ZitatGepostet von Stardust Ich glaube wenn ich allein wäre würde ich mir was holen, um den Entzug zu erleichtern.
Hallo Stardust
ein Entzug unter Zuhilfenahme von Alkohol ist kein Entzug - nur mal so am Rand . Ich lese aus deinen Beschreibungen nur heraus, dass du einen mordsmässigen Kater auskurieren möchtest .Wie ist dein Promillegehalt von über 3,5 entstanden?
Was ich noch nicht herauslesen kann: wie ist dein Trinkverhalten insgesamt?
ZitatHelena, vermute war gestern nich dein Tag, macht nix, hab auch nich nur gute. Denke die "Schreibflut" am Anfang is normal, normal is auch das dies mit der Zeit nachlässt und dann (vielleicht) mal ganz aufhört. War früher in anderen "Forums" und Chat, finden diesen (für mich) aber am besten. Denke muss jeder selbst entscheiden, wann, was, wieviel er/sie schreibt, hauptsache es hilft.
Ist zwar an Helena gerichtet, aber ich schreibe mal trotzdem:
Igel, ich meinte mit anfänglicher Schreibflut und schnellem Nachlassen eher, das die Betreffenden dann wieder am Saufen sind.
Weil man für seine dauerhafte Trockenheit etwas tun muß.
Eine Abhängigkeit hat sich entwickelt, und durch die Sauferei versuchte ich zb. eigene Defizite zu überdeckeln und aus dem anfänglichem Wohlgefühl wird halt langsam Sucht. Und man ist doch erst bereit, daran etwas zu ändern, wenn es einem schlecht genug geht mit der Trinkerei, oder täusche ich mich ? Und ist es doch an der Zeit darüber nachzudenken, was einen denn trinken ließ. Welche Trinkgründe man sich heranzieht - und glaubt.
Eine jahrelange Abhängigkeit macht Wesensveränderungen. Suchtpersönlichkeit. Und ganz langsam muß man doch dahinter kommen, wer man selbst ist, und was man will. Und manches davon ist auch bitter und man sollte schon wissen, was man will - ein zufrieden trockenes Leben oder nicht.
Ach und noch was, eine anfängliche Schreibflut ist nicht der Normalfall, ich zb. war eher leise und hab mir angesehen, wie andere das gemacht haben. Ich habe nicht nach 2-3 Tagen getönt und anderen Hilfestellung und Ratschläge gegeben, die brauchte ich erstmal selbst. Und ich mußte erst mal gucken, wo ich selbst stehe. Denn viele Dinge und Einsichten - z.T. auch unangenehme prasselten auf mich ein und mußten erstmal verarbeitet werden.
ich trinke jeden Abend zwischen 2 und 3 Flachmänner. Außer bei einem Exzeß schon morgens. Ich habe auch Trinkpausen zwischendrin oder auch Phasen mit eher moderatem Konsum. Z.B. im Urlaub letztes Jahr abends zwischen 2 und 3 Bier ohne Kontrollverlust. Den Kontrollverlust hatte ich auch schon zu Anfangszeiten 1991. Aber das war ein bis zweimal im Jahr während ich jetzt zu alle 4 Wochen einmal übergegangen bin. Ich habe meist vor Prüfungen im Studium getrunken weil ich so besser einschlafen konnte. Ich hatte immer Versagensängste ich könnte durch die Prüfung fallen und mein Studium nicht bestehen. Durch den Tod meines Vaters 1988 fiel auch (natürlich war die Trauer im Vordergrund) die finanzielle Sicherheit weg. Ich konnte mir also keine zweite Ausbildung leisten wenn ich die erste nicht gepackt hätte. Ich glaube mich plagen seitdem Existenzängste.
bis auf: ... eine anfängliche Schreibflut ist nicht der Normalfall, ich zb. war eher leise und hab mir angesehen, wie andere das gemacht haben. Ich habe nicht nach 2-3 Tagen getönt und anderen Hilfestellung und Ratschläge gegeben, die brauchte ich erstmal selbst.
...was beweist, das Menschen eben doch verschieden sind.
Wenn du mit "tönen" meinst Erfahrungen auszutauschen, sehe ich darin nix frevelhaftes, dafür is son Board da, der/die eine mehr, der/die andere weniger. Ein Blick einige Seiten zurück und du siehst was ich meine.
Das mit dem was "normal" oder nicht, wollte ich eigentlich bei Bea ausgrenzen. Aber mit allen anderen Punkten bin ich voll einverstanden. Ich bin da nicht so vermessen mich als "normal" zu bezeichnen. Jeder muss für sich alleine wissen was normal ist. Schreibwut, oder lieber still sein. Jedem sein eigen Ding, Haupsache, es hilft der einen Sache.
ZitatGepostet von Igel auch das hilft dir langfristig bei deiner zufriedenen Abstinenz
Igel, ich will dich ja nicht häckseln, aber wieviel Erfahrung hast du denn mit langfristiger zufriedener Abstinenz?
Ich find es zwar einerseits gut wenn Leute das Thema mit Elan angehen, aber für einige hier - auch für den Andy zum Beispiel - gilt doch immer noch daß Ihr noch keine Lebenskrisen trocken überstanden habt. Ich mein was sind ein paar Tage oder Wochen ohne trinken, wenn Ihr Euch nächstes Jahr trotzdem in den finalen Absturz trinkt?
Jeder hatte Zeiten, in denen er Trinkpausen machen konnte, Wochen und Monate. Aber mit zufriedener Trockenheit hat das noch nix zu tun. Bis jetzt lebt Ihr noch in der Freude daß es schön ist wenn die Entzugsleiden nachlassen und die Krafte wiederkehren. Aber Eure Handlungsfreiheit, daß ihr alle Lebensumstände nüchtern bewältigen könnt, die müsst Ihr erst erobern und das ist ein Prozess, der vielleicht ein Leben lang dauert.
Ich würde mich mit meinen paar Jährchen ohne Alkohol noch nicht wirklich als einen ansehen, der es geschafft hat, denn ich hab ja noch ein paar Jahrzehnte vor mir und da kann ich noch lang am Suff verrecken. Und wenn ich diesen Fehler je machen sollte, würden die paar Jährchen dazwischen, die ich ohne geschafft hab, glatt vergessen sein.
Aber das ist auch einer der Gründe warum ich dran arbeite daß mein Leben einigermassen im Gleichgewicht bleibt, das machts mit leichter gar nicht erst drauf zu verfallen und ich bin mir auch drüber im Klaren daß nix einfacher ist, als als Trockener trocken zu bleiben - jedenfalls viel leichter als dann aus einem Rückfall wieder dauerhaft rauszukommen. Wir hattens im Frühjahr davon ob ein Rückfall "nur " ein Ausrutscher ist oder eben doch ne erstzunehmende Angelegenheit, der Andy weiss von was ich rede.
Trockenheit ist eine Lebenseinstellung, und die zufriedene Trockenheit kann man meiner Ansicht nach nur erfahren, indem an irgendwann merkt daß man mit seiner Entscheidung nix zu trinken in jeder Lebenssituation zufrieden ist, egal ob die Welt drumrum zusammenbricht. Und das Thema hakt keiner in ein paar Tagen im Kopf ab, das will erst mal gelebt sein.
was heißt eigentlich zufrieden abstinent? Wenn jemand 1 Jahr keinen Alk braucht und in der Zeitspanne glücklich und zufrieden ist ist das doch ne lange Zeit. Nach eurer Definition weiß ich ja erst mit 90 Jahren kurz bevor ich sterbe daß ich zufrieden war wenn ich bis dahin keinen Rückfall hatte. ACHTUNGas soll nicht heißen, daß ein Rückfall nach 3 oder 4 Jahren mal ganz o.k. ist. Ich meine nur daß die Zeit 3-4 Jahre keine unnützen oder verschwendeten waren oder?
Moment ich sage ja nicht, daß man zu dem Zeitpunkt noch zufrieden abstinent ist. Der Mensch ändert sich laufend in seinem Leben. Vielleicht ist jemand 20 Jahre abstinent und dann ist irgendwas in seinem Rentnerdasein (Tod der Frau/ wenig Rente/oder die Tannen sind schon wieder grün...) er greift zur Flasche und erleidet einen Rückfall. Dann kann er doch vorher zufrieden und abstinent gewesen sein oder nicht?