Es geht doch nicht darum, auf Begrifflichkeiten rumzuhacken und Lehrbücher, Wörterbücher u.ä. zu zitieren. Sobald Du betroffen wärst, wäre es vorbei mit der Toleranz!! Wenn jemand Dein Kind schändet und tötet, dann stellst Du Dich hin und vergibst ihm, tolerant und mildtätig, wie Du bist, oder was? Und damit Betroffene keine Selbstjustiz üben und das Recht für alle gilt, stellt der Staat Gesetze auf, die festlegen, wer, was und was nicht, inklusive der Sanktionen, machen darf. Diese von Dir so sinnig bezeichnete "Henker"sfunktion hat die Exekutive in einem Staat. Sie ist zur Ausführung von Strafe zuständig und vom Volk ermächtigt.
Ein klein wenig vom hohen Ross runtersteigen hat noch keinem geschadet... und vor allem ein bisschen genauer lesen.
Natürlich bringt von außen betrachtet der Henker jemand gegen seinen Willen um. Aber er tut dies nicht aus Gründen, die unter Strafe stehen, sondern weil das Gesetz es so vorschreibt.
... verprügelst Du den Postboten, nur weil er Dir einen Ablehnungsbescheid vom Arbeitsamt überbringt??
auch ich bin,selbst als Mutter,gegen die Todesstrafe.
Ich kann darin,unter keinen Umständen,irgendeinen Sinn entdecken. Mir widerstrebt es selbst einen Kinderschänder bzw. Mörder zu töten oder besser gesagt,töten zu lassen.
Soll er doch leben...wenn man sowas dann als "Leben" bezeichnen kann...ist nicht mein Problem und mein Kind würde durch eine Blutrache auch nicht mehr lebendig werden...
Ich bin aber genauso dagegen,solche Menschen in Verhaltenstherapien a la Körkel (kein Witz...die Leuts bekommen sogar einen "Notfallkoffer"...falls "ES" sie doch mal überkommt)...
Solche Menschen gehören zum Schutz der Allgemeinheit konsequent in Sicherheitsverwahrung...von mir aus sogar auf eine abgelegene Südseeinsel....aber keinesfalls in die Gegenwart von Kindern...
Ich glaube nämlich nicht an die Therapierbarkeit einer überschrittenen Grenze...
Bekanntlich leidet die Kommunikation ganz beträchtlich, wenn sich zwei in unterschiedlichen Sprachen versuchen auszutauschen.
Einen Zusammenhang zwischen Toleranz, "Mildtätigkeit" und der Beurteilung von Straftaten hast Du für Dich in meinen Beitrag hineinkonstruiert. Ich habe lediglich Sachargumente angeführt, meine persönliche Ansicht steht da noch gar nicht drin. Intoleranz besteht für mich in dem sich immer wiederholenden Rumgehäcksel einiger SchreiberInnen, das mit dem Thema gar nichts zu tun hat.
Und auch das: Diese von Dir so sinnig bezeichnete "Henker"sfunktion hat die Exekutive in einem Staat. Sie ist zur Ausführung von Strafe zuständig und vom Volk ermächtigt.
ist nur Blabla.
Sonst müssen wir uns auch noch über den Sinn und Unsinn von Wahlsystemen unterhalten, um herauszufinden, wo "das Volk" wirklich herrscht oder wer die Vorgaben macht.
Todesstrafe in anderen Ländern als den USA verstößt gegen die Menschenrechte, beim "Verbündeten" ist sie legitim - oder wie ist das zu verstehen? Oder - der Zweck heiligt die Mittel?
Deine Argumentation, beed, ist einfach nur dünn, das ist meine Meinung.
ich weiß, gleiches mit gleichem vergelten sollte man nicht.
Jedoch stellt sich die Frage, was eine angemessene Strafe ist?
Wieviele Unschuldige sterben tagtäglich und es interessiert niemand. Soll ein Schuldiger sterben, schreien alle. Da sind doch die Verhältnisse völlig verzerrt! Der Mörder hat keine Möglichkeit, seine Tat wieder gutzumachen, er kann nur sühnen und das, in dem ihm das gleiche Schicksal zuteil wird, wie dem Menschen, den er auf dem Gewissen hat. Klar macht das das Opfer nicht wieder lebendig, aber dem Täter gehts nicht besser.
Ich halte die Todesstrafe auch nicht für ein probates Mittel der Bestrafung. Grund: Der Täter wird dadurch davon entbunden, den Rest seines Lebens mit der Schuld leben zu müssen - aber haben alle so ein Gewissen, dass das für sie eine Strafe wäre?
Isolierung von der Gesellschaft, gut, das kostet aber wieder viel Geld und die Gesellschaft finanziert das Leben des Mörders auch noch. Auch keine so tolle Sache, oder?
Ja, sag mal, was heisst denn dann bei Dir "Demokratie"??
Das Volk wählt und hat dadurch Teil an der Machtausübung.
Extra für Dich: Die Legislative regiert, die Judikative spricht Recht und die Exekutive vollstreckt. Wenn Du das als dünn bezeichnest, würde Dir ein VHS- Kurs vielleicht ganz gut tun.
Komisch ist vor allem, dass immer bei Dir diese 2 verschiedenen Kommunikationsebenen auftauchen. Wenn Du so oft missverstanden wirst, liegt das vielleicht nicht unbedingt immer an den anderen.
Nur halt nicht anderen vor, was Du selbst praktiziert!
Übrigens, Verletzung der Menschenrechte: Wieviel Rechte gestehst Du denn einem Mörder zu?
du schaffst es doch immer wieder, einen Thread duch die Begrifflichkeiten, bzw. deine Definitionsrumreitereien, so zu zrerreden, dass sich es sich nicht mehr lohnt, über das Ursprüngliche zu diskuttieren
doch, in meinem letzten Post hab ich Dich das gefragt.
Und wo weiche ich aus?
Über Staaten, in denen keine Demokratie herrscht, brauch eh nicht debattiert zu werden.
Woher will jemand wissen, ob ein Mörder nicht wieder mordet, wenn er aus der Haft entlassen wird, nachdem er 10-25 Jahre auf Staatskosten weggeschlossen war. Niemand.
Wird eine Gesellschaft gerechter, wenn sie vergibt und verzeiht, um später eines besseren belehrt zu werden?
Sollen sie ihn operieren und wenn es ihm wieder besser geht, sagen:" Nun hast Du ein Leben ausgelöscht und eins gerettet - Rechnung beglichen. Geh und tu nie wieder Böses."? So naiv kann ja keiner sein...
Das menschliche Zusammenleben ist ohne Regeln und der Überwachung ihrer Einhaltung nicht möglich. Da nicht alle regieren können, bewerben sich ein paar mehr oder weniger geeignete und die Bürger können dann wählen, wer von denen den wenigsten Unsinn fabrizieren wird. Das kann gut gehen oder in die Hose. Der Unterschied zur Diktatur wäre nur, dass vorher keiner gefragt wird.
Mir ist aber noch etwas aufgefallen:
Du bist immer mehr dazu übergegangen, zu zitieren statt eine eigene Meinung zu haben. Wirst Du darauf angesprochen, kannst Du nichts anderes, als vehement darauf verweisen, dass Du ja nuuur andere zitiert hast und das Deine persönliche Meinung garnicht da steht. Ja, Zeitung lesen kann jeder selbst, oder?
ich halte es schon für wichtig, dass klar ist, worüber gesprochen wird.
Zum Nachdenken mal eine kleine Anekdote:
Hodscha Nasreddin lebte vor langer Zeit in Samarkand. Er wird auch als eine Art Eulenspiegel des Orients angesehen.
Beliebt waren die öffentlichen Diskussionen mit ihm als Teil einer Kultur, die noch nichts von unseren modernen Medien wußte.
Jede Woche fand an einem bestimmten Platz so eine Gesprächsrunde statt und die Menschen kamen gern, um ihm zuzuhören.
Einmal fragte er die Menge, ob sie wüßten, worüber er heute mit ihnen reden wolle. Alle schüttelten die Köpfe. Darauf sprach er: "Wenn ihr nicht wißt, worüber wir reden wollen, dann geht nach Hause. Das hat ja keinen Sinn."
In der nächsten Woche stellte er die Frage wieder. Die Menschen hatten aus der letzten Woche gelernt und bejahten die Frage alle. Darauf sagte er: "Wenn ihr es schon wißt, dann brauchen wir nicht mehr darüber zu reden. Geht nach Hause."
Das gleiche Spiel gab es in der dritten Woche. Nun gab es Verunsicherung unter den Leuten. Die einen bejahten die Frage, die anderen verneinten sie. Darauf er: "Dann mögen die, die es wissen, den anderen mitteilen."
wenn ich Dich richtig verstanden habe,worauf Du hinauswillst...geht es bei dir darum,uns darauf aufmerksam zu machen...daß wir uns im Grunde genommen jegliche Diskussionen über irgendwelche Dinge sparen können...da eh' alles nur auf Denkstrukturen beruht.
Oder so...es gibt halt keine allgemeingültige Wahrheit..wir bewegen uns in einer von uns selbst geschaffenen Welt und nehmen unsere eigenen Denk-Erfindungen als unumstössliche Tatsachen an...
Tutnix
(
gelöscht
)
Beiträge:
23.05.2005 14:13
#41 RE: Leberspende eines zum Tode Verurteilten in USA
Wenn du wissen willst, welche Rechte ein Mörder hat, dann lese das Grundgesetz, das steht da nämlich drin.
Deine Andeutung, was jemand, dessen Kind geschändet und getötet wurde mit dem Täter machen würde, ist als Argument wohl nicht brauchbar. Es gibt auch Leute, die würden andere töten weil sie ihnen den Parkplatz weggeschnappt haben.
Persönliche Emotionen haben gottseidank bei der Gesetzgebung "noch" keine Relevanz.
Im Grundgesetz steht nur was zum Thema körperliche Unversehrtheit. Strafen stehen im Strafgesetzbuch, kannst ja mit Bernd gleich mitgehen zur VHS...
Es ging um Betroffenheit und wie Du richtig erkannt hast, und das schrieb ich ja auch, müssen die Sanktionen vorgegeben sein und Selbstjustiz verboten sein.
Das Empfinden, wie mit einem Täter verfahren werden soll, ist deshalb unterschiedlich. Bist Du Betroffener, dann siehst Du es viel extremer, als wenn Du nichts damit zu tun hast. Diese Art Befangenheit ist ja auch der Grund dafür, dass niemand ermitteln oder richten darf, der persönlich in die Sache involviert ist.
wie kommst Du darauf, ich hätte keine eigene Meinung?
Lass uns doch einfach mal die Lehrvorführung in "Volksherrschaft" in uns aufnehmen, die in unserem Staat gerade begonnen hat.
Möglicherweise sind wir dann alle schlauer.
Eben live sagte ein Herr W., dass seine Partei eine andere Auffassung von Rechtsstaatlichkeit hat, als die Partei mit C.
Also bitte - nicht das Thema zerreden.
Und nun noch zum Schluß:
Ich persönlich bin gegen die Todesstrafe. Es gibt Mittel und Wege, die Gesellschaft weitgehend - aber nicht vollständig - vor Mord und Totschlag zu schützen und Täter von der Gesellschaft fern zu halten. Die Opfer und Betroffenen bedürfen der Hilfe und Unterstützung.
Der Mensch ist nun mal ein gesellschaftliches Wesen mit Eigenschaften wie Neid, Geiz und Gier und Krankheiten, auch über Grenzen hinaus gehenden Gefühlen. Eine funktionierende Gesellschaft hält das aus und entwickelt auch die Verhaltensnormen weiter. Wer gibt uns Menschen das Recht, über Leben und Tod eines anderen zu entscheiden?
Ich halte so eine Denkweise - verbunden noch mit der, dass uns da jemand auch noch Geld kostet und nichts leistet, für sehr, sehr gefährlich...
Oder möchtest Du versuchen, alle die abgehackten Hände zu schütteln, von denen, die irgendwo irgendwem schon einmal etwas weggenommen haben...