als stiller Mitleser muss ich jetzt auch meine Meinung sülzen.
Ich finde es geradezu lächerlich, dass du dich darüber mokierst, wenn jemand "nur" als Gast postet. Du würdest natürlich gaaaanz anders reagieren, wenn er sich unter Karl der Käfer oder Diddlmaus gemeldet hätte, gelle!!! Übrigens führst Du damit auch den Namen einer großen Selbsthilfeorganisation ad absurdum!
Wenn es dich stört, dass es Leute gibt, die gerade am Anfang ihres Entzuges sehr mitteilungsbedürftig sind und sich so über die schwierige Anfangszeit hangeln, dann klick doch einfach keine Beiträge von Neulingen an, ist das so schwer?
--------------------------------------------------------- Noch was an Alle:
Es mag ja sein, dass es zum Schmunzeln verleitet, wenn hier Leute die Stunden und Tage zählen, aber die Leute tun das um sich selbst zu motivieren und wenn das erfolgreich ist, dann lasst sie das doch tun und unterstützt sie dabei.
Wenn ich lese, dass es als lächerlich empfunden wird und dass es egal ist ob man Tage, Wochen oder Monate trocken ist, da die ernsten Probleme eh erst später kommen oder das Alkproblem sowieso nie lösbar ist, dann schwindet auch die Motivation, überhaupt weiter zu machen.
Neulingen sollte man Mut machen und ihnen die Hand reichen, gerade das sollte man doch von "Erfahrenen" erwarten können.
Es wäre wirklich schade, wenn dieses Board zu einem Besserwisserforum mutieren würde.
Es gibt dazu einen netten Spruch:
Ich missbillige was du sagst, aber ich werde mit meinem Leben dafür einstehen, dass du es sagen darfst.
ZitatNeulingen sollte man Mut machen und ihnen die Hand reichen, gerade das sollte man doch von "Erfahrenen" erwarten können. Es wäre wirklich schade,wenn dieses Board zu einem Besserwisserforum mutieren würde.
ich finde es toll wenn menschen die trockern werden wollen sich hier gegenseitig unterstützen.dabei ist es mir egal was geschrieben wird,hauptsache es wird keine/r in seiner würde verletzt...
auch toll finde ich allerdings,dass andere menschen die schon länger trocken sind,die neulinge darauf hinweisen, dass nach einer kurzen zeit der anfangseuphorie es umso wichtiger ist sich mit sich selbst zu befassen....
noch toller würde ich es finden wenn bei dem ganzen meinungsaustausch hier auch eine gewisse GELASSENHEIT einkehren würde.....oder so...
solange mich mein Chef nicht so nennt ist es kein Problem
Zu deiner Frage: Ich bin/war Angehöriger. Die Trennung von meiner Frau vor 2 Jahren hat mich in ernsthafte existenzielle Schwierigkeiten gebracht. (Grüße an die Justizministerinnen der letzten 5 Legislaturperioden)
In diesen 2 Jahren habe ich, nach der Lektüre der Kontoauszüge und der Schriftsätze der Anwälin meiner Ex, des öfteren versucht, einen Wechsel der Perspektive zu erzwingen
Dass das ganze nicht wirklich geholfen hat brauche ich hier ja niemanden zu erzählen, aber es gab eben Phasen, in denen ich der Meinung war, jetzt ist eh alles hin, also was solls.
"Selbst nach 10 Jahren kann keiner von uns sagen ok wir habens gepackt. Die Wahrscheinlichkeit wird halt immer geringer aber total ausschließen geht nicht...."
"Neue werden hier nicht gern gesehn und sofort niedergemacht wenn sie mehr als zwei Beiträge schreiben. Dann bleibt in eurer "Sekte" und macht am besten ein geschlossenes Forum draus"
"Klatschnasser Tanz" aufm Drahtseil,
fasst euch doch alle am händchen und blärrt ein bischen, wenn das hier schon eure psychische schmerzgrenze erreicht.
freier wille und freie meinungsäusserung ( auch in der sekte) - wem´s zuviel ist, der muss ja hier nicht sein.
nach meiner Erfahrung können die allermeisten Alkoholiker und auch die meisten der Neuen hier relativ problemlos mal ne Woche oder auch mehrere ohne Trinken auskommen.
Na gut der Entzug - aber auch der hindert die meisten nicht dran das mehrmals auszuprobieren. Meistens ist da das Leiden von trinken eh noch so frisch, daß der Betroffene weiss warum er das macht. Da braucht er hauptsächlich medizinische Betreuung, die Moral zur Trinkpause hat er da selbst. Aber so grausig kann der Entzug bei vielen gar nicht sein daß mans nicht doch noch mal wissen will.
Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr im Aufhören, sondern darin nicht wieder anzufangen. Weil nämlich bei fast jedem der Tag kommt an dem er denkt trinkend wars doch schöner, auch wenn das nur durch den Druck der Sucht so erscheint, die das Denken auf diese Wege führt oder einen unvorsichtig werden lässt.
"Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr im Aufhören, sondern darin nicht wieder anzufangen"
und genau da brauchte ich damals die Erfahrungen und tiefsinnigen Auseinanderstzungen mit den "alten Hasen", denn die mussten es ja wissen und ich musste einfach mal anfangen für mich leise zu werden und zu zuhören.
In meinem gedanklich nassen Kopf war ich aber damals , obwohl nicht täglich trikend, unfähig, die Worte auf mich wirken zu lassen und anzunehmen, ich brauchte von Zeit zu Zeit einen Rückfall, bis ich für mich soweit war.
Im Laufe der Zeit erst war ich bereit, mich einzulassen auf die Erfahrungsberichte der "Trockenen" in Physe und Psyche.
Nur Erafhrung ist eben nicht übertragbar und deshalb denke ich, muss jeder hier seinen eigenen Weg der erlebten Erfahrungen machen, aber eben in der Begleitung von Menschen, die die ersten Schritte schon hinter sich haben, sofern sie das wollen und schon annehmen können.
In der Diskrepantz zwischen annehmen wollen und können , also die innere Bereitschaft dazu, liegen bei mir viele Unstimmigkeiten zwischen den "Neuen" und "Alten", die dabei manchmal etwas ungeduldig werden, weil slebst durch und erlebt.
Grüsse Patricia, die denkt, dass sie sich wieder absolut undeutlich ausgedrückt hat
Jetzt dazu mal was so generell von mir ( in Anlehnung zum vorherigen thread unserer Patricia ):
Vielleicht ist es es auch bei mir das, was mir mißfällt, das nicht annehmen können, oder die Schwierigkeiten der "Neulinge" ( hallo Andy) eben dieses zu tun. Um es mal salopp auf einen Punkt zu bringen : wie kann jemand, der zb 12 Tage trocken ist, nach jahrelangem Saufen und hin und her, Neuen erzählen, wie Trockenheit funktioniert ?
Bei allem Respekt und Tagezählen, es müssen doch auch andere Stimmen kommen, wie die der Claquere. Nämlich mahnende Stimmen - und ich will ganz laut mahnen, wenn ich zb Igel lese, wenn er schreibt, das die letzten 2-3 Tage schwierig waren, ich lese da Saufdruck heraus. Denn das kann kommen. Darum - hört euch auch die mahnenden Stimmen an, lasst es wirken und im besten Fall bringen die euch weiter !
Gruß Bea
[ Editiert von Moderator Beachen am 23.05.05 13:21 ]
ab wann darf man denn dann Ratschläge geben? 1 Monat? 1 Jahr? 5 Jahre?
Wenn jemand 12 Tage trocken ist kann er zumindest Ratschläge geben wie man die ersten 12 Tage schafft, der Erfolg legitimiert ihn zunächst dazu.
Es gibt doch auch Leute, die nach 5 oder mehr jahren Rückfällig wurden, heißt das dann im Umkehrschluss dass alles was sie in diesen 5 Jahren geschrieben haben falsch war?
Sicher sind die Ratschläge der Erfahrenen sehr wichtig, aber manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie nicht mehr wissen was es heißt, die ersten Schritte zu machen.
ZitatSicher sind die Ratschläge der Erfahrenen sehr wichtig, aber manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie nicht mehr wissen was es heißt, die ersten Schritte zu machen.
... doch lieber Gast !
Das weiß ich noch sehr gut ! Aber ich habe mich gehütet Ratschläge für andere zu geben, ich war eher kleinlaut und hab erst mal geschaut wie andere das machen. Und keinesfalls hab ich Tips zum kalten Entzug gegeben.
ZitatWenn jemand 12 Tage trocken ist kann er zumindest Ratschläge geben wie man die ersten 12 Tage schafft, der Erfolg legitimiert ihn zunächst dazu.
Sorry, aber 12 Tage sind für mich zunächst kein Erfolg, wenn daran nicht "gearbeitet" wird, genau dieses Fortzuführen - und das ist nun mal meine Ansicht, kannst das gerne zerpflücken. Es geht darum, sein Leben/seine Einstellung zu verändern und nicht darum, eine Trinkpause zu machen.
Also ich hatte am Anfang meiner Trockenheit erstmal kein Internet zur Verfügung, das hat noch eine Weile auf sich warten lassen.
Habe mir aber gerne in einer SHG was von den alten Hasen sagen lassen. Vieses davon konnte ich für mich anwenden.
Es ist sicherlich schon hilfreich, sich die ersten Tag immer zu sagen, laß das erste Glas stehen. Aber damit ist es auf Dauer nicht getan. Wie Bea immer so schön schreibt, die ganze Lebenseinstellung muß sich ändern.
Und noch was:
"Das helena ist arrogant und fies. Jedenfalls in meinen Augen. Was hast du den davon fies und arrogant zu sein?"
Wie kann man nur auf so eine Idee kommen? Helena ist weder arrogant noch fies. Bitte erst die Leute beurteilen, wenn man sie kennt und nicht schon, sobald man ins Forum kommt.