehmen.

Wie lange musste denn noch ran?


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

26.05.2005 20:44
#71 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hi Atan, hi Roswitha,

mir ist es lieber, wenn andere davon nicht allzusehr persönlich betroffen sind. Meinungen, auch Kritik gerne, aber Betroffenheit ändert gar nix.

Ich musste mich zwar selbst erst sammeln und bin froh daß ich heut den Feiertag hatte um nachzugucken wie es mir geht, bevor ich da morgen wieder hindackele..aber irgendwie ist es natürlich auch meine Aufgabe da jetzt wieder rauszufinden.

Ich muss noch gut zwei Wochen und hab dann ein paar Wochen Urlaub bis zum Schluss. Ich könnte zwar krank machen aber das würde sich finanziell auswirken und so weit schaff ichs noch, glaub ich. Jetzt brauch ich die Kohle natürlich

Immerhin hatte ich vorhin schon einen schlauen Gedanken was da eigentlich abläuft daß ich mich mit zunehmender Dauer in jeder Firma unglücklich fühle. Ich hab da auch noch ein paar Leichen im Keller und eine sieht wohl so aus daß mir mein Vater alles mögliche befohlen hat und ich ihm einfach nix recht machen konnte. Ich kann mich entsinnen als das Haus gebaut wurde musste ich auch immer mit auf die Baustelle weil man mich sonst nirgens parken konnte, und wenn ich dann was tun wollte - so wie Kinder halt "mithelfen" wollen, ausserdem wars ja sonst öde - hat er mich angepflaumt "geh weg mit Deinen zwei linken Händen". Solche Situationen hatten wir des öfteren, bis heute lässt er gerne seine Verachtung gegenüber "Kopfarbeitern" raus, die für ihn im Prinzip alle Nichtstuer seien..das macht er um die Leute zu ärgern, glauben tut er es längst nicht mehr.

Jedenfalls läuft da in mir eine Art Film ab daß ich nie gut genug arbeite, und ich bin im Grunde gar nicht auf Dauer kritikfähig, relativ leicht zu frustrieren. Diese innere Verletzung sitzt unter soundsoviel Schichten.

Meist bin ich am Anfang sehr motiviert und da läufts dann auch längere Zeit gut. Wie in jedem Job passieren aber Fehler und so lang ich Reserven hab bin ich mir bewusst daß Kritik dazugehört.
Aber wenn dann Zeitdruck dazukommt und ich nicht mehr alle Kritikpunkte ausräumen kann und ich dann auch müde werde und meinem Gegenüber seine Unzufriedenheit deutlich anmerke wirds mir unheimlich was meine Leistung auch nicht verbessert.
Dann bin ich auch selber nicht mit mir zufrieden denn tief drinnen will ich ja alles hinkriegen und das macht mich angreifbar.

Das ist ne Gefühlssache, denn DENKEN tu ich über Perfektionismus ganz anders.

Wenn ich zurückdenke war das wohl die Zeit wo ich angefangen hab während der Arbeitszeit hier ins Forum auszuweichen. In der Zeit wo ich hier geschrieben hab war ich aufgehoben aber ich hab natürlich die Arbeit schleifen lassen. Was mir wurscht war weil ich eh wegen der Zeitenregelung sauer war.
Meine Taktiken das zu überspielen sind weit perfektioniert und das läuft so subtil, daß ich erst mal nicht merke, wie es in mir arbeitet und ich unsicherer werde, bis das ganze so eine Art Schwellwert überschreitet.

Ich glaub ne Verhaltenstherapie könnte mich wirklich ein Stück weiterbringen

Wünsch Euch was

der minitiger

[ Editiert von minitiger2 am 26.05.05 21:00 ]


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

26.05.2005 22:42
#72 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Moin Minitiger,
ich mache seit anfang februar verhaltendtherapie und bin selbst erstaunt mit welchen tempo da alte, zum teil längst vergessene, verwundungen auftauchen. Ich habe gerade so ein ding hinter mir. Es hat verdammt weh getan, ich habe daran gelitten, aber und das ist das für mich entscheidende, jetzt setzt der heilungsprozess mit grossen schritten ein und wieder eine altlast weniger die auf meiner seele liegt. Wieder ein gespenst weniger in meinem leben und letztendlich muss ich nun mal 24 stunden am tag mit mir auskommen. Für mich ist diese therapie auch eine grundvorraussetzung, um ein stabiles fundament für meine abstinenz zu erhalten- altlasten wären da für mich nur eine gefahr und darum muss ich mich ihnen stellen!
Ich kann mich kaum erinneren, wann ich das lestzte mal so selbstbewusst und stark war wie jetzt.
Machs minitiger, ich denke du wirst es nicht bereuen!
Und mit lissy an deiner seite hast du ja ganz hervorragende bedingungen , gell.
Wünsche dir was du
Hermine


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

26.05.2005 23:57
#73 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo minidischor !

Na das haut mich jetzt aber auch um.

Was mir so in den Sinn kam, ist diese/unsere bissi, ich sags mal so "Alt-68-ger-Denke", dieses verkappte Hippietum/Revoluzzertum in unserer Denke.
Immer dagegen.
Zumindest ich wußte nicht, wofür ich eigendlich bin.
Oder wer ich bin, oder wo ich hingehöre.
Dieses Gefühl, eben nirgens dazuzugehören.
( Das hatte ich massiv in meiner ersten Ausbildung zur Versicherungskauffrau - das waren alles so Spießer und Angepaßte um mich ´rum).
Und das wollte ich ja keinesfalls sein.
Aber ich wußte ja auch nicht, wer/wie ich dann sein wollte, das fand ich lange Jahre ja in der Bierflasche und im hochgetunten bierseligen Selbstbewußtsein.

Worauf ich damit hinaus will:
vielleicht steckt das ja auch immer noch in dir ?
Diese Abwehrhaltung allem gegenüber, was früher irgendwie als "spießig" und "konventionell" erkannt wurde ?
Das du dich nach wie vor abgrenzen willst ?

Es macht dir solange Spaß, bis du es "allen gezeigt" hast, was du wirklich kannst und ab dann wirds langweilig und du unzufrieden. So nach dem Motto : ätsch, ich kann wenn ich will und staunt ihr mal wie ich das kann ! ( nur will ich eben nicht wie ihr ... )

Ist nur so ne Idee von mir.

Ich mutmaße mal weiter:
vielleicht ist es doch tatsächlich auch noch so ein Selbstwert-Ding ( obwohl ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, das dir es an Selbstbewußtsein mangelt ).
Denn wenn du dir selbst genug bist, könntest du so einen job womöglich auch gelassener sehen und nicht gleich eine Sache der Einstellung draus zu machen ?

Weil dir ja wie mir eingeimpft wurde - ganz schwäbisch - du bisch bloß ebber, wenn de schaffsch.
( ... und das wollte ja auch der minitiger nicht ... )

Was ich im Moment mache ist keine Verhaltenstherapie - das brauche ich nicht, meinte mein Psycho-Onkel und dessen Frau - sondern ich mache eine analytische Gesprächstherapie, um bestimmte Punkte ( er nennt das meine "Schlaglöcher") zu hinterfragen/ Licht hinein zu bringen, warum es mir bei bestimmten Situationen eben so geht und wie ich das im besten Fall vorher schon sehen und so vermeiden kann.

Jedenfalls hast du mal meine besten Wünsche und ich habe nicht die leisesten Bedenken, das ihr zwei das nicht gebacken bekommt


Liebe Grüße von eurer
Bea


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

27.05.2005 06:48
#74 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Hallo minitiger,

Ich kann mir gut vorstellen, wie Dich das im ersten Moment umgehauen hat.

Mir kam auch gestern der Gedanke, dass ich so gern Entscheidungen vor mich herschiebe und rauszögere und manchmal nimmt einem dann ein anderer die Entscheidungen aus der Hand...

Ich versuche die Dinge so gut es geht optimistisch zu sehen. Wo ein Ende ist, ist auch immer ein Anfang.

Und ich habe das Gefühl, wegen Lissy brauchst Du Dir nicht solche Sorgen zu machen.

Und nun hast Du ja bald Zeit all die Dinge zu machen, die Du hier in diesen Thread am Anfang reingesetzt hast:

Zitat minitiger:

Ja was mach ich denn so gerne?

- mit meiner Lebensgefährtin was unternehmen
- hier ne Bergtour
- dort ne Radeltour
- mal Schifahren
- Baden gehen
- mit den katzen spielen
- gut Essen
- bisschen Kultur
- Sightseeing und Architektur
- Fotografieren
- Im Garten arbeiten oder nur rumliegen
- was an der Wohnung basteln
- schreiben oder reden
- am Rechner rumbasteln
- in der Gegend rumgondeln, Reisen
- lesen, vor allem Naturwissenschaften und Psychologie, aber auch Politik und ein paar andere Themen


Und über mein Schlangen-Angebot kannst Du ja auch gern nochmal nachdenken unter diesen neuen Vorausetzungen.

Ich wünsch Dir viel Kraft die nächsten Wochen da durchzustehen.

Joosi

Deine Gedanken hast Du wirklich super formuliert. Ich bin beeindruckt!

Gruss
Sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 27.05.05 6:51 ]


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

27.05.2005 07:02
#75 RE: Mein Job kotzt mich an Zitat · Antworten

Wow...danke Bea,

Zitat:

Worauf ich damit hinaus will:
vielleicht steckt das ja auch immer noch in dir ?
Diese Abwehrhaltung allem gegenüber, was früher irgendwie als "spießig" und "konventionell" erkannt wurde ?
Das du dich nach wie vor abgrenzen willst ?

Es macht dir solange Spaß, bis du es "allen gezeigt" hast, was du wirklich kannst und ab dann wirds langweilig und du unzufrieden. So nach dem Motto : ätsch, ich kann wenn ich will und staunt ihr mal wie ich das kann ! ( nur will ich eben nicht wie ihr ... )



Mich hatte auch schon die ganze Zeit dieser Threat beschäftigt...um meiner selbst Willen...
Die kleine Anarchistin in mir hat grade Luftsprünge gemacht...
An dem,was Du schreibst ist auch für mich was dran.


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | ... 12
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 1
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz